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Veröffentlicht am 08.03.2023

»𝐄𝐢𝐧 𝐋𝐞𝐛𝐞𝐧 𝐨𝐡𝐧𝐞 𝐭𝐢𝐞𝐟𝐞 𝐆𝐞𝐟𝐮𝐞𝐡𝐥𝐞 𝐢𝐬𝐭 𝐰𝐞𝐫𝐭𝐥𝐨𝐬«

Die Braut des Elfenkönigs - Band 1
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„𝐃𝐢𝐞 𝐁𝐫𝐚𝐮𝐭 𝐝𝐞𝐬 𝐄𝐥𝐟𝐞𝐧𝐤𝐨𝐞𝐧𝐢𝐠𝐬“ ist atemberaubende Romantasy von B.E. Pfeiffer. Wunderschön, filigran und mitreißend erzählt hinterlässt diese Dilogie Eindruck auf ganzer Linie.

Calithea – die gefallene ...

„𝐃𝐢𝐞 𝐁𝐫𝐚𝐮𝐭 𝐝𝐞𝐬 𝐄𝐥𝐟𝐞𝐧𝐤𝐨𝐞𝐧𝐢𝐠𝐬“ ist atemberaubende Romantasy von B.E. Pfeiffer. Wunderschön, filigran und mitreißend erzählt hinterlässt diese Dilogie Eindruck auf ganzer Linie.

Calithea – die gefallene Prinzessin des Bernsteinreichs – wird von Lord Talon auserkoren, ihn hinter den Schattenwal, zu den Dunkelwesen zu begleiten. Als eine von fünf wohlgeborenen Mädchen gilt sie fortan als Tribut für den Elfenkönig– und als seine potenzielle Braut.
Neben rauen Audienzen mit Darcio müssen sich die Mädchen Prüfungen und Bällen, Begegnungen mit Elementaren und gefährlichen Kreaturen stellen. Denn obgleich das Reich der gefürchteten Elfen wunderschön anmutet, die Magie faszinierend scheint, sind die Geschöpfe, die hier leben, tückisch. Und auch ein uralter Fluch wartet darauf, gebrochen – oder gefüttert – zu werden …

Was war das für eine geheimnisvolle Geschichte?
Lieblich, aufregend, spannend und mysteriös.
Erzählt wird aus der Sicht von der selbstlosen, mutigen und aufopferungsvollen Cali – so erhaschen wir einen Einblick in die schmerzliche Zeit, bevor das Auftauchen Lord Talons alles änderte, und begleiten sie zum Hof des Elfenkönigs, entdecken vielfältige Wesen, zauberhafte Magie samt luftabschnürender Dunkelheit.
Kurz nach ihrer Ankunft ranken sich Merkwürdigkeiten um Calithea – Träume, die zu real scheinen, wispernde, lockende Stimmen im Nebel, tiefgreifende Botschaften … Fragen, auf die ihr niemand eine Antwort geben kann, bis sich tragische Geheimnisse und eine Bürde offenbaren, die zu schwer auf den zarten Schultern der Alabasterbraut lasten.

Mit den fünf unterschiedlichen Brautanwärterinnen, die nicht alle fair und sympathisch, dafür stark sind, und deren Ausarbeitung hat sich die Autorin genauso viel Mühe gegeben, wie mit den Räumlichkeiten, die wir erkunden. Vorstellbare, einladende Beschreibungen stehen im Kontrast zu der bedrohlichen, ungewissen Düsternis. Charakterlich werden wir mehrfach überrascht, Intrigen, wahre Liebe und Drama, Kalkül und Ignoranz sind nur einige der Dinge, die uns erwarten.
Besonders angetan hat es mir … nicht König Darcio, sondern sein treuer Lord. Talon, dessen Verhalten genauso viele Rätsel aufgibt, wie die verschwundene Prinzessin Vanya – einst das Licht des Elfenreichs.

Die sanfte Verbindung zwischen Cali und Talon war deutlich, jedoch nicht überzogen, die Dialoge authentisch, teilweise spritzig, und die unbestimmte Gefahr, die von dieser Brautschau ausgeht, allumfassend. Gefühlvoll, spannend und ungewiss … mit einem Ende, das sofort zum Weiterlesen drängt.

