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Veröffentlicht am 14.08.2024

Auch für Neulinge dieser Welt eine Empfehlung.

Die Legenden der Albae - Dunkles Erbe
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Markus Heitz bringt uns in seinem neuen High-Fantasy-Roman (zurück) in die Welt der Albae – so gebildet und kunstaffin wie tödlich.

„Die Legenden der Albae - Dunkles Erbe“ ist in drei Bücher unterteilt ...

Markus Heitz bringt uns in seinem neuen High-Fantasy-Roman (zurück) in die Welt der Albae – so gebildet und kunstaffin wie tödlich.

„Die Legenden der Albae - Dunkles Erbe“ ist in drei Bücher unterteilt – jenes der Kunst, der Macht und der Intrigen – während derer wir verschiedene Protagonisten begleiten und uns in die jeweiligen Lebensumstände und Machtgefälle eingliedern.

Beginnend mit Amânoras, einem albischen Künstler, der versucht, das Andenken des untergegangenen Reichs Dsôn Khamateion auf seine Weise in den Ruinen zu wahren. Doch schon bald wird sein ehrenhaftes, friedliches Bestreben gestört und eine drohende Gefahr bricht über ihn und seine Familie herein.
Den zweiten Teil führt die Albin Sajùtoria an – die aufgrund ihrer Abstammung schon jeher den Manipulationen aus den eigenen Reihen ausgesetzt war. Doch es zeigt sich, dass die junge Frau eigene Pläne und Vorstellungen für ihren Weg hat und weder zartbesaitet ist noch unterschätzt werden sollte.
Auch die Zwerge mischen voller Tatendrang mit, versuchen sie doch verbissen, das Volk der Albaen aufzuspüren – und auszulöschen. Und dann wäre da Telìnâs, der als Art Bindeglied zwischen den drei Geschichten fungiert, diese durchschreitet, miteinander verknüpft. Ein unnahbarer Täuscher und vermeintlicher Egoist, der die Ahnung von Bedrohung zusätzlich durchweg aufrechterhält.

Obgleich der Einstieg ein wenig langwierig war, nimmt das Tempo mit fortschreitendem Verlauf und hinzukommenden Puzzleteilen Fahrt auf. Während wir die öfter blutige Handlung verfolgen, in der morbide und gewaltvolle Szenen keine Seltenheit sind, treffen wir auf etliche Arten bzw. Völker, wie Albae, Elben, Zwerge, Menschen und, für mich eine besondere Entdeckung, Meldrith. Diese „Rasse“ ist sowohl albischer als auch elbischer Abstammung.
Brutalität und Gefühlskälte mischen sich mit unerwarteten Empfindungen, Rauheit greift in malerische Ausschmückungen und Twists gaben der Story immer wieder Auftrieb. Der komplexe, anspruchsvolle Aufbau hat mich für sich eingenommen. Es war faszinierend, wenn auch nicht immer leicht, mehr über diverse Hintergründe zu erfahren und durch die Land- und Ortschaften zu streifen.

„Sajù gestand dem Henker und seinen Leuten zu, dass es eine Kunst war, jemanden auf diese Weise zu richten. Eine grobe, eine barbarische – aber eine Kunst.
Das Spiel von Nachlassen und Nachfassen begann, um den Verbrecher zwischen Leben und Tod auf den blutbesudelten Dielen grotesk tanzen zu lassen.“

Neben Telinás, dessen Motivation und Geheimnis nicht lange verborgen bleiben, sind auch Amânoras und Sajùtoria äußerst facettenreiche Charaktere, die sich hier und da in einer moralischen Grauzone bewegen. Kommende Taten und Entscheidungen des Einzelnen – denen allesamt Skrupellosigkeit in den Adern fließt – bleiben unvorhersehbar, was ein starkes Misstrauen aufrechterhält. Die Figurenzeichnung samt harschen Worten und heftigen Zusammenstößen ist einer gewissen, nervenaufreibenden Spannung zuträglich, wenn sich auch so manch Kapitel zieht. Die Landschaften und Städte, die wir in dem Roman bereisen und erkunden, wurden mit Sorgfalt ausgearbeitet. Durch Details und Zeit lässt uns Heitz in seine fantastische Welt eintauchen, führt uns mitten hinein in Machtspiele und Kämpfe. Auf anschauliche Art verfolgen wir die Protagonisten und ihre Wege, lernen ihr Leben, ihre Gedanken sowie die politischen Situationen kennen. Dabei ist der Ton passend, herrschaftlich und anmutig. Dem Mystery-Feeling sind die eingeschobenen „Aufzeichnungen“ sowie Zitate zuträglich, während das zu Beginn aufgeführte Glossar samt einer Karte Hilfestellung mimt.

