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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.06.2018

Fortsetzung der Zeitlose-Trilogie

Zeitlose - Doras Erwachen
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Dora trennte sich von Nathan wie man im ersten Teil der Trilogie erfahren hat. Dennoch begegnen sie sich im zweiten Teil unverhofft, und sie kommen sich zeitweise näher. Allerdings sind diese Begegnungen ...

Dora trennte sich von Nathan wie man im ersten Teil der Trilogie erfahren hat. Dennoch begegnen sie sich im zweiten Teil unverhofft, und sie kommen sich zeitweise näher. Allerdings sind diese Begegnungen für Dora kein Trost. Denn ihre Träume nehmen kein Ende. Von Nacht zu Nacht bekommt Dora immer wieder diese Träume, in denen Simeon und Nancea eine Rolle spielen. Nur diesmal rückt Nancea eher in den Hintergrund, und dafür tauchen andere Mädchen auf. Diese Mädchen erleiden ihr Schicksal, und Dora möchte ihre Träume steuern, um diesen Mädchen vor deren Schicksal zu retten. Als Dora die Buchhändlerin Greta kennenlernt, erfährt sie mehr über Simeon und Nancea. Wie ein Mosaik stellt sich für Dora die Wahrheit hinter diesen Träumen und den Figuren heraus. Dennoch beeinflussen diese Träume Dora besonders. Ihre Bindungen zu Nathan und Oskar, aber auch zu ihrer Freundin Anna und deren Freund Carl werden in Mitleidenschaft gezogen. Dora stößt psychisch und physisch an ihre Grenzen.
Eva-Maria Obermann erzählt die Geschichte spannend weiter, so dass man manchmal das Buch nicht an die Seite legen möchte. Geheimnisvolle und mystische Ereignisse prägen die Figur Dora, aber auch die Figuren Simeon und Nancea nehmen in ihren Träumen großen Einfluss auf sie. Man möchte beim Lesen dahinter kommen, warum Dora ständig ihre Träume über Simeon und Nancea erlebt. Im zweiten Teil wird die Geschichte um das Pärchen Carl und Anna ergänzt. Anna wurde zu Doras Freundin bereits im ersten Teil, nur war sie dort eher im Hintergrund der Geschichte. Carl und Anna stehen Dora immer wieder zur Seite, um sie aus dem Dilemma der Träume herauszuholen. Die Figur Greta wirkt eher geheimnisvoll und mystisch, weil sie Fähigkeiten besitzt, die kein Erdenbürger in der Regel hat. Sie spielt an Doras Seite eine bedeutende Rolle. Dagegen wirkt Gretas Sohn eher unsympathisch.
Diese Fortsetzung des Fantasy Romans der ZEITLOSE Trilogie gefiel mir ebenso wie der erste Teil. Spannend, geheimnisvoll und unterhaltsam wurde die Fortsetzung in diesem zweiten Band weiter erzählt. Nun bin ich gespannt wie es im dritten Teil weitergehen wird mit Dora, Nathan, Oskar und den anderen Protagonisten.

Veröffentlicht am 03.06.2018

Psychologischer blutiger Thriller

Die Blutschule
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Der Thriller beginnt die Erzählung aus der Sicht des Ich-Erzählers Simon Zambrowski, der derzeit ein Patiententagebuch führt. Hauptsächlich erzählt Simon die Geschichte seine Vaters Vitus und seine ein ...

