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FranziskaBo96

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.03.2023

Gelungene Fortsetzung

Für die Sterne bestimmt
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"Für die Sterne bestimmt" setzt drei Jahre nach den Ereignissen des Vorgängerbandes ein. Dr. Elma York, die Teil der ersten Mondmission war, fährt nun regelmäßige Shuttleschiffe von der Erde zum Mond, ...

"Für die Sterne bestimmt" setzt drei Jahre nach den Ereignissen des Vorgängerbandes ein. Dr. Elma York, die Teil der ersten Mondmission war, fährt nun regelmäßige Shuttleschiffe von der Erde zum Mond, wo sich inzwischen eine kleine Kolonie gebildet hat. Die ist auch bitter nötig, denn auf der Erde nehmen die klimatischen Folgen des Meteoriteneinschlages weiter zu. Gleichzeitig bildet sich aber auch ein immer größer werdender und teilweise auch gewaltbereiter Widerstand gegen das Weltraumprogramm in der Bevölkerung. Um die Menschen zu besänftigen, soll Elma nun auch Teil der ersten Marsmission werden, die sich bald auf den Weg machen soll. Doch ist Elma bereit, die Erde und somit auch ihren Mann drei Jahre zu verlassen?

"Die Berechnung der Sterne", der erste Band dieser Reihe, war letztes Jahr eine echte Überraschung für mich. Ich bin kein großer SciFi-Leser, aber dieses Buch konnte es echt schaffen, mich für das Thema zu begeistern. Auch der Folgeband schafft das wieder super. Dabei hatte ich das Gefühl, dass die Sci-Fi-Elemente dieses Mal schon mehr ausgeprägt waren, ich aber eigentlich immer der Handlung folgen konnte, ohne dass es irgendwie zu kompliziert wurde. Gleichzeitig merkt man wieder, wie gut die Autorin die Thematik recherchiert hat, trotzdem wirkt es auch nie so, als wolle sie mir irgendwie krampfhaft vermitteln, was sie alles herausgefunden hat.

Wie auch im ersten Teil ist ein besonderes Element der Geschichte der intersektionale Feminismus. Diesmal wird noch etwas mehr auf die Probleme Schwarzer Menschen und vor allem Schwarzer Frauen eingegangen. Auch diese Aspekte fand ich wieder toll verarbeitet, ohne dass ich irgendwie das Gefühl hatte, dass zu viel die Moralkeule geschwungen werden muss.

Kurzum: Wer den ersten Teil mochte, wird an diesem Buch sicher nicht vorbeikommen - und wird es sicher genauso sehr mögen.

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Veröffentlicht am 06.03.2023

Ganz zurecht gehypt

Morgen, morgen und wieder morgen
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Sadie und Sam lernen sich als Kinder in einem Krankenhaus kennen. Sam ist dort, weil er sich bei einem Autounfall schwer verletzt hat, Sadie, weil sie ihre Schwester besucht, die Krebs hat. Was die beiden ...

Sadie und Sam lernen sich als Kinder in einem Krankenhaus kennen. Sam ist dort, weil er sich bei einem Autounfall schwer verletzt hat, Sadie, weil sie ihre Schwester besucht, die Krebs hat. Was die beiden eint, ist ihre Liebe zu Videospielen. Zwischen den beiden entsteht eine ganz besondere Freundschaft, die bis ins Erwachsenenalter anhält und die wir in "Morgen, morgen und wieder morgen" beobachten können.

Jeder, der im letzten Jahr auf der englischsprachigen Seite von Bookstagram/Booktok/u.ä. unterwegs war, hat mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit dieses Buch gesehen. Viele dieser Hypes kann ich oft nicht ganz nachvollziehen, aber dieses Buch war auch für mich ein totaler Volltreffer. Hier kann ich tatsächlich alle Fans in den sozialen Medien komplett verstehen.

