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Veröffentlicht am 04.06.2020

Ein Comic der zum nach- und mitdenken anregt

Ich fühl’s nicht
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Letztes Jahr habe ich mich an das Thema Feminismus mit Büchern wie »Stand up: Feminismus für alle« von Julia Korbik und »Schamlos« von Amina Bile, Sofia Nesrine Srour und Nancy Herz herangetastet. Nun ...

Letztes Jahr habe ich mich an das Thema Feminismus mit Büchern wie »Stand up: Feminismus für alle« von Julia Korbik und »Schamlos« von Amina Bile, Sofia Nesrine Srour und Nancy Herz herangetastet. Nun ist es so weit und ich habe zum ersten Comic der feministischen Comic-Zeichnerin Liv Strömquist gegriffen. In »Ich fühl’s nicht« befasst sich die Schwedin mit dem Thema Liebe und der Frage, ob wir in der modernen Zeit der Konsumgesellschaft überhaupt noch fähig sind zu lieben?

Um dieser Frage zu beispielhaft zu bebildern greift Liv Strömquist die zahlreichen Beziehungen von Leonardo DiCaprio zu „austauschbaren“ Bikini-Models heran. In den folgenden Seiten geht die schwedische Autorin dem Phänomen, der Unmöglichkeit, einen anderen zu lieben während der eigene Fokus auf sich selbst gerichtet ist, auf den Grund und bezieht dazu die Aussagen von Fachleuten wie die des Philosophen Byun-Chul Han, der Soziologin Eva Illouz, des Psychoanalytikers Erich Fromm und vielen mehr mit ein.

In ihren strichhaften schwarz-weiß Zeichnungen, die sie zwischendurch auch noch mit Zeitungsausschnitten anreichert, lässt Strömquist weitere berühmte Persönlichkeiten wie z. B. die Sängerin Beyoncé, die Dichterin Hilda Doolittle bis hin zum Philosophen Sokrates als Protagonisten auftreten und zieht Episoden aus der griechischen Mythologie genauso heran wie die Liebesgeschichte zwischen der hinduistischen Gottheit Shiva und Parvati. Diese bunt gemischte Aufbereitung des Themas hat großen Unterhaltungswert und liefert jede Menge Denkansätze zum Thema Liebe.

Besonders spannend fand ich die Betrachtung der veränderten Rollen von Männern und Frauen in Liebesbeziehungen im Laufe der Jahrhunderte.

Fazit

Ein intelligent konzipierter Comic, in dem sich Liv Strömquist auf ihre ganz spezielle Weise mit dem Thema Gefühle und der Fähigkeit zur Liebe auseinandersetzt.

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Veröffentlicht am 04.06.2020

Ein packendes Roman-Highlight

The Doll Factory
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Beschreibung

London, 1850. Die Schwestern Iris und Rose arbeiten unter schlechten Bedingungen in einer Puppenfabrik und haben keine schöne Aussicht auf ihr weiteres Leben. Doch Iris träumt von der Arbeit ...

Beschreibung

London, 1850. Die Schwestern Iris und Rose arbeiten unter schlechten Bedingungen in einer Puppenfabrik und haben keine schöne Aussicht auf ihr weiteres Leben. Doch Iris träumt von der Arbeit als Künstlerin und so schleicht sie des Nachts in den Keller der Fabrik um zu zeichnen. Eines Tages begegnet Iris dem Maler Louis Frost und als er mit ihr übereinkommt, ihr im Gegenzug zum Modellstehen Unterricht zu erteilen, ergreift Iris die Chance ihres Lebens beim Schopf. Während Iris Träume wahr werden und die Gefühle für Louis immer stärker werden, verfolgt ein ungeahnter Verehrer sie auf Schritt und Tritt und fasst bald einen düsteren Plan.

Meine Meinung

Auf den ersten Blick war klar: Elizabeth Macneals Debütroman »The Doll Factory« ist genau MEINS. Die junge Autorin ist mit ihrer Geschichte, die im London des 19. Jahrhundert verortet ist und sich nicht so leicht in nur ein Genre einordnen lässt, gleich auf der britischen Bestsellerliste gelandet.

