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Franziska19

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wenn das Böse in der Familie liegt...

Die Blutlinie
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Smoky Barrett ist eine der erfolgreichsten Ermittlerinnen des CASMIRC, einer Spezialeinheit, die viele Mörder schnappen konnte. Doch bei ihrem letzten Fall hatte es der Mörder auf Smoky und ihre Familie ...

Smoky Barrett ist eine der erfolgreichsten Ermittlerinnen des CASMIRC, einer Spezialeinheit, die viele Mörder schnappen konnte. Doch bei ihrem letzten Fall hatte es der Mörder auf Smoky und ihre Familie abgesehen. Als einzige Überlebende versucht Smoky eine Entscheidung zu treffen - zurück ins Leben oder lieber im Tod mit ihrer Familie vereint?
Unverhofft kommt ihre Entscheidung mit einem neuen Fall. Ein Täter hat ihre Jugendfreundin auf grausame Weise ermordet, hält sich für den Nachfahren von Jack the Ripper und warnt Smoky vor weiteren Taten. Und schon bald muss sie einsehen, dass es keine leeren Versprechungen waren. Er versucht mit aller Macht von Smoky und ihrem Team gejagt zu werden und dringt immer weiter in die Privatsphäre der Ermittler ein. Und welchen Zusammenhang gibt es zu Smokys Vergangenheit?
"Die Blutlinie" ist der erste Thriller, den ich gelesen habe und der mich nicht mehr losgelassen hat. Die Spannung, die Entwicklung der Charaktere und die Hoffnung, dass alles gut ausgeht, haben mich zum Lesen dieses Buches verdammt. Ich konnte es kaum erwarten die anderen Teile der Smoky-Barrett-Reihe zu lesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Still Alice - ein Leben mit Alzheimer

Still Alice
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"Still Alice: Mein Leben ohne Gestern." von Lisa Genova ist ein Roman und erzählt die Geschichte von Alice, einer renomierten Professorin für Sprachwissenschaften an der Harvard-Universität, Mutter von ...

"Still Alice: Mein Leben ohne Gestern." von Lisa Genova ist ein Roman und erzählt die Geschichte von Alice, einer renomierten Professorin für Sprachwissenschaften an der Harvard-Universität, Mutter von drei Kindern, Ehefrau und Großmutter, die mit 50 Jahren plötzlich an Alzheimer erkrankt.
Der Lese beginnt in Alice Leben einzutauchen - mit den ersten Symptomen der Krankheit, als sie die Orientierung ihrer Heimat verliert, der Diagnosestellung, der Leugnung, dem Umgang mit dem Fortschreiten der Krankheit und auch dem Kampf dagegen. Alice ist eine intelligente Frau, die in ihrem Leben noch viel erreichen möchte, als sie die Diagnose Alzheimer bekommt. Für sie und ihren Mann zunächst unvorstellbar. Doch die Probleme und Gedächtnislücken nehmen innerhalb von einem Jahr deutlich zu. Alice versucht dagegen anzukommen. Mit Gedächtnistraining und ihrem Alltag. Sie versucht weiter ihrer Rolle als Ehefrau., Mutter und Professorin so lange gerecht zu werden, wie es geht. Dabei erlebt man als Leser ihre unterschiedlichen Gefühlslagen. Manchmal ist sie deprimiert, traurig, fröhlich oder sogar euphorisch was sie noch kann, gefolgt von Resignation. Sie legt sich einen Plan zurecht, um ab einem gewissen Zeitpunkt einen Strich zu ziehen und der Krankheit ein Ende zu setzen. Gleichzeitig erfährt man, dass nicht nur Alice, sondern ihre ganze Familie mit der Krankheit zu kämpfen hat - oder wie sie ihrer Frau und Mutter helfen wollen oder an ihr festhalten möchten so wie sie ist. Das Buch ist unglaublich gut geschrieben, sehr lebendig und wirkte dadurch für mich sehr intensiv. Ich konnte es nicht am Stück lesen, sondern musste genauso wie Alice nach einem weiteren Vorschub der Krankheit Luft holen und versuchen alles zu verarbeiten. Das Besondere ist an diesem Buch, dass man durch die Protagonistin die Krankheit fast mit erlebt - und wie sich ein Mensch dadurch verändern kann oder auch in manchen Situationen dann wieder genauso ist, wie er immer gewesen ist. Da die Person der Alice mit ihrem Leben, ihren Ambitionen und ihrem Beruf mir sehr ähnlich ist war es für mich gleichzeit faszinierend und schockierend. Aber ich würde dieses Buch definitv weiterempfehlen. Es ist schön, traurig, spannend, frustrierend - einfach emotional bewegend und dabei so gelungen.