Tatsächlich habe ich richtig große Schwierigkeiten zu beschreiben, was ich genau an der Geschichte so toll fand, vor allem, wenn ich versuchen möchte, nicht zu spoilern. Das Buch handelt vor allem von Freundschaft und zeigt auf wirklich wunderbare Art und Weise, dass wahre Liebe nicht immer romantischer Natur sein muss. Auch der Erzählstil gefiel mir unheimlich gut. Zevin versucht sich immer wieder an erzählerischen Ausbrüchen, die für mich aber nie fehlplatziert, sondern immer sehr passend und interessant waren. Auch schaffte sie es, mich immer mit den Hauptfiguren mitfiebern zu lassen, auch wenn sie nicht immer die sympathischsten sind.

Natürlich spielen Videospiele in dem Buch eine große Rolle, trotzdem muss man meiner Meinung nach kein besonders großes Interesse an Videospielen haben, um die Geschichte zu mögen. Nötige Fachausdrücke werden immer auf natürliche Art und Weise erklärt, kommen aber allgemein sehr wenig vor. Trotzdem merkt man, wie viel Liebe die Autorin für Spiele hat und wie gut sie zu dem Thema recherchiert hat.

Von mir bekommt das Buch fünf wohlverdiente Sterne - dieser Roman wird ganz zurecht gehypt!

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Veröffentlicht am 06.03.2023

Auch Teenie-Kitsch darf jetzt queer sein!

If This Gets Out
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Ruben und Zach sind Teil der größten Boyband der Welt, Saturday. Während Ruben für seine Bandkollegen offen schwul ist, wird ihm vom Management verboten, sich öffentlich zu outen, zu allem Überfluss ist ...

Ruben und Zach sind Teil der größten Boyband der Welt, Saturday. Während Ruben für seine Bandkollegen offen schwul ist, wird ihm vom Management verboten, sich öffentlich zu outen, zu allem Überfluss ist er auch noch in den scheinbar heterosexuellen Zach verliebt. Doch während einer ereignisreichen Europatournee scheint auch Zach neue Seiten an sich zu entdecken...

Für mich ist "If this gets out" eine süße, queere Teenie-Lovestory, nicht mehr und nicht weniger. Es gibt süße Charaktere, viel Drama und einiges Hin- und Hergeschmachte, über die ich mit meinen 26 Jahren teilweise doch schon etwas die Augen rollen musste. Aber ganz ehrlich: Warum eigentlich nicht? Ich war ganz klar nicht die Zielgruppe für dieses Buch, umso wichtiger finde ich es, dass es solche Geschichten gibt. Ich kann mich auf jeden Fall nicht daran erinnern, dass es solche queeren Liebesgeschichten gab, als ich Teenager war, und ich denke schon, dass deutlich zu mehr Offenheit bei mir und meinen Altersgenossen beigetragen hätte.

Abgesehen davon fand ich es sehr interessant, wie die Autoren das Leben hinter den Kulissen einer Boyband zeigen und dabei sowohl die Licht- als auch die Schattenseiten präsentieren. Dabei wird auch nicht vor ernsteren Themen zurückgeschreckt, dabei bleibt es aber eigentlich immer altersgerecht. Auch die Nebencharaktere, allen voran die anderen Bandkollegen, haben mir sehr gut gefallen. Es wäre sicherlich sehr einfach gewesen, diese Figuren eindimensional zu machen, dabei hatten auch diese viele interessante Facetten.

Letztendlich hätte man meiner Meinung aber auch mehr aus der Geschichte herausholen können, so ist es dann leider wie bereits erwähnt oft ins Teenie-Drama abgedriftet. Gerade die typische "Amerikaner auf Europatournee"-Storyline fand ich da doch ein bisschen ausgelutscht und gerade aus Sicht von europäischen Leser:innen waren auch echt viele Klischees da mit drin, die echt nicht mehr sein müssen.

Ich denke, dass ältere Teenager viel Spaß mit diesem Buch haben werden und finde es toll, dass auch Teenie-Romanzen jetzt problemlos queer sein können. Für mich hatte die Geschichte jedoch viel Potential, das nicht genutzt wurde.