Macneal entführt die Leser*innen in die düsteren und stinkenden Gassen der viktorianischen Stadt, zum Kuriositätenladen des Sammlers und Präparators Silas Reed und der Puppenfabrik, in der die Schwestern Iris und Rose hart für ihren Lebensunterhalt schuften müssen. Mit einer einnehmenden Art und Weise verwebt die Autorin die Ingredienzen für einen historischen Roman mit denen für einen Schauerroman und denen eines Psychothrillers zu einem grandiosen Geflecht, das vollkommen gefangen nimmt.

Mit mindestens ebenso feinen Pinselstrichen, wie Macneal das Setting arrangiert, zeichnet sie nun auch die einzelnen Charaktere und erfüllt diese mit einer Leibhaftigkeit, die mich zwischendurch vergessen ließen, dass es sich nur um fiktive Personen handelt, mit Ausnahme einiger Randfiguren der »Präraffaelitische Bruderschaft« (PRB).

Iris Whittle, ist die Heldin des Romans und scheint mit ihrem modernen und selbstbewussten Gemüt nicht ihrer Zeit entsprungen zu sein. Im starken Kontrast zu ihrer Schwester Rose und der damaligen gesellschaftlichen Sitten, ringt sich Iris dazu durch ein selbstbestimmtes Leben zu führen und ihrem Traum, eine angesehene Malerin zu werden, zu folgen. Mit ihrem Mut und ihre Unerschrockenheit, sich gegenüber der patriarchalischen Domäne der Männer zu behaupten, avanciert sie zu meiner liebsten Romanheldin neben Lizzy Bennet.

Durch diese starke Protagonistin und plakative Szenen über den damaligen Wert und die Stellung der Frau vermittelt die Geschichte eine durchaus feministische Botschaft. Aber dies ist nur eine Nuance im Gesamtkunstwerk, das durch die dunklen Machenschaften und der düsteren Vergangenheit des Tierpräparators Silas Reed mit subtilem Horror angereichert wird und eine kribbelige Schauerroman-Atmosphäre erzeugt.

Elizabeth Macneal hat sich mit ihrem wundervollen Roman »The Doll Factory« in mein Leserherz geschrieben, denn die Mischung aus perfekter Sprache, einem dynamischen Spiel der ausgefeilten Charaktere und der authentischen Konstruktion des Plots harmonieren superb miteinander. Besonders gut gefällt mir die Leidenschaft und Liebe zur Kunst, welche eine tragende Rolle des Romans ausmacht.

Fazit

Ein brillant erzählter Roman auf der sich die Waage zwischen Drama und Horror hält und alles von der Liebe und Leidenschaft zur Kunst durchdrungen wird. Unbedingt lesen – dieses Buch hat Suchtpotenzial und ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen!

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Veröffentlicht am 04.06.2020

I'm in love with RADIUS!

Radius. Band 2
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Die Cyberpunk-Reihe »Radius« von Comicautorin und Künstlerin Katrin Gal konnte mich schon durch einen grandiosen Auftakt, der in »Radius – Rebellion« mit einem spannenden Setting und absolut cooler Farbauswahl ...

Die Cyberpunk-Reihe »Radius« von Comicautorin und Künstlerin Katrin Gal konnte mich schon durch einen grandiosen Auftakt, der in »Radius – Rebellion« mit einem spannenden Setting und absolut cooler Farbauswahl und ihren attraktiven Zeichnungen mit Ecken und Kanten besticht, total begeistern.

Nun ist der zweite Band »Radius Revelation«, der von Katrin Gal bereits im Selfpublishing verlegt wurde, in einer überarbeiteten und hochwertigen Hardcover-Ausgabe im Splitter Verlag erschienen. Klar dass ich dieses Schmuckstück nun auch euch vorstellen möchte!

