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Veröffentlicht am 28.12.2022

Im Auge des Feuers

Gesandte des Zwielichts
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Der sechste Band der Midnight-Breed Reihe von Lara Adrian handelt von Andreas Reichen. Bisher ist er der erste Protagonist, der noch kein Mitglied des Ordens ist, diesem allerdings sehr nahe steht. Die ...

Der sechste Band der Midnight-Breed Reihe von Lara Adrian handelt von Andreas Reichen. Bisher ist er der erste Protagonist, der noch kein Mitglied des Ordens ist, diesem allerdings sehr nahe steht. Die Geschichte von Andreas beginnt an der dunkelsten Stelle seines Lebens: er hat durch einen Angriff auf seinen dunklen Hafen seine gesamte Familie verloren. Von diesem Schicksalsschlag getroffen beginnt seine geheimnisvolle Gabe, die Pyrogenese, die Oberhand von Andreas zu gewinnen. Immer öfter verwandelt er sich in eine lebendige Feuersbrunst, die aus ihm herausbricht und alles in seiner Nähe vernichtet. Auf der einen Seite ist dies für seinen Rachefeldzug äußerst nützlich, da er sich an dem Verursacher des Anschlags auf seinen dunklen Hafen - Wilhelm Roth - rächen möchte. Auf der anderen Seite spürt Andreas, dass er immer mehr die Kontrolle über seine übernatürliche Gabe verliert und sie ihn immer mehr an den Rand der Blutgier treibt.
Auf seiner Suche nach Wilhelm Roth tritt er unweigerlich in den Kontakt zu Claire, Roths Gefährtin und seine ehemalige Geliebte. Sofort spüren beide die unglaublich Anziehungskraft, welche die Liebe vor über 30-Jahren zu einer erinnerungswürdigen Begegnung gemacht hat. Doch Andreas ist nicht gewillt seine Rache der Liebe wegen aufzugeben und Claire muss einsehen, dass ihr Gefährte alles andere als ein unbeschriebenes Blatt ist und sie nur benutzt hat, um sein Ego aufzupolieren und Andreas zu erniedrigen.
Als die Verfolgungsspuren von Roth Andreas dann auch noch Dragos näher kommen lassen, scheint das Chaos perfekt. Ohne die Hilfe des Ordens scheint ein Vergeltungsschlag unmöglich, gleichzeitig kommen aber alle bisherigen Hauptcharaktere der Reihe in unglaubliche Gefahr.

Die Rahmenhandlung der Reihe spitzt sich über diesen Band hinweg immer mehr zu und die Bedrohung der gesamten Welt bekommt immer mehr Konturen. Gleichzeitig entwickelt sich der Orden von einer reinen Kriegerzusammenkunft eher zu einem familiären Zusammenhalt, den es zu schützen gilt. Eine gut gelungene und spannende Mischung.

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Veröffentlicht am 23.12.2022

Die Kathedrale von Kingsbridge wird erweitert

Die Tore der Welt
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Merthin, Caris, Gwenda und Ralph sind vier junge Leute aus Kingsbridge, die im Wald Zeuge eines versuchten Mordes werden. Nur durch einen Zufall können sie der gewaltigen Auseinandersetzung entkommen. ...

Merthin, Caris, Gwenda und Ralph sind vier junge Leute aus Kingsbridge, die im Wald Zeuge eines versuchten Mordes werden. Nur durch einen Zufall können sie der gewaltigen Auseinandersetzung entkommen. Doch schon dieses Erlebnis zeigt, dass die vier Menschen Zeit ihres Lebens miteinander verbunden sein werden. Merthin und Ralph sind Brüder, die jedoch unterschiedlicher nicht sein können. Während Merthin sich durch klugen Verstand und besinnliches Handeln auszeichnet und als Zimmermann in die Lehre geht, möchte Raplh nichts lieber als Ritter werden, in die adelige Gesellschaft aufsteigen und den Ruhm seiner Familie wiederherstellen. Auch Gwenda möchte der armen Standesgesellschaft entkommen und strebt eine eigene Familie mit eigenem Landbesitz an. Doch zunächst muss sie ihre Karriere als Diebin, die notwendig ist, damit ihre Familie überlebt, unbeschadet beenden. Ihre Freundin Caris dagegen ist von einen unabhängigen Geist getrieben, der sich allen allgemeinen Konventionen widersetzt und für eine Frau einen sehr ungewöhnlichen Weg einschlagen möchte - erst als Händlerin gemeinsam mit ihrem Vater, dem Ratsältesten, und später als Heilerin im Kampf gegen die Pest.
Ihre gegensätzlichen Charaktere machen die jungen Leute im Verlauf ihres Lebens zu erbitterten Gegnern, die nur im Kampf gegen die Prioren von Kingsbridge an einem Strang ziehen, da die starren Konventionen der Kirche jeden Fortschritt im Keim zu ersticken drohen.

