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Veröffentlicht am 21.05.2019

Eine berührende Geschichte über eine verbotene Liebe in der spannenden Zeit der kubanischen Revolution.

Das schönste Mädchen Havannas
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Beschreibung

In den 1940er Jahren zieht es den jungen Asturier Patricio, wie auch etliche andere seiner Landsleute, nach Havanna um den spanischen Bürgerkrieg hinter sich zu lassen und sein Glück in ...



Beschreibung

In den 1940er Jahren zieht es den jungen Asturier Patricio, wie auch etliche andere seiner Landsleute, nach Havanna um den spanischen Bürgerkrieg hinter sich zu lassen und sein Glück in Kuba zu suchen. In der bunten Hauptstadt Kubas findet Patricio ein tropisches Paradies vor, indem er sich zunächst mit zwei Freunden als Schuhputzer durchschlägt und in dieser Zeit zum ersten Mal an den Mafiaboss Carlos Valdés gerät.

Mit seiner sympathischen Ausstrahlung und geschicktem Verkaufstalent findet Patricio schon bald Arbeit im eleganten Kaufhaus El Encanto. In der prächtigen Glitzerwelt der Schönen und Reichen beginnt Patricio nicht nur seine Karriere, sondern lernt dort auch noch die Liebe seines Lebens kennen – doch ausgerechnet die junge Frau seiner Träume ist bereits mit einem der gefährlichsten Männer Havannas verheiratet.

Meine Meinung

Kuba ist eines meiner Traumreiseziele, welches vor ein paar Jahren in Erfüllung ging, und immer noch träume ich von dem wunderschönen grünen Paradies mit seinen beeindruckenden kolonialen Bauten an denen teilweise die Spuren der Zeit zu nagen begonnen haben. Um dieses einmalige Reiseerlebnis wach zu halten greife ich deshalb immer wieder gerne zu einem Buch das auf dieser schönen Insel spielt.

Susana López Rubio erzählt in ihrem Debütroman “Das schönste Mädchen Havannas” die Geschichte des jungen Auswanderers Patricio der in den 1940er Jahren seine Heimat Asturien hinter sich lässt. Mit seinen lebensfrohen Augen lernt der Leser die kubanische Hauptstadt Havanna kennen und lieben. Der bildliche Schreibstil von Susana López Rubio lässt die wunderbare Atmosphäre auf Havannas Straßen lebendig werden und man hat tatsächlich das Gefühl mit den Protagonisten durch die Gassen zu schlendern, Salsa zu hören und die hübschen Kubanerinnen beim tanzen zuzusehen.


Wer jetzt vermutet, dass es sich hier nur um eine kitschige Liebesgeschichte handelt, liegt vollkommen falsch, denn die Autorin lässt in ihren Roman vor allem auch die politischen Zustände und Machtkämpfe sowie die korrupten Machenschaften den Regierung mit den Mafiabossen in ihre Story einfließen. Ein essenzieller Knotenpunkt stellt das glamouröse Kaufhaus El Encanto dar, in dem Patricio seine Karriere als Laufbursche beginnt und sich dort schließlich auch in die Frau seiner Träume verliebt. Seine Auserwählte Gloria zählt als Frau des Mafiabosses Carlos Valdés zu der High Society Havannas und scheint zuerst unerreichbar für den armen Asturier. Schnell wird jedoch klar, dass Gloria nicht aus Liebe mit einem Gangster der schlimmsten Sorte verheiratet ist und so entwickelt sich eine gefährliche Liebesbeziehung zwischen Patricio und Gloria.
Während sich langsam die politische Lage in Kuba ändert, spitzen sich auch die Umstände um Patricio und Gloria immer weiter zu. Der Handlungsverlauf gewinnt nun auch deutlich an Tempo und der Spannungsbogen beginnt sich zu entfalten.

“Das schönste Mädchen Havannas” ist ein berauschender Roman der in Sachen Dramaturgie aus dem Vollen schöpft. Die Hauptprotagonisten Patricio und Gloria sind sehr realistisch gezeichnet und da der Leser in die Perspektive beider Charaktere schlüpft kann man sich sehr gut in beide Persönlichkeiten hineinversetzten. Auch das Netz aus Freunden, Familie und Arbeitskollegen ist sehr gut ausgearbeitet und verleiht dem Roman eine besondere Dynamik. Am meisten polarisiert jedoch die tolle Auswahl des Kaufhauses El Encanto als Dreh- und Angelpunkt und die beeindruckende Art und Weise, wie die Autorin ihre Geschichte um dieses Gebäude gesponnen hat. Die Flure und Abteilungen und vor allem die Seele des El Encanto werden im Verlauf des Buches so bildhaft geschildert als wäre man selbst vor Ort gewesen. Leider wurde das berühmte Kaufhaus bei einem terroristischen Anschlag am 13. April 1961 in Brand gesteckt und dabei vollkommen zerstört.

