Ein ausbaufähiger Roman mit Potenzial.
Someone NewMeine Meinung zu Someone New
Der Roman “Someone New” von Laura Kneidl lag jetzt über ein Jahr auf meinem Stapel ungelesener Bücher. Vor kurzem erschien der zweite Band “Someone Else” und ich kam kaum noch ...
Meine Meinung zu Someone New
Der Roman “Someone New” von Laura Kneidl lag jetzt über ein Jahr auf meinem Stapel ungelesener Bücher. Vor kurzem erschien der zweite Band “Someone Else” und ich kam kaum noch an Instagram Beiträgen vorbei. Als ich dann noch gesehen habe, dass Audible die ungekürzte Fassung als Hörbuch hat, entschied ich mich, den Roman endlich zu lesen. Praktischerweise waren die Kapitel auch als solche beim Hörbuch eingeteilt, sodass der Wechsel auf gedruckte Ausgabe sehr einfach war. Der Einstieg in die Geschichte von Micah wurde mir recht einfach gemacht, denn sie erzählt die Geschichte selbst. Auch wenn der Leser in medias res in die Story geworfen wird, hatte ich das Gefühl gut eingeführt zu werden.
Ob einem die Charaktere zusagen oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Da das Buch bereits ein Jahr alt ist, habe ich einige negative Kritiken zu den Charakteren gelesen. Auf mich wirkte Micah ein wenig sprunghaft. Sie wuchs in einem gut betuchten Zuhause auf, aus dem ihr schwuler Zwillingsbruder wegen seiner Homosexualität rausgeworfen wird. Ich weiß nicht warum, aber sie ist für mich irgendwie dieses typische schwarze Schaf in der Familie. Große Klappe. Eigene Träume und absolut keine Lust nach dem Wunsch ihrer Eltern zu leben – und dennoch tut sie es. Das ist vermutlich der Aspekt, der sie für mich sprunghaft macht. Einerseits widerspricht sie den Eltern und ist aufmüpfig. Andererseits hat sie gar keine Lust den Traum der Eltern, die Kanzlei zu übernehmen, zu leben und tut es dennoch, weil ihr Zwillingsbruder ja schon als schwarzes Schaf vor die Tür gesetzt worden ist.
WICHTIGE THEMATIK LGBT
Laura Kneidl nimmt sich gleich zweier Aspekte von LGBT an. Die Homosexualität habe ich ja bereits angesprochen. Den zweiten Aspekt würde ich an dieser Stelle nicht groß aufführen, weil ich ansonsten spoilern würde. Es sei soviel gesagt – es kam sehr überraschend für mich, was erstmal sehr gut ist. Aber dann fehlte doch etwas die Tiefe am Ende. Ich hätte mir gewünscht, dass diese Thematik mehr Platz im Roman bekommt und nicht nur die letzten Kapitel. Das fand ich sehr schade, denn das Ganze hat definitiv Potenzial für mehr.