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Veröffentlicht am 13.10.2022

Me, myself and I

Sunrise Full Of Wonder
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Für mich war der dritte und finale Band der New-Adult-Reihe "Berlin Nights" (- die mich aufgrund ihres Berlin-Settings und der wunderschönen Covergestaltung ohnehin gereizt hatte -) auch gleichzeitig das ...

Für mich war der dritte und finale Band der New-Adult-Reihe "Berlin Nights" (- die mich aufgrund ihres Berlin-Settings und der wunderschönen Covergestaltung ohnehin gereizt hatte -) auch gleichzeitig das erste Buch der Autorin.

Von vielen Bookstagrammerinnen hatte ich bereits begeisterte Reviews zu diesem Roman gelesen, doch leider verlief mein Leseerlebnis, obwohl ich Friends-to-Lovers-Romances eigentlich liebe, etwas anders.

Das Negative zuerst (- denn ehrlich gesagt, ich will es aus dem Weg haben; ich schreibe ungern negative Bewertungen und würde viel lieber jeden Roman einfach nur von Herzen lieben -).

Die weibliche Hauptfigur fand ich anfangs ganz nett, mit fortschreitender Story wurde sie mir jedoch immer unsympathischer (aufgrund ihrer an pubertäre Naivität grenzenden, oft verbissenen-bockigen Art sowie wegen diverser Handlungen, die ich ich nicht nachvollziehen, geschweige denn gutheißen konnte). An einem Punkt hätte ich am liebsten das Buch zugeklappt, weil ich sie nicht mehr ertragen konnte, wollte den herzensguten Lenny schütteln und ihn fragen, warum er sich das antut.

Obwohl aus zwei Perspektiven erzählt wird, liegt der Fokus klar auf der weiblichen Stimme, doch gerade bei dieser Geschichte hätte mir eine intensivere Behandlung der Sicht von Lenny gewünscht (den ich eben deutlich mehr gemocht habe als Maya, bei der es gefühlt immer nur hieß 'ich, ich, ich und ICH'). Sein Charakter hätte bestimmt noch so viel mehr zu bieten gehabt (z.B. im Hinblick auf seine Familie oder seinen christlichen Background).

Der romantische Aspekt fiel flach aus in meinen Augen – null Herzklopfen, null Chemistry. Die Annäherung der beiden Hauptfiguren zog sich gefühlt eeeeewig in die Länge (erst in Kapitel 25, auf der 250! Seite, kommunizieren sie endlich mal offen miteinander, Halleluja!) und der Großteil der Handlung, von der ich mir so viel - vor allem eine süße, lebensbejahende Geschichte - erhofft hatte, erschien mir zwischenzeitlich langatmig und langweilig.

