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Franziska19

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.01.2018

Mal wieder eine Hochzeit und ein Todesfall

Alte Sünden
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Eigentlich sollte es ein unvergesslich wunderschöner Tag im Leben der Kommissare Fernando und Jule von K1 in Hannover werden - denn die beiden wollten sich das Ja-Wort geben. Ein unvergesslicher Tag wird ...

Eigentlich sollte es ein unvergesslich wunderschöner Tag im Leben der Kommissare Fernando und Jule von K1 in Hannover werden - denn die beiden wollten sich das Ja-Wort geben. Ein unvergesslicher Tag wird es dann auch, jedoch eher im negativen Sinne, als der Pfarrer, der die beiden trauen sollte tot in seinem Haus aufgefunden wird. Die Kommissare um den Leiter Völxen nehmen die Ermittlungen auf, wobei er versucht Fernando und Jule durch Schreibtischarbeit und unnötige Fortbildungen zum Umgang mit Haustieren bei Hausdurchsuchungen von dem Fall fern zu bleiben. Doch dann stößt Jule bei Ermittlungen zu einem alten Fall von einem verschwundenden Mädchen auf Verbindungen zum Mord des Pfarrers Santiago und auf dessen ganz privaten Seiten und ist somit wieder voll involviert.

Alte Sünden ist ein solider Krimi um das Ermittlungsteam von Völxen aus Hannover mit den bekannten Charakteren, ihren Eigenarten, einem angenehmen Schreibstil und einer spannenden Geschichte und schließt damit gut an die Vorgängerbände an. Durch die privaten Verbindungen zum Fall braucht es jedoch zu Beginn des Buches einige Seiten, bis der Plot an Spannung gewinnt.

Veröffentlicht am 03.01.2018

"Manchmal muss man nur die Perspektive wechseln, um die Wahrheit des anderen zu verstehen" (Robert Langdon)

Origin
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Mit Faszination habe ich den neuen Thriller von Dan Brown in den Händen gehalten und habe mit Spannung begonnen ihn zu lesen - und wieder einmal ist es ihm gelungen mit als Leser vollkommen zu fesseln ...

Mit Faszination habe ich den neuen Thriller von Dan Brown in den Händen gehalten und habe mit Spannung begonnen ihn zu lesen - und wieder einmal ist es ihm gelungen mit als Leser vollkommen zu fesseln und in die Geschichte hineinzuziehen. Gleichgeblieben ist die faszinierende Mischung aus Mystik, Fiktion, Kunst und der Religion und Realität. Im Gegensatz zu den bisherigen Büchern um den Harvard-Professor Robert Langdon geht Dan Brown diesmal aber noch einen Schritt weiter und wagt es die menschliche Entwicklung in einer Zukunftsvorhersage zu prophezeihen und dabei die menschlichen Sinnfragen "woher kommen wir und wohin werden wir gehen" zu ergründen und verschiedene Antwortmöglichkeiten vorzuschlagen. Dabei spielt dieses Mal die spanische Geschichte und das spanische Königshaus eine spezifische Rolle genauso wie die voranschreitende Technik und Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz. Besonders interessant haben mich wieder die verschiedenen Perspektiven vom spanischem Königshaus, Agenten, verschienden religiösen Beteiligten und gescheiterten Individuen. Natürlich bleibt er bei seinem bewährten Spannungskonzept indem Robert Langdon sich wieder auf einer Flucht und rasanten Codeentschlüsselung befindet und natürlich wird er dabei wieder von einer sehr attraktiven Frau begleitet. Diese Wiederholung gibt dem Buch jedoch keinen Abbruch, sondern eher eine Konstante an die der Leser sich gewöhnt hat, was für mich persönlich zwischen den vielen Handlungssprüngen angenehm war sich darauf verlassen zu können. Meiner Meinung nach schließt sich der fünfte Band nahtlos an die anderen an und ich kann Dan Brown wieder nur ein sehr großes Kompliment für seine Recherchearbeit geben und sein Talent dies in einem spannenden Buch mit Fiktion zu verknüpfen. Dabei regt das Buch zum Nachdenken über zukünftige Entwicklungen ins Besondere im Bereich der Digitalisierung an, mit denen wir uns unbedingt beschäftigen sollten!

Veröffentlicht am 27.12.2017

Ein Mörder aus der Vergangenheit

Die Ernte des Bösen
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Robin, die charmante Assistentin des Detektives Cormoran Strike bekommt ein Päckchen zugeschickt. In diesem befindet sich das Bein einer ermordetenen jungen Frau. Für Cormoran ist gleich klar, dass nur ...

Robin, die charmante Assistentin des Detektives Cormoran Strike bekommt ein Päckchen zugeschickt. In diesem befindet sich das Bein einer ermordetenen jungen Frau. Für Cormoran ist gleich klar, dass nur jemand aus seiner eigenen Vergangenheit interesse daran haben könnte ihn als Detektiv mit den Ermittlungen zu diskreditieren und seine junge Assistentin in den Blick zu nehmen. Sogleich beginnt er mit der Beschattung seiner drei Verdächtigen. Doch als eine weitere Frau ermordet wird und Robin erneut ein Leichenteil zugeschickt bekommt, scheint die Zeit zum ermitteln immer knapper zu werden.

Das Buch lebt von den unterschiedlichen Charakteren und den Zeitsprüngen zurück in Strikes Vergangenheit. Eigentlich unüberraschend kommt dann zum Schluss die Auflösung des Falls, indem Strike den Täter ermitteln kann.
Nebenbei entwickelt sich auch die Beziehung von Robin, ihrem Verlobten Mathew und Strike weiter.

Alles in allem finde ich das Buch wieder einen spannenden Krimi, der jedoch nach seinem Vorgängern der schwächste der Reihe für mich ist.