Auch den zweiten Teil um die Kathedrale von Kingsbridge finde ich sehr gelungen. Trotz der Länge der Geschichte kommt fortwährend keine Langeweile bei der Lektüre auf. Der Leser verfolgt gespannt die Lebensentwicklungen der vier Protagonisten und erfährt dabei einiges über die geschichtliche Gesellschaftsentwicklung Englands.Eine wirklich gelungene historische Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 14.11.2022

Drei Frauen, drei Generationen, eine Familie

Die Frauen von Kilcarrion
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Familie ist nicht immer unbedingt ein Konstrukt von bedingungslosem Zusammenhalt, Liebe, Geborgenheit, ein Ort der Zuversicht, der Ruhe oder Verlässlichkeit. Mitunter kann es sehr schwer sein sich aufeinander ...

Familie ist nicht immer unbedingt ein Konstrukt von bedingungslosem Zusammenhalt, Liebe, Geborgenheit, ein Ort der Zuversicht, der Ruhe oder Verlässlichkeit. Mitunter kann es sehr schwer sein sich aufeinander einzustellen, zu unterschiedlich erscheinen die Charaktere und Vorlieben oder Vorstellungen, zu unterschiedlich die biografischen Ereignisse oder schmerzhaften Erinnerungen, die uns prägen und die sich unmittelbar nicht nur auf uns selbst, sondern auch auf unsere nachfolgenden Generationen auswirken.

Das erleben in Jojo Moyes Debütroman auch Joy, Kate und Sabine. Denn die drei Frauen sind nicht nur von ihren Charakteren und Temperamenten grundverschieden, sie verbindet auch nicht eine wirkliche gemeinsame Zuneigung, da sie allesamt eher ihre eigenen Interessen verfolgen anstatt dem Gegenüber richtig zuzuhören und zu schauen, welchen unterstütztenden Beitrag leisten können. Es geht eher gegeneinander anstatt miteinander, weil sie die jeweilige Perspektive mit einer großen PortionVehemenz vertreten anstatt mit Verstehen aufeinander zuzugehen. Erst im Verlaufe des Kontaktes lernen sie den jeweiligen anderen besser zu verstehen und die Eigenarten als biografisch bedingte Lebensfacette anzunehmen. Und mit dem Verstehen des Anderen werden auch Veränderungspotenziale ausgelöst, die zunächst noch undenkbar erscheinen, sodass sie jeweils unterschiedliche Schritte aufeinander zu gehen.

Dieses Buch von der Unterschiedlichkeit, aber dem trotzdem vorhanden Willen nach Zusammengehörigkeit einer Familie hat mich sehr begeistert. Genauso wie die Protagonisten lernt der Leser die unterschiedlichen Charaktere erst mit der vollständig erzählten Geschichte kennen und muss vorher gebildete Bilder wieder über Bord werfen, um sich auf Veränderungen einzustellen. Eine äußert außergewöhnlich gelungene gewöhnliche Familiengeschichte!

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Veröffentlicht am 08.11.2022

Der Krieger und die Kriegerin

Gefährtin der Schatten
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Nico ist auf Geheiß des Ordens unterwegs, um die Gen Eins Vampire zu warnen, dass Dragos auf sie Jagd macht. Doch Sergey Jakut will nichts von der drohenden Gefahr wissen. Obwohl vor ein paar Tagen ein ...