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Veröffentlicht am 01.03.2023

Guillaume, bist du's?

Uns bleibt immer New York
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Marketing-Chefin Lorraine ist gerade neu in New York angekommen, nachdem sie in Paris von einem anonymen Stalker belästigt wurde. Zeitgleich wird Kunstfälscher Léo nach drei Jahren aus dem Gefängnis entlassen ...

Marketing-Chefin Lorraine ist gerade neu in New York angekommen, nachdem sie in Paris von einem anonymen Stalker belästigt wurde. Zeitgleich wird Kunstfälscher Léo nach drei Jahren aus dem Gefängnis entlassen und muss sich in der Realität wieder zurechtfinden. Die beiden begegnen sich auf schicksalshafte Weise und verlieben sich ineinander - doch Lorraines Stalker ist ihnen auf den Fersen...

Schon beim Lesen des Klappentextes fühlte ich mich sehr an die Geschichten von Guillaume Musso erinnert, von dem ich großer Fan bin. Während des Lesens hat sich dieser Eindruck stark gefestigt, sodass ich schon fast denke, dass er sich hinter dem Pseudonym Mark Miller verbringt - wenn nicht, ist es zumindest definitiv jemand, der Mussos Arbeit bewundert und sich hat von ihm inspirieren lassen. Ich denke, die Musso-Fans werden hier wieder ihre Freude haben - und die, die ihn nicht mögen, werden diesem Buch sicher auch nichts abgewinnen können.

Musso-Standardelemente wie die teilweise doch recht absurde Obsession mit New York (inklusive Songtexte am Kapitelanfang, die ich meistens ziemlich sinnlos fand) sowie nicht ganz so überraschende Wendungen werden nicht jedem gefallen, doch nachdem ich mich darauf eingelassen hatte, war ich irgendwie voll dabei. Auch das manche Figuren doch recht klischeehaft gezeichnet wurden, hat mich irgendwie nicht so sehr gestört.

Einziger wirklicher Kritikpunkt war für mich das Ende, das etwas zu überdreht für mich war, daher nur vier Sterne.

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Veröffentlicht am 21.02.2023

Nach einem Drittel abgebrochen

Not exactly love. Wer braucht schon ein Happy End?
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Leider wird "Not Exactly Love" meine erste 1-Sterne-Bewertung des Jahres, was sehr schade ist, da man merkt, dass die Autorin viele wichtige Themen verarbeiten wollte, aber das Buch war einfach mal so ...

Leider wird "Not Exactly Love" meine erste 1-Sterne-Bewertung des Jahres, was sehr schade ist, da man merkt, dass die Autorin viele wichtige Themen verarbeiten wollte, aber das Buch war einfach mal so gar nichts.

Das schlimmste war für mich der extrem banale und schlicht unprofessionelle Schreibstil, den ich selbst im Selfpublishing (was dieses Buch nicht ist) unakzeptabel gefunden hätte. Auch die deutsche Übersetzung ist an einigen Stellen wirklich mangelhaft, ich frage mich echt, was an beiden Enden hier im Lektorat passiert ist.

Hinzu kommt eine extrem überladene Handlung mit zu vielen Personen, um die ich mich sorgen soll, die mir aber letztendlich alle komplett egal sind, weil die Autorin es einfach nicht schafft, ihren Figuren Tiefe zu geben. Ständig passiert irgendwo etwas Neues, Perspektiven werden regelmäßig gewechselt und ich habe irgendwann auch den Überblick darüber verloren, wer wer ist.

Kirsche auf der Torte ist ein ganz seltsamer Einsatz von Sexszenen, die jedes Mal komplett überraschend eintreten und nie irgendwie erotisch/witzig/erschreckend oder sonst irgendetwas sind, was Sexszenen eigentlich sein sollten, sondern stets eklig und seltsam herüberkommen.

Das war leider so überhaupt nichts für mich.

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