Wenn man schon nach 90% der Story noch auf Biegen und Brechen solch ein tragisches Thema in die letzten 10% der Handlung quetschen muss, sollte es mit überbordender Intensität behandelt werden und nicht auf solch oberflächlich-knappe, lieblose Weise, wie es hier erfolgt ist (- idealerweise eher mittig in der Handlung, gefolgt von einer intensiven Auseinandersetzung, und dann müsste für das große Drama-Element kurz vor Schluss eben eine andere Idee gefunden werden.) Ich war schockiert und anschließend sogar richtig sauer. Ja, es ist wichtig, dass dieses Tabuthema offen angesprochen wird, dass ein gesellschaftlicher Dialog darüber angeregt wird, und Kudos an die Autorin, dass sie sich an dieses heftige Thema überhaupt herangewagt hat. ABER: Es hätte viel, VIEL mehr im Fokus stehen müssen, insbesondere die damit einhergehende (in Deutschland vorgeschriebene) psychologische Beratung. Man darf nicht vergessen, dass nicht jede Leserin über die (diesbezüglich hoffentlich dauerhaft anhaltende, ansonsten wird sie ein böses Erwachen haben) Gewissheit einer Maya verfügt. Als jemand, der hautnah im früheren Freundeskreis miterleben musste, wie ein Mädchen aufgrund unzureichender psychologischer Vorab-Beratung nach ihrer Entscheidung in eine tiefe Depression stürzte (mit der sie jahrelang zu kämpfen hatte und aufgrund ihrer Reue angesichts der Unumkehrbarkeit dieses Eingriffs sogar zwischenzeitlich suizidgefährdet war), und auch als jemand, der die Hilflosigkeit und Machtlosigkeit ihres Umfelds miterlebt hat (denn so was betrifft zwar hauptsächlich, aber eben nicht ausschließlich nur SIE als Person, insbesondere wenn ein von jugendlichen Prioritäten beeinflusster Spontan-Entschluss sich als Irrtum herausstellt), finde ich jede oberflächlich beschriebene Einbindung eines solchen Eingriffs mehr als grenzwertig. Am liebsten würde ich alle Leser:innen an sie weiterverweisen, denn so was verändert einen Menschen für immer und will wohl überlegt sein. Ob Maja rückblickend mit Mitte 40 immer noch denken wird 'Ach, Hauptsache, ich konnte damals weiterhin skaten und malen und musste meine Tätowier-Sessions nicht vorübergehend pausieren'? Sagen wir’s mal so: Ich hoffe es ehrlich für sie und wünsche es ihr für ihr Seelenheil. Lange Rede, kurzer Sinn: Die hier erfolgte oberflächliche Art und Weise der Auseinandersetzung mit dieser ernsten Thematik gefiel mir überhaupt nicht.

Ich bin kein Fan von Ausdrücken wie "LOL" in Dialogen. (Cringe!) In Textnachrichten - meinetwegen, das geht gerade noch, aber nicht in Gesprächen. Dort wirkt es schlichtweg wie das reinste Teenie-Slang-Klischee.

Die großen Zeitsprünge von mehreren Jahren fand ich nicht schlimm. Wenn ich die Story einfach als allgemeinen Roman über die Jugend eines Mädchens betrachte (da mir die Love Story ja eher nebensächlich vorkam), deren Fokus auf Freundschaft, persönlicher Weiterentwicklung und der Loslösung von Personen mit toxischem Verhalten liegt, sind Zeitsprünge sogar von Vorteil, da sie uns einen großen Zeitraum überblicken lassen.

Was hat mir gefallen?

Die gesamte Cliquendynamik war toll, zudem wurden die Charakterzüge der Nebenfiguren vielschichtig und realistisch ausgearbeitet.

Die Auflösung von Mayas Geheimnis fand ich kreativ, plottechnisch passend platziert und erfrischend anders. Die von der Clique darüber geführten Dialoge waren interessant gestaltet und regten zum Nachdenken an.

Da ich meine Rezension on a good note abschließen möchte, habe ich mir mein Highlight für den Schluss aufgehoben, und das war ganz klar der Schreibstil der Autorin. Meine obige Kritik in puncto langatmige Passagen, fehlende Romantik, oberflächliche Ausarbeitung etc. bezog sich nämlich rein auf den INHALT der Geschichte, die unterm Strich eben nicht meinen Geschmack getroffen hat. Die reine Erzähltechnik hingegen (Dialoge bzw. Wortwahl im Allgemeinen; stimmige Übergänge, etc.) zeigt mir, dass die Autorin sehr wohl gut schreiben kann. Ich wünschte, der Plot und die weibliche Hauptfigur hätten mir mehr zugesagt, dann wäre das Werk vielleicht sogar ein richtiger Hit für mich geworden. Auf jeden Fall möchte ich nun nachträglich den Trilogie-Auftakt nachholen, da ich total neugierig auf die Story von Sydney und Luke bin.

Fazit: 3 Sterne (für Schreibtechnik, Nebenfiguren, Covergestaltung)

Ein ruhiger Pro-Choice New-Adult-Roman mit starker feministischer Note und einer sehr Ich-bezogenen weiblichen Hauptfigur, die mit ihrem Verhalten polarisiert, was durch den netten Freundeskreis jedoch meist abgefedert (und dadurch erträglich) wird. Von mir gibt es eine eingeschränkte Empfehlung für eingefleischte Fans dieses Genres.

