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Veröffentlicht am 12.03.2023

Nicht mein Reihen-Liebling, aber trotzdem toll!

Die Wallflowers - Evie & Sebastian
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Ooooh, was hatte ich auf diesen Band der Wallflowers hingefiebert! Sebastian ist DER Bad Boy der damaligen Zeit (London, 1843) - charmant, aber berechnend, unwiderstehlich attraktiv, aber unberechenbar.

"Sebastian, ...

Ooooh, was hatte ich auf diesen Band der Wallflowers hingefiebert! Sebastian ist DER Bad Boy der damaligen Zeit (London, 1843) - charmant, aber berechnend, unwiderstehlich attraktiv, aber unberechenbar.

"Sebastian, Lord St. Vincent, war das komplette Gegenteil von ihrem Traumliebhaber. Er hatte nichts Liebenswürdiges, Sensibles oder auch nur im Entferntesten Jungenhaftes an sich. Er war ein Raubtier, das zweifelsohne gern mit seiner Beute spielte, bevor es sie tötete."

Und ausgerechnet ER (- nach dessen Liebeskünsten sich zahlreiche, mitunter verheiratete Frauen verzweifelt verzehren, für den sie bereitwillig ihre Ehre aufs Spiel setzen und sich ins Verderben stürzen -) und das unscheinbarste Mauerblümchen der liebenswerten Mädelsgruppe (- die verschüchterte, stotternde, sich stets im Hintergrund haltende Evie -) sollten sich ineinander verlieben? No way! Ich war gespannt wie ein Flitzebogen, ob und wie der Autorin diese Wendung gelingen würde.

Nach dem Teaser im Vorgängerband ahnte ich bereits, dass Evie weitaus tougher ist, als man ihr auf den ersten Blick zutrauen würde. Aufgrund der brutalen emotionalen (und körperlichen) Misshandlung, die sie seitens ihrer Familie erleben musste, blieb ihr kaum eine andere Wahl, als rational und bedacht nach der bestmöglichen Lösung = Fluchtmöglichkeit zu suchen.

"Sebastian begriff, dass sie keineswegs dumm war, auch wenn das Stottern viele Menschen täuschte. Sie war es gewohnt, unterschätzt, ignoriert und übersehen zu werden … und er ahnte, dass sie das wann immer möglich zu ihrem Vorteil nutzte. Das weckte seine Neugier."

Ich weiß nicht, warum - aber irgendwie fiel es mir bei diesem Band schwerer, in die Geschichte bzw. in das bisherige Hach-ist-das-schön-Feeling hineinzufinden. Der Einstieg catchte mich einfach nicht so recht - und das, obwohl ich beide Figuren total mochte UND natürlich wissen wollte, wie ihre Annäherung aussehen würde.

"Sie wirkte kaum älter als zwanzig, ihr Teint war frisch, und ihre Augen strahlten die Art von Unschuld aus, die ihn stets mit Verachtung erfüllte. Sebastian hatte Unschuld noch nie geschätzt oder gar bewundert."

Sebastian, der Evie immer bewusst ignoriert hatte, weil sie das krasse Gegenteil von dem Frauentyp verkörpert, den er normalerweise anziehend findet, wirft einen einzigen genaueren Blick auf sie und: Ta-daaa! Plötzlich erkennt er ihre Attraktivität und will mit ihr schlafen. Ich verstehe, dass es für den weiteren Storyverlauf nötig gewesen sein mag, früh die entsprechenden Voraussetzungen zu schaffen, doch diese Instant Attraction überzeugte mich anfangs nicht bzw. da diese Verbindung mich nicht erreichte, fiel mir das Mitfiebern schwer. Zum Glück legte sich das im Laufe der nächsten paar Kapitel schnell, sodass ich mich endlich vollends auf die Geschichte einlassen und mit dem ungleichen Pärchen per Kutsche zur Spontan-Hochzeit nach Gretna Green tuckern konnte.

Evie macht sich keinerlei Illusionen hinsichtlich des Mannes, "[…] der mit seiner goldenen Schönheit, den kalten eisblauen Augen und einem Mund, der für Küsse und Lügen gemacht zu sein schien, mehr als nur ein wenig einschüchternd wirkte. Er sah aus wie ein gefallener Engel, ausgestattet mit all der gefährlichen, männlichen Schönheit, die Luzifer sich ausdenken konnte. […] Natürlich würde St. Vincent ein schrecklicher Ehemann sein." Eine Liebesheirat wird es folglich nicht werden - eigentlich Grund genug für ein wenig Frust und Verdrossenheit. Allerdings gibt es gleich vier (!) Dinge, die Evie noch schwerer auf der Seele lasten. Ich betone: Vier Dinge, die für sie SCHLIMMER sind als die Aussicht auf ein Leben in einer lieblosen Ehe. Whaaat?!