„Die Legenden der Albae - Dunkles Erbe“ ist letztendlich nicht nur ein optischer Blickfang, sondern überzeugt mit einer künstlerischen High-Fantasy-Geschichte, die scheinbar eine Grundlage für folgende Bände bildet, und Lust weckt, weitere der bisherigen Reihen von Markus Heitz zu durchforsten.

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Veröffentlicht am 10.08.2024

Unglaublich rührend – und hoffnungsgebend.

Boys of Tommen 2: Keeping 13
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„𝐁𝐢𝐧𝐝𝐢𝐧𝐠 𝟏𝟑“ war für mich DIE Überraschung im April und so konnte ich „𝐊𝐞𝐞𝐩𝐢𝐧𝐠 𝟏𝟑“ – ebenfalls ein tränenreicher Pageturner, in dem die Gefühlspalette vollends ausgeschöpft, weder auf Gräuel noch Humor, ...

„𝐁𝐢𝐧𝐝𝐢𝐧𝐠 𝟏𝟑“ war für mich DIE Überraschung im April und so konnte ich „𝐊𝐞𝐞𝐩𝐢𝐧𝐠 𝟏𝟑“ – ebenfalls ein tränenreicher Pageturner, in dem die Gefühlspalette vollends ausgeschöpft, weder auf Gräuel noch Humor, nicht auf Romantik oder Ernst verzichtet wurde – nur schwerlich erwarten. Kurz und knapp: ˢʰᵃⁿⁿᵒⁿ &ᴶᵒʰⁿⁿʸ zählen zu meinen Jahreshighlights, zu jenen emotionalen Achterbahnfahrten, die sich tief im Herzen verankern. ...

Wie bereits im Auftakt spart Chloe Walsh nicht mit Worten, und doch verflogen die Seiten viel zu schnell, was u. a. dem modernen, lebendigen und authentischen Ton zu verdanken ist. Neben dem offensichtlichen Umfang kommt 𝙱𝚘𝚢𝚜 𝚘𝚏 𝚃𝚘𝚖𝚖𝚎𝚗 mit einem gewaltigen inhaltlichen Input, einer hohen Ereignisrate und einer beeindruckenden Themenvielfalt daher.
Zu keiner Zeit erweckte die Handlung den Eindruck von Stillstand oder Langeweile. Eher sorgen zahlreiche Twists für Schock und Fassungslosigkeit, zärtliche Augenblicke waren wie ein Streicheln und Witz das Licht inmitten der Dunkelheit.

„Keeping 13“ überzeugt mit Details und Logik, Feingefühl, Aufregung und einem abwechslungsreichen, unerwarteten Aufbau. Die Storyline entwickelt sich stetig weiter, greift bspw. die Zukunft der Lynch-Geschwister, jene von Johnny und das beachtliche innere Wachsen von Shannon auf.
Was mit unbeholfener Annäherung und dem kläglichen Versuch, Distanz zu wahren, begann, wird von ersten Erfahrungen und prickelnder Sehnsucht, blindem Vertrauen und einem unerschütterlichen „Gemeinsam“ – Konflikten, Dramen und Tragödien, Strugglen, Zweifeln und Ängsten zum Trotz – ersetzt.
Johnny katapultierte sich übrigens nicht zuletzt mit echter Fürsorge und seiner aufmerksamen, verständnisvollen Art auf die vordersten Ränge des Bookboyfriends schlechthin.