Veröffentlicht am 06.07.2024

Eine neue Familie

Altes Land
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Anne steht vor den Trümmern ihres Lebens: in dem Job als Musiklehrerin für musikalische Früherziehung, den sie eigentlich nur so halbherzig macht, stößt sie immer mehr an ihre Grenzen. Die Kinder werden ...

Anne steht vor den Trümmern ihres Lebens: in dem Job als Musiklehrerin für musikalische Früherziehung, den sie eigentlich nur so halbherzig macht, stößt sie immer mehr an ihre Grenzen. Die Kinder werden immer anstrengender, aber jede Mutter oder Vater hat die Hoffnung auf ein musikalisches Wunderkind und so muss sie den Eltern jedes Jahr wieder ihren Wunsch bestärken, dass ihr individuelles Kind ein ganz besonderes Talent hat, nur um die musikalischen Angebote finanziert zu bekommen. Schließlich reißt ihr Geduldsfaden. Und privat steuert sie auch in ein Desaster: sie erwischt ihren Freund und Vater ihres Kindes inflagranti mit einer anderen Frau. Eine Trennung ist unvermeitlich, da die neue Frau auch schwanger ist und Annes Freund sich natürlich für die neue Familie entscheidet. Anne weiß aufgrund geringer finanzieller Möglichkeiten keinen anderen Ausweg als zu ihrer Tante auf einen alten Apfelhof im alten Land zu ziehen.
Vera hat ihr ganz eigenes Päckchen zu tragen. Sie hat eine harte Kindheit erlebt: mit der Mutter nach dem zweiten Weltkrieg aus dem ehemaligen Preussen vertrieben, die ersten Jahre als heruntergekommene und nicht anerkannte Flüchtlinge bei der Familie auf dem Hof lebend, bis schließlich der Sohn der Familie aus Kriegsgefangenschaft heimkehrt und in Veras Mutter eine annehmbare Frau findet. Doch diese wird mit der Zeit nicht glücklich, sucht immer nach mehr und verlässt Mann und Kind schließlich, um eine neue Familie zu gründen. Vera jedoch, die keine wirkliche Liebe erfahren hat, bleibt einfach auf dem Hof hängen und versucht mit ihrem Alltag klarzukommen und den "Stiefvater", der größtenteils in seinen Kriegstraumata lebt bis zu seinem Tod nicht alleine zu lassen.
Und genau nach diesem Ereignis kommen Anne und Vera zusammen und versuchen sich ein neues Leben aufzubauen: eine sehr berührende Geschichte über zwei Frauen, die ziemlich in den Biografien ihrer Familien gefangen sind, sich aber versuchen daraus zu befreien. Nebenbei werden viele andere Charaktere des alten Landes präsentiert und Einblicke in deren Leben gegeben.

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Veröffentlicht am 26.05.2024

Täter oder Opfer?

Verwesung
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Das Buch beginnt mit einem Zeitsprung als David Hunter noch als junger forensischer Anthropologe in London arbeitet und mit seiner Frau und seiner Tochter ein glückliches Familienleben führt. Er wird als ...

