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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.11.2017

Dieser malerische Graphic Novel erweckt die fantastische Welt Zamoniens zum Leben. Das perfekte Weihnachtsgeschenk für alle Walter Moers Fans und solche die es noch werden wollen!

Die Stadt der Träumenden Bücher (Comic)
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Beschreibung

Der Lindwurm Hildeguns von Mythenmetz verlässt nach dem Tod seines Dichtpaten seine Heimat und reist nach Buchhaim, die auch Stadt der Träumenden Bücher genannt wird. Dort erhofft er sich ...

Beschreibung

Der Lindwurm Hildeguns von Mythenmetz verlässt nach dem Tod seines Dichtpaten seine Heimat und reist nach Buchhaim, die auch Stadt der Träumenden Bücher genannt wird. Dort erhofft er sich etwas über ein Schriftstück heraus zu finden, dass ihm sein Dichtpate hinterlassen hat. Während seiner Nachforschungen begegnet er kuriosen Antiquaren und Wesen verschiedener Völker. Schlussendlich dringt Hildegunst von Mythenmetz bis in den Untergrund Buchhaims vor und stößt auf die schauderhaften Buchlinge.

Meine Meinung

Mit seinen phantasiereichen und humorvollen Zamonien-Romanen begeistert Walter Moers zahlreiche Leserinnen und Leser. Längst sind seine Bücher Bestseller und dürfen eigentlich bei keinem Buchliebhaber der fantastischen Literatur fehlen. Nachdem Walter Moers im September in “Prinzissin Insomina & der alptraumfarbene Nachtmahr” mit einer Traumwelt aufgetrumpft hat, ist nun der erste Graphic Novel zu seinem Roman “Die Stadt der Träumenden Bücher” erschienen, der alte und neue Zamonier in ein farbenprächtiges Leseabenteuer entführt.

Für mich ist die Welt Zamoniens und das Abenteuer von Hildegunst von Mythenmetz nicht vollkommen neu – vor vielen Jahren habe ich den Roman verschlungen! Deshalb hat es mich nun umso mehr gefreut, nochmals in die buchtastische Welt von Buchhaim eintauchen zu können.

Auf jeder Seite spürt man die Liebe zum Detail und vor allem die jahrelange Arbeit die in dieser Umsetzung von Roman zu Comic stecken. Walter Moers hat in enger Zusammenarbeit mit dem Zeichner Florian Biege ein richtiges kleines Kunstwerk erschaffen, denn die Qualität der Zeichnungen kommt eher einem Gemälde als einem schlichten Comic gleich. Die Bilder laden geradezu dazu ein, auf der Seite zu verweilen und die vielen kleinen Details in sich aufzunehmen – ein richtiger Augenschmaus!

Nicht nur die Bilder konnten mich begeistern, sondern auch die wunderschöne Kalligraphie der Texte. Durch eine unterschiedliche Unterlegung der Sprechblasen lassen sich spielend leicht die Dialoge verfolgen.

Der erste der insgsamt zwei Graphic Novels zu “Die Stadt der Träumenden Bücher” enthält als kleines Extra eine prächtige Panorama-Klapptafel sowie einen Glossar in dem alle wichtigen Informationen kompakt aufbereitet wurden. Im nächsten Teil dürfen wir dann mit einem “Making of” einen Blick hinter die Kulissen werfen.

Fazit

Dieser malerische Graphic Novel erweckt die fantastische Welt Zamoniens zum Leben. Das perfekte Weihnachtsgeschenk für alle Walter Moers Fans und solche die es noch werden wollen!

Veröffentlicht am 21.11.2017

Kurzweilig und dennoch sehr komplex. Roger Zelazny bietet zum Reihenauftakt der Chroniken von Amber ein mitreisendes Fantasyabenteuer.

Die neun Prinzen von Amber
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Beschreibung

Corwin erwacht nach einem schweren Autounfall in einer Privatklinik im Staat New York ohne jegliche Erinnerungen an seine Person und seine Vergangenheit. Auf sich selbst gestellt beginnt ...

Beschreibung

Corwin erwacht nach einem schweren Autounfall in einer Privatklinik im Staat New York ohne jegliche Erinnerungen an seine Person und seine Vergangenheit. Auf sich selbst gestellt beginnt er mit Nachforschungen. Corwin findet schnell heraus, dass er Teil einer großen Königsfamilie ist. Diese Familie herrscht allerdings nicht in einem Teil der menschlichen “Schattenwelt” sondern einer Welt namens Amber.