Im ersten Band wurde für die Leserschaft ein Gesellschaftskonstrukt in der Galaxis vorgestellt, das sich aus verschiedenen Bevölkerungsschichten zusammensetzt und die zwei Fronten der Rebellion und der Regierung abbildet. Im zweiten Band geht Katrin Gal nun etwas mehr auf die Verflechtungen unter den Protagonisten ein und verleiht ihrer Geschichte damit spürbar mehr Nähe und Tiefgang. Die Hellhounds bekommen nun also mehr Kontur verliehen und Tom Ravens, der Leader des Alphateams der Hellhounds, wird mit seiner Ex als neues Teammitglied konfroniert. Dieser gelungene Schachzug bringt noch etwas mehr Würze und auch einen guten Schuss Humor in das SciFi Abenteuer.

Katrin Gal legt im zweiten Band der »Radius« Reihe nochmal eine ordentliche Schippe obendrauf und besticht besonders mit einem fesselnen Handlungsverlauf, der so einige Überraschungen mit sich bringt. In den besonderen Zeichenstil der Künstlerin habe ich mich von Seite zu Seite mehr verliebt, denn die scharf gezeichneten Charaktere haben so eine ansprechenden Charme, der wirklich zum Anbeißen ist!

Fazit

Ganz große SciFi-Comic Liebe!

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Veröffentlicht am 04.06.2020

Die neuen Guardians sind da!

Guardians of the Galaxy - Neustart
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Jedes Ende birgt einen neuen Anfang und so ist Thanos Tod und die Auflösung der Guardians, wie wir sie bisher kannten, der Beginn einer neuen Marvel-Serie, die von Autor Donny Cates mit Bravour in ein ...

Jedes Ende birgt einen neuen Anfang und so ist Thanos Tod und die Auflösung der Guardians, wie wir sie bisher kannten, der Beginn einer neuen Marvel-Serie, die von Autor Donny Cates mit Bravour in ein kosmisches Abenteuer eingekleidet wurde.

In »Guardian of the Galaxy – Die neuen Guardians« versammelt sich die Galaxie, um die Verlesung von Thanos Testamentes beizuwohnen. Der galaktische Herrscher hat ein Vermächtnis hinterlassen, dass die Versammelten erschüttert und sogleich die Mächtigsten unter ihnen auf den Plan ruft und als auch noch die Black Order angreift ist das Chaos perfekt.

Star Lord Peter Quill ist nach Gamoras Verrat, Drax Tod und Rockets Verschwinden nicht in der besten Verfassung und mit Groot gerade auf dem Weg nach Knowehre als er von der Versammlung um Thanos Testament erfährt, dass das pubertierende Baumwesen für zu langweilig befand.

Sehr cool finde ich nicht nur den Punk-Style des heranwachsenden Teenager-Groot, sondern auch die Tatsache, dass er in diesem Comic zum ersten Mal richtige Sätze spricht.

Lange Rede kurzer Sinn, als Peter Quill und Groot eintreffen hat das Chaos bereits seinen Lauf genommen und das Schicksal treibt ihnen die Helden Beta Ray Bill, Cosmic Ghost Rider, Phyla-Vell und Moondragon in die Arme. Zusammen sind sie nun die neuen Guardians of the Galaxy und müssen sich sogleich im Kampf gegen die Black Order und die Göttin des Todes beweisen. Außerdem müssen sie unbedingt Gamora finden, um sie entweder zu schützen oder zu töten – in dieser Sache ist sich die frisch zusammengewürfelte Truppe nämlich nicht einig.


Diese neue »Guardians of the Galaxy« Serie kann mit einer actiongeladenen Story überzeugen, die von Geoff Show wirklich phantastisch illustriert wurde. Der Comic wird vom Verlag als perfekten Einstiegspunkt in den Marvel-Kosmos angepriesen und ich muss sagen, dass ich als Einsteiger auch sehr gut in die Geschichte eintauchen konnte. Allerdings kommt hier ein ganzes Potpourri an galaktischen Helden zusammen und es wird auf vergangene Ereignisse hingewiesen, sodass ich mir manches Mal einen besseren Überblick über das Ganze und ein paar Hintergrundinformationen dazu gewünscht hätte.

