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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.11.2022

Die exotische Kulisse Indiens lockt mit Rahul Rainas bestechendem Gesellschaftsporträt und einer märchenhaften Betrügerstory.

Bekenntnisse eines Betrügers
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Beschreibung

Ramesh Kumar wächst als Sohn eines gewalttätigen Teeverkäufers unter ärmlichen Verhältnissen in den Straßen Dehlis auf. Das Schicksal bereitet ihm jedoch den Weg und ermöglicht ihm eine schulische ...

Beschreibung

Ramesh Kumar wächst als Sohn eines gewalttätigen Teeverkäufers unter ärmlichen Verhältnissen in den Straßen Dehlis auf. Das Schicksal bereitet ihm jedoch den Weg und ermöglicht ihm eine schulische Ausbildung, sodass er über seinen Stand hinauswächst. Als ›Bildungsberater‹ macht Ramesh gute Geschäfte, da ist die Moral nur nebensächlich, schließlich will Ramesh nie wieder zurück in die Verhältnisse seiner Kindheit.

Ganz Indien schaut auf den achtzehnjährigen Rudrash, den Erstplatzierten bei den nationalen Uni-Aufnahmeprüfungen ›All Indias‹ und über Nacht wird er zum gefragten Quizmoderator und Werbegesicht. Sein Erfolg ist jedoch Ramesh anzurechnen, der als Prüfungsbetrüger Rudis Aufnahmeprüfungen ablegte und sich nun ein Stückchen des Kuchens sichern will. Als Manager steht Ramesh Rudi in der Welt der Reichen zur Seite, doch als dieser den falschen Leuten auf den Schlips tritt, gerät alles außer Kontrolle..

Meine Meinung

Rahul Raina legt mit »Bekenntnisse eines Betrügers« einen Debütroman vor, der auf den ersten Blick an die vom Tellerwäscher-zum-Millionär-Geschichte »Slumdog Millionär« erinnert, welche auf dem Roman »Rupien! Rupien!« von Vikas Swarup basiert. Doch Raina legt mit seinem Gegenwartsroman eine modernere und bissigere Story über Korruption und der Kluft zwischen den Gesellschaftsschichten vor.

Im Mittelpunkt der temporeichen Handlung steht der charmante Gauner Ramesh Kumar, der geprägt von seiner Kindheit in Armut und Gewalt ist und Dank der Zuwendung der französischen Nonne Claire eine Chance im Leben erhält. Als diese jedoch schwer erkrankt, sieht sich Ramesh dazu gezwungen einen Deal mit dem Arzt einzugehen und gerät als Prüfungsbetrüger auf die schiefe Bahn. Es stellt sich auch die Frage, ob mit Ehrlichkeit und harter Arbeit ein Vorankommen in Indien überhaupt möglich ist.

Richtig spannend wird es, als Ramesh für einen Kunden sogar die ›All Indias‹ gewinnt und dieser in die High Society aufsteigt. Im Verstrickspiel zwischen Reichen, Medien und Politik entspinnt sich eine rasante Jagd, bei der Kidnapping und Erpressung auf der Tagesordnung stehen.

Die frische Erzählstimme von Rahul Raina macht die Lektüre zu einem Erlebnis mit großem Unterhaltungsfaktor, wobei die spitze Gesellschaftskritik ein tragendes Element einnimmt. Sicherlich werden Kennerinnen und Kenner der indischen Welt noch viel mehr Anspielungen in Rainas Werk wahrnehmen. Für mich macht neben Action und Bollywood-Flair, der komödiantische Esprit die Story absolut lesenswert. Wer auf der Suche nach einer exotischen Ganoven-Geschichte ist, die sich selbst nicht ganz so ernst nimmt, ist bei »Bekenntnisse eines Betrügers« genau an der richtigen Adresse.

Fazit

Die exotische Kulisse Indiens lockt mit Rahul Rainas bestechendem Gesellschaftsporträt und einer märchenhaften Betrügerstory mit Slumdog-Millionaire-Vibes, die mit einer unglaublichen Leichtigkeit und viel Witz erzählt wird.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 03.08.2022

Veröffentlicht am 22.11.2022

Ein moderner Krimi, der in Israel spielt, sorgt mit besonderem Fall sowie einem queeren Privatdetektiv für außergewöhnliche Lesestunden.