Fazit

Eine berührende Geschichte über eine verbotene Liebe in der spannenden Zeit der kubanischen Revolution.

Veröffentlicht am 21.05.2019

Ein gelungenes Comicdebüt das für gut fundierte und actionreiche SciFi-Unterhaltung sorgt.

Radius. Band 1
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Meine Meinung

Die Künstlerin Katrin Gal hat die ersten zwei Bände ihrer SciFi-Comic-Reihe “Radius” bereits als Selfpublisherin heraus gebracht und für die Veröffentlichung im Splitter Verlag noch einmal ...

Meine Meinung

Die Künstlerin Katrin Gal hat die ersten zwei Bände ihrer SciFi-Comic-Reihe “Radius” bereits als Selfpublisherin heraus gebracht und für die Veröffentlichung im Splitter Verlag noch einmal komplett überarbeitet. Durch die Empfehlung des Verlages wurde ich neugierig und tatsächlich hat mich die Story, das absolut coole Setting und ihre eleganten Zeichnungen begeistern können.

“Radius – Rebellion” spielt auf einem Planeten der durch einen Energieausstoß gespalten wurde und alleine durch die Gravitation noch zusammengehalten wird. Diese Zerrissenheit spiegelt sich in der Gesellschaft und auf den beiden Planetenhälften Nova und Avon wieder. Während die Macht bei dem Adel und somit bei den primären Nachkommen der Planetenentdecker in Nova liegt und diese sich als Herrscherrasse ansehen, schuften die minderwertigen Menschen in der Arbeiterklasse auf Avon um sich ausbeuten zu lassen.

Das Szenario mit der Rassenlehre erinnert sogleich an vergangene Kriegszeiten, doch Katrin Gal hat interessante Wendungen eingebaut. Die Balance zwischen Adliger und minderwertiger Bevölkerung droht zu kippen und bei dem Versuch der Adligen durch einen Virus eine Selektion vorzunehmen verändert ein Laborunfall einfach alles. Die Menschen die nicht an dem Virus sterben veränderten sich genetisch so, dass sie sich mit synthetischen Bestandteilen verbinden können und sich als Cyborgs von einem kollektiven Willen besessen zu einer Rebellion formieren.

Um die Ausbreitung des Virus einzudämmen bildet die Regierung von Nova die Eliteeinheit der »Hellhounds«. Das Alphateam unter der Leitung von Tom Ravens wurde ausgesandt um die Aufständischen unter Kontrolle zu halten und die Pläne der Rebellen zu vereiteln.

Obwohl das Grundgerüst dieser Cyberpunk Story nicht aus gänzlich neuen Bestandteilen zusammengefügt wurde hat mich der Plot dennoch angesprochen. Mir gefällt es sehr wie Katrin Gal ein Universum geschaffen hat in dem sie wichtige Themen wie Rassismus, Zwei-Klassen-Gesellschaft und die Macht der Wissenschaft bzw. des Wissens an sich einwebt. Die eindrucksvollen Kampfszenen erledigen den Rest und runden den Comic ab.

Die markanten Zeichnungen sind in einem kantigen und attraktiven Stil gehalten, welcher durch eine atmosphärische Farbgebung unterstrichen wird. Der größte Teil des Comics ist in galaktisch-militärischen Blautönen angelegt und in den Kampfszenen kann es schon mal zu hitzigen Rot- und Lilatönen übergehen. Am besten gefallen haben mir die Zeichnungen der Hellhounds Ravens, Tank, Surfer und Buster.

“Radius – Rebellion” ist ein Comic der vor allem die Herzen der SciFi- und Dystopie-Fans höher schlagen lässt. Ich bin definitiv angefixt und würde am liebsten gleich zum nächsten Band der Radius-Reihe greifen!

Fazit

Ein gelungenes Comicdebüt das für gut fundierte und actionreiche SciFi-Unterhaltung sorgt.

Veröffentlicht am 21.05.2019

Ein originelles Fantasy-Abenteuer

Der Aufstieg und Fall des D.O.D.O.
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Beschreibung

Im Jahr 1851 verschwand die Magie aus der Welt. Das Department of Diachronik Operations, kurz D.O.D.O., ist eine Geheimorganisation der amerikanischen Regierung, die mit Quantenphysik, Linguisten ...

