Profilbild von Furbaby_Mom

Furbaby_Mom

Lesejury Star
offline

Furbaby_Mom ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Furbaby_Mom über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2023

Der Stoff, aus dem die Träume sind

Highland Happiness - Die Weberei von Kirkby
0

Der erste Band aus der Highland-Happiness-Buchreihe ist nicht nur für Kirkby-Fans (= begeisterte Leser:innen der vorangegangenen Erfolgsreihe "Highland Hope") ein absolutes Must-Read - alle Freunde von ...

Der erste Band aus der Highland-Happiness-Buchreihe ist nicht nur für Kirkby-Fans (= begeisterte Leser:innen der vorangegangenen Erfolgsreihe "Highland Hope") ein absolutes Must-Read - alle Freunde von cosy Small-Town-Vibes, interessanten Familienstories und unterhaltsamen Wohlfühlromanen werden die Geschichte von Collum und Harriet lieben.

Kann mir bitte jemand verraten, wo genau in den schottischen Highlands sich dieser bezaubernde kleine Ort versteckt?! Die literarische Rückkehr nach Kirkby war Balsam für meine Seele und fühlte sich wie ein Nachhausekommen an.

Was habe ich gelacht! Mit solch köstlicher Situationskomik hatte ich nicht gerechnet - und das auch noch beim adretten und stets professionell auftretenden Bürgermeister Collum, auf dessen Story ich seit meinem ersten Kirkby-Ausflug hingefiebert hatte. Ich war hingerissen von seiner Verliebtheit auf den den ersten Blick (- ich sage nur: "Schicksalsfrau" -), gerührt von seiner Unbeholfenheit und Verletzlichkeit. Seine dramatische Backgroundstory hat mich gleichermaßen geschockt und tief bewegt; am liebsten hätte ich Collum einfach in den Arm genommen. Was für ein umwerfender Mann (im wahrsten Sinne des Wortes, Stichwort: Alpaka-Begegnung, hihi)!

Erzählt wird aus der Sicht beider Hauptfiguren, in die ich mich so easy hineinversetzen konnte, als würde ich sie bereits seit Jahren kennen; ihre Gefühle und Gedanken sind durchwegs nachvollziehbar und stimmig ausgearbeitet worden. So sehr ich die kreative Harriet mochte, fieberte ich hier bei der männlichen Perspektive sogar noch etwas intensiver mit. Hach, Collum hat einfach mein Herz!

Über das Wiedersehen mit zahlreichen vertrauten Kirkby-Gesichtern habe ich mich riesig gefreut! Insbesondere die Dialoge zwischen Collum und Jon (der sich zwar über die plötzlich entfachte Schwärmerei seines Freundes amüsiert, jedoch immer um sein Wohl besorgt ist und sich nur das Beste für ihn wünscht) habe ich total genossen. So authentisch und on point!

"» […] Glaub mir, du willst nicht mit jemandem zusammen sein, der erst davon überzeugt werden muss, dass du nicht die schlechteste Partie bist. […]«" - Yes! Amen to that.

Auch Collums Gespräche mit seiner mütterlichen Angestellten Leslie erwärmten mein Herz. Apropos Figuren: Kirkby-Neulinge finden im Anhang ein umfassendes Personenregister, sodass niemand Sorge haben muss, bei einer gewissen sympathischen Großfamilie womöglich den Durchblick zu verlieren. Und wo wir schon beim Anhang sind: Über ein leckeres Rezept dürft ihr euch ebenfalls freuen!

An alle, die sich vielleicht denken: 'Herrje, mit dem Themengebiet Textilien kenne ich mich eigentlich gar nicht aus - ob die Geschichte dann überhaupt was für mich ist … ?': Trust me! Charlotte webt dieses Plotelement dermaßen gekonnt in die Romanze mit ein, dass es sich wie selbstverständlich liest - und unheimlich interessant obendrein. (Sofort muss ich an Harriets zuckersüße Geste mit dem Pullover denken, ahhh! Kein Wunder, dass Collum hin und weg von ihr ist.)