»Ich mag deine Probleme (...) Ich will deine Probleme und deine Komplikationen und alles andere, was zu dir gehört. (...) Ich will dich.«

Etliche Szenarien und Darstellungen sorgen für Gänsehaut, lassen schwer schlucken. Dynamiken festigen und verändern sich; es warten neue Probleme und Hindernisse, manche alltäglich und gesellschaftskritisch, andere den Umständen geschuldet.
Die Autorin animiert gekonnt dazu, genauer hin- statt bequem wegzusehen.
Melancholie und Wehmut, Schmerz und pure Verzweiflung werden rege durch skurrile, romantische oder schlicht witzige Momente durchbrochen. Wie oft musste ich aufgrund des trockenen Humors, verspielten Gerangels und Amüsements lachen? Gerade Gibsie und Tadgh sind für allerhand Komik verantwortlich. Doch auch andere Figuren – Lizzie, Claire und Johnnys engagierte Eltern – bewegen mit ihrer unermüdlichen Unterstützung; wurden mit Sorgfalt und Hintergrund ausgearbeitet und integriert.
Inmitten der oft spürbaren Tristesse, der Hilflosigkeit waren Aufblühen und Aufatmen, die individuellen Entwicklungen ein Lichtblick. Obgleich der Rugby-Star und Shannon – so viel stärker als sie selbst je für möglich hielt – im Fokus standen, abwechselnd erzählen und ihr Innerstes intensiv Betrachtung findet, wurden weder Tadgh, Shan und Ollie noch Joey vergessen. Letzterer erhielt nun weitere Facetten, bevor wir im Oktober Teil seines Kampfes werden. Erweckte Darrens Präsenz zuerst wenig Positives, wurden die damaligen wie gegenwärtigen Entscheidungen des Ältesten von Shannons Brüdern nachvollziehbar eingebettet.
Ja, das Leben der Lynchs ist schlussendlich ein Ergreifendes.

Shannon und Johnny waren ein Erlebnis – in Band 1 & 2 dieser einmaligen Sports-College-Romance findet sich eine Fülle aus unterschiedlichen Empfindungen; Spannung, Tragik und Liebe; Leid, Adrenalin und pure Gefühle. Diese Geschichte berührt tief, entlockt herzliche Lacher und Wut, tut weh. Chloe Walsh erzählt vom Leben(sschmerz), von Freundschaft und Familie, Neuanfängen und der Hoffnung…
„Keeping 13“: Ein emotionaler, aufrüttender Sog, der unausweichlich mitreißt.

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Veröffentlicht am 09.08.2024

Keine RomCom, aber ein Roman mit wichtigen Themen.

Wir treffen uns im nächsten Kapitel
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„𝐖𝐢𝐫 𝐭𝐫𝐞𝐟𝐟𝐞𝐧 𝐮𝐧𝐬 𝐢𝐦 𝐧𝐚𝐞𝐜𝐡𝐬𝐭𝐞𝐧 𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥“ wird als RomCom vermarktet und schürt demnach entsprechende Erwartungen. Meiner Ansicht nach handelt es sich jedoch keineswegs um eine romantische Komödie, sondern ...

„𝐖𝐢𝐫 𝐭𝐫𝐞𝐟𝐟𝐞𝐧 𝐮𝐧𝐬 𝐢𝐦 𝐧𝐚𝐞𝐜𝐡𝐬𝐭𝐞𝐧 𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥“ wird als RomCom vermarktet und schürt demnach entsprechende Erwartungen. Meiner Ansicht nach handelt es sich jedoch keineswegs um eine romantische Komödie, sondern um ein Buch mit allerhand sensiblen Themen und Problemen, die weder mit dem typisch humorvollen, ironischen Ton besprochen noch mit leichtem Geplänkel entschärft werden.

„𝗦𝗰𝗵𝘄𝗲𝗶𝗴𝗲𝗻 𝗶𝘀𝘁 𝗮𝘂𝗰𝗵 𝗲𝗶𝗻𝗲 𝗙𝗼𝗿𝗺 𝘃𝗼𝗻 𝗚𝗲𝘄𝗮𝗹𝘁.“

Auch die angepriesene Idee – zwei Menschen verlieben sich zufällig und aufgrund ihrer Leidenschaft zur Literatur ineinander – bekam nur einen geringen Raum. Aber von vorn:
Erin kündigt impulsiv und frustriert ihren Job und beschließt daraufhin, auch die restlichen Schubladen ihres Lebens auszumisten. In ihrer Euphorie landet versehentlich ein heißgeliebter Klassiker im Bücherschrank – zum Glück findet sie ihn ein paar Tage später dort wieder. Doch wurden ihre eigenen Anmerkungen kommentiert, mit Scharfsinn. Zudem lädt sie „Mystery-Man“ ein, sich in einem von ihm gewählten Buch erneut zu treffen…
Und so beginnt für beide eine Zeit, in der der Bücherschrank, längst verjähte Geschichten und die Worte eines Fremden zum Mittelpunkt werden. Eine Zeit, in der Erin und James voneinander lernen, umdenken, Entscheidungen hinterfragen und sich auf leise Art verlieben.
Doch die Realität holt sie viel zu schnell ein.