Donny Cates konnte mich trotzdem mit seiner Geschichte in den Bann ziehen und hat meine Neugierde mit vielen aufgeworfenen Fragen geschürt, sodass ich wahnsinnig gespannt bin, wie es mit den neuen Guardians weitergehen wird.

Fazit

Ein galaktisch-guter Superhelden-Comic mit epischer Action und rebellischer Groot-Power.

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Veröffentlicht am 04.06.2020

Herrlich skurril

Die Schöne und die Biester
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Die skurrile Geschichte über »Die Schöne und die Biester« von Jugendliteratur und Fantasy-Autor Boris Koch und der Illustratorin Frauke Berger soll kein Märchen sein, aber Vorsicht – es könnte sich auch ...

Die skurrile Geschichte über »Die Schöne und die Biester« von Jugendliteratur und Fantasy-Autor Boris Koch und der Illustratorin Frauke Berger soll kein Märchen sein, aber Vorsicht – es könnte sich auch nur um eine Lügenreiche List handeln!

König Siegbarts Wunsch, einen erstgeborenen Jungen und Thronerben geschenkt zu bekommen, erfüllt sich erst mit Ehefrau Nummer Acht und so dauert das Fest anlässlich der seiner Geburt des Prinzen Castelljan ganze acht Tage lang. Auf dieser ausgelassenen Sause prophezeit eine sturzbesoffene Fee, dass dem Prinzen eines Tages eine Taube drei Mal auf den Kopf kacken wird und dann wird dieser gegen seinen Vater aufbegehren und die Herrschaft an sich reisen.

Diese Schande kann der König natürlich nicht über sein Reich hereinbrechen lassen und so setzt er ein Kopfgeld auf die Tauben des Landes aus. Als sein Krieg gegen das Federvieh immer mehr Geld verschlingt und er die Steuern erhöht, kommt das bei der hungernden Bevölkerung überhaupt nicht gut an.

Die bildhübsche Bäckerstochter Hänfling wurde am gleichen Tag wie der Prinz geboren und erobert mit ihrem Charme nicht nur die Gunst der zahlreichen Wachen. Doch Hänfling möchte nicht einfach eine gute Partie machen, vielmehr möchte Sie ihrem Leben Sinn geben und es selbstbestimmt leben. So lässt sich die hübsche und ebenso kluge junge Dame von keinem der unzähligen Heiratsanträge beeinflussen und geht zielstrebig ihrer Arbeit nach.

Von Seite zu Seite wird die Geschichte absonderlicher und die Situation im Königreich spitzt sich immer mehr zu als Feengläubige mit einem Attentat Siegbert durch mechanische Flugapparate mit Kackvorrichtung von seinem Thron stürzen wollen. Nun veranlasst der paranoid gewordene König aus Angst vor weiteren Aktionen der Rebellen, dass auch alle tauben Frauen und Mädchen eingesperrt werden müssen. Schließlich ist ja alles nur eine Frage der Interpretation!

Über den weiteren Verlauf und den Ausgang des schrägen Märchens möchte ich nun nichts weiter verraten. Vielmehr sei gesagt, dass mich diese herrlich schräge und absonderliche Geschichte mit den wundervollen Bildern von Frauke Berger wunderbar unterhalten hat. Boris Koch hat es immer wieder geschafft mit unglaublichen Wendungen zu überraschen und Frauke Berger verpasst mit ihren überspitzten Illustrationen in zarten Pastelltönen den abstrusen Charme. Lediglich das Ende hat einen etwas abgehakten Eindruck gemacht, denn nachdem die Story so liebevoll aufgebaut wurde findet sich der Abschluss für meinen Geschmack viel zu rasch ein. Dieser (Stil)Bruch könnte natürlich auch so gewollt sein. Am besten den Comic einfach selbst lesen und in die schräge Märchen-Welt von Boris Koch & Frauke Berger eintauchen.

Fazit

Ein Königreich voller Absonderlichkeiten präsentiert in Zuckerwattefarben mit einem ulkigen Augenzwinkern.

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