Willkommen im Reich der Schatten, Willkommen im Schloss der Herzlosigkeit.

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Veröffentlicht am 06.03.2023

Ein absolutes #mustread

Die Erben der Drachen
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Welche Geschichte wolltet ihr am liebsten gar nicht verlassen?

Seitdem ich „Die Erben der Drachen“ beendet habe, tobt Heimweh in mir. Nicht nur, weil die von Sabine Schulter erschaffene Welt interessant, ...

Welche Geschichte wolltet ihr am liebsten gar nicht verlassen?

Seitdem ich „Die Erben der Drachen“ beendet habe, tobt Heimweh in mir. Nicht nur, weil die von Sabine Schulter erschaffene Welt interessant, vielfältig und komplex daherkommt, sondern weil hier Drachen existieren, Magie und unerschütterlicher Glaube. Mythen und Legenden sind wahr und die Ehrfurcht, die die Figuren den Wundern gegenüber empfinden, lag greifbar in der Luft. Doch auch die Charaktere wuchsen mir ans Herz, gingen mir nah.

Erzählt wird hauptsächlich aus Sicht der so unterschiedlichen Schicksalszwillinge Fiha und Noss. Und doch nehmen Asciir, Imra, Malissa und Alica mit ihrem Auftauchen den gleichen Raum ein, bleiben nicht zurück. Wer mein Favorit war, mag ich nicht zu sagen, denn ich verstand jeden einzelnen. Jeder trug eine Bürde, ein Geheimnis, Mut und die Bereitschaft, alles zu opfern, um das eigene Volk, die Heimat, die Welt zu retten, in sich.
Sabine geizt nicht mit vielfältigen Eigenschaften, Facetten und unerwartete Zügen. Ebenso wenig wie mit malerischen und lebendigen Beschreibungen – es war ein großartiges Gefühl, dieses Buch zu lesen. Trotz des detailreichen, ausführlichen Worldbuildings und den zusätzlichen, ablenkenden Gefahren, die auf die Zwillinge in Hoof warten, gelang es mir problemlos der Storyline unentwegt aufmerksam zu folgen.

Stetige Bedrohungen, überraschende Offenbarungen und Spannung begleiten die Suche nach anderen Auserwählten und den mysteriösen Weg, die Prophezeiung zu erfüllen. Opfer werden gebracht, Weltsicht und Glaube wandeln sich, die Schicksalskinder und ihre neuen Gefährten wachsen über sich hinaus, rücken im Angesicht eines möglichen und endgültigen Endes näher zusammen. Die Dynamik – vor allem um Asciirs Gilde der vermeintlichen Diebe– hat mich sehr beeindruckt, und ebenso fasziniert und berührt wie die gesamte Geschichte. Die seichte Anziehung zwischen ihm und Fiha entfachte zudem ein anhaltendes, verheißungsvolles Kribbeln.
Der Verlauf lässt keine Lücken offen, Erklärungen und Hintergründe fügen sich logisch und stimmig in das abwechslungsreiche Geschehen.

Drama, Emotionen und Aufregung – all das und noch mehr findet sich in „Die Erben der Drachen“. Ein fantastischer Roman, der bei mir keine Wünsche offen ließ.

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Veröffentlicht am 27.02.2023

Abenteuerlicher Auftakt einer kreativen Reihe.

Skyborn – Die Goldflügel-Prüfung
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„Skyborn – Die Goldflügel-Prüfung“ — hier wird ABENTEUER großgeschrieben.

Als Ellies Traum, Goldflügel-Ritterin zu werden, zu Staub zerfällt, sieht sie keine andere Lösung, als eine folgenschwere Entscheidung ...

„Skyborn – Die Goldflügel-Prüfung“ — hier wird ABENTEUER großgeschrieben.

Als Ellies Traum, Goldflügel-Ritterin zu werden, zu Staub zerfällt, sieht sie keine andere Lösung, als eine folgenschwere Entscheidung zu treffen, die sich zu einem gefährlichen, actionreichen Abenteuer wandelt.

Jessica Khoury erzählt den Auftakt ihrer magischen Kinderbuch-Reihe aus der Perspektive des Spatzes und dem diebischen Nox, den sie, samt seiner Bande, nach ihrem Scheitern kennenlernt. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg in die Hauptstadt – und haben doch ein anderes Ziel.

