Das Hörbuch "Die Suche nach Heimat - Mascha Kalékos leuchtende Jahre" von Indra Maria Janos geht den Spuren der deutschsprachigen Dichterin Mascha Kaléko nach.
Bis dato kannte ich persönlich nur das ...
Das Hörbuch "Die Suche nach Heimat - Mascha Kalékos leuchtende Jahre" von Indra Maria Janos geht den Spuren der deutschsprachigen Dichterin Mascha Kaléko nach.
Bis dato kannte ich persönlich nur das sehr tiefgründige Gedicht "Memento" von Kaléko und hatte mich mit der Person dahinter so gut wie überhaupt nicht auseinandergesetzt.
Dazu bietet diese Romanbiografie in Hörbuchform dann ausgiebig Gelegenheit dafür.
Wir erleben Mascha zunächst im Berlin der goldenen 20er Jahre. Später zu Zeiten des Nationalsozialismus spürt man immer mehr die Repressalien, denen jüdische Menschen dann fortwährend ausgesetzt waren. Mascha verliert nach um nach ihre Berliner Heimat.
Neben den eigentlichen Stationen von Mascha werden immer wieder Gedichte von ihr eingestreut, die mich sehr nachdenklich machten und die mir durchweg gut gefallen.
Durch dieses tolle Hörbuch formte sich für mich ein klareres Bild der Person Mascha Kaléko neben der mir bereits bekannten Dichterin.
Der Autor Frank W. Haubold entführt SciFi-Enthusiasten in seinem Roman "Imperator" in ein, wie ich persönlich finde, interessantes Setting. "Imperator" ist dabei Band Nummer eins einer Dilogie.
Wenn ...
Der Autor Frank W. Haubold entführt SciFi-Enthusiasten in seinem Roman "Imperator" in ein, wie ich persönlich finde, interessantes Setting. "Imperator" ist dabei Band Nummer eins einer Dilogie.
Wenn die ursprüngliche Idee vielleicht nicht unbedingt neu ist, bekommt hier der junge Protagonist Railan Cortez die fast übermächtig wirkende Aufgabe, die sprichwörtlichen Kartoffeln aus dem Feuer zu holen bzw. den großen Untergang zu verhindern. Außerdem unterliegt Railan seiner ganz persönlichen Bestimmung, von der er erwartungsgemäß eingangs des Buches noch nichts zu wissen scheint und mit seiner Aufgabe dann wachsen muss.
Das gesamte Setting ist äußerst clever gewählt und Railan, Dreh- und Angelpunkt des eigentlichen Hadnlungsstrangs, wird sehr ausführlich in die ganze Handlung eingeführt. Mir fehlte hier und da vielleicht etwas mehr Drive im Storytelling bzw. hätte ich mir eine schnellere Entwicklung des Charakters von Railan gewünscht, aber gut Ding will eben auch im Weltraum Weile haben.
Das eher offene Ende lässt dann den Leser mit einigen offenen Fragen zurück, die dann hoffentlich im zweiten Band ihre Aufklärung finden.
Alte Weltraumhaudegen werden sich der Bestimmung Railans annehmen und ihn bei seinem ganz persönlichen Abenteuer begleiten.
Die ehemalige deutsche Leistungsturnerin Kim Bui blickt in ihrer aktuellen Biografie "45 Sekunden - Meine Leidenschaft fürs Turnen – und warum es nicht alles im Leben ist - Ein Plädoyer für menschlicheren ...
Die ehemalige deutsche Leistungsturnerin Kim Bui blickt in ihrer aktuellen Biografie "45 Sekunden - Meine Leidenschaft fürs Turnen – und warum es nicht alles im Leben ist - Ein Plädoyer für menschlicheren Leistungssport" auf verschiedenste Momente ihrer Profisportlerinnenkarriere zurück und nimmt uns Lesende mit hinter die Kulissen des Hochleistungs-Turnsports.
Die Biografie der dreimaligen Olympiateilnehmerin liest sich durchweg sehr kurzweilig, da man quasi mit der sympathischen Kim ihre wichtigsten Stationen peu à peu durchläuft - vom "Turnfloh" bis zur Olympiateilnehmerin.
Man bekommt eine Idee davon, was es heißt von frühesten Kindesbeinen an für und mit dem Sport zu leben und quasi alles andere unterzuordnen. Bui gibt dabei nicht nur den glänzenden Momenten Raum im Buch. Mancher Laie mag gar nicht glauben oder auch wissen wollen wieviel akribische Detailarbeit und hartes Training hinter einem 45-sekündigem Wettkampfauftritt steckt. Nach dem Buch hat man vor den Turnerinnen bzw. generell vor Profisportlern dann auf alle Fälle noch mehr Hochachtung.
Denn gerade in den harten Vorbereitungsphasen, die durch viel Schweiss, Schmerzen und Entbehrungen gekennzeichnet sind, werden dann die Glanzpunkte für den späteren Wettkampf gelegt.
Kim Bui räumt in ihrem Buch damit auf, dass alles immer eitel Sonnenschein ist, wenn man Profisportlerin ist. Sie trifft auch die leisen Töne bzw. die Zwischentöne genau richtig und schildert auch weniger schöne Szenen, die uns als TV-Zuschauer dann häufig verborgen bleiben.
Summa summarum ein offenes und ehrliches Buch über eine Ausnahmeathletin, die ihre Berufung zum Beruf gemacht hat. Man spürt die Passion fürs Turnen auf jeder einzelnen Seite, auch wenn diese spezielle Leidenschaft dann manche Leiden zutage gefördert hat.
Bis dato hatte ich vom Autor Anthony Ryan überhaupt noch nie gehört, geschweige denn von seinen bisherigen Werken, die arg in den Himmel gelobt werden.
Bereits der kurze Teasertext wie ...
Shame on me!
Bis dato hatte ich vom Autor Anthony Ryan überhaupt noch nie gehört, geschweige denn von seinen bisherigen Werken, die arg in den Himmel gelobt werden.
Bereits der kurze Teasertext wie auch das arg düster wirkende Cover gaben für mich persönlich dann den Ausschlag, mir die Geschichte rund um den Gesetzlosen Alwyn Scribe zu gönnen.
"Der Paria - Der stählerne Bund" ist Band Nummer eins einer Trilogie.
Dreh- und Angelpunkt der Story ist der Gesetzlose Alwyn, der rückblickend seine eigene Story erzählt, so als säße man mit ihm bei einem Bier in der nächsten Dorfschänke in Albermaine.
Vom Start weg bin ich persönlich schnell in der Welt von Albermaine angekommen. Auch konnte ich den Charakter des Raubeins Alwyn ziemlich schnell greifen. Die ersten Sequenzen erinnerten mich persönlich dann stark an die Abenteuer von Robin von Locksley besser bekannt als Robin Hood, obwohl Alwyn natürlich seinen ganz eigenen Charakter hat.
Von der Hobbit-Presse, dem Klett-Cotta-Verlag hätte ich eigentlich mehr Fantasyelemente im ganzen Buch erwartet und weiß allerdings auch als Anthony Ryan-Rookie nicht, ob es vielleicht auch ein Stilmittel des Autors ist, Elemente des Fantasygenres nur ganz gezielt und nicht flächendeckend einzusetzen. Auf mich wirkt das Setting sehr an unser bekanntes Mittelalter angelehnt, in der dann die gesamte Story platziert wird. Für mich persönlich hätte der Fantasycharakter mit sehr viel mehr Elementen implementiert sein dürfen.
Nach einem fulminanten und spannenden Auftakt, bei dem ich mit den verschiedenen Charakteren schnell warm geworden bin verflachte für mich leider die Handlung dann ziemlich stark im ganzen mittleren Abschnitt, als Alwyn gefangen genommen wurde und sich in einer Erzmine wiederfand.
Zum Schluss hin baute sich dann nochmals etwas Spannung für mich auf. Ein ausgeklügelter Spannungsbogen, der vom Start weg bis zum Ende hin hält hätte mir persönlich dann sehr viel besser gefallen.
Insgesamt liest sich die Story recht kurzweilig durch den durchweg bildhaften Stil. Bei mir liefen sehr schnell die Bilder im Kopf dazu an und waren nicht mehr zu stoppen.
Für mich wirkt der komplett erste Band dann eher vielleicht wie ein Prequel zu den beiden noch folgenden Bänden. Im Band eins werden dann die verschiedenen Charakteren sehr ausführlich eingeführt und auch das Reich von Albermaine näher skizziert.
Wie ihr sicherlich merkt stehe ich der Eröffnung dieser Trilogie noch ziemlich zwiegespalten gegenüber.
Eine richtige Rakete war der Roman für mich nicht ganz gewesen, da fehlte mir dann persönlich noch sehr viel mehr Wumms (vielleicht auch der Doppel-Wumms von Olaf).
