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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.06.2023

Solider Reihenabschluss

Für immer in der kleinen Kaffeerösterei
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Auch beim finalen Band der Kaffeedynastie-Saga bleibt die Autorin dem Erzählschema von mehreren Perspektiven und dem Wechsel zwischen den Zeitebenen treu. In meinen Augen sinnvoll, denn 1.) finde ich dies ...

Auch beim finalen Band der Kaffeedynastie-Saga bleibt die Autorin dem Erzählschema von mehreren Perspektiven und dem Wechsel zwischen den Zeitebenen treu. In meinen Augen sinnvoll, denn 1.) finde ich dies bei historisch angehauchten Romanen durchaus passend und 2.) würde das Werk ansonsten stilistisch nicht mit den anderen Bänden der Reihe harmonieren.

Größter Unterschied zum Vorgängerband war für mich die Tatsache, dass ich mich hier deutlich schwieriger in Corinne hineinversetzen konnte. Leidenschaft für den Beruf, für das eigene Unternehmen, für Kaffee im Allgemeinen etc. schön und gut, aber mein Kind hat immer oberste Priorität.

Vielleicht war das der Grund, dass mich dieses Mal die Vergangenheitsebene der Geschichte mehr angesprochen hat als die Gegenwart.

In puncto Schreibstil schreibt Susanne Oswald routiniert und flüssig, da gibt es nichts zu beanstanden.

Unabhängig von meiner Wertung und nur, weil ich diesen Punkt bei Band 2 vergessen hatte: Die Cover der Trilogie finde ich nicht ideal gewählt. Bilder mit historischem Kontext hätten viel ansprechender auf die Zielgruppe gewirkt, davon bin ich überzeugt. Mich selbst z.B. hätten die übertrieben bunten Cover und die Abbildungen der Einkaufsstraßen (auf denen trotz künstlerischer Verschnörkelung teilweise noch immer die Markennamen moderner Geschäfte zu erkennen sind) um ein Haar abgeschreckt, weil ich sie als viel zu grell empfunden habe, wobei das natürlich reine Geschmackssache ist. Zum Glück war mir der Name der Autorin jedoch bereits ein Begriff, sonst hätte ich diese tolle Reihe womöglich verpasst.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: gute 3.5 ✰ ✰ ✰
Der solide Abschluss einer schönen Familien-Saga rund ums Thema Kaffee.

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Veröffentlicht am 02.06.2023

Mehr als nur Kaffee-Liebe

Liebesglück in der kleinen Kaffeerösterei
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'Liebesglück in der kleinen Kaffeerösterei' aus der Feder von Erfolgsautorin Susanne Oswald (die mir bisher hauptsächlich aufgrund ihrer Buchreihe "Der kleine Strickladen" bekannt war), stellt den zweiten ...

'Liebesglück in der kleinen Kaffeerösterei' aus der Feder von Erfolgsautorin Susanne Oswald (die mir bisher hauptsächlich aufgrund ihrer Buchreihe "Der kleine Strickladen" bekannt war), stellt den zweiten Band einer Familiensaga dar, in welcher wir die Historie der Aachener Kaffeedynastie Ahrensberg kennenlernen.

Erzählt wird aus mehreren Perspektiven, verteilt auf zwei Zeitebenen - Gegenwart und Vergangenheit -, wobei sich in Sachen Spannung und Authentizität die Waage hält. Beide Ebenen wurden mit viel Feingefühl ausgearbeitet und lasen sich interessant, von den Anfängen der Kaffeerösterei in der Atmosphäre der Nachkriegszeit bis hin zur bedeutungsvollen Freundschaft zwischen Corinne und Sarah Rosenbaum im Hier und Jetzt. Was die Verbindung dieser zwei Frauen so besonders macht, abgesehen vom Altersunterschied? - Einst hatte Corinnes (nationalsozialistischer) Urgroßvater Sarahs (jüdische) Familie verraten und ins Verderben geschickt …

Ich hatte keinerlei Vorkenntnis hinsichtlich des Trilogieauftakts, konnte mich dank Rückblenden sowie generell dank des gewohnt angenehmen Schreibstils der Autorin jedoch ruck, zuck in der Handlung zurechtfinden und mich in die Figuren hineinversetzen. Zudem bin ich sehr froh, dass mir die Reihe erst jetzt in die Hände gefallen ist, wo ich mittlerweile selbst leidenschaftlich gerne Kaffee trinke (als Jugendliche fand ich den Geschmack ganz furchtbar).

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 4 ✰ ✰ ✰ ✰
Gekonnt lässt die Autorin wichtige Themen in die Story, die weitaus mehr als "nur" Liebe zum Kaffee beinhaltet, einfließen. Für mich ragte dabei der Plot rund um Schuld und Vergebung bzw. die Aufarbeitung von Schuld heraus. Fans von emotionalen Familien-Sagas werden mit dieser Reihe gewiss viel Freude haben.

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Veröffentlicht am 30.05.2023

Solider Auftakt mit kleinen Schwächen

Willow Springs – Feeling Home
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Vorweg: Ich liebe süße, romantische Geschichten mit kuscheliger Kleinstadtatmosphäre - nichts gegen (Groß-)Städte, aber eine klassische Small-Town-Romance mit Stars-Hollow-Vibes oder Redwood-Feeling … ...

Vorweg: Ich liebe süße, romantische Geschichten mit kuscheliger Kleinstadtatmosphäre - nichts gegen (Groß-)Städte, aber eine klassische Small-Town-Romance mit Stars-Hollow-Vibes oder Redwood-Feeling … das hat einfach was. Ideale Voraussetzungen also für das vorliegende, aus zwei Perspektiven erzählte Werk, welches für mich gleichzeitig auch das erste Buch der Autorin Mia Harper war.

Leider wollte es nicht so recht funken. Ich tue mich ganz schwer damit, den Schreibstil zu beschreiben. Er war definitiv nicht schlecht, wirkte aber irgendwie noch nicht ganz ausgereift auf mich. An manchen Stellen nahmen die beschreibenden Details und eingeflochtenen Informationen Überhand und die jeweilige Szene las sich sehr überladen, andere Passagen zogen sich wiederum zum Teil in die Länge.

Ähnlich erging es mir mit den Figuren. Sie sind an sich nicht oberflächlich ausgearbeitet und liefern sich im Grunde auch glaubwürdige Dialoge, doch so richtig wollte sich keine Nähe zu ihnen einstellen. Sie blieben - trotz grundsätzlicher Sympathie - irgendwie farblos, wobei Joe (aka der heiße Cop mit den Karamellaugen) mir sogar einen Hauch sympathischer war als Liz.

Was mir richtig gut gefallen hat, war die Tatsache, dass mit Wisconsin endlich mal ein anderer U.S. Bundesstaat im Fokus stand. Mittlerweile gibt es zig Storys, die in Colorado, New York oder Kalifornien spielen - Wisconsin ist definitiv mal was anderes; das fand ich sehr erfrischend. Auch der Crime-Moment im letzten Drittel war ein kreativer Move der Autorin, der den Gesamteindruck aufpeppte.

Zunächst war ich vom Ende etwas irritiert, doch die Lösung war schnell gefunden: Es war sozusagen der Aufhänger für den Folgeband ("Willow Springs – Finding Love"), der im Dezember erscheint.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: ✰ ✰ ✰

Für einen Auftakt ganz in Ordnung und nett als kurzweilige Lektüre für zwischendurch, aber da geht noch mehr. Von mir gibt es eine kleine Empfehlung für eingefleischte Fans des Genres.

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Veröffentlicht am 29.05.2023

Rundum wundervoll!

Die Ladys von Somerset – Ein Lord, die rebellische Frances und die Ballsaison
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Seit ihrer bezaubernden Regency Romance "Die Ladys von Somerset - Die Liebe, der widerspenstige Ambrose und ich" bin ich ein begeisterter Fan der gleichermaßen sympathischen wie talentierten Autorin, die ...

Seit ihrer bezaubernden Regency Romance "Die Ladys von Somerset - Die Liebe, der widerspenstige Ambrose und ich" bin ich ein begeisterter Fan der gleichermaßen sympathischen wie talentierten Autorin, die mit ihren atmosphärischen Beschreibungen die Regency-Zeit so spielerisch vor meinem inneren Auge zum Leben erweckt, dass man meinen könnte, sie hätte sie persönlich erlebt und würde ihre Erlebnisse nun bei einem Tässchen Tee mit uns teilen.

Euch erwartet ein malerisches Setting, eine ebenso charmante wie mitreißende Geschichte über drei Freundinnen und die Kuppelpläne ihrer ehrgeizigen Verwandtschaft, vieeeeele humorvolle Momente, heimliche Schwärmereien, ein ganz und gar entzückender Mops namens Muzzle und eine zarte Love Story.

Das eigentliche Highlight war für mich allerdings die herausragende Charakterzeichnung. Ich hatte die riesengroße Ehre, während des Entstehungsprozesses eine von Julies Testleserinnen sein zu dürfen und war von Anfang an hingerissen von der weiblichen Hauptfigur, die mir in ihrer liebenswürdigen Eigenwilligkeit, Direktheit, Klugheit und Beherztheit Bridgerton'sche Eloise-Vibes gab. Die zahlreichen tollen Nebenfiguren kann ich hier gar nicht alle im Detail auflisten, doch insbesondere die sanftmütige Rose, die von sich selbst eingenommene Prudence (der ich angesichts ihres unfreundschaftlichen Verhaltens gerne mal die Meinung gegeigt hätte - ich war so sauer auf sie!) sowie Lady Darlington stachen heraus. Letztere ist einfach ein Unikat - zum Teil unerträglich für alle um sie herum, gebieterisch und egozentrisch, dennoch nicht gänzlich böswillig und unterm Strich wunderbar unterhaltsam.