Das Worldbuilding und die Hierarchie, der diese Welt zugrunde liegt, wurden schlüssig und verständlich erklärt, während die Idee der „Vogel-Clans“ frisch und kreativ daher kommt. Charakterlich haben wir es mit einer Vielzahl Eigenschaften und Facetten zu tun. Vor allem die Protagonisten halten mit ihren Unterschieden das Interesse konstant aufrecht.
Während der geheimnisvolle Nox gewitzt, verschlagen wirkt, glänzt Ellie mit ihrer entschlossenen, mutigen Art, die Gegebenheiten zu hinterfragen.
Die Dynamik der kleinen Gruppe wird langsam enger, das Erzähltempo ist rasant, die Dialoge machen Spaß und wurden altersgerecht formuliert.
Jessica Khoury schafft es, durch ihren lebendigen Stil einen besonderen Realismus aufrechtzuerhalten, mit unterschwelliger Gesellschaftskritik zum Nachdenken zu animieren und durch einen gekonnten Wechsel von Action und Ruhe einen ausgeglichenen Verlauf zu kreieren.
Wir begleiten eine Gruppe Kinder dabei, ihre Träume und Hoffnungen wahr werden zu lassen, moralischen Einwänden und Regeln zum Trotz.

Es wird spaßig, brenzlig und ernst.
Und ich freue mich, auf das Wiedersehen.

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Veröffentlicht am 26.02.2023

Spannende Fortsetzung.

Ouija - Tote lügen nicht
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In „Ouija – Tote lügen nicht“ heißt die Nekromantin Kaliska gleich zwei Neuankömmlinge im "Tortenhaus“ willkommen.
In ihrer gemütlichen Bleibe finden Menschen, die ihre paranormalen Fähigkeiten nicht kontrollieren ...

In „Ouija – Tote lügen nicht“ heißt die Nekromantin Kaliska gleich zwei Neuankömmlinge im "Tortenhaus“ willkommen.
In ihrer gemütlichen Bleibe finden Menschen, die ihre paranormalen Fähigkeiten nicht kontrollieren können, Obdach. Während Noah jedoch von seiner kühlen Begabung weiß, wird Roxy von ihrem feurigen Talent überwältigt – und hinterlässt eine Spur aus Zerstörung, Leid und Asche in der Stadt …

Wirkte Kally, die so viel mehr beherrscht, als Totenbeschwörung, im Auftakt der Serie, die unabhängig lesbar ist, durchweg von sich überzeugt und überlegen, gibt es in diesem Teil Momente, die sie, zusätzlich zu ihrem selbstlosen, lockeren Charakter, nahbarer werden lassen.
Neben bekannten Figuren, zu denen nicht nur die aktuellen Mitbewohnerinnen Cleo und June zählen, sondern auch Detective Gonzales und Rupert, der Geist mit der Spürnase, lernen wir den rüstigen, forschen Schamen Notaku Green – Kallys Großvater, den ebenfalls Tote beschwörenden Noah und Roxanne kennen. Das Zusammenspiel der verschiedenen Fähigkeiten, Eigenheiten und individuellen Geschichten sorgt für Abwechslung, zudem gelang der Autorin ein ausreichender Einblick in die Magiebegabten.

Melissa schreibt flott, modern und vorstellbar, Dialoge lesen sich authentisch und Spicy-Szenen direkt, ohne vulgär zu sein. Der Mix aus Sarkasmus, Mystik und Spannung, Gefahr, einem Hauch Romantik sowie Geheimnissen halten das Interesse konstant aufrecht.
Zum Geschehen um Kaliska und ihre „Streuner“ gesellt sich die Perspektive der Unruhestifter. Was Heath, Seth und seine Schergen mit ihren größenwahnsinnigen Ritualen bezwecken wollen, kann nur vermutet werden. Auch June und der gesichtslose ‚John‘ geben erneut Fragen auf und ich freue mich schon sehr auf Band 3. Zumindest gibt uns Melissa am Ende einen Hinweis darauf, was als Nächstes auf Kally zukommt …

»Du musst dich in achtnehmen. Nekromantie ist kalte Magie, es ist die Magie der Toten. Du wirst von ihrem Feuer angezogen, weil es das Gegenteil zu deinem Naturell darstellt.«

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Veröffentlicht am 19.02.2023

Wunderschöne Geschichte, die passend vertont wurde.

