Süße Liebesgeschichte.
When it's Real – Wahre Liebe überwindet allesKennengelernt habe ich das Autorinnen-Duo bereits bei dem ersten Band der "Paper"-Reihe, der mich ehrlich gesagt nicht so vom Hocker gerissen hat, wie viele andere Leser. Er war okay, aber übermäßig begeistern ...
Kennengelernt habe ich das Autorinnen-Duo bereits bei dem ersten Band der "Paper"-Reihe, der mich ehrlich gesagt nicht so vom Hocker gerissen hat, wie viele andere Leser. Er war okay, aber übermäßig begeistern konnte mich die Geschichte bisher nicht. "When it's real – Wahre Liebe überwindet alles" schien dagegen ein bisschen anders aufgebaut zu sein, was mich dazu bewogen hat, Erin Watt eine zweite Chance zu geben – schließlich kann man bei Liebesromanen nicht so viel verkehrt machen. Auch wenn ich kein Fan von der "Paper"-Reihe bin, haben mich die Autorinnen mit "When it's real" auf jeden Fall von sich überzeugen können.
Die Geschichte ist meiner Meinung nach sehr süß und spannend aufgebaut. Mir war schon im Vorhinein bewusst, dass Erin Watt mit ihrem Buch das Rad nicht neu erfindet, aber mir hat gut gefallen, was sie aus ihrer Grundidee gemacht haben. Als Fan von Büchern über Musik und Rockstars hatten sie es zugegebenermaßen bei mir auch leicht. Positiv aufgefallen ist mir, wie der rote Fade (die Liebesgeschichte) mit dem schwierigen Musikbusiness kombiniert wurde – wie dies auch Menschen verändern kann, mit welchen alltäglichen Hürden sie kämpfen müssen und dass nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen ist, nur weil man berühmt ist, Geld hat und die Musikwelt einen vergöttert.
Die Liebesgeschichte ist in jedem Fall ausgesprochen überzeugend und einnehmend geschrieben. Sie kommt zwar ohne Klischees nicht aus, aber alles in allem habe ich Vaughn und Oakley ihre Liebe und ihre Gefühle abgenommen und mir für sie ein Happy End gewünscht. Ich war überrascht, dass der Fokus eher auf der Schwierigkeit liegt, eine Beziehung zu führen, wenn man ein Promi ist, sowie auf der langsamen Annäherung zwischen Vaughn und Oakley, statt auf großen, überspitzen Dramen, die man mittlerweile in jedem "Young Adult"-Roman liest. Zudem ist es auch nicht so, dass Vaughn und Oakley irgendwann sagen, lass uns unsere Fake-Beziehung beenden und jetzt richtig zusammen sein. Es entsteht eine leichte, zarte und ehrliche Bindung zwischen den beiden, die mit jedem Date, jedem Zusammensein und jeder Unterhaltung wächst. Das war für mich als Leser sehr schön zu lesen und mitzuverfolgen.
Ich muss sagen, dass die Protagonisten es mir in der Geschichte aber auch leicht gemacht haben. Vaughn hat in ihrer Vergangenheit sehr gelitten und oft zurückstecken müssen. Ihr Schicksal hat sie wachsen lassen, weswegen sie in vielerlei Hinsicht viel reifer agiert, als andere in ihrem Alter. Ich habe es sehr bewundert, wie sie sich für ihre Familie aufopfert und ihre eigenen Träume zurückstellt, aber ich bin auch froh, dass Oakley ihr einen neuen Weg und eine glücklichere Zukunft zeigt. Denn Vaughn hat das meiner Meinung nach definitiv verdient. Aufgrund der Normalität, die sie für den Leser und auch für Oakley ausstrahlt, fiel es mir leicht, mich mit ihr zu identifizieren und ihre Sorgen, aber auch ihre Hoffnungen, zu verstehen. Teilweise wirkte sie mir zu oberflächlich ausgearbeitet, aber aufgrund ihrer lieben und einfühlsamen Art konnte ich meistens darüber hinwegsehen.
Oakley ist da in jeden Fall das genaue Gegenteil. Auch ihm hat das Leben nicht immer gut mitgespielt – wie man im Verlauf der Handlung erfährt –, weswegen er sich hin und wieder Aussetzer erlaubt, die wohl jeder junge Rockstar schon mal erlebt und auch ausgelebt hat. Seine Art ist am Anfang des Buches genauso wie man es erwartet: verzogen, frech und arrogant. Aber in ihm steckt viel mehr, was nicht nur der Leser nach und nach erkennt, sondern auch Vaughn. Er hat eine weiche, einsame und verletzliche Seite, die er in der Öffentlichkeit und allgemein vor keinem Dritten gerne zeigt. Vaughn ist in vielen Szenen als bodenständige Person genau die Richtige, um ihm den Kopf zu waschen, ihn zu trösten oder einfach nur um für ihn da zu sein.
Abgerundet wird das Buch meiner Meinung nach gut durch das Gesamtpaket. Mir gefällt das Cover unglaublich gut, gerade wenn man auch die Neuerscheinung "One Small Thing" daneben sieht. Besonders ansprechend fand ich aber die verschiedenen Beiträge aus Social-Media-Kanälen und Klatschmagazinen/-blogs, die man meist am Anfang eines Kapitels findet. Die sind zugegebenermaßen nicht außerordentlich interessant oder besonders, aber es macht deutlich, wie leicht gerade in der heutigen Zeit Promis Alltag eines jeden werden. Oakley und Vaughn taten mir stellenweise unglaublich leid, wie sie bei den Fans ins Kreuzfeuer geraten und sie auch keine Möglichkeiten haben, dem zu entkommen.
Fazit
"When it's real – Wahre Liebe überwindet alles" hat mir wesentlich besser gefallen, als der erste Band der "Paper"-Reihe. Die Gefühle und die Protagonisten wirken hier echt und authentisch. Die Liebesgeschichte an sich ist süß geschrieben und ich habe Vaughn und Oakley ihr Happy End mehr als gegönnt. Das Buch hat zwar leichte Schwächen, aber alles in allem ist "When it's real" ein gelungenes Werk der Autorinnen.