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Veröffentlicht am 10.10.2022

Wunderschöner Eyecatcher im Regal, mehr aber leider nicht

Maple-Creek-Reihe, Band 1: Meet Me in Maple Creek (der SPIEGEL-Bestseller-Erfolg von Alexandra Flint)
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Ähm…okay… Bzw. nicht okay. Himmel, wie soll ich diese Rezension nur anfangen… Der Reihe nach! Ich hatte mich unheimlich auf dieses Buch gefreut und (entgegen meiner üblichen Vorgehensweise bei potenziellen ...

Ähm…okay… Bzw. nicht okay. Himmel, wie soll ich diese Rezension nur anfangen… Der Reihe nach! Ich hatte mich unheimlich auf dieses Buch gefreut und (entgegen meiner üblichen Vorgehensweise bei potenziellen neuen Reads) sogar darauf verzichtet, vorab in die Leseprobe hineinzuschnuppern. Hätte ich nur mal nicht mit meiner Tradition gebrochen, dann wäre die Enttäuschung nicht so groß gewesen – bzw. dann hätte ich das Werk wahrscheinlich gar nicht erst in Betracht gezogen.

Vielleicht lag es an meinen hohen Erwartungen (befeuert durch den überwältigenden Bookstagram-Hype um die Maple-Creek-Reihe), dass mein Resümee letztlich so negativ ausfällt. Oder an der umwerfend schönen Aufmachung des Buches (- warme Coverfarben, mit Goldglanz schimmernde Verzierungen, der hübscheste Buchschnitt, den ich je gesehen habe -), die meine Hoffnungen auf ein tolles Leseerlebnis geschürt hatte. Jedenfalls erwartete ich eine heimelig-süße, romantisch-mitreißende New-Adult-Story vor traumhafter, herbstlicher Kleinstadtkulisse. Fehlanzeige.

Erzählt wird aus mehreren Perspektiven (hauptsächlich Mira/Mirella und Joshka aka Tomber). Ich kann nur ahnen, wie viel Herzblut der jungen Autorin in diesem Projekt steckt, deshalb möchte ich meine Kritikpunkte so knapp und sachlich wie möglich halten. Mir fehlten das erhoffte Kleinstadt-Flair und das damit verbundene Cozy Feeling, weiterhin blieb die Tiefgründigkeit in Sachen Charakterentwicklung sowie Glaubwürdigkeit/Lebensnähe aus. Zahlreiche Formulierungen zu Gedankengängen und Dialogen wirkten aufgesetzt und unrealistisch auf mich – angefangen bei Miras bester Freundin Tami, die sie permanent "Schätzchen" nennt über Aussagen wie "Jetzt schwing endlich deinen hübschen Hintern hierher" (- ernsthaft, wer redet denn so? -) bis hin zum gesamten Themengebiet "Untergrund". Ja ja, es wird nämlich höchst kriminell, das hättet ihr nicht gedacht, gell?! Ich auch nicht.

Apropos: Dieser ganze düstere Aspekt bzw. die Einarbeitung eines solchen Kontrasts zur erwarteten NA-Love-Story erinnerte mich sehr an "Burning Bridges" von Tami Fischer, welches übrigens zu meinen Lieblingswerken zählt – mit der Kombination Romance und Kriminalität an sich habe ich also überhaupt kein Problem, wohl aber mit dem (es tut mir so leid, das sagen zu müssen, aber ich möchte ehrlich bleiben) vergleichsweise deutlich schwächeren, in puncto Übergänge und Wortwahl teilweise holprigen Schreibstil, mit dem ich überhaupt nicht zusammenkam. So "sprudelte" mir während der Lektüre leider kein "Lachen über die Lippen". Die Tatsache, dass die Figuren sich in den Dialogen für meinen Geschmack vieeeeel zu häufig mit ihren Vornamen ansprechen (wer mich kennt, weiß, dass mich so was immer etwas ärgert, aber dass ich über diesen Punkt in der Regel gerne hinwegsehe, wenn bei einer Geschichte ansonsten alles passt) hat nicht gerade geholfen.