Das Buch beginnt mit einem Zeitsprung als David Hunter noch als junger forensischer Anthropologe in London arbeitet und mit seiner Frau und seiner Tochter ein glückliches Familienleben führt. Er wird als Polizeiberater zu einem Fall konsultiert, in welchem der vierfache Mörder "Monk" seine Opfer im Moor vergraben haben soll. Ein Grab konnte nun entdeckt werden und die Ermittler bitten David Hunter bei der Untersuchung der Leiche und der Suche nach weiteren Gräbern zu finden. Dies misslingt jedoch und endet auch fast mit der Flucht des Beschuldigten. Acht Jahre später ist die Suche nach den Opfern eingestellt als Monk doch die Flucht gelingt. David Hunter wird kurz danach von zwei Zeitgenossen der damaligen Suche kontaktiert: einerseits von einem ehermaligen Freund und Polizei-Inspektor, der ihn vor Monk warnt und von Sophie, die damals versucht hat mittels Untersuchung der Umgebung die Gräber in unmittelbarer Nähe zu finden. Durch die Kontakte wird der Fall für David wieder präsent und er muss sich auf Spurensuche begeben, um alte Wunden heilen zu lassen.

"Verwesung" ist ein sehr guter Krimi, der mit vielen Verstrickungen und unterschiedlichen Charakteren und deren Entwicklungen aufwarten kann. Dazu ist er - wie die vorherigen Bände - sehr gut und spannend geschrieben. Etwas überraschend war für mich, dass ich den "wahren Fall" ziemlich schnell erspürt habe. Trotzdem war es spannend bis zum Schluss, weil im Buch immer wieder neue Fährten entstehen, sodass ich bis kurz vor Schluss immer an meinem eigenen Urteil gezweifelt habe.

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Veröffentlicht am 13.03.2024

Überraschend

Someone New
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Micah ist von zu Hause ausgezogen, um ein Jura-Studium zu absolvieren. Sie ist derzeit nicht gut auf ihre Eltern zu sprechen, weil sie ihren Zwillingsbruder aufgrund seiner sexuellen Orientierung vor die ...

Micah ist von zu Hause ausgezogen, um ein Jura-Studium zu absolvieren. Sie ist derzeit nicht gut auf ihre Eltern zu sprechen, weil sie ihren Zwillingsbruder aufgrund seiner sexuellen Orientierung vor die Tür gesetzt haben und er seitdem jeglichen Kontakt zu seiner Familie, und auch zu Micah, abgebrochen hat. Dabei möchte sie ihn gerne unterstützen und sucht verzweifelt nach ihm. Leider ist es immer noch nicht "normal", dass jeder Mensch, den- oder diejenige öffentlich lieben kann, in den/ die er/ sie sich verliebt hat. So thematisiert das Buch offen eine neue, gewünschte gesellschaftliche Haltung, die jedoch häufig konträr zu religiösen oder konservativen Meinungen steht.
Obwohl Micah wesentlich lieber Kunst studieren würde, versucht sie sich jedoch am Jurastudium in der Hoffnung ihre Eltern gnädig zu stimmen und so eine Möglichkeit zu schaffen die Familie wieder zusammenzuführen. Doch das Studium gestaltet sich als äußerst langweilig und dann sorgt auch der neue Nachbar von Micah - Julian - mit seiner abweisenden Art für die nötige Ablenkung.

Bisher hatte ich noch kein Buch von Laura Kneidl gelesen, aber ich muss sagen, dass mich das Buch sehr überrascht und begeistert hat. Dies liegt zum einen an den sehr gut und sympathisch gezeichneten Hauptcharakteren. Außerdem macht es den Leser natürlich neugierig zu erfahren, welches Geheimnis Julian birgt und sich deswegen eine Art "öffentliche Fassade" zur Schau stellt. Im Verlauf des Buches wird neben Homosexualität noch ein weiteres gesellschaftlich "bristanteres Thema" aufgedeckt. Das Motiv dahinter ist eindeutig: jeder Mensch soll sein dürfen so wie er ist und lieben dürfen, wen er mag. Erst dann erreichen wir eine offene und tolerante Gesellschaft. Dieser Appell ist mit der Geschichte um Micah und Julian sehr lesenswert.

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