1.) Ihr Vater liegt im Sterben. Okay, das ist wirklich ein gewaltiger Schicksalsschlag. Sie hatte ihn seit Ewigkeiten nicht besuchen dürfen und nun rennt ihr die Zeit davon.

2.) Ihre Sippschaft will sie zu einer Ehe mit ihrem widerlichen Cousin zwingen (Igitt! - Wenn schon unglücklich verheiratet, dann wenigstens mit einem Mann, den sie sich selbst ausgesucht hat, thank you very much.), um

3.) ihr Vermögen zu ergaunern (Frechheit! Geht’s noch?!),

… und last, but not least:

4.) Ihre Scheinehe mit Sebastian wird zwar all ihre Sorgen bezüglich der Punkte 2-3 lösen und ihr zudem ermöglichen, ihren Vater noch einmal sehen zu können, doch höchstwahrscheinlich wird dieser sonderbare Deal auch das einzig Wertvolle in Evangelines Leben zerstören: ihre Freundschaft mit den anderen Mauerblümchen. "Es gab keine Möglichkeit, dass Annabelle, Daisy oder Lillian – insbesondere Lillian – mit Evie befreundet bleiben würden, wenn sie erst einmal St. Vincent geheiratet hatte." Und niemand könnte es den Mädels verübeln; seriously, sie hätten tatsächlich jedes Recht der Welt, sich von Evangeline abzuwenden. Sebastian bringt es auf den Punkt: »[…] Muss ich Sie daran erinnern, dass ich letzte Woche versucht habe, eine Ihrer Freundinnen zu entführen und zu vergewaltigen?« Tja … da müssten die Mauerblümchen schon sehr, seeeehr verständnisvoll sein, um diese Verbindung zu tolerieren.

Keine rosigen Aussichten also für Evie. Hinzu kommt die Problematik um den schlecht laufenden Spielclub ihres Vaters. (Ganz recht, ihrem Vater gehört ein berüchtigtes Casino: "Das Jenner’s war ein Ort, an dem Londoner Gentlemen Glücksspiele, gutes Essen, starke Getränke und billige Huren genossen. Es herrschte eine extravagante Atmosphäre mit einem angenehmen Hauch von Schäbigkeit.")

Und dann wäre da noch ihre gewaltbereite Verwandtschaft, die gerade Gift und Galle spuckt.

Ganz schön viel Drama, oder? Find ich auch. Mir war das Drumherum dieses Mal einen Hauch zu viel, lenkte mich von der eigentlichen Love Story ab. ABER: Dennoch hatte ich unheimlich viel Freude mit der Lektüre!

Der Schreibstil war - bis auf die kleinen Startschwierigkeiten in den ersten Kapiteln - top: bildreich, detailliert, an den richtigen Stellen humorvoll und voller herrlicher Wortgefechte. Spicy Scenes gibt es auch wieder einige, inklusive etwas … joah, derberer Wortwahl. Hat mich persönlich nicht gestört, denn ich wusste ja im Vorfeld, dass mich hier heiße Szenen erwarten würden. Weiterhin gefiel mir, dass die Freundschaft der Mauerblümchen nicht zu kurz kam.

Nun bin ich super neugierig auf Daisys Geschichte, die in wenigen Tagen erscheinen wird, der Klappentext klingt sooo verheißungsvoll!

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 4 ✰ ✰ ✰ ✰
Eine spannende Regency-Romance und ein absolutes Muss für alle Fans der Wallflowers (und des Genres). Wichtig: Es handelt sich um den dritten Band einer Reihe. Auch wenn ich selbst ständig quer in Buchreihen einsteige: Hier empfiehlt es sich wirklich, zunächst die vorherigen Werke zu lesen. (Do it! Es lohnt sich!)

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Veröffentlicht am 11.03.2023

Tolles Finale!

Gewitterleuchten
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Der Finalband von Anya Omahs Sturm-Trilogie hat mir ausgesprochen gut gefallen, sogar noch besser als "Nebelschimmer".

Es ist eine eher ruhige Enemies-to-Lovers-Geschichte, in der die Ereignisse von der ...

Der Finalband von Anya Omahs Sturm-Trilogie hat mir ausgesprochen gut gefallen, sogar noch besser als "Nebelschimmer".

Es ist eine eher ruhige Enemies-to-Lovers-Geschichte, in der die Ereignisse von der Anzahl her zwar überschaubar, dafür aber wunderbar packend und mit unheimlich viel Gefühl beschrieben worden sind. Insbesondere Leos Briefe an ihren verstorbenen Papa fand ich bewegend, diese Passagen trafen mich mitten ins Herz. Auch all die Szenen, in denen die Mädelsfreundschaft zwischen ihr, Calla und Lissa im Fokus stand, überzeugten mich hier mehr als in Band 2, wirkten runder, authentischer, eben wie Momente aus dem realen Leben.

Erzählt wird abwechselnd aus Sicht der beiden Hauptfiguren, wobei ich überrascht war, wie gut ich mich Leona hineinversetzen konnte, denn im Grunde haben die tough wirkende junge Frau und ich auf den ersten Blick wenig gemeinsam: Ich mag Gewitter, sie nicht. Sie kann backen, ich nicht. Sie liebt es, an Auto herumzuschrauben und kennt sich - nicht nur aufgrund ihres Studiums - hervorragend mit Fahrzeugen aus, während ich hingegen maximal die Automarke eines Wagens benennen könnte … wenn das Logo unübersehbar ist, hehe. (Wenn mich jemand fragen würde: 'Hey, welches Auto fährt Person XY?', würde meine Antwort wahrscheinlich lauten 'Ein rotes/schwarzes/großes/kleines/…' - you get the picture. Und wenn es um Menschen geht, die sich über ihre Autos definieren, halte ich es ohnehin wie Shania Twain: "Okay, so you've got a car || That don't impress me much".)

Aarons Beweggründe für sein Verhalten (als Kind) leuchteten mir total ein und tatsächlich tat es mir richtig leid, von seiner Vergangenheit zu lesen - auch wenn Leo selbst keine direkte Schuld traf, muss die Situation ziemlich hart für ihn gewesen sein. Irgendwie ging dieser Aspekt recht schnell unter, kaum dass er mal erwähnt worden war, was ich ein bisschen schade fand. Das große Geheimnis bzw. die Auflösung des Dramas hätte ebenfalls gerne noch einen Tick intensiver und ausführlicher ausfallen können. Apropos 'Auflösung' - das WG-Ende … schnüff! Bittersweet, aber sehr stimmig.

Ein großes Lob möchte ich noch für die Settingwahl (Lüneburg) sowie für die traumhaft schöne Gestaltung des Werkes aussprechen. Das Cover ist so ein Hingucker, erst recht in Kombination mit dem Farbschnitt. Einfach WOW!

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 4 ✰ ✰ ✰ ✰
Ein gelungener Reihenabschluss, in welchem nicht ausschließlich die Love Story im Vordergrund steht, sondern auch ernste Themen aufgegriffen werden. Überhaupt hat Anya Omah mit dieser Trilogie eine anspruchsvolle New-Adult-Reihe geschaffen, die ich allen Fans von New-Adult-Romanen wärmstens ans Herz lege.

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Veröffentlicht am 09.03.2023

Nicht das erhoffte Highlight

Master Class, Band 1: Blut ist dicker als Tinte
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Seit ihrer Matching-Night-Dilogie, die ein absolutes Highlight für mich gewesen war, hoffte ich, bald wieder ein gleichermaßen fesselndes Werk aus der Feder von Stefanie Hasse lesen zu dürfen.

Voller ...

Seit ihrer Matching-Night-Dilogie, die ein absolutes Highlight für mich gewesen war, hoffte ich, bald wieder ein gleichermaßen fesselndes Werk aus der Feder von Stefanie Hasse lesen zu dürfen.

Voller Vorfreude - und mit zugegebenermaßen recht hohen Erwartungen - stürzte ich mich also ins Leseabenteuer, doch leider konnte mich die aufgrund ihres Klappentextes so catchy und spannend klingende New-Adult-Romance der Erfolgsautorin dieses Mal nicht vollkommen überzeugen.

Den Cover-Vergleich besteht "Master Class - Blut ist dicker als Tinte" schon mal definitiv, auch hier ist die Gestaltung einfach nur ein Träumchen. Beide Cover fügen sich zu einem wunderschönen Gesamtbild zusammen und das Motiv der (Schreib-)Feder passt perfekt zum Inhalt.