Was mir gefallen hat:

Die gesamte Aufmachung des Romans ist eine Klasse für sich – besser geht es nicht. Absoluter Wow-Faktor, PR-technisch alles richtig gemacht.

Fazit: 1½-2 ✰ ✰

Meine Bewertung setzt sich zusammen aus der grandiosen Gestaltung und der interessanten inhaltlichen Grundidee. Mich persönlich hat das Werk eher enttäuscht zurückgelassen, da es komplett anders war, als ich erwartet und gehofft hatte und der Schreibstil mir leider gar nicht zusagte. Vom bereits erschienenen Band 2 werde ich trotz höchst dramatischem Cliffhanger am Ende eher Abstand nehmen, obwohl es mich bzw. meinen inneren Monk natürlich gewaltig in den Fingern juckt, den Farbschnitt der Dilogie zu vervollständigen.

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Veröffentlicht am 10.10.2022

California Dreaming

Malibu Love
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Schon der Reihenauftakt von Nadine Kergers Be-Mine-Reihe, "New York Dreams", klingt unheimlich interessant, weshalb er direkt auf meine Wunschliste gewandert ist; mein erstes Buch der Autorin ist jedoch ...

Schon der Reihenauftakt von Nadine Kergers Be-Mine-Reihe, "New York Dreams", klingt unheimlich interessant, weshalb er direkt auf meine Wunschliste gewandert ist; mein erstes Buch der Autorin ist jedoch Band 2 geworden: "Malibu Love".

(Beide Bände sind in sich geschlossene Geschichten, die wie ein Einzelband gelesen werden können. Zwar kenne ich nun bereits das Ende von Band 1, aber dies hat meine Neugier darauf nur noch mehr befeuert und ich möchte unbedingt erfahren, wie alles begann!)
 
Die sonnigen Wohlfühlvibes, die das wunderschöne Cover versprüht, setzen sich in der gesamten Story fort – was für ein tolles Setting! California Dreaming pur! Oftmals ist es in anderen Romanen so, dass man als Leser:in zu Beginn der Handlung das jeweilige Setting vor die Nase gesetzt bekommt, welches dann stichwortartig runtergerattert wird, ehe anschließend kein Wort mehr über den Handlungsort fällt – hier ist dies nicht der Fall, zum Glück! Falls ihr anfällig seid für Herbst- oder Winter-Blues: Schnappt euch dieses Buchschätzchen und träumt euch an den kalifornischen Strand!
 
Der Schreibstil der Autorin ist wundervoll! Bildreich, herrlich unterhaltsam und mit authentischen Dialogen gespickt, die an den passenden Stellen viel Gefühl aufweisen (z.B. im Hinblick auf die Dynamik zwischen Isy und ihrer Schwester Kathy oder in ihrem Umgang mit ihrer einstigen Jugendliebe Lucas - Isys Gedanken sind stets realistisch und nachvollziehbar). Gleichzeitig schreibt die Autorin mit einem flotten Humor, modern und umgangssprachlich - ohne dass die Gespräche plump, verkünstelt oder aufgesetzt wirken. Einzig die Tatsache, dass die Figuren sich in den Dialogen recht häufig mit ihren Vornamen ansprechen, war nicht so mein Fall (- ist einfach ein pet peeve von mir).

An manchen Stellen hätte ich mir etwas mehr Kreativität in puncto Plot gewünscht, z.B. fallen Isy sowohl der perfekte Job als auch die ideale Wohnmöglichkeit quasi in den Schoß, und der Grund für das Drama kurz vor Schluss war mir einen Hauch zu vorhersehbar bzw. Schema F.