Der Thriller beginnt die Erzählung aus der Sicht des Ich-Erzählers Simon Zambrowski, der derzeit ein Patiententagebuch führt. Hauptsächlich erzählt Simon die Geschichte seine Vaters Vitus und seine ein Jahr älteren Bruder Mark. Es geht in das Jahr 1993 zurück. In dem Jahr ist Simon dreizehn Jahre alt. Mark und Simon wachsen mit ihren Eltern im Berliner Umland behütet auf. Im damaligen Sommer gehen Vitus und seine beiden Söhne an einen See. Ein Mädchen verletzte sich, als es Kopfüber in den See springt. Sie versuchen das Mädchen aus dem See zu ziehen, und Vitus unternimmt die Reanimation des Mädchens, das anscheinend bewusstlos ist. Simon und Mark hatten schon erste Bekanntschaft mit dem Mädchen aus dem brandenburgischen Dorf. Sie heißt Sandy und stellt sich eher als aufmüpfiger Teenager heraus. Aber an jenem Tag am See als Vitus bei Sandy Mund-zu-Mund-Beatmung durchführt, sieht Simon ein merkwürdiges Ereignis. Sandy und Vitus sind wie ausgewechselt. Sandy ist das liebste Mädchen was sich Eltern nur wünschen können. Doch Vitus, der Familienvater, ist nicht mehr der liebenswürdige Vater wie zuvor. Für Mark und Simon beginnt ein Horrortrip in einer einsamen Hütte im Wald.
Diesen Thriller schrieb Sebastian Fitzek als Debüt unter dem Pseudonym Max Rhode. Parallel zu diesem Thriller schrieb Sebastian Fitzek den Thriller „Das Joshua-Profil“, welcher über den Schriftsteller Max Rhode handelt. Die Blutschule ist sozusagen das erste erfolgreiche Buch des Max Rhode. In diesem Thriller steht die Familie Zambrowski im Mittelpunkt besonders Vater Vitus und die Söhne Mark und Simon. Sebastian Fitzek beschreibt auf der einen Seite die schüchternen und unerfahrenen Brüder und auf der anderen Seite das anfangs beschriebene Familienoberhaupt Vitus, der nach einem Ereignis zu einem bösartigen Vater mutiert. Die einzelnen Szenen beschreibt Fitzek brutal, zum Teil blutig und an Szenen aus einem Mystery- und Horrorfilm. Während der Erzählung wird die Spannung durch die Entwicklung des Vaters einerseits, und die Bewältigung der Gefahr, in der sich die Söhne befinden, andererseits erzählt. Letztendlich muss man sich die Frage stellen, ob die Ereignisse am See und in der Hütte so stattgefunden haben, oder ob es eine Einbildung ist. Denn, es handelt sich ja um ein Patiententagebuch von Simon.
Eine gute Idee von Sebastian Fitzek, der mit diesem Debüt einen anderen Weg einschlägt. Nun stellt sich die Frage nach drei Jahren, ob unter dem Pseudonym Max Rhode weitere Bücher folgen werden, oder ob es bei einem Buchexperiment bleibt. Dieser Thriller gefiel mir besser als die Thriller, die Fitzek danach geschrieben hat. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Auf jeden Fall gefiel mir bei diesem Thriller die psychologischen Mystery- und Horrorszenen, wobei ich bisher noch keinen Horrorroman gelesen habe, die sicherlich noch bedrückender erzählt werden.

Veröffentlicht am 14.05.2018

Reise mit einem Linienbus

Ans Meer
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Anton fährt schon viele Jahre die Schulkinder, Jugendlichen und Erwachsene von den umliegenden Dörfern in die nächste größere Stadt. Manchmal wirkt Antons eintönig, weil nicht viel Neues passiert, und ...

Anton fährt schon viele Jahre die Schulkinder, Jugendlichen und Erwachsene von den umliegenden Dörfern in die nächste größere Stadt. Manchmal wirkt Antons eintönig, weil nicht viel Neues passiert, und am manchen Tagen liebt er wiederum seinen Beruf mit dem Lärm der Kinder, Ritualen und Regeln. Zu Hause wartet seine anstrengende Mutter, die ihn ständig kontrolliert. Und dann wohnt nebenan die Frau, die er seit längerem beobachtet, weil ihr Wesen seine Neugier geweckt hat. Aber wer ist der rauchende Mann auf dem Balkon? Diese Frage stellt sich Anton häufig. Nichtsdestotrotz scheint an einem Tag in Antons Leben eine Wende zu bringen. Eine Mutter steht mit ihrer Tochter an der Bushaltestelle mit dem Wunsch ans Meer fahren zu wollen. Anton muss ernsthaft überlegen, ob er diesen Wunsch erfüllen soll. Nach einigem Abwegen und Hin und herüberlegen beschließt Anton der Mutter Carla und ihrer Tochter den Wunsch zu erfüllen. Ein Duzend mitfahrende Kinder, Jugendliche und Erwachsene begeben sich auf eine abenteuerliche Reise Richtung Süden.
René Freund konnte mich trotz der Kürze des Romans überzeugen. Denn eigentlich ist diese Geschichte recht simpel. Ein Bus, ein Busfahrer, eine gute Bekannte des Busfahrers, die er seit Ewigzeiten verehrt sowie eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen bilden dieses Konstrukt einer Busreise. Eine dement kranke Seniorin, ein Geschwisterpaar, Mutter und Tochter sowie eine Teenagerin erzählen im Laufe der Geschichte ihr Leben und ihre Erfahrungen. Im Hintergrund der Busreise spielen Doris, die Nachbarin, für die Anton Gefühle entwickelt, und Antons Mutter Mechthild ebenso eine Rolle. Beide bringen die Realität in die Geschichte im Gegensatz zu den Mitreisenden, die von einem Abenteuer träumen. Einmal im Leben ausbrechen. Der Autor lässt jede persönliche Geschichte der Protagonisten als Nebenschauplätze einfließen. Das Äußerliche der Protagonistin ist nebensächlich, nur im Ganzen stellt man fest, dass es Menschen mit Schwächen, Macken und Emotionen sind. Menschen, die her negative Erfahrungen in der letzten Zeit erlebt haben. Und somit stellt jeder Protagonist eine Geschichte dar, die zum Nachdenken anregt. Es kommt nicht immer auf die äußeren Werte an, sondern auf die inneren Werte eines Menschen.
Zuvor hatte ich vor wenigen Jahren die Biografie mit dem Titel „Mein Vater, der Deserteur“ über den Vater des Autors gelesen, weil mich damals das Thema interessierte. Und das Buch fand ich sehr gut. Deshalb wollte ich nun den aktuellen Roman von René Freund lesen, um auch seine fiktiven Geschichten kennenzulernen. Ich wurde nicht enttäuscht. Diese Geschichte hinterlässt Eindrücke von kleinen Tiefgängen der Menschlichkeit und regt zum Nachdenken über den Sinn des Lebens an.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Fortsetzung des Coming-of-Age Romans