Beschreibung

Im Jahr 1851 verschwand die Magie aus der Welt. Das Department of Diachronik Operations, kurz D.O.D.O., ist eine Geheimorganisation der amerikanischen Regierung, die mit Quantenphysik, Linguisten und nicht zuletzt Hexen, sich zum Ziel gesetzt hat, die Zauberei zurück zu holen. Tatsächlich ist dieses Unterfangen ein gefährlicher Job, denn um ihr Ziel zu erreichen müssen sich der Agent Tristan Lyons und die Linguistin Melisande Stokes auf gefährliche Zeitreisen begeben, welche jede Menge Unerwartetes und riskante Abenteuer bergen.

Meine Meinung

Ich gebe es zu, schon alleine das Cover dieses 860 Seiten starken Fantasy-Wälzers mit dem wohlklingenden Titel “Der Aufstieg und Fall des D.O.D.O.” hat mich für sich eingenommen. Neal Stephenson ist mir durch seine Science-Fiction Bücher, mit denen er zu den Hauptvertretern des Cyberpunk zählt, auf jeden Fall ein Begriff und dennoch habe ich es bisher nicht geschafft etwas aus seiner Feder zu lesen. Das musste natürlich schleunigst geändert werden und so kam es mir ganz gelegen, dass sein Gemeinschaftswerk mit Nicole Galland vom Goldmann Verlag Ende 2018 in der deutschen Übersetzung publiziert wurde.

Bereits der Aufbau des Romans verspricht ein ganz abgefahrenes besonderes Leseerlebnis. Ein großer Teil der Handlung wird aus der Perspektive der Linguistin Melisande Stokes erzählt und je weiter man in der Geschichte vorankommt desto mehr Ebenen werden hinzugefügt. So gibt es Tagebucheinträge von der Frau des Wissenschaftlers Rebecca East-Oda, Briefe der Hexe Gráinne aus dem 19. Jahrhundert, Einträge im Intranet des D.O.D.O. sowie Personalakten, Chatverläufe, Einsatzberichte und diverse Briefverkehre ebenso wie heroische Verse zu entdecken.

Besonders der humorvolle Zungenschlag von Melisande Stokes machte den Roman für mich zu einem unterhaltsamen Pageturner, den ich einfach nicht mehr aus der Hand legen wollte. Schmunzler und Lacher sind also garantiert und ein leichter Einstieg in die komplexe Materie des Romans ist dadurch auch noch gegeben. Gemeinsam mit Melisande lernen wir den Agenten Tristan Lyons kennen, der sich zu Beginn der Geschichte vor allem durch seine Geheimniskrämerei und dem Ausdruck »Verschlusssache« auszeichnet. Mit einer zunehmender Vertrauensbasis erhält Melisande jedoch nach und nach einen tieferen Einblick in die Mission von Tristan und schon bald befinden sich die beiden mitten in einem aufstrebenden Unternehmen, dem Department of Diachronik Operations (D.O.D.O.), das von der Regierung streng geheim gehalten wird und dessen Ziele die Wiedererweckung und nutzbringende Einsetzung von Magie sind.

Äußerst gut gefallen hat mir die Darstellung der Hexen in diesem Roman. Sie sind allesamt selbtsbewusste und taffe Frauen die soweit dies zu ihrer jeweiligen Lebenszeit möglich ist, ein selbstbestimmtes Leben führen. In der Gegenwart bekommen wir es vor allem mit der Hexe Erzebet zu tun, die ihr Leben kurz vor der Vernichtung der Magie durch einen Zauberspruch verlängerte um schließlich dabei zu helfen die Magie wieder zurück zu holen. Durch die jahrzehnte währende Wartezeit ist Erzebet zu einer recht miesepetrigen Frau herangereift die man durch ihre schrullige Art und Weise einfach nur lieb haben kann.

Jede Ecke und jeden Winkel der komplexen Geschichte von Neal Stephenson und Nicole Galland zu entdecken bereitete mir unglaublichen Spaß. Leider lässt sich für mich jedoch schwer feststellen welche Passagen von welchem Autor stammen. Aufgrund der Vita der beiden Schreiber kann man davon ausgehen, dass Neal Stephenson sich um den Science Fiction Part kümmerte und Nicole Galland für die historischen Hintergründe verantwortlich ist. Für mich machte der Erzählstil einen in sich stimmigen Eindruck der durch die verschiedenen Darstellungsweisen (Berichte, Chatprotokolle, Tagebucheinträge, Briefe) aufgewertet wurde.

Mein einziger Kritikpunkt ist, dass sich das Autorenduo zwischendurch zu ausschweifenden Erzählungen hinreisen ließ, die man bestimmt etwas knackiger einbringen hätte können, um die dadurch entstandenen Längen zu vermeiden.