Die Grundidee (Stalking/Blackmailing vor dem Hintergrund eines Schreibwettbewerbs) fand ich unheimlich kreativ, das Ganze gab mir im Vorfeld sogar irgendwie leichte Whodunnit- bzw. Agatha-Christie-Vibes. Ebenso ideal gewählt (und atmosphärisch beschrieben): das Setting - ein feudales Anwesen in Südengland. Count me in! Bei einem Schreibwettbewerb oder -Workshop in solch einem noblen Ambiente wären wir doch alle gern mit von der Partie, oder?!

Was mir hingegen weniger gefallen hat, war die Umsetzung dieser so vielversprechenden Idee.

- Direkt zu Beginn fühlte ich mich dezent von der Vielzahl der Figuren erschlagen, konnte mit den Chatfenstern der Schreibgruppenteilnehmer:innen zunächst überhaupt nichts anfangen und stolperte leicht orientierungslos ins Geschehen hinein.
- Die unterschiedlichen Text-Sequenzen rissen mich mehr aus dem Lesefluss raus, als dass sie meine Spannung auf den geheimnisvollen Bösewicht steigerten.
- Zu den beiden Hauptfiguren (Riley: im Grunde nett, aber teilweise taktlos, Kilian: Mister 'too perfect') fand ich keinen richtigen Draht, sie blieben mir fremd und ihre romantische Annäherung fiel in meinen Augen eher blass aus - vielleicht, weil mich der Mystery-Aspekt und das ganze Drumherum schlichtweg mehr interessierten als das potentielle Herzklopfen zweier Charaktere, die nicht 100%ig mein Fall waren, ich weiß es nicht. Überhaupt hatte ich mir die Gruppendynamik schlichtweg anders vorgestellt - geprägt von Konkurrenzgedanken: ja, aber insgesamt nicht so oberflächlich.

Es ist offensichtlich, wie viel Arbeit und schreibtechnisches Können in diesem gut durchdachten Roman stecken - bis zum Schluss habe ich herumgerätselt, habe sämtliche Theorien aufgestellt und wieder verworfen. Ich bin überzeugt davon, dass hier ein klassischer, 'altmodisch' geschriebener Roman in reiner Textform (ohne Chatfenster & Co.) eine intensivere, positivere Wirkung auf mich gehabt hätte.

Hat der Cliffhanger mich vollkommen hibbelig auf die Fortsetzung gemacht? - Mmmh, geht so. Um ehrlich zu sein: Neugierig auf die Auflösung bin ich schon. Aber eben nicht auf dem Level von 'OMG-ich-brauche-Band-2-auf-der-Stelle-sonst-flippe-ich-aus'.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 3 ✰ ✰ ✰
Gerne vergebe ich starke 3 Sterne und spreche eine Leseempfehlung für alle Fans von mit einer Prise Romantik angereicherten Spannungsromanen aus. Band 2, "Master Class – Mut kommt vor dem Fall", ist zeitgleich veröffentlicht worden und wird wahrscheinlich, aller Kritikpünktchen zum Trotz, irgendwann bei mir einziehen.

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Veröffentlicht am 09.03.2023

Ruhiger als Band 1, aber tiefgründiger

With you until sunrise
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Uff, fehlten mir in Band 1 die tiefergehenden Emotionen, wurde ich hier in einen regelrechten Gefühlsstrudel hineingezogen. Drama! Rachegelüste! Trauer! Reue! Schuld! Vergebung! Hoffnung! … - Ich mach’s ...

Uff, fehlten mir in Band 1 die tiefergehenden Emotionen, wurde ich hier in einen regelrechten Gefühlsstrudel hineingezogen. Drama! Rachegelüste! Trauer! Reue! Schuld! Vergebung! Hoffnung! … - Ich mach’s kurz: Es wird zum Glück letztlich alles gut.

Jep, ihr dürft euch auf ein Happy End freuen, der Weg dorthin ist allerdings steinig. Das Interessante daran: Die Story ist trotz üblicher Action irgendwie ruhiger als Band 1. … zum Teil auch vorhersehbar, gebe ich zu. Dennoch wurde ich vom Auftauchen einer bestimmten Person überrascht, die ich nicht auf dem Radar gehabt hatte: Beatrice.

Camy zeigt hier größtenteils mehr Stärke, das gefiel mir. Was Christ betrifft - Moment mal, lebt der überhaupt noch?! (Stichwort: Cliffhanger in Band 1, hehe.) Ich verrate diesbezüglich kein Sterbenswörtchen!

