Überraschend gut!
V is for VirginNachdem ich die Leseprobe gelesen habe, hatte ich nicht sonderlich viele Erwartungen an das Buch. Da ich aber Cinder und Ella geliebt habe, habe ich dem Buch trotzdem eine Chance gegeben und was soll ich ...
Nachdem ich die Leseprobe gelesen habe, hatte ich nicht sonderlich viele Erwartungen an das Buch. Da ich aber Cinder und Ella geliebt habe, habe ich dem Buch trotzdem eine Chance gegeben und was soll ich sagen?! Ich wurde positiv überrascht!!
Ich habe das Buch erst nach dem "Shitstorm" auf Bookstagram gelesen, was mir mein Leseerlebnis deutlich kaputt gemacht hat.
In dem Buch "V is for Vorgin" von Kelly Oram geht es um Valerie, die sich aufgrund von ihrer Vergangenheit geschworen hat, das sie mit dem Sex bis zur Ehe wartet. Als sie aufgrund dessen von ihrem Freund verlassen wird, startet sie eine Kampagne. Was erst nur zum eigenen Schutz vor Mobbing sein soll, geht so viral, dass sie landesweit bekannt wird. Als der Rockstar Kyle Hamilton, ein ehemaliger Schüler ihrer Schule und jetzt sehr bekannt Leadsänger der Band Tralse, davon mitbekommt, macht er es sich zum Persönlichen Ziel, Valerie zu verführen.
Der Schreibstil von Kelly Oram hat mir wie in ihren anderen Büchern sehr gut gefallen. Sie schreibt locker und leicht, sodass sich das Buch sehr gut und schnell lesen lässt.
Val hat mir als Charakter sehr gefallen. Sie ist nicht übermäßig selbstbewusst und auch nicht die beliebteste der Schule. Dennoch setzt sie sich für das ein, was ihr wichtig ist. Es wird deutlich, dass es nicht spurlos an ihr vorbei geht, was die anderen Schüler und Schülerinnen sagen, dennoch hat sie ihr Ziel immer im Blick. Außerdem drückt sie ihre Meinung nicht plakativ aus. Sie zieht ihr Ding durch ohne jemanden schlecht zu machen oder zu bewerten, obwohl sie dies selber erfährt.
Ich finde das Kelly Oram ganz wichtige Werte durch Val vermittelt. Gerade in jungen Jahren spielt das Thema Sex eine sehr wichtige Rolle und Mitschüler bewerten nur anhand der Erfahrungen, die bereits gemacht wurde. Doch Val macht deutlich, dass es sich lohnt, wenn man sich selber treu bleibt.
Auch Kyle hat mir als Charakter überraschender Weise gut gefallen. Er verhält sich Val gegenüber wie ein Arsch und wird sehr oberflächlich dargestellt, dennoch war er mir sympathisch. Es war cool zu sehen, dass er an Val drangeblieben ist. Die Äußerungen, die er von sich gegeben hat, waren oftmals deutlich daneben, dennoch hat das beschriebene Verhalten etwas anderes gezeigt. Irgendwie war er mir daher sehr sympathisch. Ich habe das in meiner Jugend oft erlebt, dass man nicht alle Jungs nur anhand ihrer Aussagen und Provokationen bewerten darf. In anderen Büchern gibt es oft den Überbadboy, der sich dann für das Mädchen verändert oder den perfekten Sunnyboy. Kyle war für mich keines von beiden. Er hat seine Linie durch das ganze Buch beibehalten und das hat mir sehr gut gefallen.
Kelly Oram hat hier insgesamt zwei sehr authentische Jugendliche geschaffen, wie wir sie mit 14-17 Jahren sehr oft antreffen und das fand ich wirklich gut und spannend.
Insgesamt kann ich sagen, dass mir das Buch sehr gut gefallen hat. Dennoch hat mir das Ende überhaupt nicht gefallen. Vieles war dann sehr überzogen. Handlungen sind zu schnell abgelaufen und waren nicht mehr glaubwürdig. Dennoch finde ich die Message gut und die Charaktere sehr authentisch. Ich freue mich sehr auf den zweiten Teil.