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Veröffentlicht am 11.08.2023

Junge wissbegierige Nachwuchswissenschaftler entdecken das spannende Feld der Quantenphysik

Das Elektron im Swimmingpool – Geschichten aus der unglaublichen Welt der Quantenphysik
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Auch wenn sich das vorliegende Sachbuch "Das Elektron im Swimming-Pool – Geschichten aus der unglaublichen Welt der Quantenphysik" von Robert Löw an Kinder ab etwa zehn Jahren richtet, dürften wohl auch ...

Auch wenn sich das vorliegende Sachbuch "Das Elektron im Swimming-Pool – Geschichten aus der unglaublichen Welt der Quantenphysik" von Robert Löw an Kinder ab etwa zehn Jahren richtet, dürften wohl auch auf Erwachsene noch das ein oder andere Aha-Erlebnis beim Lesen des Buches warten.

Von der Didaktik und Konzeption ist das Buch für die Zielgruppe der heranwachsenden Kinder dann für uns persönlich sehr stimmig aufgebaut. Optisch sehr ansprechend werden In Wort und Bild verschiedenste Themen rund um die Quantenphysik sehr kurzweilig präsentiert und den Kindern näher gebracht.

Wer an wissenschaftliche Themen denkt, der denkt vielleicht auch sehr schnell an ultratrockenes Wissen, das nicht gerade zielgerecht aufbereitet wird. Dem ist in diesem Buch eben gerade nicht so. Hier werden leicht und locker Fakten rund um die Quantenphysik erklärt, so dass sich wirklich jeder "Nachwuchswissenschaftler" ein Bild davon machen kann.

Von uns gibt es auf alle Fälle beide Daumen hoch für diese tolle Kindersachbuch.

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Veröffentlicht am 10.08.2023

Karibisches Feeling in der heimischen Küche

Good Lime
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Es wäre wohl vermessen, wenn man das aktuelle Buch "Good Lime - Karibisch & vegetarisch kochen" von Beni Tonka als reines Kochbuch betiteln würde. Schließlich gibt Tonga in seinem Werk viele Details von ...

Es wäre wohl vermessen, wenn man das aktuelle Buch "Good Lime - Karibisch & vegetarisch kochen" von Beni Tonka als reines Kochbuch betiteln würde. Schließlich gibt Tonga in seinem Werk viele Details von seiner Lebensgeschichte preis und vermittelt mit seinen Retrospektiven auch die gewissen karibischen Vibes.

Zentraler Punkt im Werk sind dann natürlich die ganz speziellen und vor allem recht kreativen Rezeptideen, die dann die Karibik in die heimische Küche einziehen lassen.

Bereits anfänglich im Buch bei den verschiedenen Zutaten merkt man schnell, dass die karibische Küche schon einen deutlichen Unterschied zu unserem bisherigen europäischen bzw. deutschen Standard macht. Viele Ingredienzen hatte ich so bis dato vielleicht eher nur als Begriff parat aber nicht so ein richtiges Bild dazu. Zu den unterschiedlichen Zutaten gibt es auch immer Empfehlungen, wo diese normalerweise gekauft werden können.

"Die Rezepte in diesem Buch sind zum Niederknien lecker.", so titelt Alice Hasters bereits im Vorwort des vorliegenden Werkes und trifft damit den Nagel ziemlich mittig auf den Kopf. Sie lehnt sich dabei nicht zu weit aus dem Fenster oder vergibt vielleicht vorschnell Vorschusslorbeeren.

Neuen Geschmäckern stehe ich sehr aufgeschlossen gegenüber und die Rezeptideen gleichen wahren Geschmacksexplosionen, die wir Deutsche so nicht gewohnt sind. Für mich ist nach dem Studium des Buches klar, dass die karibische Küche dank des Buches dann fester Bestandteil unserer bunten Tischkultur werden wird.

Insgesamt ein tolles Machwerk, dass die karibischen Vibes perfekt mit der Story von Tonka und den präsentierten Gerichtideen verknüpft.