Veröffentlicht am 27.12.2017

Fast wie im Märchen

Wolkenschloss
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Das Wolkenschloss ist ein Hotel mit langer Tradition, welches insgesamt schon ein wenig eingerostet und eingestaubt ist, gerade zu Weihnachten und Sylvester aber versucht sich besonders für seine Gäste ...

Das Wolkenschloss ist ein Hotel mit langer Tradition, welches insgesamt schon ein wenig eingerostet und eingestaubt ist, gerade zu Weihnachten und Sylvester aber versucht sich besonders für seine Gäste herauszuputzen. Dieses Jahr sind ganz außergewöhnliche Gäste dabei: angefangen bei einem russischen Oligarchen mit seiner Familie, einer reichen Managerfamilie mit Kotzbrocken-Sohn, einer amerikanischen Großfamilie mit niedlichen Mädchen und Zickenalarm, ein einsames Ehepaar, welches sich das ganze Leben auf einen Urlaub im Schloss gefreut hat bis zu einem Hoteldieb mit seinem Großvater.
Auch Fanny befindet sich als Jahrespraktikantin im Hotel und hat mit den Gästen alle Hände voll zu tun. Gleichzeitig beginnen sich sowohl der Hotelssohn Ben und der wunderschöne Hoteldieb sich für Fanny zu interessieren. Als dann ein Juwelenraub geschieht und Kinder spurlos verschwinden muss Fanny ziemlich an sich halten, um nicht im Chaos unterzugehen.

Es hätte nur noch mit "es war einmal..." beginnen müssen, dann hätte Kerstin Gier ein vollkommenes modernes Märchen geschaffen. Aber auch so fand ich die Mischung aus altertümlicher Kulisse, skurrilen Charakteren, einer sympathischen Protaginostin sowie den Tieren (den sieben Hugos und der verbotenen Katze), dem wundersamen, zum Teil fantastischen Eigenleben des Hotels und dem bekannten sehr leichten und flüssigen Kerstin-Gier-Schreibstil sehr gelungen. Ich habe das Buch gerne in meinem Weihnachtsurlaub an zwei Tagen durchgelesen. Wahrscheinlich hat aber auch die Jahreszeit dazu beigetragen, dass mir die Geschichte so gut gefallen hat. Ich weiß nicht, ob ich den gleichen Effekt zu einem anderen Zeitpunkt des Jahres erlebt hätte.

Veröffentlicht am 27.11.2017

Über Eine die auszog, um Happy Ends zu finden

Wir sehen uns beim Happy End
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„Vielleicht geht es gar nicht um das Happy End. Vielleicht geht es um die Geschichte deines Lebens“ (Athena Orchard)

„Wir sehen uns beim Happy End“ ist eine humorvolle und warmherzige Geschichte über ...

„Vielleicht geht es gar nicht um das Happy End. Vielleicht geht es um die Geschichte deines Lebens“ (Athena Orchard)

„Wir sehen uns beim Happy End“ ist eine humorvolle und warmherzige Geschichte über eine junge Frau, die zwanghaft versucht alles Böse im Leben zu einem Happy End umzuwandeln und eher durch ein schmerzhaftes Erlebnis und einen glücklichen Zufall zu sich selbst findet, um so zu ihrem eigenen ehrlichen Happy End zu gelangen. Die Geschichte um Ella beginnt, als ihr Freund ihr einen Seitensprung beichtet und die Beziehung und damit auch die geplanten Hochzeitsvorbereitungen beenden möchte. Für Ella bricht damit fast eine ganze Welt zusammen. Sie verliert nämlich nicht nur ihre Beziehung, sondern auch ihren einzigen festen Freund und gleichzeitig Wohnung und berufliche Anstellung. Für Philip war sie auch als Haushälterin tätig – leider vollkommen uneigennützig und unentgeltlich. So richtig glauben kann sie es nicht und versucht in einem fast jugendlichen Leichtsinn sich selbst mit einem Mantra zu überzeugen: „wenn ich das schaffe, dann kommen Philip und ich wieder zusammen“. Dabei begegnet sie an diesem Abend Oscar. Bei einem Zusammenstoß fällt er eine Treppe herunter und verliert seine Brieftasche. Da Ella sich sofort Sorgen macht und sich das schlimmste Szenario um einen schwer verletzten Mann ausmalt, beschließt sie Oscar an seiner Wohnanschrift aufzusuchen und sich davon zu überzeugen, dass es ihm gut geht. Doch leider stößt sie ihn dabei erneut eine Treppe herunter, sodass er ins Krankenhaus muss und eine Amnesie erleidet. Fortan versucht Ella sich um Oscar zu kümmern und stößt dabei auf immer mehr schlimme Ereignisse in seinem Leben. Ella ist der Überzeugung, dass kein Mensch so viel Negatives ertragen kann und fühlt sich persönlich dafür verantwortlich für Oscar ein Happy End herzustellen. Währenddessen verstrickt sie sich jedoch immer mehr in Notlügen und einem mühsam aufrecht zu erhaltenden Fantasiekonstrukt um Oscars Leben und den Beginn ihres Kennenlernens.

Als Protagonistin treibt Ella den Leser über weite Teile des Buches zunächst in den Wahnsinn mit ihrer notorischen Sucht nach einem schönen und glücklichen Ende für Alles. Erst ganz zum Schluss wagt sie selbst einen Schritt, konfrontiert sich mit ihrer eigenen Vergangenheit und ebnet so den Weg für ihr eigenes Glück, da sie erkennt, dass es um die Geschichte ihres Lebens geht – und das ein Happy End um jeden Preis kein Happy End sein kann. Dieses Zusammenspiel macht dieses Buch so unglaublich lesenswert.

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