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Veröffentlicht am 15.11.2024

Oh Schreck, fast die ganzen reifen Äpfel im Garten sind weg! - Kann die Zipfelmaus und ihre Gang die Apfelräuber dingfest machen?

Zipfelmaus sucht den Apfelräuber
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Reden wir nicht erst um den heißen Brei herum. Der Südpol-Verlag legt hier mit dem Autor Uwe Becker und seinem neuen Kinderbuch "Zipfelmaus sucht den Apfelräuber" ein grandioses Buch im Kinder-Genre vor. ...

Reden wir nicht erst um den heißen Brei herum. Der Südpol-Verlag legt hier mit dem Autor Uwe Becker und seinem neuen Kinderbuch "Zipfelmaus sucht den Apfelräuber" ein grandioses Buch im Kinder-Genre vor. Genau so wie wir es uns als Familie für Kinder wünschen.

Wir kannten vor dieser Episode die Zipfelmaus leider noch nicht. Allerdings ist das kleine gewitzte Tierchen mit der rot-weiß-gestreiften Zipfelmütze schnell in unsere Herzen eingedrungen.

Wir hatten gleich von aller Anfang keine Berührungsängste und konnten direkt mit der sehr spannend erzählten Geschichte durchstarten. Uwe Becker macht es den Lesekindern sehr einfach in die Geschichte zu starten, indem er gleich anfangs die wichtigsten Charaktere in Wort und Bild kurz vorstellt. So kommen eben auch Neulinge in den Genuss, die wichtigsten Handelnden schnell im kurzen Überblick kennenzulernen.

Großer und vielleicht wichtigster Baustein dieses sehr gelungenen Kinderbuches ist die reichhaltige und durchweg bunte Bebilderung innerhalb der ganzen Storyline. So macht das Lesen dann auch ganz besonders Lesemuffeln enormen Spaß. Einmal das neue Zipfelmaus-Abenteuer in die Hand genommen ist es wirklich schwer, die Geschichte nochmals loszulassen. Durch die geniale Mischung aus der Story selbst und den sehr passenden bunten Illustrationen lässt es die Lesekinder sehr schnell in die Geschichte ein- und dann auch genauso schnell tief abtauchen. Die enge Bindung zu den sehr liebenswerten unterschiedlichen Charakteren gelingt hier äußerst schnell und hält bis zum Ende hin an.

Die Tonalität der Geschichte sowie die darin enthaltenen Botschaften sind kindgerecht umgesetzt und bieten einfach tolle Anker in der aktuellen sehr chaotischen Weltlage. Mit viel Witz, Charme, Verve und Humor lässt er die Zipfelmaus schalten und walten. Wenn dies mal in diesem Abenteuer gut geht und die Zipfelmaus mit ihrer Gang die Apfelräuber dingfest machen kann.

Kleiner Wermutstropfen ist vielleicht, dass die Geschichte viel zu schnell auserzählt ist und wir beispielsweise gerne noch sehr viel länger Zeit mit der Zipfelmaus und ihren Freunden verbracht hätten. Aber auch dafür hat Uwe Becker bereits vorgesorgt. Es gibt bereits so viel mehr Zipfelmaus-Abenteuer, die es für uns nun noch zu entdecken gilt.

Summa summarum ein richtig tolles Kinderbuch, das uns als Familie auf der gesamten Linie überzeugt hat. Unseren ganz persönlichen Geschmack traf der Vater der Zipfelmaus, Uwe Becker, komplett. Wie uns dieses Kleinod dann bisher durch die Lappen gehen konnte bleibt wohl dann unser Geheimnis. Aber die kleine Zipfelmaus verfängt sich über kurz oder lang dann eben auch in unserer Lesefalle. Wir wurden einfach rundum gut unterhalten und hatten unbeschwerte Lesestunden mit der ganzen Familie. Übrigens gäbe es in unserem Garten dann noch genügend Äpfel. Die Zipfelmaus, ihre Freunde und auch die Räuber aus dem Buch sind gerne eingeladen diese Ernte noch einzufahren.

Ganz verdient ist die umtriebige Zipfelmaus übrigens eines unserer Lesehighlights im Bereich der Kinderbücher im Jahr 2024.