Fazit

Ein originelles Fantasy-Abenteuer das durch wissenschaftliche und historische Einflüsse polarisiert und mit einem heiteren Augenzwinkern daher kommt.

Veröffentlicht am 21.05.2019

Ein ansprechender Genremix aus Steampunk, Krimi und Dystopie – lest dieses Debüt!

Stadt der Tiefe (Der Hüter: Steampunk-Krimi Band 1)
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Beschreibung

1888. Nach dem großen Krieg gibt es immer noch Leben, tief unter Wasser auf dem Meeresboden ist die Stadt Biota erbaut worden und bietet den Menschen einen Ort um friedvoll leben zu können. ...

Beschreibung

1888. Nach dem großen Krieg gibt es immer noch Leben, tief unter Wasser auf dem Meeresboden ist die Stadt Biota erbaut worden und bietet den Menschen einen Ort um friedvoll leben zu können. Die Erinnerung der Einwohner Biotas wurde zusammen mit jeglichen gewalttätigen Tendenzen aus ihren Köpfen gelöscht. Eines Tages passiert das unmögliche – eine Leiche taucht in Biota auf, die Alexander, den obersten Hüter der Stadt, vor zahlreiche Fragen stellt. Zusammen mit der Biologin Nic beginnt der Hüter Nachforschungen anzustellen und muss schon bald fest stellen, dass dies erst der Auftakt zu einer ganzen Reihe an Verbrechen darstellt.

Meine Meinung

“Der Hüter – Stadt der Tiefe” ist der Auftakt zu einer voraussichtlich aus vier Teilen bestehenden Reihe und zugleich das Debüt der jungen Autorin Jasmin Jülicher. Ihr Roman lässt sich schwerlich in eine Genre-Schublade stecken, denn in ihrer Geschichte werden sowohl Steampunk-Elemente als auch krimitypische Punkte abgedeckt und zusätzlich betritt der Leser dann auch noch dystopisches Terrain.

In einem einführenden Prolog skizziert die Autorin den großen Krieg mit seinen mechanischen Golems und wie schließlich der Bau Biotas beschlossen und umgesetzt wird. Hier kann man sich leicht von der nüchternen Erzählweise, die noch nicht ganz ausgereift wirkt und den vielen Zeitsprüngen abschrecken lassen – bitte lest hier einfach weiter oder überspringt den Prolog sogar und startet einfach mit dem ersten Kapitel, denn erst ab hier entfaltet sich langsam das wahre Schreibhandwerk von Jasmin Jülicher.

Der Aufbau der Unterwasserwelt Biotas hat mir ausgesprochen gut gefallen, ähnlich wie in anderen Dystopien gibt es auch hier ein besonderes Gesellschaftssystem das in verschiedene “Kasten” eingeteilt ist. Zu den “Oberen” zählen so zum Beispiel die für Biota überaus wichtigen Wissenschaftler, Biologen und Ärzte während die “Unteren” Lüftungsschächte warten, für die Sicherheit zuständig sind und für das leibliche Wohl der Bewohner sorgen. Das Setting konnte mich also schon auf ganzer Linie überzeugen während es mir über eine längere Zeit an Tiefe und Entwicklung im Hinblick auf die Protagonisten fehlte. Bis ungefähr zur Hälfte des Romans konnte ich mich weder mit Alex noch mit Nic identifizieren und auch ein emotionales Mitgefühl wollte sich noch nicht einstellen.

Glücklicherweise platze dann aber doch noch der Knoten und die Dynamik zwischen der Oberen Botania Nic und dem Unteren Hüter Alex entfaltete ihr Potential. Das angenehme Knistern zwischen den Protagonisten brachte zusätzlich zu den Morden noch etwas mehr Pepp und Spannung in die Storyline. Die Liebesgeschichte wird allerdings nicht zu überladen aufgezogen, was mir sehr gut gefallen hat. Auch die witzige Einflechtung historischer Persönlichkeiten wie Jack the Ripper, Nicola Tesla und Arthur Conan Doyle empfand ich als äußerst erfrischend.

"Es kam ihm unmöglich vor, dass einer der Bewohner von Biota das getan haben sollte. Eigentlich war es sogar tatsächlich unmöglich. Die Wissenschaftler hatten das Böse schließlich abgeschafft." (Der Hüter – Stadt der Tiefe, Seite 63)

Eine große Rolle spielt auch die Wissenschaft in Jasmin Jülichers Geschichte. So trägt jeder Bewohner den Leitsatz Biotas »Forschung, Vertrauen, Einigkeit« auf seinem Handgelenk. Zwischen den Zeilen kommt die Frage auf, wie weit die Wissenschaft wohl gehen darf und kann und welche Konsequenzen es mit sich bringt, wenn sich der Mensch mit seinem Fortschritt auf eine gottgleiche Ebene stellt.