Was den Schreibstil der Erfolgsautorin betrifft, fasse ich mich kurz: Perfekt! Herrlich romantisch, humorvoll, realitätsnah, tiefgründig und spannend - vor traumhaft schöner landschaftlicher Kulisse! (Das Wort "Kontrolletti" habe ich übrigens in mein Alltagsvokabular übernommen.) Natürlich kommt auch die Tierliebe nicht zu kurz. Ein weiteres Highlight: die cleveren Wortspiele in den Kapitelüberschriften.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 5 ✰ ✰ ✰ ✰ ✰
Soooo schön! In meinen Augen hat Charlotte McGregor sich mit diesem Werk selbst übertroffen. Ich liebe ja wirklich all ihre Geschichten aus dem Kirkby-Universum, doch "Highland Happiness - Die Weberei von Kirkby" ist eindeutig mein bisheriger Lieblingsband. Lasst euch diesen Buchschatz nicht entgehen!
Zum Glück werde ich nicht allzu lange auf Kirkby-Nachschub warten müssen: "Die Töpferei von Kirkby" (= Band 2 der im Selfpublishing veröffentlichten Spin-off-Reihe) erscheint bereits im April 2023, juchuuu!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.03.2023

Sehr gelungen!

Soraya (Ikonen ihrer Zeit 8)
0

"Sie war doch nur eine junge Frau, die sich rettungslos in einen attraktiven und liebenswerten Mann verliebt hatte."

Another day, another Ullstein-Highlight … So oder ähnlich könnte die Überschrift meiner ...

"Sie war doch nur eine junge Frau, die sich rettungslos in einen attraktiven und liebenswerten Mann verliebt hatte."

Another day, another Ullstein-Highlight … So oder ähnlich könnte die Überschrift meiner Rezension lauten, denn insbesondere die Reihe 'Ikonen ihrer Zeit', deren achten Band ich gerade beendet habe, ist einfach nur herausragend.

Bei den Stichworten 'Die Prinzessin mit den traurigen Augen' und 'Märchenhochzeit' werden viele Leser:innen vielleicht zunächst an die verstorbene Exfrau des britischen Königs Charles III. denken. Tatsächlich gibt es durchaus so einige Parallelen zwischen Diana und Soraya: Beide
- heirateten sehr jung einen Royal,
- wurden vom Volk ihres Landes vergöttert,
- waren hübsch anzusehen,
- galten als modische Stilikone,
- waren für ihre Warmherzigkeit bekannt, sorgten sich insbesondere um die Armen, Schwachen und Kinder.

Beide starben viel zu früh.

Und was ihre Liebesbeziehungen betrifft: Beide Ehen endeten in einer Scheidung.

Aber während bei Diana und Charles die Trennung fast schon einer Erlösung gleichkam, blieben die liebevollen Gefühle bei Soraya und ihrem Schah bestehen - sie wollten nicht, sondern MUSSTEN sich scheiden lassen. … weil der persische Thron nach einem Thronfolger verlangte. Denn im Gegensatz zu Lady Di, die zwei Söhnen das Leben schenkte, blieb dem persischen Paar das Glück der Elternschaft verwehrt.

Mal ehrlich, wie bitter ist das denn? Da findet man die große Liebe - etwas, nach dem manche Menschen ihr Leben lang vergeblich suchen - und dann wird man quasi gezwungen, dieses Glück wieder aufzugeben?! Das klingt eigentlich mehr nach dramatischer Tragikromanze aus Hollywood als nach dem wahren Leben, würde man meinen. Tatsächlich gab es ihn jedoch wirklich, diesen Schicksalsmoment für Soraya und ihren Gatten.

Verzweifelt, weil er seine Seelengefährtin nicht verlieren will, macht Schah Mohammad Reza Pahlavi ihr einen herzzerreißenden Vorschlag: Aufgrund ihrer Kinderlosigkeit müsste er - vorübergehend und ausschließlich bis zur Geburt eines Sohnes - eine Zweitehe eingehen. Soraya lehnt dies jedoch entschieden ab …

Als ich bei der im Klappentext angekündigten dramatischen Wendung angekommen war, wurde ich - da mir zuvor lediglich Sorayas Name bekannt gewesen war - komplett überrumpelt. Diesen Ausgang hatte ich nicht kommen sehen.

Was für eine immens lesenswerte, rundum mitreißend geschriebene Romanbiografie! Selten habe ich solch eine sympathische Figur wie Soraya erlebt. Stark, klug und voller Güte. Die Autorin zeichnet ein sehr wohlwollendes Bild von ihr, sodass man die Prinzessin nur bewundern kann. … und mit ihr mitfühlen muss - ach, ich hätte ihr so sehr ein Wunder gewünscht.

Ihre - fiktive - beste Freundin, die nicht auf den Mund gefallene Berlinerin Lieselotte Reinecke, steht Soraya in nichts nach und normalerweise hätte ich sie - wenn Soraya nicht ebenfalls so liebenswert beschrieben worden wäre - als den wahren Star der Story bezeichnet. Ebenfalls tolle Figuren: Sorayas restliche Familienmitglieder - ihr Opa, ihre Eltern, ihr jüngerer Bruder Bijan.