Der letzte Schrei
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Beschreibung

Privatdetektiv Oded Hefer, auch ›Wühlmaus‹ genannt, erhält zwischen Party und Champagner einen Auftrag, der ihm in der israelischen High Society die Türen öffnet. Seine Aufgabe ist die Betreuung ...

Beschreibung

Privatdetektiv Oded Hefer, auch ›Wühlmaus‹ genannt, erhält zwischen Party und Champagner einen Auftrag, der ihm in der israelischen High Society die Türen öffnet. Seine Aufgabe ist die Betreuung eines fünfzehnjährigen aufstrebenden Pop-Sternchens, welches für die Plattenaufnahme auf Linie gehalten werden soll. Während Oded sich durch die Welt der Reichen wühlt, wird eine transsexuelle Freundin aus dem Rotlichtmilieu vermisst. Die Ermittlungen lassen immer deutlicher werden, dass es eine ungeahnte Verbindung zwischen den beiden Fällen gibt und der Schein des Glitter und Glamours trügt.

Meine Meinung

Bei dem Kriminalroman und Debüt von Yonatan Sagiv, »Der letzte Schrei«, ist der Buchtitel mit passend schrillem Cover zugleich Programm.

Seinem Spitznamen ›Wühlmaus‹ macht der queere Hauptakteuer Oded Hefer alle Ehre, denn der Privatdetektiv ermittelt auf seine ganz eigene Art und Weise und wühlt sich dabei durch die verschiedenen Gesellschaftsschichten der pulsierenden Stadt Tel Aviv. Mit dem richtigen Riecher ausgestattet und einer Vorliebe für Flirts mit heißen Männern ist Oded ein Charakter, der polarisiert und jede Menge Sympathiepunkte einheimst, wenn er von einem Fettnäpfchen ins nächste tritt.

Mir hat es ausgesprochen gut gefallen, wie Yonatan Sagiv einen Blick auf die israelische Schickeria wirft und die LSBTQ-Community einbringt, sodass er seiner Leserschaft einen Kriminalroman kredenzt, der erfrischend anders ist. Alleine schon durch die genderfluide Darstellung seines Protagonisten Oded Hefer ist Sagiv ein Glanzstück gelungen, der dieses Debüt absolut lesenswert macht. Durch Sagivs eingängigen Schreibstil wurde es mir zudem leicht gemacht, einen Blick über den eigenen Cis-Gender-Tellerrand zu wagen

Der Handlungsverlauf hält jedoch nichts sonderlich spektakuläres bereit und bekommt durch zusätzliche Längen keine fesselnde Spannungskurve zu Stande. Sicherlich hätte mit mehr Erfahrung aus der Story mehr herausgeholt werden können. Dennoch wäre ich nicht abgeneigt, Oded Hefer bei einem weiteren Fall über die Schulter schauen zu können.

»Der letzte Schrei« ist somit auf den Kriminalfall reduziert kein Meilenstein, kann jedoch durch sein Setting und die interessante Einbringung von Diversity punkten.

Fazit

Ein moderner Krimi, der in Israel spielt und mit einem besonderen Fall sowie einem queeren Privatdetektiv in der Hauptrolle für außergewöhnliche Lesestunden sorgt. Allerdings gab es zwischendurch Längen, die für mich die Spannung etwas herausgenommen haben.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 03.08.2022

Veröffentlicht am 22.11.2022

Fantasy trifft auf History und dabei kommt ein unterhaltsames wie auch humorvolles Hörerlebnis heraus.

Die Schattensammlerin
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Beschreibung

1830, Frankfurt am Main. Millicent Wohl arbeitet im Senckenberg Museum und wird während des stürmischen Fastnachtsballs Zeugin, wie ein alter Schädel entwendet wird. Als sie den Dieb verfolgt, ...

