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Veröffentlicht am 08.01.2020

Marlon James zeichnet ein berauschendes Kaleidoskop einer afrikanisch-exotischen Fantasywelt

Schwarzer Leopard, roter Wolf
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Beschreibung

Man sagt ihm nach er habe eine Nase und so wird der Sucher beauftragt einen Jungen aufzuspüren, der vor drei Jahren entführt wurde. Auf seiner Mission wird er von einem Gestaltwandler – mal ...

Beschreibung

Man sagt ihm nach er habe eine Nase und so wird der Sucher beauftragt einen Jungen aufzuspüren, der vor drei Jahren entführt wurde. Auf seiner Mission wird er von einem Gestaltwandler – mal Leopard, mal Mensch- und einigen Söldnern durch die Steppe und die Wälder Afrikas begleitet. Zusammen müssen sie einige Abenteuer bestehen, die stark durch die mystische Seite der magieumrankten Kultur beeinflusst sind. Doch wird es dem Sucher gelingen zwischen einem drohenden Krieg der Könige den verschwundenen Jungen zu finden?

Meine Meinung

Man Booker Prize Träger Marlon James legt mit »Schwarzer Leopard, roter Wolf« den Auftaktband zu seiner Fantasy Trilogie »Dark Star« vor, die die Meinungen der Leserinnen spalten wird. Hochgelobt von literarischen Größen wie Neil Gaiman oder Salman Rushdie wird der Roman mit dem Urklassiker der High Fantasy, »Der Herr der Ringe«, und der Mega-Bestseller-Reihe »Das Lied von Eis und Feuer« in einem Atemzug genannt. Aus diesem Grund ließ ich mich mit einer hohen Erwartung auf dieses Leseabenteuer ein und wollte mich vom farbenprächtigen Afrika bezirzen lassen, doch diese Geschichte nahm einen ganz anderen Lauf…

Für einen recht holprigen Einstieg, der für mich fast dreihundert Seiten in Anspruch nahm, trifft es das Motto des Suchers auf den Punkt, und so dachte ich mir im Stillen »Fick die Götter«, wo hat Marlon James nur den roten Faden gelassen, der die Leser
innen durch seinen undurchdringlichen Dschungel aus Gestaltenwandlern, Dämonen, Vampiren, Hexen usw. leitet? Doch damit noch nicht genug, denn auch von Marlon James sprachlichem Stil hätte ich mir eher einen Erste-Klasse-Flug erwartet anstatt auf einer altersschwachen Kutsche ordentlich durchgerüttelt zu werden.

Der Weg des homosexuellen Hauptakteuers, der im ganzen Roman einfach nur mit den Namen Sucher angesprochen wird, ist von sexualisiertem Verhalten sowie einer odinären Fäkalsprache gepflastert und liefert mit Vergewaltigungen und der Auslebung gewalttätiger Triebe jede Menge harten Tobak, der zurecht das Label »Heyne Hardcore« trägt.

Die ganze Geschichte wird in sprunghaften Erzählungen aus der Perspektive des Suchers, der sich in der Gegenwart einer dritten Person, dem Inquisitor, befindet geschildert. Dies mag zwar die Wahl der einfachen und hakenden Sprache als Stilmittel erklären, aber sollte dies zutreffend sein, dann ist fraglich warum Marlon James dennoch immer wieder zwischendurch und auf den letzten zweihundert Seiten ein durchaus flüssigeren und angenehmeren Erzählstil durchblicken lässt.

Es gelang mir trotz der Erzählperspektive nicht, mich in den Hauptprotagonisten »Sucher« hineinzuversetzten und ich scheiterte daran, seine Beweggründe und sein Handeln nachzuvollziehen zu können.

Je weiter ich mich jedoch in den psychedelischen Erzählungen verstrickte, desto mehr nahmen mich die traditionellen Sagenwesen des afrikanischen Kontinents gefangen, auch wenn ich hier jede Menge extra nachschlagen musste, da Marlon James zahlreiche Bezeichnungen ohne nähere Erklärungen in den Raum wirft und mich dieses Nachschlagen immer wieder aus dem sich entfaltenden Zauberbann seiner Fantasiewelt herausgerissen hat.