Es gibt einige Zeitsprünge, die allesamt schlüssig verknüpft werden. Einziger Wermutstropfen: An manchen Stellen fielen die Schilderungen von bedeutenden Ereignissen oder persischen Gebräuchen, über die ich gerne mehr gelesen hätte, etwas kurz aus.

Die Tatsache, dass Sorayas karitatives Engagement in Berlin (die Vermittlung von 'Trümmerkindern' an Pflegefamilien) eine fiktive Ergänzung seitens der Autorin darstellt, fand ich überhaupt nicht schlimm, da es dennoch insgesamt vollkommen glaubwürdig wirkte, hervorragend zu Sorayas Charakter passte und die Story vorantrieb. Zudem war mir von Anfang an bewusst gewesen, dass Romanbiografien eben keine reinen Faktenberichte sind, sondern stets auch gewisse Ausschmückungen zu Unterhaltungszecken aufweisen (müssen).

Ein weiterer Pluspunkt in meinen Augen: Politische Geschehnisse (= die inhaltlichen Elemente, die mich bei historischen Romanen leider schnell langweilen, falls sie zu trocken runtergerattert werden), wurden nur angedeutet, nicht übermäßig detailliert beschrieben. So bekam ich genau den richtigen Anreiz, um mich später selbst etwas näher in die Thematik einzulesen.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 5 ✰ ✰ ✰ ✰ ✰
In jedem Fall ist es der Autorin gelungen, mein Interesse für diese beeindruckende Persönlichkeit zu wecken, weshalb Sorayas Autobiografie ("Palast der Einsamkeit") direkt auf meine Wunschliste gewandert ist. Ganz klare Leseempfehlung für alle Fans des Genres!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.02.2023

Grandios - noch mitreißender als Band 1!

Die Wallflowers - Lillian & Marcus
0

Er über sie:
"»Ein Blick genügt, und jeder halbwegs vernünftige Mann würde schreiend in die entgegengesetzte Richtung davonrennen.«"

Was für eine bezaubernde Buchreihe! … die mit jedem Band besser und ...

Er über sie:
"»Ein Blick genügt, und jeder halbwegs vernünftige Mann würde schreiend in die entgegengesetzte Richtung davonrennen.«"

Was für eine bezaubernde Buchreihe! … die mit jedem Band besser und besser zu werden scheint! Hatte der Auftakt um die liebenswerte Mauerblümchen-Clique mir schon wunderbar gefallen, bin ich nun gänzlich hingerissen.

Die romantische Love Story von Lillian und Marcus hat alles, was mein Regency-Herz begehrt! Die Annäherung zwischen den beiden Hauptfiguren, überhaupt die Ausarbeitung der Charaktere ist ein Knüller!

"Sie war […] so unterhaltsam in ihrer kratzbürstigen Sturheit, dass er der Herausforderung, die sie darstellte, nicht hatte widerstehen können. […] Ihre außerordentlich freche Art unterschied sie von allen anderen Frauen […]."

Die clevere, wortgewandte, toughe Amerikanerin Lillian war von Anfang an meine unangefochtene Favoritin unter den Wallflower-Mädels. Ich liebe ihre Schlagfertigkeit! Lillian schert sich herzlich wenig um die stocksteifen Konventionen der englischen Adelsgesellschaft, was mitunter zu traumhaft amüsanten, spritzigen Dialogen zwischen ihr und Lord Westcliff führt - ich war begeistert!!

"Für Lillian, die schon immer dazu geneigt hatte, Autoritäten Eier ins Gesicht zu werfen, stellte Westcliff eine unselige Versuchung dar. Nur wenige Momente waren so befriedigend gewesen wie die, in denen sie ihn über alle Maßen verärgert hatte."

Und was den charismatischen Marcus betrifft … auf Simons Hunts guten Freund hatte ich bereits im ersten Band ein Auge geworfen. Es widerstrebt dem für seine kühle Dominanz bekannten Aristokraten zutiefst, dass ausgerechnet dieses ungehobelte, scharfzüngige, "mit einem gepflegten Zynismus" und katzenhaften Augen ausgestattete Frauenzimmer sein Blut in Wallung bringt. Er, der normalerweise die Beherrschung in Person ist, erkennt sich plötzlich selbst kaum wieder - dabei ist Lillian Bowman ein wahrer "Teufelsbraten"!

Mit jeder Seite habe ich mich tiefer in die Geschichte hineingeträumt, verlor mich in den atmosphärischen Beschreibungen, spürte das heftige Knistern zwischen Lillian und Marcus … und genoss diese rundum gelungene, unterhaltsame Enemies-to-Lovers-Regency-Romance in vollen Zügen!