Wer jetzt nicht bereits ins Schwärmen kommt, kann sich die im Buch befindliche Playlist voller bunter karibischer Leichtigkeit anhören und bereits in Stimmung bringen.

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Veröffentlicht am 06.08.2023

Wenn urplötzliche Auf- und Umbrüche Menschen einfach überfordern - Die Lebensspuren einer guten Freundin

Simone
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"Ich bringe mein Leben in Ordnung, Anja" ist einer der letzten Sätze, den Simone mit ihrer Freundin Anja aus früheren Zeiten austauscht bevor sie sich einen Tag später nochmals kurz erneut telefonisch ...

"Ich bringe mein Leben in Ordnung, Anja" ist einer der letzten Sätze, den Simone mit ihrer Freundin Anja aus früheren Zeiten austauscht bevor sie sich einen Tag später nochmals kurz erneut telefonisch bei ihr meldet und sich dann tragischerweise das eigene Leben nimmt.

Der Roman "Simone" von Anja Reich geht gleich am Anfang in die Vollen und wirft den Lesenden in das Szenario rund um den Suizid ihrer früheren Freundin Simone.

Dieser urplötzliche Verlust eines geliebten Menschen erschlägt einen auch als Außenstehender ungemein und nimmt einen selbst in die Sprachlosigkeit des Undenkbaren mit.

Warum nimmt sich ein Mensch aus freien Stücken das eigene Leben und beendet dieses für immer?

Gab es für den Suizid dann irgendwelche Anzeichen oder vielleicht sogar Hilferufe, die man vielleicht selbst nicht erkannt oder auf die leichte Schulter genommen hat?

Genau mit diesen Fragen wird auch Anja, die Buchautorin, dann sehr schnell konfrontiert und geht diesen nicht ganz trivialen Fragen sehr eindrücklich nach.

Anja lässt in sehr akribischer Form das gesamte Leben ihrer Freundin Simone, einem "Ostberliner High-Society-Girl", Revue passieren und nimmt die Fährte von ihr auf.

Sie begibt sich dabei bis weit vor Simones eigentliches Wirken und setzt sich auch mit der Herkunft derer Eltern auseinander. Schlussendlich, machen wir uns nichts vor, sind wir alle auch das "Produkt" unserer Eltern, Ahnen und Urahnen, die in uns dann weiterleben und uns zu dem gemacht haben, der wir heute sind.

Für mich war es eine sehr interessante und lehrreiche Reise zurück in die Vergangenheit.

Der sehr ausführliche Blick in die damalige DDR eröffnete mir Sichtweisen und Blickwinkel, die ich bis dato in dieser Intensität noch nicht gekannt hatte.

Auch die Aufbruch- und Wendezeit, wird alles andere als nur positiv gezeichnet, denn mit dem Fall der Mauer wurde ja ziemlich schnell auch die kommunistische Weltanschauung und das sozialistische Staatsbild zu Grabe getragen. Mit dem beginnenden Aufbruch waren damit vor allem für die damaligen Ostbürger auch extreme Einschnitte in die individuellen Lebensläufe verbunden. Ein Aufbruch, der für viele Menschen eher einem extremen Umbruch glich und vielleicht im folgenden Buchzitat dann Ausdruck findet.

"Ich mag Simones Freunde. Sie sind ein bisschen wie meine Freundin, zu ihren guten Zeiten. Lebensfrohe, offene Menschen, voller Energie, angenehm unverbindlich. ... Wir sind alle im gleichen Alter, haben alle in Zeiten des Umbruchs gelebt, erinnern uns an bröckelnde Fassaden in Friedrichshain und wilde Partys in Mitte, an die Euphorie in den Monaten des Mauerfalls und an das Aufwachen danach. Da ist ein Gefühl der Vertrautheit, der Gemeinsamkeit. Wir hatten gute Zeiten, wir hatten Krisen - und eine gemeinsame Freundin, die uns fehlt."

Mittendrin in diesen ganzen Auf- und Umbrüchen befindet sich eben Simone, die selbst ihren Platz im Leben sucht und alles andere als festen Halt und eine richtige Orientierung hat, wie die Rückblicke im Buch zeigen.