Die ätherische Mixtur von Sagumas über Mingi Kinder, die aufgrund ihrer Fehlbildungen ihr Leben mit dem Tod bezahlen müssen oder als Verstoßene leben, und eine Vielzahl an obskuren Fabelwesen wie z. B. der Blut saugenden Asanbonsam mit seinem Bruder Sasabonsam, dem Blitzvogel Ipundulo sowie Aesi der Götterschlächter liefern einen wunderbaren Ansatz zu einem epischen Fantasiewerk, für mich fehlte es jedoch auch hier an einer erkennbaren Struktur.

»Niemand liebt niemanden.«

Diese drei Worte liefern einen Blick auf den Hauptprotagonisten der Geschichte, der nicht nur im Hinblick auf den entführten Jungen auf der Suche ist, sondern gleich auf mehreren Ebenen auf der Suche ist. Der Glaube seines Stammes macht ihn durch das nicht vollzogene Ritual der Beschneidung zu einem Mann, in dem auch noch eine Frau wohnt, und so wird er folglich nicht als kompletter Mann angesehen, wodurch er auch nicht nur auf der Suche nach seinem Platz in der Gesellschaft ist, sondern auch auf der Suche nach dem Weg zu sich selbst.

Dem Sucher werden diverse Weggefährten an die Seite gestellt, sodass sich das daraus resultierende kuriose Bildnis einer Superhelden-Action-Story mit den Urklängen des Romans vermischt. Mochte zu Beginn des Abenteuers noch die ein oder andere Länge für eine regelrechte Hassliebe gesorgt haben, so hat mich die aufkommende düstere Spannung auf den letzten zweihundert Seiten und die Gruppendynamik der skurillen Gefährten mit dem schweren Einstieg versöhnt.

Fazit

Marlon James zeichnet ein berauschendes Kaleidoskop seiner afrikanisch-exotischen Fantasywelt, die jedoch recht unausgegoren und mit einigen Längen daherkommt.

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Veröffentlicht am 08.01.2020

Ganz großes Hörkino!

Der Untergang der Könige
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In der gekürzten Hörbuchfassung von Jenn Lyons Roman »Der Untergang der Könige« erwacht die imposante Welt voller Drachen und Dämonen zu einem lebendigen cineastischen Erlebnis.

Genau wie in der Buchvorlage ...

In der gekürzten Hörbuchfassung von Jenn Lyons Roman »Der Untergang der Könige« erwacht die imposante Welt voller Drachen und Dämonen zu einem lebendigen cineastischen Erlebnis.

Genau wie in der Buchvorlage wechseln sich Kihrin und Klaue bei der Erzählung ab. Im Hörbuch wird diese Situation wunderbar von Richard Barenberg in der Rolle des Kihrin und Ann Vielhaben, die in die Haut von Klaue geschlüpft ist, gelöst. Durch diese akustische Trennung wird es für den Zuhörer um einiges leichter die einzelnen Geschehnisse zuzuordnen. Besonders Ann Vielhaben kann mit ihrer Intonation und der Interpretation der durchtriebenen Gestaltenwandlerin Klaue brillieren.

Als auktorialer Erzähler fungiert Reinhard Kuhnert in der Rolle des Chronisten Thurvishar D’Lorus, der jedoch durch die Aussparung, der im Buch vorhandenen Fußnoten, nicht ganz so einen großen Rahmen einnimmt.

Dieses Hörbuch ist mir unter die Haut gekrochen und hat mich tief in eine brutale wie auch faszinierend magische Welt eintauchen lassen. Ganz großes Hörkino!

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Veröffentlicht am 08.01.2020

Diese epische Fantsygeschichte ist genau das richtige für lange und kalte Winterabende.

Der Untergang der Könige
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Beschreibung

In einem Elendsviertel von Quur ist der junge Kihrin zu einem meisterhaften Dieb herangewachsen, der sich schon immer für die abenteuerlichen Geschichten seines Vaters, einem Liedermacher, ...

Beschreibung

In einem Elendsviertel von Quur ist der junge Kihrin zu einem meisterhaften Dieb herangewachsen, der sich schon immer für die abenteuerlichen Geschichten seines Vaters, einem Liedermacher, begeistern konnte. Doch da ahnte Kihrin noch nicht, welche schicksalshaften Wendungen sein Leben nehmen würde. Wie er zum verloren geglaubten Sohn einer Familie des Hochadels erklärt wurde und welche Abenteuer er gegen Drachen, Dämonen und Magier zu bestehen hatte, erzählt er dem wandlerischen Ungeheuer vor seiner Gefängniszelle.