Tessa Bickers schrieb in einem modernen, klaren Stil und erzählt die Geschehnisse aus wechselnder Perspektive.
Dass Erin mit ihrer gegenwärtigen Situation, allgemeiner Unzufriedenheit und ihrer Vergangenheit kämpft, kristallisiert sich schnell heraus. Weder will sie ihrer Mutter noch dem Jungen verzeihen, der sie einst verraten hat; und auch ihre beste Freundin kann die gelernte Journalistin noch immer nicht loslassen, sitzt diese doch täglich auf einem Stuhl in Erins WG-Zimmer…
James, der vor Jahren seinen Traum von der Schriftstellerei verwarf, um nachweisliche Erfolge zu erzielen, konnte nie mit der Tragik, die seine Jugend brachte, abschließen: Mobbing, Schuldgefühle, der Verlust seiner ersten Liebe und der Tod von Bonnie sind immer präsent. Nicht hilfreich, dass die gesundheitliche Verfassung seiner Mutter und die Aufopferung seines Vaters noch immer die Gegenwart bestimmen und ihn sein Bruder mit all der Verantwortung alleine ließ. Um Sicherheit zu erlangen und den unkontrollierten Gedanken keinen Platz zu schaffen, gönnt sich James keine Pausen.
Erst der Zufallsfund im Bücherschrank lässt ihn und die„Kritzel-Queen“ innehalten. Für einen kurzen Moment.

In diesem Roman kommen etliche Themen zur Sprache, die nahegehen; Hintergründe werden aufgedeckt, Einblicke in entscheidende, vergangene Ereignisse gewährt, die Verständnis hervorrufen.
Dennoch wirkt es öfter, als würden die Protagonisten im Jetzt stets die Verantwortung von sich weisen, nicht für sich einstehen.
James, der alles verschluckt und erträgt, und Erin, selbstgerecht und zu Stolz, um zuzuhören. Im Verlauf lässt die Autorin zwar Raum für echte Gespräche und Veränderungen, für Wut, Enttäuschung und pures Vermissen, doch das eine oder andere Puzzleteil, um sämtliche Empfindungen nachvollziehen zu können, fehlt.
Durchweg schwang eine melancholische Note mit, Aussagen, die nachdenklich stimmen – „Wir treffen uns im nächsten Kapitel“ erzählt von Trauer, Schmerz und Verlust, psychischen Problemen und Mobbing. Von Vergebung und Vorverurteilung, (Zukunfts)Ängsten und der Hürde des Loslassens. Bickers spricht über die individuelle Definition von Erfolg und animiert dazu, eigene Träume zu verwirklichen, an sich selbst zu glauben. Freundschaft, Familie und Gedenken sind ein wichtiger Bestandteil dieser Geschichte. Wer auf eine greifbare Romanze verzichten kann, sollte einen Blick hinter das verträumte Cover und einen Schritt in diesen verheißungsvollen Bücherschrank wagen.

Anm.: Ich habe zusätzlich in das Hörbuch reingehört und war von der authentischen Art, wie Anna-Lena Zühlke emotionale Szenen und Gedanken vorgetragen hat, zu Tränen gerührt.

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Veröffentlicht am 08.08.2024

Mitreißender Auftakt.

Der Kuss der Lüge
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„Der Kuss der Lüge“ ist der Auftakt der beliebten Serie „Die Chroniken der Verbliebenen“ von Mary E. Pearson und erzählt eine aufregende Geschichte über Freiheit und Selbstbestimmung, Liebe und Vertrauen.

Als ...

„Der Kuss der Lüge“ ist der Auftakt der beliebten Serie „Die Chroniken der Verbliebenen“ von Mary E. Pearson und erzählt eine aufregende Geschichte über Freiheit und Selbstbestimmung, Liebe und Vertrauen.