Was verspricht sich Anja von der sehr diffizilen Recherchearbeit nach Simones Suizid?

Wohl vordergründig vielleicht eine Episode im Leben von Simone auszumachen, die dann vielleicht Aufschluss auf den (geplanten) Suizid gibt oder wie Anja es im Buch selbst nachfolgend formuliert.

"Ich wollte die Realität ändern, Simone noch einmal ins Leben zurückholen, die Zeit zurückdrehen, noch nicht Abschied nehmen."

Inmitten der ganzen Recherchen der Tagebücher und Treffen mit Simones Familie, Freunden und Bekannten ergeben sich immer wieder bruchstückhafte Schnipsel, die einem Puzzle gleich dann zusammengefügt sehr eindrückliche Retroperspektiven auf die Verstorbene ergeben.

Für mich ist der Roman ein sehr atmosphärisches Werk, der uns auf sehr tragische Weise intime Einblicke in die damalige DDR und die sich anschließende Wendezeit gewährt und ein komplett anderes Bild zeichnet, als es vielleicht im Mainstream zugegen ist. Dass durch diese extremen Auf- und Umbrüche auch viele Menschen einfach über Nacht überfordert worden sind wird durch den Roman nochmals sehr eindrücklich geschildert.

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Veröffentlicht am 05.08.2023

Geschichten, die nur das echte Leben so schreiben kann - "Life is a rollercoaster"

Weil der Mut die Angst besiegt
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Was Sabine Rosenberger mit ihrer aktuellen Autobiographie "Weil der Mut die Angst besiegt - oder: Folge deiner inneren Stimme" vorlegt, verlangt meinen allerhöchsten Respekt. CHAPEAU dafür!

Wenn man denkt ...

Was Sabine Rosenberger mit ihrer aktuellen Autobiographie "Weil der Mut die Angst besiegt - oder: Folge deiner inneren Stimme" vorlegt, verlangt meinen allerhöchsten Respekt. CHAPEAU dafür!

Wenn man denkt man hätte vielleicht schon sehr viel gelesen, erzählt bekommen oder anderweitig aufgeschnappt dann kommt Frau Rosenberger mit ihrem hochemotionalen Rückblick auf ihr eigenes Leben um die Ecke und lässt den eigenen Atem beim Lesen des Werkes stocken. Gleich das Gedicht zu Beginn ihrer Autobiographie lässt einen Blick in die Tiefe des gesamten Werkes erahnen.

Generell möchte ich Sabine Rosenberger gerade auch für die eingeschobenen Gedichte danken, die dann die Themen sehr treffend auf den Punkt bringen und mich tief im Herzen und meiner Seele berührten.

Sabine Rosenberger hatte es alles andere als leicht in ihrem Leben. Dies zeichnet sich dann bereits sehr schnell zu Beginn des Buches ab und lies mich von Glauben abfallen und einfach erschüttert zurück.

Rau Rosenberger hält hier nichts hinter der Hand sondern geht schonungslos offen auch auf die eher unschönen Details zu ihrer Vita ein.

Der Titel des Werkes ist clever gewählt.

Der Mut, der von Sabine dann zeitlebens gefordert wurde macht diese Frau zu einer wahren Superheldin. So viele Schicksale und Niederschläge muss man erstmal aushalten, das "Krönchen nach dem Hinfallen wieder richten" und quasi wieder von vorne beginnen und aufstehen.

Die Autobiographie liest sich wie eine Fahrt mit der Achterbahn. Neben fast unerreichbaren glücklichen Höhen fährt man dann mit Sabine ungebremst in tiefste Täler hinein und wundert sich, wie man von dort wieder raus kommen soll. Ein unheimlich authentisches und vor allem schonungslos ehrliches Buch, das sich zu lesen lohnt. Rosenberger nimmt eben kein Blatt vor den Mund und malt ein rosarotes Bild in den allerschönsten Farben sondern schildert ihre ganz persönlichen Eindrücke zu ihren bisherigen Lebensstationen.

