„Manche Momente sind zu gut, um sie zu posten. Man muss sie einfach erleben.“
Zimmer gesucht, Liebe gefunden„𝒁𝒊𝒎𝒎𝒆𝒓 𝒈𝒆𝒔𝒖𝒄𝒉𝒕, 𝑳𝒊𝒆𝒃𝒆 𝒈𝒆𝒇𝒖𝒏𝒅𝒆𝒏“ ist genauso strange, wie der Titel vermuten lässt.
In einem humorvollen Rahmen verstecken sich Tiefsinn, aktuelle Themen und absolut umwerfende Charaktere ‐ die durch ...
„𝒁𝒊𝒎𝒎𝒆𝒓 𝒈𝒆𝒔𝒖𝒄𝒉𝒕, 𝑳𝒊𝒆𝒃𝒆 𝒈𝒆𝒇𝒖𝒏𝒅𝒆𝒏“ ist genauso strange, wie der Titel vermuten lässt.
In einem humorvollen Rahmen verstecken sich Tiefsinn, aktuelle Themen und absolut umwerfende Charaktere ‐ die durch Macken und Eigenheiten zu Herzen gehen.
Die erste große Liebe begann für Emma wie im Märchen und endete, nach 7 Monaten perfekt gestellten Fotos und von Filtern überzogenen Instagrampost, plötzlich und unpersönlich.
Dumm, dass die verlassene Studentin bereits auf gepackten Kisten sitzt und ihr altes Zimmer schon verplant ist.
Gut, dass Pepperline Salt – Privatermittlerin und aller allerbeste Freundin – nach einem trashigen Mädelsabend ein WG-Zimmer auftreibt.
Einziger Haken? Der introvertierte, verschlossene Mitbewohner hat sie nicht mehr alle. Und doch klemmt sich Emma Palme Pamela unter den Arm und los geht’s: der erste Schritt in die Unabhängigkeit … und zu sich selbst.
Caroline Brinkmanns Schreibstil ist bekanntermaßen sehr locker und modern, ihre Ideen erfrischend und so war es kein Wunder, dass die Seiten von „𝒁𝒊𝒎𝒎𝒆𝒓 𝒈𝒆𝒔𝒖𝒄𝒉𝒕, 𝑳𝒊𝒆𝒃𝒆 𝒈𝒆𝒇𝒖𝒏𝒅𝒆𝒏“ nur so dahin flogen.
Unterhaltung trifft Ernst, Leichtigkeit umfasst Melancholie und bringt somit nicht nur zum Lachen, sondern auch zum Nachdenken. Dabei erwartet uns keine vor Kitsch triefende Schnulze, dafür eine ordentliche Portion trockener Humor und Gefühlslagen, in die sich wohl jeder hineinversetzen kann, wie die nachvollziehbare Idealisierung des vermeintlichen Traumprinzen.
Emma lässt Stück für Stück los, sieht hinter die bearbeiten Fotos von #cinderemma und erkennt, was sie unbewusst für diese glamouröse Beziehung tun und aufgeben musste.
Immer an ihrerseits: Pepper – vielleicht sogar der heimliche Star der Geschichte. Caroline schrieb mit den hier aufgegriffenen Beziehungen und Dynamiken eine regelrechte Hommage an Freundschaften, treibt die Leser weg vom stupiden Schubladendenken, wischt den Glitzer von Momentaufnahmen der virtuellen Fake-Reality und setzt ein Statement für verschrobene Spleens.
Vielschichtige, bunte Figuren, von denen keine makellos, frei von Komplexen oder Problemen ist, füllen die abwechslungsreiche, manchmal skurrile Handlung, die lebendig, überraschend vonstattengeht und rund endet.
Ein Buch zum Wiederfinden und Wohlfühlen.