Lese-Highlight!
Das Herz kennt keine DemenzWow! Ich falle direkt mal mit meinem Lese-Fazit ins Haus: Lasst euch diesen unfassbar inspirierenden Read auf gar keinen Fall entgehen! Ich habe die knapp 200 Seiten in einem Rutsch verschlungen und hätte ...
Wow! Ich falle direkt mal mit meinem Lese-Fazit ins Haus: Lasst euch diesen unfassbar inspirierenden Read auf gar keinen Fall entgehen! Ich habe die knapp 200 Seiten in einem Rutsch verschlungen und hätte dennoch noch ewig weiterlesen können.
Bei manchen Menschen schrillen jetzt vielleicht die Alarmglocken à la "Och nöööö, Thema Pflege? Unangenehm." ... zum Einen, weil wir alle insgeheim die mit dem Älterwerden assoziierte eventuelle Pflegebedürftigkeit fürchten und diesen Gedanken in unserem hektischen Alltag gerne mal gaaaanz nach hinten schieben. - Ist ja schließlich noch lange hin, gell? - Zum Anderen, weil der derzeitige Pflegenotstand (Spoiler: wenn sich nicht zügig etwas daran ändert, steuern wir auf eine Katastrophe zu) nun mal ein heftiges Problem ist, bei dem es nicht ausreicht, einfach nur mitfühlend mit den Schultern zu zucken, ohne selbst an einer Veränderung der Zustände mitzuwirken - soll heißen: Da kommt Arbeit auf uns zu.
"Es reicht nicht mehr, darauf zu hoffen, dass sich irgendjemand dafür verantwortlich fühlen wird. Es geht uns alle an, denn schon bald werden wir alle mindestens einen Pflegefall in der Familie haben - mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einer Demenzerkrankung - und wir werden uns selbst um diese Person kümmern müssen."
Ich kann kaum in Worte fassen, wie sehr mich dieses Werk berührt hat. Ob Jims liebenswerte Persönlichkeit, die in jeder Zeile mitschwingt, seine amüsanten Selbstreflexionen (stellt euch vor: er wollte ursprünglich nur eins: NIE (!!) nie in der Pflege arbeiten), seine gleichermaßen aufschlussreichen wie unterhaltsamen Einblicke in seinen (Ausbildungs- bzw. Arbeits-)Alltag ... Mehr als ein Mal standen mir die Tränen in den Augen, was nicht nur am Inhalt, sondern auch am Schreibstil lag: Lebensnah, voller Empathie und Humor ... und so warmherzig und sympathisch, dass man Jimmy am liebsten knuddeln würde.
"Pflege ist Leben! [...] Und »Leben« schließt alles ein, von Trauer über Langeweile bis Lachen. [...] Es passieren in der Pflege so viele Emotionen gleichzeitig, manchmal ändern sie sich von Tür zu Tür: Hinter einer werden Fotos vom neugeborenen Engel herumgezeigt, und direkt nebenan macht jemand gerade seine letzten Atemzüge."
Schon immer habe ich einen Heidenrespekt vor der Arbeit des Pflegepersonal gehabt (und das nicht erst seit den immensen Herausforderungen, die die Corona-Pandemie mit sich brachte), aber dieses Buch hat meine Wertschätzung für alles, was dieses Personal täglich leistet, nochmal in eine neue Liga katapultiert.
Fazit: Aufrüttelnd, mitreißend, ehrlich und voller Zuneigung für unsere Ältesten. Klare Leseempfehlung!