Meine Meinung

Jenn Lyons startet mit ihrem Roman »Der Untergang der Könige« ihre High Fantasy Reihe »Drachengesänge«. Passend dazu prangt auf dem Cover ein in silber glänzender Drachenkopf der durch Farbgebung, Schattierungen und leicht erhaben fast schon dreidimensional wirkt.

Im Mittelpunkt ihres modernen High-Fantasy-Epos steht der junge Kihrin, dessen Schicksal in den folgenden 860 Seiten gleich aus zwei Mündern erzählt wird. Kihrin selbst befindet sich in Gefangenschaft und wechselt sich beim Erzählen seiner Geschichte mit seinem Kerkermeister Klaue, einem gedankenlesenden und Menschen verspeisendes Gestaltenwandler-Ungeheuer, ab. Dieses besondere Stilmittel bringt viel Würze und Spannung in die Geschichte, sorgt jedoch auch dafür, dass man sich erst einmal in das Buch einlesen muss. Als kleines Hilfsmittel gibt es eine Karte sowie ein Glossar und einen Stammbaum. (Um mich nicht selbst zu spoilern habe ich allerdings zu Beginn nur die Karte genutzt und mir den Stammbaum erst zu einem fortgeschritteneren Zeitpunkt angesehen.)

Bei einem Fantasyroman in diesem Umfang und mit einer solch komplexen Welt aus Adelshäusern, Gilden, Göttern, verschiedenen Wesen wie Dämonen, Magieren und Drachen lohnt es sich auf jeden Fall, sich die entsprechende Zeit zu nehmen. Jenn Lyons belohnt ihre Leser*innen nämlich mit einer absolut mitreißenden und facettenreichen Geschichte, angereichert mit mächtigen Steinen und dem Schwert Urthaenriel, dass auch als der Untergang der Könige bekannt ist.

In Jenn Lyons Fantasy-Welt wird die Tatasache, dass der Tod etwas bindendes umd unumstößliches ist ins Gegenteil verkehrt, denn durch die Macht der Totengöttin Thaena ist es manchen Verstorbenen möglich wieder in das Reich der Lebenden zu treten. Mit diesem Kniff erzeugt die Autorin ein spannendes Spielfeld für ihre Gesellschaft, die sich ähnlich wie in »Der Herr der Ringe« und »Das Lied von Eis und Feuer« an einer mittelalterlichen Gesellschaftsstruktur ausrichtet. Durch Kihrins Lebensweg vom armen Dieb aus dem Eldendsviertel über den Erben des mächtigen Adelsgeschlechts der D’Mon bis hin zum gegaeschten Sklaven, lernt man die Unterschiede der Schichten hautnah kennen.

Die Machtposition in der High-Fantasy haben durch die mittelalterlichen Einflüsse meist Männer inne, dem setzt Jenn Lyons in ihrem Roman mit starken weiblichen Charakteren wie z. B. mit den Göttinen Taja, Thaena und Tya oder der Seehexe Tyentso einen Gegenpol. Sogar den männlichen Hauptprotagonisten Kihrin lässt sie die Tatasache in Frage stellen, dass die hohen Adelshäuser keine Frauen z. B. in Magie ausbilden.

Zu der Authentizität der Geschichte trägt das fein gezeichnete Verhältnis zwischen Gut und Böse bei, welches nicht in fadenscheinigem schwarz und weiß skizziert wird, sondern mit Nuancen in den verschiedensten Tönen auftrumpft.

»Der Untergang der Könige« wird zu einem großen Teil durch Machtkämpfe, politische Intrigen der Adelshäuser und actionreiche Kampfszenen mit Dämonen dominiert und dennoch schaffte es Jenn Lyons in den Dialogen zwischen den Protagonisten eine humorvolle Ader einzuflechten. Sei es in einem neckischen Ton zwischen Kihrin und Klaue oder in der Beziehung zwischen Kihrin und seinem vermeindlichen Bruder Galen D’Mon.

Die zusätzlichen Fußnoten, in denen der Chronist direkt den Leser anspricht und mit seinen Weisheiten und Meinungen auftrumpft, empfand ich zu Beginn eher als nervend. Je weiter die Geschichte voranschritt, desto mehr Freude hatte ich schließlich an seinen Bemerkungen und schlussendlich verleiht es dem Buch eine ganz eigene Note.

Fazit

Diese epische Fantsygeschichte ist genau das richtige für lange und kalte Winterabende.

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Veröffentlicht am 08.01.2020

Ein actiongeladener Sonderband

Batman/Flash: Der Preis
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Meine Meinung

In diesem Batman und Flash Sonderband aus der Feder von Joshua Williamson überstürzen sich die Ereignisse, die von den Vorfällen im Sanctuary (Heroes in Crisis) überschattet werden und die ...