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Veröffentlicht am 09.11.2024

Ein kleiner hoffnungsvoller Funke reicht aus, um die Welt und unsere Sichtweise nachhaltig zu verändern

Ein Funke nur, ein kleines Licht - Eine Geschichte über Liebe und Mut
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Gleich vielleicht vorweg, das Kinderbuch "Ein Funke nur, ein kleines Licht - Eine Geschichte über Liebe und Mut" von Milla Shan traf bei uns in der Familie voll ins Schwarze und entzündete ein großes loderndes ...

Gleich vielleicht vorweg, das Kinderbuch "Ein Funke nur, ein kleines Licht - Eine Geschichte über Liebe und Mut" von Milla Shan traf bei uns in der Familie voll ins Schwarze und entzündete ein großes loderndes Feuer voller Herzlichkeit und Wärme.

Bereits das nach unserer Meinung sehr gelungene Cover gibt bereits einen kleinen Ausblick auf die nachfolgende Geschichte, in der die kleinen Mäuse dann ganz groß rauskommen.

Obwohl es sich hier vordergründig um ein Kinderbuch handelt, lohnt sich auch der Blick für junggebliebene Kinder und alle die nie Erwachsen werden wollen.

Bereits das große Format des Buches sowie das "Look & Feel" sind nach unserer ganz persönlichen Meinung über alle Zweifel wirklich erhaben.

Vom Coverbild her könnte man meinen, es handelt sich vielleicht um ein weihnachtliches Buch. Nach unserer bescheidenen Meinung kann das Buch ganzjährig gelesen werden, da von der Storyline der "Circle of Life" mit allen Höhen und Tiefen beschrieben wird.

Die kindgerechten, farbigen und vor allem großformatigen Illustrationen machen für uns das Buch zu einem ganz besonderen Schatz in unserer privaten Bibliothek. Dort beweist Anita Schmidt ihr ganzes Können.

Die Story selbst verfing bei uns dann auch sehr schnell. Unserer Meinung nach gehen die Texte mit den bunten Illustrationen eine richtig enge Symbiose ein und verfangen gerade bei den Lesekindern dann sehr schnell.

Der stetig sich wiederholende Satz "Ein Funke nur, ein kleines Licht ..." bildet ja die Quintessenz der Geschichte und ist für uns ein Beispiel für ein sehr schönes und hoffentlich selbstverstärkendes Mantra für den ganz normalen Alltag. Wenn wir wohl alle mehr nach dieser genialen Affirmation handeln würden, wäre die chaotische Welt mit all ihren Auswüchsen hoffentlich eine sehr viel bessere.

Wir leben aktuell in einer Zeit von multipolaren Krisen, die wir so bis dato nur aus der Historie kannten. Genau in solchen Zeiten brauchen wir eine sehr viel bessere Resilienz in unserer Gesellschaft, die wir aktuell in dem Maße, wie wir sie bräuchten nicht mehr haben. Genau dafür können solche Bücher dann wirklich hilfreich sein, um eine andere Perspektive auf die Sicht der Dinge zu haben, dann eben doch auch Hoffnung und Mut zu entwickeln und nicht den Kopf in den Sand zu stecken.

Summa summarum ein richtiger Schatz im Kinderbuchreich, der bei uns auf alle Fälle nicht im Regal verstauben wird. Dafür wäre die geniale Geschichte auch viel zu schade.

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Veröffentlicht am 05.11.2024

Szenen einer alternden Ehe im hohen Norden - Alles andere als Bullerbü-Stimmung

Als wir im Schnee Blumen pflückten
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Tina Harnesks aktueller Debütroman "Als wir im Schnee Blumen pflückten" klang vom Teasertext und der Leseprobe sehr interessant für mich.

Insbesondere die Themen Demenz, eigene Endlichkeit und der allerletzte ...


Tina Harnesks aktueller Debütroman "Als wir im Schnee Blumen pflückten" klang vom Teasertext und der Leseprobe sehr interessant für mich.

Insbesondere die Themen Demenz, eigene Endlichkeit und der allerletzte Wunsch am Ende eines Lebens weckten mein Leseinteresse an diesem Roman enorm. Ich persönlich rechnete mit einem sehr feinfühligen und auch emotionalen Buch, bei genau dieser Themenvielfalt rund um die alte Samin Mariddja und ihrem dementen Mann Biera.