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 5 ✰ ✰ ✰ ✰ ✰
Ein Muss für alle Regency-Leser:innen! Auch #Bridgerton -Fans sollten sich dieses Juwel nicht entgehen lassen, denn es gibt so manche spicy scenes, die ziemlich hot sind. Zum Glück steht Band 3 schon im Regal parat, denn der Teaser für Evies Story hat mich eiskalt erwischt, I can’t wait!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.02.2023

Könnte direkt aus Austens Feder stammen - wundervoll!

Miss Bennet
0

"Es ist eine traurige Tatsache, dass eine junge Frau, die unglücklicherweise ohne die geringsten Aussichten auf die Welt kommt, gut daran tut, wenigstens als Schönheit geboren zu werden. Arm und hübsch ...

"Es ist eine traurige Tatsache, dass eine junge Frau, die unglücklicherweise ohne die geringsten Aussichten auf die Welt kommt, gut daran tut, wenigstens als Schönheit geboren zu werden. Arm und hübsch zu sein ist schon schlimm genug; aber bettelarm und unansehnlich zweifellos ein hartes Schicksal."

Dieser Schmöker von 700+ Seiten war viel zu schnell ausgelesen, das sagt eigentlich schon alles, oder?!

Ihr Lieben, ich konnte mein Glück kaum fassen. - Janice Hadlow ist mit diesem herausragend geschriebenen Meisterwerk etwas gelungen, was ich nie für möglich gehalten hätte: Ihr Schreibstil ist so nah an der Erzählkunst meiner auf ewig verehrten Lieblingsautorin Jane Austen dran, dass man zwischenzeitlich meinen könnte, es handele sich um ein weiteres Austen-Original. Wow, wow, wow!

Ich erlebte die Ereignisse aus meinem 'Lieblingsbuch auf Lebenszeit' (= "Stolz und Vorurteil") aus der Perspektive der unscheinbarsten Bennet-Schwester. Neben der klugen, wortgewandten, humorvollen Elizabeth, der bildhübschen, sanftmütigen Jane, der übermütig-frechen, stürmischen Lydia und der an Lydias Lippen und Rockzipfel hängenden Kitty verblasst die ruhige Mary aka das Sandwich-Kind der in Longbourn ansässigen Familie komplett. "[…] ihre Schwestern überstrahlten ihre Unscheinbarkeit, ja, schienen ihre Existenz gänzlich auszulöschen." Es ist höchst unwahrscheinlich, dass Mary jemals heiraten, geschweige denn wahre Liebe erfahren wird. Für ihre Eltern, speziell für ihre Mutter, ist sie eine einzige Enttäuschung.

"Inmitten einer großen Familie war sie mutterseelenallein."

Diese Geschichte hat mir sowas von das Herz gebrochen! Ich habe ja generell ein Faible für Underdog-Charaktere und hatte mich schon immer gefragt, wie Marys Sicht der Dinge wohl aussehen würde. Sagen wir’s mal so: Meine heimliche Sympathie für Mama Bennet bleibt einzig im Austen-Werk bestehen, hier jedoch verpuffte sie binnen weniger Zeilen und wandelte sich in tiefe Abneigung. Es ist mir unbegreiflich, wie man so lieblos und gehässig dem eigenen Kind gegenüber sein kann. Ernsthaft, ich war fassungslos.

"Mary hatte den Fehler begangen, weder das Aussehen noch den Charme der anderen weiblichen Familienmitglieder zu erben. Diese Sünde war in Mrs Bennets Augen unverzeihlich, wie Mary schon früh begriff."

Von der ersten Zeile an tauchte ich tief in die mir so wohlvertraute Storywelt ab, litt mit Mary mit, verdrückte im Laufe der Handlung einige Tränen und wünschte der warmherzigen, von ihrem Umfeld permanent missverstandenen und ungerecht behandelten jungen Protagonistin alles Glück der Welt.

Papa Bennets gleichgültiges, rücksichtsloses Verhalten Mary gegenüber entsetzte mich, selbst Lizzie und Jane sah ich dank dieses gänzlich neuen Blickwinkels plötzlich in einem mitunter unschmeichelhaften Licht, während andere Figuren wie Charlotte oder Mr. Collins nicht nur aufgrund ihrer Rolle, sondern auch wegen ihrer facettenreichen, tiefgründig ausgearbeiteten Wesenszüge eine willkommene Überraschung darstellten.