Corwin unternimmt alles um in sein Reich zu gelangen um seinen Bruder Eric vom Thron zu stoßen und die mysteriösen Umstände um das Verschwinden seines Vaters Oberon aufzudecken.

Meine Meinung

Die Fantasyreihe “Die Chroniken von Amber” von Roger Zelazny wird vom Klett-Kotta Verlag neu aufgelegt. Die ersten beiden Bände“Die neun Prinzen von Amber” und “Die Gewehre von Amber” sind bereits im Oktober und November erschienen.

Schon rein optisch betrachtet sind die Taschenbücher sehr gelungen. Das Cover stellt passend zum Inhalt eine Karte mit einer Abbildung der unterschiedlichen Prinzen dar, und der farbige Schnitt sorgt zusätzlich für Pepp. Also eine wahre Augenweide für jedes Fantasy-Bücherregal!
Die Geschichte von Roger Zelazny erschien zuerst in den 70er Jahren und weist daher auch noch ein etwas älteres Weltbild auf. In meinen Augen tut das der Story allerdings keinen großen Abbruch, denn die kreative und temporeiche Erzählung konnte mich vollkommen in ihren Bann ziehen.

Im Mittelpunkt steht die Welt Amber und eine große Königsfamilie bei deren männlichen Nachfahren das Ringen um den Thron für jede Menge Chaos und einen unerbittlichen Kampf sorgt. Die Kommunikation unter den Mitgliedern der Königsfamilie fand ich am spannendsten, denn sie können über ein handgemaltes Kartenspiel wie durch Magie miteinander sprechen und zueinander reisen. Die besondere Fähigkeit der Karten funktioniert nicht nur in Amber, sondern auch bis hin zur menschlichen Welt, die sie “Schattenwelt” nennen.

Roger Zelaznys erster Band der Fantasyreihe “Chroniken von Amber” umfasst gerade einmal knapp 270 Seiten und bietet trotzdem ein komplexes Setting sowie jede Menge Spannung. Gekonnt führt der Autor den Leser in die Familienstrukturen und die Welt Amber ein, denn durch Corwins Gedächtnisverlust erlebt man hautnah mit wie sich die Puzzleteile seines Wissens neu zusammenfügen. Mich konnte der Autor mit seiner Geschichte um Amber, die verschiedenen Prinzen und den brüderlichen Kampf auf jeden Fall begeistern, so dass ich mich schon sehr auf die weiteren Bände der Chroniken freue!
Fazit

Kurzweilig und dennoch sehr komplex. Roger Zelazny bietet zum Reihenauftakt der Chroniken von Amber ein mitreisendes Fantasyabenteuer.

Veröffentlicht am 15.11.2017

Die Sprache und Erzählkunst von Mary Shelley haben einen zeitlosen Klassiker erschaffen.

Frankenstein
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Beschreibung

Nach jahrelangen Experimenten ist es Victor Frankenstein gelungen aus Materie einen künstlichen Menschen zu erschaffen. Doch als er sein Wesen erblickt und die Monstrosität dessen bemerkt, ...

Beschreibung

Nach jahrelangen Experimenten ist es Victor Frankenstein gelungen aus Materie einen künstlichen Menschen zu erschaffen. Doch als er sein Wesen erblickt und die Monstrosität dessen bemerkt, überlässt er das Ergebnis seiner Forschungen seinem eigenen Schicksal.

Während Victor Frankenstein sein Leben weiter lebt, lernt sein Monster nach und nach die Sprache, Bräuche und Umgangsformen der Menschen kennen. Auf der Suche nach Freundschaft und Akzeptanz stößt das Monster jedoch auf Abneigung, Hass und Wut. Aus seiner Verzweiflung heraus beschließt das monströse Wesen seinen Schöpfer ausfindig zu machen und an dessen Familie Rache zu nehmen.

Meine Meinung

"Worin, fragte ich mich häufig, besteht die Grundlage des Lebens? Es war eine verwegene Frage und eine, die man seit jeher für ein unlösbares Rätsel gehalten hat." (Frankenstein, Seite 70)

Mary Shelleys Klassiker der Schauerliteratur „Frankenstein“ wurde vom Manesse Verlag in der Urfassung aus dem Jahre 1818 neu aufgelegt (weitere Titel der Manesse Bibliothek findet ihr hier). Über das optische Erscheinungsbild mit dem knallig pinken Cover lässt sich streiten, schlussendlich ist es eine reine Geschmacksfrage. Mir persönlich gefällt es eigentlich ganz gut, da es ein wunderbare Eyecatcher ist und in der Buchhandlung bestimmt viele Blicke auf sich zieht! Das kleine handliche Format sowie das Vorlegeblatt im modernen Design und die Fadenbindung machen einen hochwertigen Eindruck.