Beschreibung

1830, Frankfurt am Main. Millicent Wohl arbeitet im Senckenberg Museum und wird während des stürmischen Fastnachtsballs Zeugin, wie ein alter Schädel entwendet wird. Als sie den Dieb verfolgt, löst sich dieser im Getümmel der Feiernden im Nichts auf. Weder Polizei noch ihr Vorgesetzter schenken Millis Beobachtungen große Beachtung, so versucht die junge Frau den Fall selbst aufzuklären und erhält dabei von keinem geringeren als Goethe selbst Hilfe. Der große Dichter weilt derzeit inkognito in der Stadt und hat ein persönliches Interesse an der Aufspürung des Diebesguts, denn der Schädel stammt von seinem guten Freund Schiller. Doch die Jagd gestaltet sich zunehmend schwierig, als sich dunkle Mächte um die Vorkommnisse offenbaren…

Meine Meinung

Ein phantastisches Hörspiel, wie es das Autorengespann T. S. Orgel in »Die Schattensammlerin – Dichter und Dämonen« kreiert haben, ist genau nach meinem Geschmack. Die Mischung aus historischem Setting und realen Persönlichkeiten verknüpft mit einer fiktiven und spannenden Story, die dazu noch mystische Fantasyelemente mitbringt ist in sich perfekt abgestimmt und liefert von der ersten bis zur letzten Hörminute einen hohen Unterhaltungsfaktor mit einer humorvollen Note.

T. S. Orgel entführen ihre Zuhörer in das Jahr 1830, Schauplatz ist Frankfurt am Main und insbesondere das Senckenberg Museum, in dem die Hauptakteurin Millicent Wohl angestellt ist. Die bildhaften Beschreibungen lassen ein lebendiges Bild der damaligen Zeit vor dem inneren Auge entstehen und durch die musikalische Untermalung und das Zusammenspiel der Sprecherinnen und Sprecher entsteht eine fesselnde Atmosphäre, der ich mich nicht entziehen konnte.

Millicent ist eine sympathische Protagonistin, die in ihrer von Männern dominierten Welt einen starken Kampfgeist benötigt und diesen auch immer wieder mutig unter Beweis stellt. In Kombination mit dem verschrobenen Dichter Goethe, der sich derweilen mitten in einer Schreibblockade befindet und dessen Adlatus Abaris sowie dem kampferprobten Kutscher Heinrich ergibt sich ein dynamisches Gespann, die den gestohlenen Schiller-Schädel samt Dieb aufzuspüren hoffen.

Die Handlung entwickelt sich zunächst in einem gemäßigten Tempo, da man zunächst die Charaktere kennenlernt und Informationen zusammengetragen werden. Diese gemächlichen Entwicklungen lassen dennoch keine Langeweile aufkommen, da es unheimlich viel Spaß macht den Stimmen, die teilweise noch von verschiedenen Dialekten geprägt sind, zu lauschen. Zunächst erweckt die Story den Eindruck eines fiktionalen historischen Krimis, doch als sich dann im späteren Verlauf phantastische Elemente dazugesellen, wird ein rasanter Showdown eingeläutet.

Das Gesamtpaket von »Die Schattensammlerin – Dichter und Dämonen« hat mir ausgesprochen gut gefallen, auch wenn es mir am Ende fast schon etwas zu schnell ging. Auf jeden Fall eine Empfehlung für alle Hörerinnen und Hörer, die keine Probleme mit historischen Persönlichkeiten in Fantasystorys haben und Lachern nicht abgeneigt sind. Das Hörspiel ist auch im Taschenbuch erschienen und ist als Reihe angedacht. Ich würde mich auf jeden Fall sehr über neue Abenteuer mit Milli und Co. freuen!

Fazit

Fantasy trifft auf History und dabei kommt ein unterhaltsames wie auch humorvolles Hörerlebnis heraus, dass in das Frankfurt am Main im Jahre 1830 entführt.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 28.07.2022

Veröffentlicht am 22.11.2022

Ein wärmendes Freundinnenbuch.

Freundin bleibst du immer
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Beschreibung

An der Universität von Zaria hat sich eine Freundschaft zwischen den Pflegestudentinnen Funmi, Enitan und der Literaturstudentin Zainab entwickelt, die auch noch Jahrzehnte später besteht. ...

Beschreibung

An der Universität von Zaria hat sich eine Freundschaft zwischen den Pflegestudentinnen Funmi, Enitan und der Literaturstudentin Zainab entwickelt, die auch noch Jahrzehnte später besteht. Als Funmis Tochter Destiny in Lagos heiratet, kommen die drei Freundinnen nach vielen Jahren der Trennung wieder zusammen. Obwohl sie ihre Lebenswege auf unterschiedliche Pfade geführt haben, ist ihre Freundschaft unzertrennlich.

Funmi führt ein Luxusleben an der Seite eines undurchsichtigen Geschäftsmannes, Enitan ist mit ihrem weißen Freund kurz nach dem Studium nach Amerika durchgebrannt und Zainab hat ihre große Liebe geheiratet, ihren Traum vom Schreiben dafür sogar an den Nagel gehängt und pflegt mittlerweile ihren Mann, der aufgrund eines Schlaganfalls gelähmt ist. Die anstehende Hochzeit und das ersehnte Wiedersehen, regt die Frauen an über ihre Vergangenheit nachzudenken und auf die Zukunft zu blicken.

Meine Meinung

Mit »Dele weds Destiny« feiert Tomi Obaro ihr Romandebüt, welches unter dem Titel »Freundin bleibst du immer« nun auch den Weg nach Deutschland gefunden hat. Das wundervolle Cover wurde von der englischen Taschenbuchausgabe übernommen und passt mit der Abbildung der traditionellen Kopfbedeckung einfach perfekt zur Geschichte über drei afrikanische Freundinnen, die sich zur anstehenden Hochzeitsfeier des Nachwuchses treffen.

Der Autorin gelingt es, mit ihrer Geschichte, die Traditionen und Lebensumstände der nigerianischen Bevölkerung lebendig werden zu lassen. In bunten Bildern präsentiert sie nicht nur eine pompöse afrikanische Luxusfeier, sondern auch drei verschiedene Lebensläufe von starken Frauen, die seit über drei Jahrzehnten eine unerschütterliche Freundschaft verbindet.

Zunächst erzählt Tomi Obaro in einigen Kapiteln, die jeweils den Namen der Freundin in der Überschrift trägt, die gerade erzählt. Von der gegenwärtigen Situation – nämlich dem lang ersehnten Wiedersehen in Lagos anlässlich der Hochzeit von Funmis Tochter Destiny mit Dele – über Raubüberfallen auf offener Straße und Korruption.

Gerade die Unterschiedlichkeit hält das Feuer der Freundschaft am Brennen, denn während die eine Freundin mit ihrer Attraktivität die Männer anlockt, kann die andere mit Selbstbewusstsein punkten und die dritte ist unscheinbar und fast zu übersehen. So haben sich die jungen Frauen in ihren Zwanzigern beim Studium kennengelernt. Dies und weitere Entwicklungen im Leben der Freundinnen wird anhand eines Rückblicks erzählt.

Die Kombination der beiden Zeitschienen macht die Entwicklung der Freundinnen sichtbar und mündet schließlich in einem Finale, das zeigt, wie gut sich die Frauen ergänzen. Am liebsten hätte ich noch viel mehr über den Lebensweg der drei beeindruckenden Frauen erfahren. Sehr schön ist jedoch, dass wie nebenbei durch Ansprachen und alltägliche Situationen das westafrikanische Setting eine ganz besondere Atmosphäre versprüht.

Fazit

Ein wärmendes Freundinnenbuch, das die Kraft einer Freundschaft im Angesicht diverser Lebensumstände betont und dabei die nigerianische Kultur einbezieht.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 25.07.2022

Veröffentlicht am 22.11.2022

Packende Fantasy mit afrikanischem Flair und märchenhafter Magie.

A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia
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Beschreibung

Im Königreich Sonande zieht alle fünfzig Jahre ein großes Fest um das Solstasia-Turnier Menschen aus allen Nationen des Reiches in die Hauptstadt Ziran. Der Wettstreit wird unter den auserwählten ...