Meine Meinung

In diesem Batman und Flash Sonderband aus der Feder von Joshua Williamson überstürzen sich die Ereignisse, die von den Vorfällen im Sanctuary (Heroes in Crisis) überschattet werden und die Gedanken und das Handeln unserer titelgebenden Superhelden beeinflussen.

Gotham Girl ist am Tod ihres Bruders verzweifelt und sehnt sich nichts mehr herbei, als die Verantwortlichen dafür zur Verantwortung zu ziehen und ihre Rachegelüste zu befriedigen. Sie hinterlässt eine Spur der Verwüstung und zieht somit die Aufmerksamkeit von Batman und Flash auf sich. Die zwei unterschiedlichen Superhelden arbeiten mal wieder zusammen, dabei treten allerdings Geheimnisse ans Licht, die einen ganz anderen Blickwinkel auf den schrecklichen Massenmord im Sanctuary eröffnen.

Dieser Sonderband lebt von temporeichen Actionszenen, die von den Zeichnern Guillem March und Rafa Sandoval in lebendigen sowie mitreißenden Bilder umgesetzt werden. Besonders eindrucksvoll und aussagekräftig ist dabei die Zeichnung des Mienenspiels der einzelnen Figuren gelungen. Gotham Girl erinnert mich sogar leicht an eine weitere (Anti)heldin aus dem DC Universum, Harley Quinn und ich bin nun schon äußerst gespannt auf die weitere Entwicklung der Ereignisse um die »Heroes in Crisis«.

Fazit

Dieser actiongeladene Sonderband über den dunklen Ritter Gothams und den roten Blitz liefert Fans der Heroes in Crisis Serie ein tolles Goodie.

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Veröffentlicht am 08.01.2020

In »M.O.R.I.A.R.T.Y« vereinen sich Einflüssen aus der klassischen Schauerliteratur mit historischen Persönlichkeiten und modernen Steampunk-Elementen

M.O.R.I.A.R.T.Y.
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Meine Meinung

Der Splitter Verlag präsentiert mit »M.O.R.I.A.R.T.Y – Das mechanische Imperium« einen abgeschlossenen Comic über den bekannten Meisterdetektiv aus der Baker Street. Die Autoren Fred Duval ...

Meine Meinung

Der Splitter Verlag präsentiert mit »M.O.R.I.A.R.T.Y – Das mechanische Imperium« einen abgeschlossenen Comic über den bekannten Meisterdetektiv aus der Baker Street. Die Autoren Fred Duval und Jean-Pierre Pécau haben sich eine klassische Kriminalgeschichte mit Einflüssen aus dem Steampunk für das schlaue Genie in Tweed ausgedacht. Sie lassen als Menschen verkleidete Maschinen genauso auftreten wie Queen Victoria und vermengen das ganze mit den wissenschaftlichen Einflüssen von Doktory Jekylls Experiment, dass ihn zum Mister Hyde machte. Zusammen ergibt diese Mixtur eine actiongeladene Story mit viel britischem Charme.

Die explosivste Ingredienz des Comics ist Doktor Jekylls Rezeptur, die sich als besonders wertvoll herausstellt, denn damit ließe sich doch wunderbar eine Armee aus Monstern kreieren. Als Drahtzieher entpuppt sich schnell Sherlock Holmes Erzfeind Moriarty und so setzt unser tapferer Held alles daran dieses schreckliche Szenario zu verhindern. Bei diesem waghalsigen Unterfangen begibt sich Sherlock selbst in allergrößte Gefahr.

Stevan Subics Zeichnungen tragen ihren Teil zur düsteren Atmosphäre des Comic-Krimis bei und passen mit der gedeckten und zumeist düsteren Farbgebung hervorragend zum 19. Jahrhundert. Der temporeiche Handlungsablauf erfordert jedoch einiges an Konzentration ab und zwischen den verschiedenen Kämpfen und Szenenwechsel kann man schon einmal den roten Faden verlieren. Aus diesem Grund würde ich dieses Comic-Album nicht als Einsteigerlektüre empfehlen.

Fazit

In »M.O.R.I.A.R.T.Y« vereinen sich Einflüssen aus der klassischen Schauerliteratur mit historischen Persönlichkeiten und modernen Steampunk-Elementen zu einem düster-sherlockschen Leseabenteuer.

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