Die Faszination die der Mythos Frankenstein und die Erschaffung eines menschenähnlichen Wesens mit künstlicher Intelligenz auf uns ausübt ist ungebrochen. Zudem scheint die Geschichte bis heute nichts an Aktualität eingebüßt zu haben. In Zeiten von Genmanipulation stellt sich erneut die Frage wie weit der Mensch durch sein Wissen und seine Forschung in die Evolution eingreifen darf, welche moralischen Aspekte dies mit sich bringt und welche Verantwortungen daraus erwachsen.

"Der Anblick des Kollosallen und Majestätischen in der Natur konnte mich freilich schon immer in feierliche Stimmung versetzen und ließ mich die vergänglichen Sorgen des Lebens vergessen." (Frankenstein, Seite 157)

Mary Shelley weist in ihrem Vorwort selbst darauf hin, dass ihr Roman „Frankenstein“ ein Schauerroman bwz. Gruselroman darstellen soll. Auch wenn sich für den heutigen Leser die gruseligen Momente nicht so recht erschließen, dürfte das Werk zu seiner Zeit durchaus für Schrecken gesorgt haben.

"Die genaueste Beschreibung meines abstoßenden, schauderhaften Äußeren findet sich hier, in einer Sprache, die dein eigenes Grauen schildert und meines unauslöschlich machte." (Frankenstein, Seite 219)
Besonders beeindruckt hat mich Mary Shelleys Erzählstil. Zu Beginn und Ende wird die Geschichte von dem Polarforscher Walton erzählt, der an seine Schwester schreibt und ihr berichtet wie er Victor Frankenstein von einer Eisscholle gerettet hat. Dies bildet einen einzigartigen Rahmen der zur eigentlichen Geschichte genügend Abstand aufbaut um aus einer anderen Perspektive auf die Ereignisse zu blicken. In einer weiteren Erzählebene berichtet Victor Frankenstein von seinem Schicksal welches durch den Einblick in die Perpektive des Monsters ergänzt wird. Für mich übte Mary Shelleys Roman gerade durch diese verschiedenen moralischen Blickwinkel eine ganz besondere Anziehungskraft aus.

Fazit

Die Sprache und Erzählkunst von Mary Shelley haben einen zeitlosen Klassiker erschaffen.

Veröffentlicht am 10.11.2017

Kathrine Rundell entführt den Leser in die märchenhafte Winterlandschaft Russlands und verzaubert mit einer mutigen Heldin.

Feo und die Wölfe
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Beschreibung

Das Mädchen Feo lebt gemeinsam mit ihrer Mutter zurückgezogen in einer kleinen Hütte im Wald. Dort kümmern sie sich um Wölfe die von reichen Russen als Schoßhund gehalten wurden, um sie wieder ...

Beschreibung

Das Mädchen Feo lebt gemeinsam mit ihrer Mutter zurückgezogen in einer kleinen Hütte im Wald. Dort kümmern sie sich um Wölfe die von reichen Russen als Schoßhund gehalten wurden, um sie wieder auszuwildern und ihnen die Freiheit der Wälder Russlands zurück zu geben. Doch der Zar sieht es nicht gerne, dass seine Wildtiere von Wölfen gerissen werden und schickt General Rakow aus um die Wöfe zu töten. Feo und ihre Mutter weigern sich jedoch ihre geliebten Wölfe, die für sie längst wie eine Familie sind, aufzugeben.

Meine Meinung

Schon alleine das wunderschöne Cover des Jugendromans „Feo und die Wölfe“ von Katherine Rundell und die Tatsache, dass in der Geschichte Wölfe vorkommen, haben ausgereicht um meine Neugierde zu wecken. Die auf dem Cover dargestellte Szenerie mit Elementen aus dem Wald, einer kleinen Hütte und dem Schatten eines Wolfes passen hervorragend zum Ihnalt. Der blaugraue Einband des Buches macht zudem vor allem durch den Leinenrücken einen hochwertigen Eindruck und liegt beim Lesen angenehm in der Hand.

"Wölfe sind die Zauberer unter den Tieren." (Feo und die Wölfe, Seite 29)

Die Sprache ist wirklich sehr schlicht und einfach gehalten, ebenso der Erzählstil, so dass man leicht durch die Zeilen springen kann. Etwas mehr Schnörkel und eine anspruchsvollere Satzgestaltung hätten, meiner Meinung nach, der Geschichte bestimmt gut getan. Außerdem hätte ich mir gewünscht, dass etwas mehr auf die Eigenschaften und das Wesen der Wölfe eingegangen wird. Trotz alledem haftet der Geschichte durchaus etwas zauberhaftes und mitreisendes an, dass mich in seinen Bann gezogen hat. Freundschaft, Familie und Zusammenhalt stehen im Vordergrund und vermitteln somit jungen Lesern wichtige Werte.