Das Buch war allerdings auch nicht so grottig, dass ich nicht gerne wissen würde, welche Wege, Irrungen und Wirrungen das Reich um Albermaine für den Gesetzlosen Alwyn zukünftig noch bereit hält und wie sich sein Charakter weiter entwickelt.
Ich glaube ganz einfach, lädt mich Alwyn auf einen erneuten leckeren Umtrunk in die Dorfschänke ein, so werde ich der Einladung auf alle Fälle nochmals Rechnung tragen und mich erneut nach Albermaine aufmachen, um den Geschichten des Paria zu lauschen.
Der Autor Leonid Wolkow, ein wichtiger und enger Weggefährte von Alexei Nawalny, skizziert in seinem aktuellen Werk "Putinland - Der imperiale Wahn, die russische Opposition und die Verblendung des Westens" ...
Der Autor Leonid Wolkow, ein wichtiger und enger Weggefährte von Alexei Nawalny, skizziert in seinem aktuellen Werk "Putinland - Der imperiale Wahn, die russische Opposition und die Verblendung des Westens" sehr treffend das versch(r)obene Weltbild des wahnsinnigen Kremldiktators Wladimir Putin.
"Wir dachten, wir hätten den Putinismus verstanden, wir glaubten zu wissen, wie er funktioniert."
Auch Wolkow selbst war überzeugt davon, dass der Kremlherrscher keinen Krieg über den Zaun brechen würde und lag mit so vielen anderen politischen Größen dann leider komplett falsch in seiner Annahme. Diese fatale persönliche Fehleinschätzung zeigt dann bereits das vorherige Buchzitat.
Wolkow analysiert in seinem Buch haarscharf, wie das System Putin dann so lange Bestand haben konnte und zeichnet dabei auch rückblickend den Weg beginnend vom großen Umbruch in den 90er Jahren in ein immer mehr totalitäres diktatorisches System nach.
Er geht dabei dann auch den Gründen nach, wieso Putin dann seine persönliche absolute Machtposition in dieser Art und Weise ausbauen konnte und seine Widersacher nach um nach aus dem Weg räumte.
"Wir alle glaubten, er sei ein verbrecherischer, bösartiger Mensch, der bei seinen Entscheidungen aber genau die Vor- und Nachteile abwägt und berechnet, wie er den meisten Gewinn herausschlägt, für sich persönlich und für das System, das er aufgebaut hat, zum Nutzen seines Machterhalts und seines immer weiter wachsenden Reichtums."
Auch Wolkow selbst hätte es wohl nie für möglich gehalten, dass Putin die Nachbarn der Ukraine überfällt und die Welt in eine globale Krise stürzt, wie auch das vorherige und auch das folgende Zitat aus dem Buch schildert. Dabei geht er auch insbesondere auf das verschobene Koordinatensystem des "russischen Zaren" Wladimir ein und zeichnet ein insgesamt obskures Bild des Kremlherrschers.
"In Putins Kopf ist der Westen unfähig zu einer entschiedenen und einigen Antwort, ist die ukrainische Armee handlungsunfähig, ergreifen ihre Soldaten vor den heranrückenden russischen Einheiten in Scharen die Flucht, empfängt die Bevölkerung der überwiegend russischsprachigen Städte in der Süd- und Ostukraine die russischen Soldaten mit Blumen in den Händen als ihre Befreier."
Er kritisiert dabei Putins menschenverachtendes Regime und dessen Vorgehen zurecht sehr harsch.
"Er hat in dem sinnlosen Gemetzel des Krieges gegen die Ukraine ungezählte Menschen getötet. Er hat die Weltordnung zerstört, jene Weltordnung, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Jalta und Potsdam errichtet wurde. Sie hatte sogar in der schlimmsten Zeit des Kalten Krieges Bestand, deren Garanten sollten die Vereinten Nationen sein, zu denen auch Russland gehört. Putin hat sich zu einem mächtigen Faktor der Destabilisierung entwickelt, stark genug, Europa wiederum in den Strudel eines totalen Krieges zu reißen – verkörpert in der Gestalt eines nicht sehr gesunden Mannes von kleinem Wuchs."
Am Ende des Buches gibt Wolkow auch einen Ausblick, wie Russland nach dem "Hitler des 21. Jahrhunderts" (Buchzitat), dann reformiert werden könnte.
Summa summarum ein durchaus spannendes Buch, das mehr als einen Einblick in das russische Seelenleben und das verschrobene Weltbild des Irren Putinocchio gewährt.