Als Prinzessin des Königreichs Morrighan ist Lia in der Pflicht zu heiraten, auch unter Zwang. Da die 17-jährige nicht bereit ist, sich den politischen Strukturen zu beugen, sich in ein Leben an der Seite eines Fremden zu unterwerfen, flieht sie gemeinsam mit ihrer Zofe und Freundin. 

Gemeinsam versuchen die beiden in einem kleinen Ort als Schankmädchen ihren Unterhalt zu verdienen und lernen währenddessen zwei geheimnisvolle Männer kennen, die genau wissen, wen sie vor sich haben. Der eine ist jener verschmähte Prinz, den Lia ehelichen sollte, der andere trachtet ihr nach dem Leben.
Doch welcher der Chameure wer ist, weiß nicht mal der/die LeserIn.

Mary E. Pearson schrieb authentisch und voller Ausdruck, schuf sofort eine willensstarke, standhafte und mutige Protagonistin, die sich zwar im Verlauf charakterlich nicht besonders weiterentwickelt, jedoch den Raum bekommt, sich selbst besser kennenzulernen und ihren eigenen Wünschen und Bedürfnissen genauer nachzuspueren.
Erzählt wird hauptsächlich aus der Sicht der Prinzessin, jedoch verflechten sich auch Perspektiven der Männer in die Storyline und führen dazu, dass wir in ebensolch Gefühlschaos stürzen wie Lia. Wer wirklich ehrenhaft ist, wer mörderisch? Wer weiß.
Figuren und Orte wurden nah- und vorstellbar gezeichnet, die Dialoge machten Spaß, und durch die Ungewissheit, einige Wahrheiten und Twists verliert die Handlung zu keiner Zeit an Aufregung und Spannung. Auch wenn in diesem Teil die Romantik auf der Strecke bleibt, liegt ein Knistern in der Luft.

„Der Kuss der Lüge“ ist ein durchdachter, origineller Roman, der die Fortsetzung nur schwerlich erwarten lässt. 

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Veröffentlicht am 07.08.2024

Gelungene, temporeiche Fortsetzung.

Mina Moningham - Die Allianz der Neun
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„Die Allianz der Neun“ führt uns zurück in das Schulhaus am Ende der Galaxis ...

Ein Jahr ist vergangen, seit Mina ihr überraschendes Erbe angetreten, darum und mit den Offenbarungen der unglaublichsten ...


„Die Allianz der Neun“ führt uns zurück in das Schulhaus am Ende der Galaxis ...

Ein Jahr ist vergangen, seit Mina ihr überraschendes Erbe angetreten, darum und mit den Offenbarungen der unglaublichsten Wahrheiten gekämpft hat.

Nach allerhand Hürden scheinen der 25-Jährigen die Aufgaben und Pflichten, die das Leben als Hüterin der Welten mit sich bringt, leicht von der Hand zu gehen, während die unterschiedlichen BewohnerInnen zu einer echten Familie wurden. Dass die Magie des eigenwilligen Hauses langsam auf Mina übergeht, ist ein aufregender Bonus, fühlt sie sich doch in der Gemeinschaft, die ihr ihre Oma hinterlassen hat, so wohl und richtig wie noch nie.

Doch leider lassen auch in ihrem zweiten Jahr Intrigen und Probleme, Angriffe und Konflikte nicht lange auf sich warten. Zusätzlich der magischen Fauxpas, versteht sich.