Das Setting in den verschneiten russischen Wäldern hat mir ausgesprochen gut gefallen. Katherine Rundell beschwört sehr bildhaft eine passende Atmosphäre herauf und versteht es den Leser damit zu fangen. Dieser Aspekt hat mir von dem ganzen Buch am besten gefallen, genauso wie der märchenhafte Plot und die starke weibliche Hauptprotagonistin Feo.

"»Das«, sagte Alexej, der die Arbeit begutachtete, »ist der Stoff, aus dem Märchen gemacht sind.«" (Feo und die Wölfe, Seite 189)

„Feo und die Wölfe“ ist genau das richtige für die kalte Jahreszeit und eignet sich für Erwachsene mit einem Faible für märchenhafte Storys ebenso gut, wie für junge Leseratten.

Fazit

Kathrine Rundell entführt den Leser in die märchenhafte Winterlandschaft Russlands und verzaubert mit einer mutigen Heldin.

Veröffentlicht am 03.11.2017

Die perfekte Lektüre für das anstehende Halloween-Fest!

Auf Pilgerfahrt mit Gevatter Tod
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Meine Meinung

Passend zur herbstlichen Jahreszeit, in der ich gerne auch mal zu schaurig schöner Grusellektüre greife, habe ich den Sammelband „Auf Pilgerfahrt mit Gevatter Tod“ von Daniel Mosmann zur ...

Meine Meinung

Passend zur herbstlichen Jahreszeit, in der ich gerne auch mal zu schaurig schöner Grusellektüre greife, habe ich den Sammelband „Auf Pilgerfahrt mit Gevatter Tod“ von Daniel Mosmann zur Hand genommen. Dieses Werk beinhaltet insgesamt acht unterschiedlich lange Kurzgeschichten und zwei Gedichte.

"Ich erwachte und war geblendet von der Welt, die mich umgab." (Auf Pilgerfahrt mit Gevatter Tod, Winterzauber, Seite 7)

Eigentlich bin ich keine bekennende Liebhaberin von Kurzgeschichten, da mir diese meist einfach zu kurz und nicht ausführlich genug sind. In der vergangenen Zeit habe ich jedoch immer mal wieder interessante Erzählungen für mich entdecken können. Mit seinen atmosphärisch dichten, und anziehend düsteren Geschichten konnte mich Daniel Mosmann restlos überzeugen. Egal, ob mit seinen ganz kurzen Stücken über nur wenige Seiten oder die Längeren Stücke mit ca. 60 Seiten – die Erzählungen sind so geschickt konstruiert, dass sie bereits nach kurzer Zeit eine Sogwirkung entfalten. Außerdem hat es mir sehr gut gefallen wie pointiert Daniel Mosmann in seinen Schauergeschichten moralische und gesellschaftliche Aspekte neben gespensterhaften Burgruinen, mysteriöse Todesfällen, kleinen Biestern und einer geheimnisvollen Vogelscheuche eingeflochten hat.

Über den Inhalt der einzelnen Geschichten möchte ich nicht zu viel verraten, nur so viel: bei manche Geschichten schlüpft der Autor in die Erzählerperspektive und andere Geschichten wiederum erlebt man aus der Ichperspektive eines Protagonisten. Diese Wechsel waren sehr aufregend, teilweise aufwühlend und ein Garant für Spannung. Meine absoluten Favoriten sind „Oben auf dem Knochenberg“, „Das Exkrement Gottes“ und „Zwischen Kraut und Kartoffeln“.

"Schaudernd versuchte ich, passende Bilder zu den Geräuschen zu finden. Was hatte dieser unheimliche Fremde nur in der Dunkelheit zu schaffen?" (Auf Pilgerfahrt mit Gevatter Tod, Oben auf dem Knochenberg, Seite 47)

Die Kurzgeschichten und Gedichte aus „Auf Pilgerreise mit Gevatter Tod“ sind vor allem aufgrund der ausdrucksstarken, fast schon melodischen Sprache und der kreativen Umsetzung etwas ganz besonderes. Meine Leseempfehlung kann ich somit uneingeschränkt aussprechen.

Fazit

Die perfekte Lektüre für das anstehende Halloween-Fest!