Profilbild von FroileinWonder

FroileinWonder

Lesejury Star
offline

FroileinWonder ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit FroileinWonder über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.06.2021

Ein inspirierendes und faszinierendes Werk für Leser*innen jeden Alters

Good Night Stories for Rebel Girls - 100 Migrantinnen, die die Welt verändern
0

Meine Meinung

In der bereits dritten Ausgabe ihrer erfolgreichen Reihe »Good Night Stories for Rebel Girls« nimmt sich Elena Favilli »100 Migrantinnen, die die Welt verändern« vor und hat für die Illustration ...

Meine Meinung

In der bereits dritten Ausgabe ihrer erfolgreichen Reihe »Good Night Stories for Rebel Girls« nimmt sich Elena Favilli »100 Migrantinnen, die die Welt verändern« vor und hat für die Illustration der einprägsamen und einseitigen Porträts wieder zahlreiche talentierte Künstlerinnen an Bord geholt.

Die kurz und bündig gehaltenen Geschichten lassen sich leicht lesen und bringt den Leserinnen damit bewundernswerte Frauen mit Migrationsgeschichte näher, die ich zu einem großen Teil nicht kannte.

So wird z. B. von der Deutschen Maria Goeppert-Mayer berichtet, die in die USA auswanderte und nach Marie Curie als zweite Frau den Nobelpreis für Physik erhielt oder der iranischen Comickünstlerin Marjane Satrapi, die vor dem Krieg mit ihrer Familie nach Österreich flüchtete und später nach ihrer Rückkehr in die Heimat nach Frankreich auswanderte.

Beeindruckt haben mich Geschichten wie die der orthopädischen Chirurgin Min Mehta, nach der ein Gips benannt ist, der bis heute Kindern mit Skoliose hilft oder die berührende Lebensgeschichte von Reyna Duong, die die Vormundschaft für ihren Bruder, der das Down-Syndrom hat, übernimmt und ein eigenes Restaurant eröffnet, um für ihn da zu sein.

Richtig schön fand ich die fast schon märchenhafte Geschichte der chinesischen Tänzerin Yuan Yuan Ten und wie eine Münze dafür sorgte, dass sie als Mädchen Ballett-Unterricht nehmen durfte und durch diese Möglichkeit zur jüngsten Primaballerina wurde, die es schließlich ans San Francisco Ballet schaffte.

Aber auch bekannte Persönlichkeiten wie die Musikerin Rihanna Barbados finden sich in »Good Night Stories for Rebel Girls: 100 Migrantinnen, die die Welt verändern« von Elena Favilli versammelt.

Fazit

Ein inspirierendes und faszinierendes Werk für Leser
innen jeden Alters, welches Geschichten von Migrantinnen hervorhebt und zum Erträumen eigener Ziele einlädt.

--------------------------------

© Bellas Wonderworld; Rezension vom 05.11.2020

Veröffentlicht am 10.06.2021

Eine beeindruckende Geistergeschichte, die so viel mehr bereithält als atmosphärischen Horror und Psycho-Spiele.

Der Geist von Lucy Gallows
0

Beschreibung

Im Wald von Briar Glen erscheint einmal im Jahr eine Straße und der Geist von Lucy Gallows ruft empfängliche Menschen zu sich in die Dunkelheit. Vor einem Jahr ist Becca spurlos verschwunden ...

Beschreibung

Im Wald von Briar Glen erscheint einmal im Jahr eine Straße und der Geist von Lucy Gallows ruft empfängliche Menschen zu sich in die Dunkelheit. Vor einem Jahr ist Becca spurlos verschwunden und ihre Schwester Sara ist besessen von den Legenden die sich um Lucy Gallows ranken, denn sie ist sich sicher, dass Becca nicht einfach mit ihrem Freund durchgebrannt ist, sondern vielmehr von der geheimnisvollen Straße gefangen gehalten wird.