Weit über die erste Hälfte des Buches tat ich mir dann echt schwer in einen richtigen Leseflow zu kommen. Harnesks Stil ist zwar sehr bildreich, allerdings hier in diesem Plot dann auch für mich persönlich leider viel zu sprunghaft gewesen. Ich konnte die unterschiedlichen Charaktere nicht wirklich richtig packen und auch zuordnen. Außerdem hätte ich mir auch ganz ehrlich gesagt einen richtigen roten Faden durch die gesamte Storyline gewünscht. Der fehlte mir hier leider komplett.

So empfand ich die erste Romanhälfte dann wirklich viel zu bruchstückhaft, fast einem Puzzle gleich, bei dem man dann erst die einzelnen Teile zusammensuchen muss und dann überlegt, wie die bruchstückhaften Einzelteile denn überhaupt zusammenpassen sollen. Hier wird viel hin und her gesprungen, auch Rückblicke in die Vergangenheit werden immer wieder eigestreut und so verlor sich die ursprüngliche Story rund um Mariddja und Biera für mich viel zu sehr.

So kam für mich keine rechte Bindung zustande und ehrlich gesagt kämpfte ich mich größtenteils durch das Buch.

Zum Ende hin entfaltet dann das Buch, nach meiner Meinung nach viel zu spät, die entsprechenden Perspektiven und auch Stimmungen, die ich mir schon sehr viel früher gewünscht hätte.

Alles in allem hat Tina Harnesk bei ihrem Debüt vielleicht zu hoch gepokert oder vielleicht auch einfach zu viel gewollt. Mir fehlte der klare rote Faden von aller Anfang an. So war es für mich persönlich leider schwer richtig packende kurzweilige Unterhaltung zu finden. Der Debütroman blieb so leider weit hinter meinen ganz persönlichen Erwartungen zurück.

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Veröffentlicht am 01.11.2024

Alles nur ein Traum?! - Wikingerjunge Alfred und sein Onkel Ragnar in einem fantastischen nordischen Winterabenteuer

Die Winterschwestern
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Passend zum baldigen Winterbeginn versüßt der aktuelle Kinderroman "Die Winterschwestern" die bevorstehende dunkle Jahreszeit mit einem eben solchen Szenario aus dem hohen Norden.

Nordische Mythologie ...

Passend zum baldigen Winterbeginn versüßt der aktuelle Kinderroman "Die Winterschwestern" die bevorstehende dunkle Jahreszeit mit einem eben solchen Szenario aus dem hohen Norden.

Nordische Mythologie meets märchenhaftes Setting trifft es wohl am ehesten, um das Werk von Jolan C. Bertrand zu charakterisieren. Gewürzt wird das ganze mit einer Vielzahl von fantastischen Elementen, die mich als Leser dann schnell verzauberten und in den Bann zogen.

Mittelpunkt der Geschichte ist der 10-jährige Wikingerjunge Alfred und sein Onkel Ragnar. Alfred hat am ehesten den Schalk im Nacken und könnte vielleicht auch ein Bruder von Michel aus Lönneberga sein. Treibt er doch sehr gerne allerlei Schabernack, um seine Liebsten und Freunde um sich herum zu foppen.

Als Alfreds Onkel Ragnar dann fast Hals über Kopf das Dorf verlässt, um die diebischen Trolle aufzuspüren beginnt ein sehr fantastisches Abenteuer, in dem beide unter anderem auch mit den beiden Winterschwestern Bekanntschaft machen.

Wie das Cover bereits außen erahnen lässt sind immer wieder auch im Inneren des Buches bunte Illustrationen eingebunden, welche die Charaktere erst richtig zum Leben erwecken und die eigentliche Storyline gekonnt aufgreifen. Für diese zeichnet der sehr talentierte Illustrator Chevalier Gambette verantwortlich.

Einmal in den winterlichen Bann und den zugehörigen Wald hineingezogen, kann man sich dem unheimlichen Sog der Geschichte nicht mehr entziehen. So wähnte ich mich Seite an Seite mit Alfred und Ragnar und mochte deren Begegnungen mit sehr mystischen Wesen und nordischen Gottheiten.