Beschreibung

Im Königreich Sonande zieht alle fünfzig Jahre ein großes Fest um das Solstasia-Turnier Menschen aus allen Nationen des Reiches in die Hauptstadt Ziran. Der Wettstreit wird unter den auserwählten Champions der sieben Schutzgötter ausgeführt und lockt mit einem besonderen Preis, denn die junge Königin Karina bietet dem Gewinner ihre Hand. Was niemand ahnt, dass Karinas Mutter ermordet wurde und ihre Tochter hofft, sie mit dunkler Magie und dem Herzen eines Königs wiederbeleben zu können.

Zu den Feierlichkeiten kommen unter den zahlreichen Zuschauern auch der junge Flüchtling Malik und seine beiden Schwestern nach Ziran, in der Hoffnung auf ein besseres Leben fern ihrer Heimat. Als seine jüngste Schwester Nadia von einem rachsüchtigen Geist entführt wird, geht Malik einen verheerenden Blutpakt ein. Nur der Tod von Königin Karina kann jetzt für die Freiheit seiner Schwester sorgen…

Meine Meinung

Der Auftaktband zu Rosanne A. Browns Fantasy-Dilogie »A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia« ist mit dem lebendigen grünen Cover und dem dazu passenden Buchschnitt ein richtiger Blickfang im Regal. Aber auch die Seite zwischen den Buchdeckeln können mit viel Magie, westafrikanischer Folklore, polarisierenden Hauptprotagonisten und einem mitreißenden Plot überzeugen.

Rosanne A. Brown erzählt ihre faszinierende Geschichte, die mich mit ihren märchenhaften Vibes sofort verzaubert hat, aus den Perspektiven der Hauptprotagonisten Karina und Malik. Zur besseren Orientierung gibt es vorab allerdings noch eine abgedruckte Landkarte von Sonande mit der man sich einen ersten Überblick verschaffen kann.

Das Augenmerk liegt im weiteren Verlauf sehr stark auf der Entwicklung der kontroversen Figuren, sodass die Magie und das Worldbuilding nicht ganz so stark ausgebaut wurden, wie ich es mir gewünscht hätte. Dafür erzählt die Autorin umso einnehmender von dem armen Flüchtlingsjungen mit seinen Angstzuständen und Panikattacken und der priviligierten Königstochter, die in einem goldenen Käfig herangewachsen ist, aber ihre eigenen Ziele vor Augen hat.

Besonders toll finde ich, dass es Roseanne A. Brown schafft, in ihrer Fantasy-Story auch reale gesellschaftliche und politische Themen einzuweben. Diese werden zwar nicht tiefergehender verfolgt, sind dafür aber immer wieder sehr präsent, alleine dadurch, dass sich Malik nur aufgrund seiner Herkunft als jemand anderes ausgeben muss, um in der Gesellschaft Zirans anerkannt zu werden. Speziell hierzu gibt es eine Szene im Buch, die mir einen heftigen Kloß im Hals verursacht hat.

Der Plot entwickelt sich um die Welt mit ihrer Historie aus Schutzgeistern, Kriegen und Magie in einem zunächst gemächlichen Tempo, unter der Ausgangslage, dass Karina und Malik nur ihr Ziel durch den Tod des jeweilig anderen erreichen können. Die beiden ahnen von dem Plan des anderen jedoch nichts und die Funken sprühen ordentlich bei ihren Aufeinandertreffen. Gerade die Gegensätze ihrer Charaktere hat mir sehr gut gefallen und besonders die große Entwicklung von Karina hat mich beeindruckt.

Zum Ende hin steigert sich die Spannung und ich bin schon sehr gespannt, wie es mit Karina und Malik im Folgeroman »A Psalm of Storms and Silence. Die Magie von Solstasia«, der bereits im August erscheinen wird, weitergeht. Ich hoffe auf noch mehr Magie und ein Wiedersehen mit meiner Lieblingsfigur Hyäne!

Fazit

Packende Fantasy mit afrikanischem Flair und märchenhafter Magie.

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© Bellas Wonderworld; Rezension vom 23.07.2022