Eine mysteriöse Nachricht lockt Sara und ihre Freunde zum Wald und als die Straße tatsächlich auftaucht, folgen sie ihr in den Wald, wo neben Geister noch gänzlich andere Kreaturen und Monster lauern…

Meine Meinung

Auf den ersten Blick kommt Kate Alice Marshalls Roman »Der Geist von Lucy Gallows« wie eine klassische Teenage-Horror-Story daher, doch hinter dieser Geistergeschichte mit dem schaurig-schönen Cover steckt soviel mehr!

Bereits die Komposition, aus der sich die Geschichte zusammenfügt, hat etwas Mitreißendes und cineastisches, denn Kate Alice Marshall verknüpft Interviews, SMS-Nachrichten, Videoaufzeichnungen und Berichte auf äußerst geschickte Weise zu einem fesselnden Erlebnis mit subtilem Psycho-Horror.

Die Protagonisten sind fein gezeichnet und können mit einer ganzen Bandbreite an Diversität zusätzlich bestechen, denn in dieser Horror-Geschichte werden Handicaps, unterschiedliche sexuelle Orientierungen, Adoption und Herkünfte genauso leichthändig eingeflochten wie der bestechende Lokalkolorit der düsteren Legende um Lucy Gallows.

Während Schicht um Schicht der Erlebnisse der Freundes-Clique freigelegt werden, wir sie auf der Straße und durch die sieben Tore begleiten, gesellt sich zur unterschwelligen Grusel-Atmosphäre durch die lebendig gestrickten Szenerien mit schauderhaften Kreaturen ein greifbares Grauen ein, dass für Gänsehaut sorgt.

In »Der Geist von Lucy Gallows« greift die Autorin geschickt die Essenz bekannter Horrorstreifen (»The Blair Wich Projekt«, »Ring«, »Stranger Things«) auf, mischt diese mit dem Reiz eines Stephen King Romans und lässt am Ende doch ein vollkommen eigenständiges Werk entstehen, dass mich unheimlich begeistert zurückließ.

Fazit

Eine beeindruckende Geistergeschichte, die zum Fürchten ist und noch so viel mehr bereithält als atmosphärischen Horror und Psycho-Spiele.

--------------------------------

© Bellas Wonderworld; Rezension vom 31.10.2020

Veröffentlicht am 10.06.2021

Ein magischer Roman mit einem hauch Geisterspuk

Talus
0

Beschreibung

Studentin Erin hat ihren Glauben an Magie und das Übersinnliche schon verloren als sie auf einer ihrer Ghost-Touren durch die Vaults in Edinburgh einem Geist begegnet. Zu diesem Zeitpunkt ...

Beschreibung

Studentin Erin hat ihren Glauben an Magie und das Übersinnliche schon verloren als sie auf einer ihrer Ghost-Touren durch die Vaults in Edinburgh einem Geist begegnet. Zu diesem Zeitpunkt ahnt sich noch nichts davon, dass Hexen und Hexer mitten unter ihnen und in einer geheimen Unterwelt leben.

Als das mächtige magische Artefakt Talus auftaucht, macht Erin Bekanntschaft mit dem Tarotleger Kaito, der Gebräuhexe Lu und dem Wasserhexer Noah. Talus scheint die Erfüllung aller Träume zu ermöglichen, doch Erin und die Hexen decken den düsteren Plan des obersten Ratsmitglieds der Hexen auf…

Meine Meinung

Geschichten über Hexen und Zauberer faszinieren mich schon seit der Kindheit, und so musste ich bei der magischen Urban-Fantasy Neuerscheinung »Talus – Die Hexen von Edinburgh« von Liza Grimm einfach zugreifen. Ein großes Lob geht auch an die brillante Covergestaltung, denn dieses Motiv sprüht geradezu vor mystischem Flair.

Die Handlung trägt sich in der mystischen Hauptstadt Schottlands zu und führt den Leser in die schauderhaften Gewölbe der Edinburgh Vaults. Ich bin noch immer ganz aus dem Häuschen, dass Liza Grimm zwei so wunderbare Genre miteinander verwoben hat – nämlich eine magische Fantasy-Welt mit den gruseligen Komponenten eines Schauerromans und dabei blitzt auch immer wieder eine Nuance Harry-Potter-Charme durch.