Summa summarum bieten "Die Winterschwestern" kurzweilige und vor allem spannende Lesestunden im winterlichen Setting, garniert mit zahlreichen fantastischen Elementen aus der nordischen Mythologie. Ein Kinderbuch, das gerade jetzt in die kalte und dunkle Jahreszeit passt und vielleicht auch die Zeit bis Weihnachten verkürzen kann.

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Veröffentlicht am 24.10.2024

Außen hui und innen ... magisch?

Kingdom of Lies
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Die limitierte Erstausgabe von "Kingdom of Lies - Ein Hof so grausam und schön" mit dem optisch ansprechenden Farbschnitt machte mich zunächst aufmerksam auf den Auftakt der neuen Romantasy-Buchreihe "Kingdom ...

Die limitierte Erstausgabe von "Kingdom of Lies - Ein Hof so grausam und schön" mit dem optisch ansprechenden Farbschnitt machte mich zunächst aufmerksam auf den Auftakt der neuen Romantasy-Buchreihe "Kingdom of Lies" von Stacia Stark.

Macht die Autorin ihrem Nachnamen alle Ehre und legt hier einen fulminanten und starken Start hin?

Ich bin nach der Lektüre echt zwiegespalten zum Inhalt des Buches und mich konnte der Plot dann leider nicht gänzlich überzeugen.

Zu Beginn des Romans ist man sehr schnell mittendrin im Geschehen, ohne groß zu wissen, wo man sich genau befindet und auch die unterschiedlichen Personen machten mir etwas mehr als sonst zu schaffen. Dort hätte ich mir persönlich dann vielleicht ein Personenverzeichnis im Buch gewünscht, um hier schneller einen groben Überblick zu bekommen.

Die Storyline selbst ist sicherlich nicht wirklich neu, aber dennoch in Teilen zumindest sehr raffiniert erzählt. Die manchmal noch ziemlich unbedarfte Protagonistin Prisca besitzt magische Fähigkeiten, von denen sie zwar weiß, aber genau diese magischen Fähigkeiten noch nicht richtig lenken und einsetzen kann. Diese Fähigkeiten dürfte Prisca allerdings gar nicht mehr besitzen, da diese quasi mit der Geburt den Göttern des Königreichs vorbehalten sind. Prisca muss dann vor den Schergen des Königs urplötzlich fliehen, um sich und ihre magischen Kräfte zu schützen. Eine Flucht auf Leben und Tod beginnt.

Genau diese urplötzliche Flucht hatte dann für mich persönlich Höhen und Tiefen. Hier hätte ich mir beispielsweise als grafische Unterstützung ganz vorne im Buch eine Landkarte gewünscht, um den Weg der Hauptprotagonistin auch grafisch verfolgen zu können. Wieso diese Karte, welche übrigens auf Amazon (wahrscheinlich aus der englischen Ausgabe des Buches) im Anschnitt zu sehen ist, fehlt, wissen leider wohl nur die Götter bzw. die Verantwortlichen des Verlags selbst.

Über weite Teile des Plots hätte ich mir persönlich auch sehr viel mehr Drive und vor allem auch mehr Spannung gewünscht. Manchmal dümpelt die Geschichte einfach so dahin und ich dachte mir einfach nur "Mädel (Pricsca) mach bitte mal hinne" sonst wird das mit uns nichts.

Stacia Stark geht bei der Erzählung sehr behutsam vor und baut auch die Charakteren sehr detailliert auf, ohne gleich anfänglich zuviel zu verraten. So werden nach um nach immer wieder wichtige Details in die Geschichte eingearbeitet, welche die Handelnden dann immer besser charakterisieren.

Die äußerst bildhafte Sprache erzeugte bei mir schnell die entsprechenden Bilder im Kopf, die bis zum Schluss dann weiter liefen.

Alles in allem ein für mich solider Auftakt, der für mich dann zumindest in Teilen eher wie ein Prequel zur eigentlichen Story wirkt. Die ganze Tragweite dieser neuen Romantasy-Buchreihe wird man meiner Meinung nach erst mit den nächsten Folgebänden dann richtig wertschätzen können.

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