Wenn man vielleicht eines aus dieser Autobiographie lernen kann, dass man nie den Mut verlieren und sein persönliches Leben in die eigenen Hände nehmen sollte. Die eigenen Werte und Träume sollte man auch nie aus den Augen verlieren. Unser Leben können wir mit all den Widrigkeiten, die sich uns vielleicht immer wieder in den Weg stellen mögen, nur vorwärts leben und erst mit entsprechender Distanz zum Erlebten dann vielleicht ein Stück weit nachvollziehen.

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Veröffentlicht am 05.08.2023

Ein ganz besonderer Roadtrip zur Trauerbewältigung - Frau Bartsch mit ihrem Wohnmobil, dem Basilikum und einem blinden Passagier auf großer Reise

Frau Bartsch reist sich zusammen
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Stephanie Bartsch lädt alle Abenteuerlustigen sowie Leseinteressierten in ihrem aktuellen Buch "Frau Bartsch reist sich zusammen - Wie ich auszog, das Trauern zu lernen, und unterwegs das Glück fand" ein ...

Stephanie Bartsch lädt alle Abenteuerlustigen sowie Leseinteressierten in ihrem aktuellen Buch "Frau Bartsch reist sich zusammen - Wie ich auszog, das Trauern zu lernen, und unterwegs das Glück fand" ein mit ihr auf große Reise zu kommen.

Ich persönlich nahm diese Einladung gerne an und quetschte mich quasi im Wohnmobil auf den Beifahrerplatz ganz stumm dazu, so dass ich Frau Bartsch beim Navigieren und Rangieren während der ganzen Fahrt nicht störte und unbemerkt blieb.

Die Autorin wurde wie aus heiterem Himmel durch einen Schicksalsschlag getroffen und urplötzlich wurde ihre kleine heile Welt auf den Kopf gestellt.

Was tun, wenn urplötzlich der eigene lieb gewonnene Partner weit vor dem eigentlichen Ablaufdatum aus dem Leben gerissen wird?

Zunächst eröffnet sich das tiefe Tal der Tränen, des Verlustes und der Schmerzen. Doch wie geht man konkret mit der ganz persönlichen Trauerbewältigung um?

Dort gibt es wohl dann auch kein allgemeingülitges Allheilmittel und jeder muss für sich selbst Wege finden, wie er mit dem plötzlichen Verlust klarkommt. Frau Bartsch schildert ihre ganz persönliche Art der Trauerbewältigung und geht dabei sehr offen und herzlich mit dem Thema um, auch wenn es für sie nicht immer ganz leicht erscheint.

Auch in der Trauerarbeit führen wohl fast sprichwörtlich viele Wege nach Rom, auch wenn Frau Bartsch mit ihrem mobilem Heim auf vier Rädern nicht nach Italien aufgebrochen ist.

Stephanie Bartsch nimmt ihren ganzen Mut zusammen und ihr Herz in die Hand und verlässt das Tal der Tränen dann mit ihrem Wohnmobil in Richtung Süden und bricht nach Spanien auf.

Ich bewundere den Mut von Frau Bartsch und vor allem feiere ich auch ihren sehr authentischen Reisebericht, der einer Achterbahnfahrt gleich, sehr viele Eindrücke und Emotionen schildert. Man begleitet Stephanie dabei, wie sie mit ihrem Wohnmobil aus der Trauersackgasse manövriert und navigiert und eine neue Spur im Leben sucht. Der ein oder andere kleine Kollateralschaden ist nicht ganz ausgeschlossen und auch eher skurrile Momente teilt Bartsch mit ihren Lesern.

Sie macht dabei vielzählige Bekanntschaften mit dem Camperleben und den zugehörigen Vagabunden in dieser für sie fordernden Zeit.

Wer sich auf den sehr kurzweilig zu lesenden Bericht in Tagebuchform einlässt, erhält einen sehr tiefen Einblick in das Seelenleben einer frisch verwitweten Frau, die ihren Weg nach dem Schicksalsschlag aktiv angeht und sich von nichts beirren lässt.

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