Jasmin Jülicher hat mit “Der Hüter – Stadt der Tiefe” ein spannendes Debüt mit tollen Steampunk-Elementen geliefert, bei dem zwar noch nicht alles zu hundert Prozent stimmig ist, dem noch etwas Feinschliff fehlt, aber man konnte auf jeden Fall einen Blick auf ihr Schreibtalent und das Potential der Story erhaschen. Meine Neugierde wie sich die Protagonisten und die Umwelt in Band zwei der Reihe weiterentwickeln werden ist geweckt!

Fazit

Ein ansprechender Genremix aus Steampunk, Krimi und Dystopie – lest dieses Debüt!

Veröffentlicht am 11.04.2019

Ein faszinierendes Werk, dass sich jedoch eher für die eingefleischte Game of Thrones Fan-Gemeinschaft eignet als für einen Einsteiger.

Feuer und Blut - Erstes Buch
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Bereits Ende November 2018 erschien mit George R. R. Martins “Feuer und Blut” das erste Buch zu der Vorgeschichte des Hauses Targaryen und der Eroberung des Eisernen Thrones durch Aegon Targaryen. Die ...

Bereits Ende November 2018 erschien mit George R. R. Martins “Feuer und Blut” das erste Buch zu der Vorgeschichte des Hauses Targaryen und der Eroberung des Eisernen Thrones durch Aegon Targaryen. Die Fangemeinschaft der erfolgreichen “Game of Thrones” Reihe (dt. “Das Lied von Eis und Feuer”) erwartet sehnlichst die Fortsetzung des eigentlichen Epos und nun liefert der Autor eine fast 900 Seiten mächtige geschichtliche Abhandlung.

Mein Einstieg in die Welt von Westeros erfolgte vor dem heimischen Fernseher durch die erfolgreiche Serienadaption von HBO. Die zu Grunde liegenden Romane von George R. R. Martin dazu habe ich bisher nicht gelesen (möchte dies aber definitiv noch nachholen). Eigentlich dachte ich die Vorgeschichte über das Haus der Targaryen wäre für mich der perfekte Einstieg in die literarische Welt George R. R. Martins. Allerdings habe ich mich mit der Zeit etwas schwer mit diesem dicken Schinken getan und fühlte mich irgendwann schlichtweg erschlagen von zuviel Input.

Mir war von Anfang an bewusst, dass ich es bei “Feuer und Blut” nicht mit einem handelsüblichen Roman zu tun habe, sondern mit einer Chronik die mit der nüchternen Abhandlung der Ereignisse eher an ein Geschichtsbuch erinnert. Soweit so gut – immerhin bin ich ein großer Fan von J. R. R. Tolkien und mit vielen seiner Werke (so auch mit dem Silmarillion) bereits vertraut. Während mir der Einstieg in das Buch noch recht leicht fiel und ich vollkommen begeistert von Martins Aufbau der umfangreichen Familiendynastie war, umso schwerer wurde es für mich mit dem zunehmenden Voranschreiten in der Geschichte die unzähligen Namen (von denen zu meiner Verzweiflung einige auch gleich mehrfach vergeben wurden) nicht durcheinander zu bringen. Aus diesem Grund habe ich auch eine recht lange Zeit benötigt um mich durch diese Geschichte zu lesen, und dennoch habe ich das Gefühl nicht im Ansatz alle Zusammenhänge zu begreifen.

Die Eroberung des eisernen Throns durch Aegon war für mich tatsächlich sehr spannend und interessant, auch die ersten Nachfolger auf den Thron die sich alleine durch ihr Naturell sehr unterschieden, fesselten meine Aufmerksamkeit, jedoch spätestens beim Tanz der Drachen wurde es für mich als Einsteiger zu komplex. “Feuer und Blut” wird durch seine unglaublich hochwertige Aufmachung und den schönen schwarz-weiß Illustrationen von Doug Wheatley einen besonderen Platz in meinem Buchregal erhalten. Bestimmt werde ich das Buch in der Zukunft als Nachschlagewerk nutzen, denn diesen Sinn scheint es in meinen Augen eher zu entsprechen als dem eines Romans den man sich zum Zwecke der Unterhaltung widmet.

Fazit

Ein faszinierendes Werk, dass sich jedoch eher für die eingefleischte Game of Thrones Fan-Gemeinschaft eignet als für einen Einsteiger.