Beide Hauptfiguren sind Sympathieträger. Normalerweise würde ich bei einem unnahbaren Bad Boy wie Connor dahinschmelzen wie Eis in der Sonne, doch nicht der berühmte Surfer-Boy war mein Highlight (- vielleicht lag es am Man Bun, diese Frisur geht für mich geschmacksmäßig gar nicht -), sondern Isy, aus deren Perspektive in der Ich-Form erzählt wird. Ich liebe ihre spontane, flippige, direkte, selbstbewusste, liebenswürdige Art, ihre Schlagfertigkeit, ihre Cleverness, ihre Loyalität. Auch die Nebenfiguren haben mich begeistert, allen voran Isys Schwester, die ich zwischenzeitlich am liebsten kurz mal in den Arm genommen und getröstet hätte, und deren Entwicklung ich absolut gefeiert habe. Ebenfalls unheimlich sympathisch: Isys neuer Vorgesetzter. Und einen süßen Hund gibt’s obendrein!

Leider ist der Buchrücken nicht sehr stabil verarbeitet worden, sodass er trotz größter Vorsicht schon nach kurzer Zeit Leserillen aufgewiesen hat. Gestört hat es mich nicht, ich merke dies lediglich als Tipp für den Verlag an (für zukünftige Auflagen).

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: solide 4 ✰ ✰ ✰ ✰
Ein sommerlich-leichter Liebesroman vor traumhafter Kulisse, ideal für New-Adult-Leser:innen und Fans von Fake-Dating-Stories!

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Veröffentlicht am 07.10.2022

Zauberhafter Weihnachtsroman!

Süßer die Herzen nie klingen
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Kurz und knapp: Ich hab’s geliebt! So sehr!!

Dieser zuckersüße Roman war Balsam für meine Seele. Nach der Lektüre fühlte ich mich, als hätte ich gerade einen wunderschönen Urlaub im verschneiten Washington ...

Kurz und knapp: Ich hab’s geliebt! So sehr!!

Dieser zuckersüße Roman war Balsam für meine Seele. Nach der Lektüre fühlte ich mich, als hätte ich gerade einen wunderschönen Urlaub im verschneiten Washington verbracht.

Gemeinsam mit Lindy und ihrer liebenswerten Familie kam ich zur Ruhe und wollte am liebsten selbst in ihr Elternhaus einziehen, so herzlich geht es dort zu. Ich genoss das durch und durch authentische Kleinstadt-Flair, spürte die Vorfreude auf Weihnachten, die Romantik, das einzigartige Zuhause-Gefühl und war restlos begeistert. Glaubwürdige, nicht überladene Dialoge und realistische, nachvollziehbare Gedanken der Figuren, ein Setting, das zum Träumen einlädt (ebenso wie das Cover, bei dessen Anblick man direkt weiß: hier kommt eine kuschelige Feel-Good-Story) - besser geht es nicht, vor allem im Hinblick auf den vergleichsweise geringen Seitenumfang. Ich hätte noch ewig weiterlesen können.

Ist die Geschichte vorhersehbar? Na klar, absolut. Machte mir das etwas aus? Nicht die Bohne, im Gegenteil! Ich freute mich vielmehr auf alles, was da wohl kommen würde.

An diesem rundum perfekten Werk von Bestsellerautorin Debbie Macomber habe ich nur eins auszusetzen - und das hat rein gar nichts mit dem zauberhaften Inhalt zu tun, sondern mit dem Klappentext: Er ist schön geschrieben, aber nicht ganz korrekt.

1. Lindys Problem in ihrem Job ist NICHT ein Mangel an Kreativität - diese hat sie zur Genüge und sie tobt sich in ihrem Heimatörtchen dementsprechend aus, obwohl sie ja eigentlich Urlaub hat. Lindy sprudelt über vor Ideen und kann sich kaum bremsen. Ausgrenzung und fehlende Wertschätzung durch ihre Arbeitskollegen - das ist es, was ihr zu schaffen macht (weshalb sie sich besonders intensiv hinter ein wichtiges Projekt geklemmt hatte, auf dessen Ergebnis sie nun wartet).

2. Es klingt so, als würde Lindy aus eigener Motivation heraus spontan einen Brief an den Weihnachtsmann schreiben - dabei liegt ihr zunächst nichts ferner als das, sie findet die Idee (ihrer Mutter!) anfangs ziemlich albern.