Durch die wechselnde Erzählperspektive zwischen den Protagonisten erhält man einen abwechslungsreichen Einblick, der die Charaktere näher bringt und zugleich die magische Welt und ihre Ordnung erklärt. Das alles lässt sich wunderbar leicht weglesen und Dank des stetig ansteigenden Spannungsbogens möchte man das Buch eigentlich gar nicht mehr aus der Hand legen. Ein weiteres Highlight sind die liebevoll eingestreuten Details, die zur bestechenden Atmosphäre dieser Welt beitragen.

Erin, Kaito, Lu und Noah sind sehr unterschiedliche Persönlichkeiten, die irgendwie auf der Suche nach dem sagenumwobenen Artefakt Talus miteinander zu tun bekommen. Dabei entspinnen sich Freundschaften und eine zarte Romanze, bei der ich mir ein wenig griffigeres gewünscht hätte. In dieser Beziehung hoffe ich sehr auf eine Vertiefung in der Fortsetzung.

Liza Grimm konnte mich mit ihrer temporeichen und zauberhaften Hexen-Geschichte, die mit authentischen Protagonisten und einem kreativen Plot gewürzt ist, begeistern. Die perfekte Lektüre für magiebegeisterte Bücherwürmer und einen verregneten Herbsttag. Unbedingt mehr davon!

Fazit

Ein erfrischend modernder Roman der mit seiner ganz eigenen Magie und einem Hauch Geisterspuk verhext.

--------------------------------

© Bellas Wonderworld; Rezension vom 31.10.2020

Veröffentlicht am 10.06.2021

Eine gelungene Fortsetzung

The Old Guard. Band 2
0

Meine Meinung

Im zweiten Band von Greck Ruckas »The Old Guard« wird Andy von ihrer Vergangenheit und ihren jahrtausendealten Sünden eingeholt, während Nile sich noch immer schwer tut, sich in ihrem neuen ...

Meine Meinung

Im zweiten Band von Greck Ruckas »The Old Guard« wird Andy von ihrer Vergangenheit und ihren jahrtausendealten Sünden eingeholt, während Nile sich noch immer schwer tut, sich in ihrem neuen Leben als unsterbliche Kämpferin einzufinden und Booker nach seinem Verrat von der Truppe ins Exil geschickt wurde.

Der Zusammenhalt der Gruppe ist erschüttert, die Zukunft ungewiss, doch gerade jetzt in dieser diffusen Situation macht sich eine unbekannte Gewalt daran, den Spalt zwischen den Söldnern zu vergrößern und die Unsterblichen für immer vom Antlitz dieser Erde zu tilgen.

In »Konzentrierte Kräfte« wird sich vor allen Dingen mit Andys einstiger unsterblichen Geliebten beschäftigt, die sie für tot hielt, doch Noriko ist am Leben und durch ihre lange Zeit, gefangen unter Wasser, mit einer explosiven Gefühlsmischung geladen. Geschickt wird die starke Verbindung dieser Charaktere aufs Tableau gebracht und dabei immer wieder zwischen Vergangenheit und Gegenwart geswitcht.

Aber auch Nile, die Neueste im Bunde der unsterblichen »Old Guard«, bekommt genügend Raum zur Verfügung, um die Sorgen, Ängste und Probleme ihres neuen Lebens ins Licht zu rücken. Allerdings muss ich sagen, dass die Männer der Söldnertruppe dieses Mal etwas in den Hintergrund rücken und etwas farblos bleiben.

Natürlich kommen in dieser temporeichen Fortsetzung auch knallharte Action und lebendige Kampfszenarien nicht zu kurz. Das Ganze wieder mehr als eindrucksvoll durch die markanten Illustrationen von Leandro Fernández in lebendige Panels gegossen und mit den Farben von Daniela Miwa mit dem gewissen Etwas versehen.