Der Schreibstil war erneut locker und umgangssprachlich gehalten; Easy Peasy, vom Verständnis her passte es. Einzig die Nähe zu den (Haupt-)Figuren wollte sich nicht 100%ig einstellen, dennoch mochte ich sie unterm Strich gerne.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 3.5 ✰ ✰ ✰
So gaaanz konnte mich die Dilogie nicht abholen, aber ich bin mir sicher, dass sie speziell von Dark-Romance-Fans viel Zuspruch erhalten wird.

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Veröffentlicht am 09.03.2023

Dramatisch und brutal

With you through the night
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Beim Auftakt der With-You-Serie zog zunächst das auf Spannungselemente hindeutende Cover meine Aufmerksamkeit auf sich: eine Art leuchtender Fingerabdruck. Entfernt fühlte ich mich an das Cover von "Kiss ...

Beim Auftakt der With-You-Serie zog zunächst das auf Spannungselemente hindeutende Cover meine Aufmerksamkeit auf sich: eine Art leuchtender Fingerabdruck. Entfernt fühlte ich mich an das Cover von "Kiss & Crime - Zeugenkussprogramm" von Eva Völler erinnert und hoffte auf eine ebenso unterhaltsame wie romantische Geschichte. So cute wurde es allerdings nicht, vielmehr wurde mir schnell klar: Ganz andere Schiene - eher verrucht, sündig und dark.

Tatsächlich punktet das vorliegende Werk in puncto Action weitaus mehr, eben weil die Story deutlich düsterer angelegt worden ist, darauf muss man sich eben im Vorfeld einstellen.

Apropos 'im Vorfeld': Theoretisch hätte mir auffallen müssen, dass es sich bei "With you through the night" um ein Spin-off der Rival-Reihe handelt - und das, obwohl ich sogar beide Vorgänger gelesen hatte ("You’re my rival", "You’re my fate").

Tatsächlich mochte ich Elizas Freundin Camy, die nun ihre 'eigene' Geschichte bekommen hat, damals deutlich mehr als die ursprüngliche Hauptfigur. Aber bei all den Romanwelten, in die ich abtauche, möge man mir nachsehen, dass es beim Namen 'Camy' nicht sofort geklingelt hat.

Abgesehen davon bleibt die Autorin ihrem Plotrahmen treu: Es erwartet euch ein New-Adult-Roman der etwas anderen Art. Zum obligatorischen Bad Boy gibt’s quasi noch Lebensgefahr, allgegenwärtige Bedrohung durch hasserfüllte Feinde und brutale Mafiosi-Machenschaften obendrauf.

Was mich ein wenig geärgert hat: Eigentlich ist Camy echt eine clevere junge Frau - als ihr beispielsweise zu Beginn der Story eine gewisse Person auffällig erscheint, registriert sie dies sofort. Doch kaum, dass reelle Gefahr droht, handelt sie plötzlich teilweise naiv und impulsiv.

Klar, dass sie mit diesem Verhalten zunächst bei Chris aneckt, der a) generell nicht happy darüber ist, überhaupt abtauchen zu müssen und b) vom Typ her eher die Ansicht "Lieber zu vorsichtig sein, als hinterher Hätte ich doch nur zu denken" vertritt. Aber da sie sich beide gegenseitig ziemlich attraktiv finden … na, ihr ahnt es.

Sowohl der rasante Start als auch die eigentliche Annäherung der an sich facettenreich gezeichneten Hauptfiguren ging mir einen Hauch zu flott. Insbesondere um nahtlos in die Story einsteigen zu können, empfehle ich das vorherige Lesen der Rival-Reihe, ansonsten bekommt man womöglich das Gefühl, handlungstechnisch irgendwie etwas verpasst zu haben.

Der Vorher-Nachher-Cut hätte in meinen Augen mehr Sinn gemacht, wenn es statt der Aufdröselung in eine Dilogie ein einziges, dafür seitentechnisch umfangreicheres Gesamtwerk gegeben hätte. Bei ohnehin so wenigen Seiten hingegen riss mich der Zeitsprung irgendwie aus allem raus, kaum dass ich so langsam mal ein Feeling für die Protas entwickelt hatte.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 3 ✰ ✰ ✰
Nicht schlecht für Zwischendurch, wenn man auf Romane mit düsterem Touch steht. Der Cliffhanger war fies, auch wenn ich ahnte, wie die entsprechende Auflösung aussehen würde … Nichtsdestotrotz freute ich mich, dass ich Band 2 direkt parat hatte.

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