Verscherzen sollte man es sich jedoch nicht mit Frances' Mutter, denn sie schreckt vor (fast) nichts zurück, um ihren Willen zu bekommen. Und dieser lautet: Nach dem Skandal um ihre Tochter Anthea, welcher sie im unerbittlichen Gesellschaftszirkus der High Society zur Außenseiterin gemacht hatte, muss nun zumindest Frances eine vorteilhafte Partie machen. (Pronto! Denn um Lady Darlingtons Finanzen steht es denkbar schlecht.)

Für Frauen gab es damals neben einem Leben als brave Ehefrau ins Mutter kaum Perspektiven, soll heißen: keine erstrebenswerten Optionen. Wer sich beispielsweise komplett gegen das als 'normal' erachtete Muster sperrte, konnte durchaus in einer Nervenanstalt landen.

Apropos: Gekonnt baut die Autorin ernste, gesellschaftskritische Themen wie Diskriminierung (von Menschen anderer Gesellschaftsklassen oder anderer Hautfarbe), gleichgeschlechtliche Liebe oder PTSD in die Handlung ein, ohne dass diese die Story ihrer beschwingten Leichtigkeit berauben.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 5 ✰ ✰ ✰ ✰ ✰
Turbulent, heiter, spannend, voller Esprit und rundum vergnüglich! Ihr liebt Jane Austen, Bridgerton & Co.? Dann kommt ihr an diesem Meisterwerk nicht vorbei!

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Veröffentlicht am 24.05.2023

Leichte Strandkorblektüre

Wo der Seewind flüstert. Die St.-Peter-Ording-Saga
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Der Auftakt der St.-Peter-Ording-Saga von Bestsellerautorin Tanja Janz hat mich leider nicht so recht überzeugen können.

Es ist kein schlechtes Buch und las sich unterm Strich okay, aber: die großen Gefühle, ...

Der Auftakt der St.-Peter-Ording-Saga von Bestsellerautorin Tanja Janz hat mich leider nicht so recht überzeugen können.

Es ist kein schlechtes Buch und las sich unterm Strich okay, aber: die großen Gefühle, das Mitfiebern mit den Charakteren (zu denen ich jedoch keine wirkliche Nähe aufbauen konnte – eine Tatsache, die gerade in puncto weibliche Hauptfigur problematisch für mich war) sowie das erhoffte Nordsee-Flair blieben aus. Zudem plätschert die Story über große Passagen einfach vor sich hin – ich erwartete gar nicht mal irgendwelche krassen Überraschungen oder Plottwists, nur ein wenig Pepp, doch alles läuft fein überschaubar ab. On the bright side: Hier kann man sich während der Lektüre komplett entspannen und muss nicht viel nachdenken.

Wir pendeln literarisch zwischen Gelsenkirchen und St.-Peter-Ording und erleben mit, wie sich die junge Sabine (die sich eigentlich auf einen spontanen Gardasee-Urlaub mit Freunden und ihrem heimlichen Schwarm gefreut hatte) aufgrund eines familiären Hilferufs plötzlich an der Nordseeküste wiederfindet. Aber auch dort gibt’s – neben viel Arbeit – hübsche Männer, z.B. den Musiker Tom. Ihr ahnt, worauf das hinausläuft, gell?

Was mir gut gefallen hat:

+ der Klappentext, der speziell Fans von historischen Romanen sowie Liebhaber:innen von Geschichten rund um Sonne, Strand & Co. neugierig macht

+ das Cover, welches direkt das Genre erahnen lässt – what you see is what you get

+ der Farbschnitt (ich geb's zu: ich bin einfach anfällig für Farbschnitte, seufz!)

+ die Grundidee

+ die authentisch beschriebenen gesellschaftlichen Normen der damaligen Zeit, (insbesondere für Frauen bzw. junge Fräuleins was das kein Zuckerschlecken)

+ die angenehme Kapitellänge

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁:

Na ja … Kann man mal gelesen haben, muss man aber nicht. Das meine ich überhaupt nicht böse, es ist nur so, dass ich gerade in letzter Zeit einige wirklich extrem mitreißende, aufwühlende historische Frauenromane gelesen habe und das vorliegende Werk im Vergleich mit ihnen verblasst. Mir fehlten vor allem der emotionale Tiefgang und die Greifbarkeit der Charaktere, daher gibt es nur eine bedingte Empfehlung von mir; der überschaubare Spannungsbogen eignet sich ideal für Leser:innen, die nette, eher ruhige Geschichten mit verhältnismäßig wenig Drama bevorzugen.

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