Verliere mich. Nicht.
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Nachdem Luca erfahren hat, dass Sage ihm ihre Ängste verschwiegen hat, und sie sich ihm nicht anvertraut hat, setzt Luca Sage vor die Tür. Sage fühlt sich unter Druck, und versucht, eine Wohnung oder ein ...

Nachdem Luca erfahren hat, dass Sage ihm ihre Ängste verschwiegen hat, und sie sich ihm nicht anvertraut hat, setzt Luca Sage vor die Tür. Sage fühlt sich unter Druck, und versucht, eine Wohnung oder ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft zu finden. Allerdings erschweren sich die Suche und die Zusagen für ein passables Dach über den Kopf. Vorübergehend zieht Sage in ein Motel. Als April erfährt, dass Sage in ein Motel gezogen ist, macht sie sich auf den Weg, um Sage dort heraus zu holen. Dennoch holt die Vergangenheit in Nevada sage immer wieder ein. Mittlerweile lässt sie sich therapieren, um endlich sich von zu Hause – vor allem von ihrem Stiefvater – zu lösen. Aber es ist nicht so einfach. Nachdem April und Luca Sage überreden konnten, aus dem Motel wieder in deren Wohnung zu ziehen, nähern sich Luca und Sage wieder an. Auch Luca quält die Vergangenheit, denn sein Verhältnis zu seiner Mutter ist instabil. Sage und Luca versuchen, sich über die Wahrheit zu finden und sich anzuvertrauen. Eines Tages fühlt sich Sage unter Druck gesetzt, und sie glaubt, dass ihr Stiefvater sie stalkt, was sie zunächst für unmöglich hält. Bis ihr Stiefvater eines Tages vor der Wohnungstür steht. Luca hat verstanden, warum Sage Panikattacken und Ängste bisher ausstehen musste, und setzt sein Leben für Sage ein.
In der Fortsetzung dieses Liebesromans lernt man die beiden Figuren Sage und Luca besser kennen, weil beide Figuren über ihre emotionalen und psychischen Grenzen hinausgehen. Laura Kneidl hat es bereits im ersten Buch geschafft, nicht zu melodramatisch und naiv die Szenen zu beschreiben. Auf der eine Seite wirkt Sage manchmal widersprüchlich, wenn es um ihre Vergangenheit mit ihrem Stiefvater geht, und gleichzeitig die tiefe Intimität zu Luca. Dennoch ist zu erkennen, dass Laura Kneidl gerade diese Widersprüche klar trennen will. Denn die Vergangenheit ist eine Sache, und die Gegenwart eine andere. Dazwischen existiert die Therapie, die sage in Anspruch nimmt, die ihr anscheinend hilft, und sie stärkt. Höhen und Tiefen bestimmen diesen zweiteiligen Liebesroman mit überzeugenden Figuren, spannenden und romantischen Szenen sowie mit viel Unterhaltung. Beigetragen zu den stimmigen Figuren haben auch die anderen Figuren wie April und Megan, die immer wieder Abwechslung in die Geschichte gebracht haben. Ein Coming-of-Age Roman, die Vertrauen, Zuversicht und Glück ausstrahlt. Sage wächst an ihren Stärken, und Luca wirkt teilweise wie ein Held mit kleinen Macken und Schwächen. Aber was tut man nicht alles, wenn man verliebt ist.
Der zweite Teil dieses Liebesromans gefiel mir ebenso wie der erste Teil. Ich habe beide Teile mit Genuss gelesen. Ich konnte teilweise den Roman kaum aus der Hand legen. Da bekommt man Lust, den nächsten Roman in diesem (Sub-)Genre zu lesen.