Der Tagesausflug nach Leavenworth hat mich gleichermaßen selig gemacht wie frustriert aufseufzen lassen; dieses vor Weihnachtsatmosphäre sprühende, in den Cascade Mountains schlummernde deutsche Touristenstädtchen, knapp 2 Stunden entfernt von Seattle, existiert nämlich tatsächlich, wie meine prompte Googlesuche ergab - und ich, gerade ich, die ich mich doch gerne als Weihnachts-Fan par excellence betrachte - kannte es bisher nicht. Ist das zu fassen?! Es kommt noch besser: Vor einigen Jahren war ich sogar mal ganz in der Nähe von Leavenworth unterwegs, quasi direkt um die Ecke! Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr es mich fuchst, dass ich dieses Kleinstadt-Juwel verpasst habe, seufz!! Dank Debbie Macomber und ihren stimmungsvollen Beschreibungen ist meine Reiseliste nun also um ein Ziel reicher - und mein Bücherregal um ein weiteres Highlight.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 5 ✰ ✰ ✰ ✰ ✰
Unbedingte Leseempfehlung für alle Fans von weihnachtlichen Wohlfühlromanen!

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Veröffentlicht am 07.10.2022

Wundervolles Kinderbuch mit kleinem Manko

Heute ist der schönste Tag.
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Zu diesem absolut ZUCKERSÜSSEN Bilderbuch (Altersempfehlung des Verlags: 3 Jahre) gibt es kaum etwas anderes zu sagen als: Ein Hoch auf die entzückenden Illustrationen, ich war hin und weg!

Kurze, leicht ...

Zu diesem absolut ZUCKERSÜSSEN Bilderbuch (Altersempfehlung des Verlags: 3 Jahre) gibt es kaum etwas anderes zu sagen als: Ein Hoch auf die entzückenden Illustrationen, ich war hin und weg!

Kurze, leicht verständliche Texte, die sich prima in die Seitengestaltung einfügen, leuchtende Farben, was wollen Kind und Vorleser:in mehr?!

Auch die Message finde ich großartig, denn das richtige Mindset ist so wichtig im Leben. Kinder tragen reine, von der Erwachsenenwelt noch nicht abgestumpfte Neugier und Lebensfreude im Herzen, und es sollte unser oberstes Ziel sein, diese zu bewahren. Etwas Optimismus tut uns allen gut. Ein weiteres bedeutendes Thema ist Freundschaft.

So, nun kommt allerdings die kleine Frau-Oberkorrekt in mir raus und zückt den Rotstift - ROT, weil dies die im Text erwähnte Farbe der eindeutig GELBEN Gummistiefel des Bären ist, hihi. Entweder es handelt sich um einen klassischen Übersetzungs-Fauxpas oder es stellt eine versteckte Anregung für das Finde-den-Fehler-Spiel mit den Kleinsten dar, quasi um zu testen, ob sie auch gut zuhören. Schlimm finde ich’s nicht, da die Bilder einfach zu goldig sind.

Abgesehen von der Sicherheitsfrage hinsichtlich des Entzündens von Feuern in geschlossenen Räumen … (diese Szene lasse ich durchgehen, schließlich ist eine Bärenhöhle kein Haus und etwas Phantasie sollte ja auch erlaubt sein) MUSS ich als Mama Bedenken anmelden: Für Bär und Biber mag das Schwimmen im Regen toll sein, aber Kinder können Regenschauer und Gewitter eventuell nicht so leicht unterscheiden bzw. aus einem starken Regen kann schnell mal ein Gewitter werden - da möchte ich mein Kind keinesfalls in einem Gewässer wissen! Hier sollte zumindest ein Hinweis im Text versteckt sein, aus dem eine Warnung für Kinder hervorgeht, schließlich sprechen wir von Lebensgefahr. Aus diesem Grund kann ich - so gerne ich es ansonsten tun würde - keine vollen 5 Sterne vergeben, Sicherheit geht einfach vor.

𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: 4.5 ✰ ✰ ✰ ✰
Bis auf meine Kritikpunkte ist es ein rundum wundervolles Kinderbuch, das ich gerne weiterempfehle.

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