Nico ist auf Geheiß des Ordens unterwegs, um die Gen Eins Vampire zu warnen, dass Dragos auf sie Jagd macht. Doch Sergey Jakut will nichts von der drohenden Gefahr wissen. Obwohl vor ein paar Tagen ein Anschlag auf ihn verübt wurde, nimmt er Nicos Warnung nicht ernst und will auch mit dem Orden nichts weiter zu tun haben. Er verlässt sich lieber auf seine eignen Bodyguards und Gefolgschaft. Darunter ist auch eine Kriegerin Namens Renata, die ihre Gegner mittels unsichtbarer elektrischer Impulse außer Gefecht setzen kann. Nico ist sofort klar, dass sie eine Stammesgefährtin sein muss. Sie hat es sich zum Auftrag gemacht das kleine Mädchen Mira zu beschützen. Als Jakut doch Opfer eines hinterhältigen Anschlags wird und Mira an den in den Mord verwickelten Stammesvampir Fabien "verkauft" wird, verbündet sie sich mit Nico und versucht Mira zu befreien. Dabei spürt sie eine zunehmende Leidenschaft zu Nico mit der sie niemals gerechnet hat.

Dieser neue Teil der Reihe schließt nahtlos an den vorherigen Band an. Dragos Plan wird enthüllt und seine bisherigen Erfolge aufgedeckt. Doch leider kann er auch diesmal dem Ordnen entkommen. Interessant dabei ist vor allem, dass sich das Hauptquartier des Ordnes von einer reinen Kämpferstation zunehmend in ein heimeliges Familiennest verwandelt für das es sich lohnt zu kämpfen und Dragos Plan zu vereiteln.

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Veröffentlicht am 18.10.2022

Kriminalistisches Meisterwerk

Böses Blut
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Cormoran Strike hat es nicht leicht: bei seiner Tante, die für ihn mehr wie eine Mutter war, ist Krebs diagnostiziert worden und es sieht nicht so gut aus. Die Familie muss sich auf eine palliative Begleitung ...

Cormoran Strike hat es nicht leicht: bei seiner Tante, die für ihn mehr wie eine Mutter war, ist Krebs diagnostiziert worden und es sieht nicht so gut aus. Die Familie muss sich auf eine palliative Begleitung einstellen.
Bei einem seiner Familienbesuche wird er von der 40-jährigen Anna Phipps angesprochen: sie bittet ihn in einem vor 40 Jahren ereigneten Vermisstenfall zu ermitteln. Anna ist seitdem auf der Suche nach sich selbst, da die verschwundene Person ihre eigene Mutter ist. Auf präzise Art und Weise wird beschrieben, wie ein ungelöster Fall unterschiedliche Biografien prägt und eine Familie innerlich zerrüttet. Strike ist nicht unbedingt hoffnungsvoll, nimmt den Fall aber trotzdem an und gemeinsam mit seiner Detektiv-Partnerin Robin Ellacott einigt er sich mit seine Auftraggeberin Anna darauf ein Jahr lang im Cold-Case zu ermitteln und zu schauen wie weit die Ermittlungen kommen.

Mit diesem fünften Krimi ist für mich ein kriminalistisches Meisterwerk gelungen. Bisher fand ich alle Bände gelungen, doch dieser Fall ist wirklich eposant. Durch die vielen Ermittlungsstränge, Verstrickungen, Hypothesen und Personen ist es auch für den Leser gar nicht so leicht den Überblick zu behalten. Dennoch werden die Ereignisse immer genau an den richtigen Stellen zusammengefasst, sodass der Überblick nicht verloren geht. Nach und nach decken Strike und Robin unterschiedliche Motive auf, die jedoch nie den entscheidenden Durchbruch zu markieren scheinen. Als das Jahr sich dem Ende neigt und noch immer keine Leiche der verschwundenen Margot Bamborough entdeckt werden konnte, scheinen die beiden Ermittler dem Aufgeben sehr nahe. Doch dann fügen sich die Puzzlestücke letztendlich doch nich zusammen.

Aufgrund der Vielschichtigkeit konnte ich das Buch zu den letzten dreihundert Seiten kaum noch aus der Hand legen. Faszinierend, überraschend und gleichzeitig absolut abstoßend habe ich auf die Auflösung reagiert. Gleichzeitig wirkt Strike durch die familiäre Belastung sehr menschlich, was im Nachhinein als Besonderer Kontrast zu der Mordermittlung erscheint. Ich warte jetzt schon wieder sehnsüchtig auf den sechsten Band!

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