Veröffentlicht am 10.04.2018

Glück bei der zweiten Begegnung

Glückssterne
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Josefine und Justus kennen sich schon recht lange, und arbeiten zusammen in der Rechtsanwaltkanzlei Maibach und Partner. In Josefines Familie beherrschen die Frauen die Familientraditionen, auch als Josefine ...

Josefine und Justus kennen sich schon recht lange, und arbeiten zusammen in der Rechtsanwaltkanzlei Maibach und Partner. In Josefines Familie beherrschen die Frauen die Familientraditionen, auch als Josefine und Justus planen zu heiraten. Seit Jahrzehnten besteht der Brauch, dass die Braut einen Familienring bekommt. Wenige Wochen vor der Hochzeit ist der Ring verschwunden. Ebenso ist Josefines Cousine Charlie verschwunden. Es stellt sich heraus, dass Charlie mit einem Straßenmusiker nach Schottland durchgebrannt ist. Damit die Hochzeit kein schlechtes Omen erhält, reist Josefine ihrer Cousine nach Schottland nach. Nicht nur das Wetter bringt Widrigkeiten, sondern auch Josefines Großtanten Lieselotte und Brigitte – die beide immer nur Li und Bri genannt werden – reisten nach Schottland nach, wovon Josefine im Vorfeld gar nichts wusste. In Schottland angekommen beginnen die ersten Turbulenzen, und wenn es nur eine anständige Übernachtung ist. Als Josefine den Bäcker und Konditor Aidan kennenlernt, steht auf einmal nicht nur der Ring im Mittelpunkt der vier Frauen.
Claudia Winter schrieb eine Geschichte mit einer herbstlichen Atmosphäre in Schottland und mit starken Frauencharakteren, die humorvoll und teilweise mit ironischen Dialogen der Protagonistinnen erzählt wird. Vor allem die beiden Tanten Li und Bri, wobei man erwähnen muss, dass beide unverheiratete Zwillinge sind, bringen eine Menge Spaß in die Geschichte für die Leserschaft. Allerdings hat Josefine in ihrer Rolle weniger Spaß, weil sie zeitlich unter Druck steht. Dennoch hat sie Glück, und der Schotte Aidan kann ihr helfen. Er hilft auf einer Art und weiter, dass Josefine immer wieder überrascht ist, weil er auf der Stelle da ist, wie als ob er gerufen wurde. Dieser Charakterzug der Hilfsbereitschaft bei Aidan, und Josefines Zeitdruck und Hilfslosigkeit wegen des verlorenen Ringes macht diese Geschichte so liebenswürdig. Josefines Verlobter Justus wirkt eher als der Karrieremann, der sich zwar Sorgen um sie macht, als sie nach Schottland verschwunden ist, aber eher seine Karriere ausbauen will. Das Ende der Geschichte ist so offen geblieben, dass man sich ein glückliches Ende bestimmter Protagonisten vorstellen kann. Man bleibt glücklich zurück, wenn den Roman zu Ende gelesen hat
Nachdem ich Claudia Winter bei der lit.love 2017 in München kennengelernt habe, und über das Schreiben von Geschichten bei der Veranstaltung, und nun ihren Roman gelesen habe, kann ich feststellen, dass sie viel Herzblut in die Geschichte hineingebracht hat. Man merkt, dass diese Geschichte gut recherchiert ist, was die Örtlichkeiten angeht, aber auch die Charaktere sind gut und nachvollziehbar konstruiert. Man erlebt einen tollen imaginären Film beim Lesen. Über weitere deutsch-schottische Geschichten von der Autorin würde ich mich in Zukunft sehr freuen.