Auf der Suche nach Gott und dem Sinn des Lebens - Auf großer Schnitzeljagd durch Nordspanien
...und plötzlich PilgerAnno 2019 wagte der Autor Johannes Zenker den großen Wurf und entschied sich seinen ganz persönlichen Camino in Angriff zu nehmen.
Sein Buch "... und plötzlich Pilger" handelt eben von diesem Abenteuer. ...
Anno 2019 wagte der Autor Johannes Zenker den großen Wurf und entschied sich seinen ganz persönlichen Camino in Angriff zu nehmen.
Sein Buch "... und plötzlich Pilger" handelt eben von diesem Abenteuer. Er teilt mit uns Lesenden seine ganz persönlichen Erlebnisse auf sehr authentische Art und Weise und nimmt uns dabei auf die einzelnen Etappen mit.
Er bewegt sich dabei per pedes auf dem knapp 830 km langen Camino del Norte und nicht eben dem sehr viel beliebteren klassischen Camino Francés in Richtung dem großen Ziel aller Pilger, Santiago de Compostela, entlang der Atlantikküste.
Gleich eingangs des Buches kann man die Route geografisch verfolgen.
Der Schreibstil liest sich sehr flüssig und kurzweilig und man fliegt nur so durch die einzelnen Etappen des Pilgers. Mit viel Witz und Charme macht man gedanklich Bekanntschaft mit den verschiedenen Begegnungen von Johannes und ist quasi mittendrin statt nur dabei bei seinem großen Weg der Selbstfindung oder - erkenntnis.
Wird Johannes sein großes Ziel erreichen - Gott leibhaftig selbst auf dem Weg zu begegnen und den Sinn des Lebens zu erkunden - oder wird er vielleicht gar Santiago de Compostela nicht erreichen? Dazu möchte ich hier nun gar nicht mehr viel selbst spoilern sondern ermutige jeden Interessierten dazu, das Buch selbst in die Hand zu nehmen und zu lesen.
Mir hat das Buch sehr gute Unterhaltung geboten und einen netten Einblick in die Pilgergemeinde verschafft.
Am Ende des Buches sind noch einige bildliche Eindrücke verewigt. Wenn man bis dato noch nicht an eine eigene Pilgerreise nach Santiago de Compostela gedacht hatte wird man dann vielleicht durch die Bilder mit dem Pilgervirus infiziert und die Sehnsucht zum baldigen Aufbruch geweckt.
Schließen möchte ich meine Rezension mit einem Zitat, das für mich wohl am besten einen Eindruck zum vorliegenden Buch wiedergibt.
"In einem habe ich mich gründlich getäuscht. Ich habe den Jakobsweg für eine todernste Angelegenheit gehalten. Ein Weg voller Depressiver und Kranker, die auf Heilung hoffen oder Gott finden wollen – was sollte es da schon zu lachen geben? De facto lache ich hier mehr denn je. Die Strecke quillt über vor Sonderlingen, die allesamt der Feder Thomas Manns entsprungen sein könnten: 80-jährige Japaner mit zwei Rucksäcken, Deutsche, die den Teufel suchen, Amerikaner, die eine Sekte prellen, und schnarchende Australier, die ich partout nicht wieder loswerde – wenn ich nur an all die schrägen Typen denke, falle ich vor Lachen fast vom Bett."