Fazit

Eine gelungene Fortsetzung, bei der das Schicksal und die Verzweiflung der Heldinnen in den Vordergrund gerückt wird.

--------------------------------

© Bellas Wonderworld; Rezension vom 30.10.2020

Veröffentlicht am 10.06.2021

Ein rasanter Action-Comic mit unsterblichen Protagonisten

The Old Guard. Band 1
0

Meine Meinung

Greg Rucka legt mit dem ersten Band der actiongeladenen Serie »The Old Guard – Erstes Gefecht« eine gut konzipierte Geschichte über eine Truppe unsterblicher Söldner vor, deren furchteinflößende ...

Meine Meinung

Greg Rucka legt mit dem ersten Band der actiongeladenen Serie »The Old Guard – Erstes Gefecht« eine gut konzipierte Geschichte über eine Truppe unsterblicher Söldner vor, deren furchteinflößende und knallharte Leaderin Andy bereits mehrere Jahrhunderte auf dem Buckel hat, denn sie ist bereits über 6.000 Jahre alt. Aus welchem Grund sie mit diesem Geschenk des ewigen Lebens gesegnet wurde ist nicht bekannt.

Im Laufe der Jahre führten Andy visionenhafte Träume zu weiteren Menschen, denen ebenfalls die Gabe der Unsterblichkeit verliehen wurde. Zusammen mit Nicky, Joe und Booker bildet Andy »The Old Guard«, eine Truppe erfahrender Söldner aus unterschiedlichen Epochen der Weltgeschichte, die ausgewählte Aufträge annimmt.

Der alte Geschäftspartner Copley schickt sie nach Juba im Südsudan, um entführte Mädchen zu retten, dabei tappen sie jedoch in eine Falle und geraten in die Fänge eines Unternehmers, der das Geheimnis ihrer Unsterblichkeit erforschen will.

Genau aus diesem Grund war es der alten Garde immer wichtig ihre Anonymität zu wahren und ihre Gabe geheim zu halten, doch durch den technischen Fortschritt gestaltet sich dies zunehmend schwieriger.

Gerade als alles schiefläuft, bekommt »The Old Guard« Zuwachs in ihren Reihen. In der Interaktion mit Nile, der neuen Unsterblichen, wurden die Vor- und Nachteile einer solchen Gabe fein herausgearbeitet und mit der Einflechtung diverser Rückblenden bekommen die Protagonisten eine angenehme Tiefe verliehen, die vor allen Dingen durch ihre lange Lebenszeit noch zusätzlich unterstrichen wird. Wie schwer die Last der Jahrtausende auf Andy liegen und der Verlust ihrer Liebsten an ihr bekommt man genauso deutlich zu spüren wie die Stärke, die Nicky und Joe aus ihrer Liebe ziehen. Eine meiner absoluten Highlights in diesem Comic ist z. B. einer Szene mit einem unglaublich romantischen Liebesgeständnis von Joe das knapp am Kitsch vorbeischrammt und durch die unpassende Szenerie einen ganz eigenen Charme vermittelt.

Die actiongeladene Storyline wird leider durch keinen außergewöhnlich gestrickten Plot unterfüttert, da aber die Charaktere (allen voran Andy) gut durchdacht sind und mit ihrem historischen Wissensschatz ein unglaublich breites Spielbrett offenlegen, kann ich trotzdem gut mit diesem Auftaktband leben. Ein weiter Pluspunkt kommt nämlich mit dem außergewöhnlichen und aufsehenerregenden Artwork von Leandro Fernández und die kunstvolle Kolorierung durch Daniela Miwa hinzu, welche dem Comic eine fesselnde Atmosphäre angedeihen lassen.

Fazit

Ein rasanter Action-Comic mit unsterblichen Protagonisten, der zwar keinen herausragenden Plot präsentieren kann, dafür aber mit starken Charakteren punktet.

--------------------------------

© Bellas Wonderworld; Rezension vom 30.10..2020