Zwei Nächte und drei Leben lang
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„Zwei Nächte und drei Leben lang.“
… ist kein normaler Liebesroman.
… keine schon x-mal gelesene Geschichte.
… kein einfaches Buch.

Szenen, die die Seele streicheln, und solche, die wie ein tosender ...


„Zwei Nächte und drei Leben lang.“
… ist kein normaler Liebesroman.
… keine schon x-mal gelesene Geschichte.
… kein einfaches Buch.

Szenen, die die Seele streicheln, und solche, die wie ein tosender Sturm jede Faser des Körpers aufwühlen, wechseln sich gekonnt ab.
Die Autorin gibt dem Leser Zeit, zu verstehen, zu verkraften, den Empfindungen nachzuspüren. Und doch raubt Elja Janus mit puren Emotionen, kraftvollen Worten und unglaublicher Intensität die Luft zum atmen.

🦋🦋🦋„Manchmal rettet uns die Banalität über die so gar nicht banale Grausamkeit des Lebens.“🦋🦋🦋


Die einmalige Geschichte von Cam und Jess wird von Themen begleitet, die unter die Haut gehen, nie ihre Aktualität verlieren und doch zu wenig Beachtung finden. Elja verflocht tragische, unvorstellbare Schicksalsschläge gekonnt in eine Liebe, die bereits ihr Ende fand – und trotz all dem, was geschah, eine zweite Chance bekommt.
Schock, Schmerz, Leid und Tragik fühlten sich echt an, keine Zeile wirkte übertrieben oder gezwungen.
Autorin Elja Janus schreibt authentisch, klar und ausdrucksstark, lässt ihre Charaktere lebendig, Reaktionen und Gedanken nachvollziehbar erscheinen, während Zweifel, Emotionen und Tränen auf den Leser einprasseln.

Ich litt von ganzem Herzen mit. Spürte den Hass, die bedingungslose Liebe, zerging in schmerzhafter Sehnsucht, Schuld und Angst.
Durch eine bildliche, ebenso sanfte wie schonungslose Ausdrucksweise fesselte mich die Autorin an die stete Entwicklung des Geschehens, überraschte mit erschütternden Wahrheiten und berührte. Die Verluste empfand ich wie meine eigenen, Melancholie vereinte sich mit hoffnungsvollen Momenten und in all dem Chaos sind Jess und Cam:
Zwei Menschen, die nicht sehen, wie stark und mutig, wie wichtig sie sind, die blind vor Trauer, gelähmt von Schmerz, nicht erkennen, dass sie beide so viel mehr sind – mehr, als nur eine Hollywood-Lovestory.

„Zwei Nächte und drei Leben lang“ wurde voller Sorgfalt und Details ausgearbeitet, ertrinkt in dieser einen, ganz großen, unendlichen Liebe, nach der sich jeder Mensch verzehrt. Ohne ein Bilderbuch-Happy End, ohne Klischees, dafür mit tiefschwarzen Abgründen und Irrungen – so real, wahr und ergreifend. Mehr als einmal musste ich schlucken, war entsetzt, geschockt und blinzelte Tränen weg. Doch neben all der Traurigkeit und Schwere hält dieser Roman auch Leidenschaft, Witz, Freiheit und Glück bereit.

Zwischen den Zeilen verbergen sich Zweideutigkeiten, die zum Schmunzeln bringen, Berührungen und Worte, die zum Seufzen verführen und ein unbeschwerter Tanz im Regen – an der Seite von Canim.
Mit vielem hatte ich gerechnet, doch nicht ansatzweise mit dem, was sich hinter dem malerischen Einband verbirgt:
Eine Farbpalette aus Emotionen samt jeder feinen Schattierung, die die Gefühlswelt zu bieten hat.
Poetisch, ausdrucksstark und zutiefst berührend.

„Zwei Nächte und drei Leben lang“ – hallt laut und intensiv nach, bleibt unvergessen.
Ich liebte Cam und Jess, liebte die Wortgewalt.

Gänsehaut? Garantiert. Taschentücher? Definitiv. Realität? Unwichtig.

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