♡„𝙸𝚌𝚑 𝚠𝚒𝚕𝚕 𝚎𝚜 𝚍𝚒𝚎𝚜𝚎𝚜 𝙹𝚊𝚑𝚛 𝚋𝚎𝚜𝚜𝚎𝚛 𝚖𝚊𝚌𝚑𝚎𝚗, 𝚊𝚕𝚕𝚎𝚜. 𝙳𝚊𝚏𝚞𝚎𝚛 𝚖𝚞𝚜𝚜 𝚒𝚌𝚑 𝚗𝚊𝚌𝚑 𝚟𝚘𝚛𝚗𝚎 𝚋𝚕𝚒𝚌𝚔𝚎𝚗, 𝚜𝚝𝚊𝚝𝚝 𝚖𝚒𝚌𝚑 𝚒𝚗 𝚊𝚕𝚝𝚎𝚗 𝙶𝚎𝚜𝚌𝚑𝚒𝚌𝚑𝚝𝚎𝚗 𝚣𝚞 𝚟𝚎𝚛𝚑𝚎𝚍𝚍𝚎𝚛𝚗. 𝙴𝚛𝚒𝚗𝚗𝚎𝚛𝚞𝚗𝚐𝚎𝚗 𝚜𝚒𝚗𝚍 𝚜𝚌𝚑𝚘𝚎𝚗 𝚞𝚗𝚍 𝚐𝚞𝚝, 𝚊𝚋𝚎𝚛 𝚍𝚊𝚛𝚒𝚗 𝚣𝚞 𝚕𝚎𝚋𝚎𝚗, 𝚒𝚜𝚝 𝚠𝚒𝚎 𝚒𝚗 𝚎𝚒𝚗𝚎𝚖 𝚜𝚎𝚕𝚋𝚜𝚝𝚐𝚎𝚜𝚌𝚑𝚊𝚞𝚏𝚎𝚕𝚝𝚎𝚗 𝙶𝚛𝚊𝚋 𝚣𝚞 𝚑𝚘𝚌𝚔𝚎𝚗..“



Jana Paradigi unterhält mit einer ereignisreichen Storyline, die eine Menge Input und Informationen bereithält, und die emphatische Hüterin zu fremden Welten und neue BesucherInnen ins Schulhaus führt.

Ärgernisse, soweit das Auge reicht. Wer denkt, dass Mina alles souverän und glatt meistert, irrt. Selbst mit Hilfe und Beistand von Mischa, Hilde, Paddy und Co. treibt die Autorin ihre taffe Protagonistin an den Rand der Verzweiflung – Minas Überforderung, Trauer, die sich schwallartig, geschürt von Sehnsucht und Verrat, ausbreitet, wie die Tendenz, Fehler zu begehen, machen die junge Frau jedoch authentisch und nahbar. Hinzu kommt ihre Bereitschaft, zu lernen, Situationen mit dem dazugewonnenen Wissen anders zu bewerten und Wesen jeglicher Art, eingeschlossen Pflanzen, mit Achtsamkeit und Respekt entgegenzutreten.

War der Auftakt von Mina Moninghams Lebenswandel noch voller Cozy-Vibes, geht es nun deutlich tempo- und actionreicher zu.

Geister geben mysteriöse Hinweise, Boten ohne Botschaft sprechen in Rätseln, Tarotkarten sagen Dunkles voraus, der Kriegsrat tagt und Schlachten im Vorgarten sorgen für Unglaube. Anschläge, Steitschlichtung und missglückte Backversuche, nette Bekanntschaften, ein Fitzelchen Romantik und weitere Entdeckungen der galaktischen Spektren halten Moningham monatelang in Schach. Aber die Hüterin findet in ihrem zweiten Jahr auch Teile, die sich in ihre Vergangenheit und Gegenwart fügen, Aufschluss geben, tief schockieren, berühren und etwas verändern…



Paradigis Ton war wie üblich modern und leicht, dennoch wurden Gefahren und Gefühle realistisch aufgegriffen und transportiert, sodass es etliche Momente gab, in denen ich mit der Schulleiterin gelitten und gebangt, mich mit ihr gefreut und köstlich amüsiert habe – ich liebe Mischa! Die Darstellung von Figuren und einzelnen Szenen war lebendig und bunt, Zweifel, Ärger und Reaktionen nachvollziehbar und die Storyline mit ihren Irrungen und Erkenntnissen logisch zu verfolgen.

Ist mit dem Prolog ein interessanter Einstieg geglückt, der Liz auf den Plan ruft – und Minas ToDo-Liste zwar weiter füllt, ihr jedoch die Möglichkeit eröffnet, etwas über sich, ihre Eltern und den Kopf sowie die Intentionen der Allianz zu erfahren – weckt der Epilog die Vorfreude auf Band 3. Denn einige essentielle Geheimnisse sind noch immer verschlossen. Ob die Moningham-Familie vielleicht gar nicht verloren ist?

„Die Allianz der Neun“ ist reich an fantastischen Wesen und Welten, humorvollen Gesprächen, sanften Augenblicken und Action; Skurrilität und Originalität greifen ineinander und bilden mit Freundschaft, Herzlichkeit und jeder Menge Spaß eine mitreißende Geschichte.

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