Gekonnte bedient sich die Autorin bedeutsamer Plot-Elemente aus "Pride and Prejudice", lässt sie - versehen mit einem Twist - spielerisch in die neue Geschichte einfließen; so findet beispielsweise das legendäre Gespräch zwischen Lizzie und Lady Catherine de Bourgh hier zwischen Mary und einer anderen Dame statt. Herrlich!

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 5 ✰ ✰ ✰ ✰ ✰
Herzzerreißend und traumhaft schön zugleich, ich bin begeistert! Dieses Werk ist ein absolutes Must-Read für jede Janeite (sowie für alle Regency-Fans und Leser:innen von historischen Frauenromanen). Hoffentlich beglückt uns Janice Hadlow ganz, ganz bald mit einem weiteren Regencyroman!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.02.2023

Würdiger Abschluss

Like Shadows We Hide
0

Puh, wer mich kennt, weiß: Nur wenige Dinge regen mich so sehr auf wie Ungerechtigkeit. Da könnte ich aus der Haut fahren! … sowohl im realen Leben als auch bei Geschichten, in denen Charakteren Übles ...

Puh, wer mich kennt, weiß: Nur wenige Dinge regen mich so sehr auf wie Ungerechtigkeit. Da könnte ich aus der Haut fahren! … sowohl im realen Leben als auch bei Geschichten, in denen Charakteren Übles widerfährt (und es für die 'Bösewichte' keine bzw. in meinen Augen zu geringe Konsequenzen gibt).

Was die beiden Hauptfiguren betrifft: Harper und Everett haben in der Vergangenheit so einiges mitmachen müssen. Um es nett auszudrücken: Holy Shit. Im Nachhinein wundere ich mich nicht im Geringsten über Harpers anfänglich unterkühlt wirkende Art. Sie durchläuft eine bemerkenswerte Veränderung und ihre Stärke kann man nur bewundern. Everett mochte ich sogar noch mehr, ihn muss man einfach lieben.

Herrscht zwischen ihnen eine besondere Anziehungskraft: ja. Ging mir die romantische Annäherung teilweise etwas zu schnell: ja. Dennoch: Hauptsache, glaubwürdig - und hier legt die Autorin echt eine Punktlandung hin.

Was mir außerdem gut gefallen hat:

Die kleine Alaska ist einfach entzückend!

Das Thema Eiskunstlauf ist in angemessenem Maße präsent.

Den einzigartigen Schreibstil der Autorin empfand ich als noch angenehmer (im Vergleich zu den Vorgängern). Er war feinfühlig, triefte dieses Mal jedoch nicht vor Poesie. Nicht falsch verstehen - Dade versteht es durchaus, dieses besondere Stilmittel gekonnt zu nutzen, sie hat enormes Schreibtalent. Allerdings waren mir all die blumigen Formulierungen, überbordenden Beschreibungen und gedanklichen Ausschweifungen in den letzten Bänden - rein von der Anzahl her - stets einen Hauch too much gewesen. (Beziehungsweise: Sie passten meiner Meinung nach nicht ideal zu den teilweise recht heftigen, aufwühlenden Hintergrundstories der Figuren; ich glaube, in einem Roman ohne viel Drama hätten sie ganz anders, intensiver, bereichernder gewirkt, dort wären sie quasi die Kirsche auf dem Sahnehäubchen gewesen.) Aber im Finale der Reihe passte die poetische 'Dosis' prima.

Das Cover … come on! Spontan fällt mir keine andere Buchreihe ein, deren Cover mit der Aufmachung der Winter-Dreams-Werke mithalten könnte. Wun-der-schön!!

Einziger Wermutstropfen: Müssen denn in jedem Band der Reihe zwingend dermaßen düstere Elemente vorkommen? Ich verstehe den Gedanken, dass die Stories tiefgründig wirken sollen. Dass sie sich von anderen New-Adult-Werken abheben sollen. Alles fein. Doch hin und wieder hätte die Tragik auch etwas runtergefahren werden können, finde ich. Auch im finalen Band schwingt für meinen Geschmack etwas zu viel Negativität mit, zumal das Drama gegen Ende recht überladen (und zack, zack abgehandelt) rüberkam. Achtung: Unbedingt die Triggerwarnung beachten!

Nichtsdestotrotz: Es war toll, noch ein letztes Mal nach Aspen reisen zu können und die Eislauf-Clique wiederzusehen.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 4 ✰ ✰ ✰ ✰

Der würdige Abschluss einer außergewöhnlichen NA-Reihe, der sicher viele Leser:innen dieses Genres begeistern und Winter-Dreams-Fans auf eine Fortsetzung hoffen lassen wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere