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Veröffentlicht am 20.08.2022

Was für ein Highlight! Ich liebe es!

Was niemand von uns weiß - Burlington University
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Dieses Buch - ich liebe es so sehr! "Was niemand von uns weiß" gehört zu den wenigen Werken, die man - sofern man nicht mit ein paar Stunden Lesezeit am Stück gesegnet ist - den ganzen Tag überall mit ...

Dieses Buch - ich liebe es so sehr! "Was niemand von uns weiß" gehört zu den wenigen Werken, die man - sofern man nicht mit ein paar Stunden Lesezeit am Stück gesegnet ist - den ganzen Tag überall mit sich herumschleppt, um so schnell wie möglich wieder in die Geschichte eintauchen zu können. Bei jeder Lese-Unterbrechung wollte ich verzweifelt "Nicht ausgerechnet jetzt!" ausrufen, weil es einfach durchgehend gut geschrieben ist. Ach, 'gut' ist noch viel zu neutral ausgedrückt. Sarina Bowens Schreibstil ist eine Wucht! - Mitreißend! Sexy! Tiefgründig! Und einfach nur wunderwunderschön! Urig-gemütliche Café-Atmosphäre und Vermont-Flair inklusive.

Band 3 der Reihe "Burlington University" lässt sich unabhängig von den Vorgängerwerken lesen (und das ist keine leere Phrase, wie man sie so oft bei späteren Bänden von Buchreihen sieht, nur um dann festzustellen, dass man während der Lektüre sehr wohl auf Insiderfakten bezüglich der Vorgänger stößt, Charaktere nicht richtig einordnen/einschätzen kann, etc.). Ich hatte hier tatsächlich nie das Gefühl, dass mir Infos fehlen würden oder dass es überhaupt vorherige Bände gibt, denn surprise, surprise - I did it again, ich habe mal wieder eine Reihe mittendrin angefangen, statt brav mit Band 1 zu starten. Dabei stehen "Was wir in uns sehen" und "Was ich dir bedeute" bereits in meinem Regal und subben geduldig vor sich hin. Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, wie riesengroß nun meine Vorfreude darauf ist, da mich Kierans und Roddys Story dermaßen begeistert hat!

Handlungstechnisch passiert gar nicht mal enorm viel und dennoch war ich komplett verzaubert von dieser authentischen Gay Romance! Alle Protagonisten sind wirklich herausragend ausgearbeitet worden und tragen die an sich ruhige Handlung mühelos.

Kieran, dessen grenzenlose Gutmütigkeit, Loyalität und Zuverlässigkeit auf der Shipley'schen Familienfarm als selbstverständlich angesehen (und leider ausgenutzt) werden, steht auf Männer, hat diese Leidenschaft allerdings noch nie ausgelebt. Roderick hingegen ist openly gay und deshalb bei seinen religiösen Eltern in Ungnade gefallen. … auf dem Level, dass sie keinerlei Kontakt miteinander haben. Ich kann euch gar nicht sagen, wie traurig und wütend zugleich mich die Reaktion seiner Eltern machte! Schlimmer war nur noch das Verhalten von Kierans Vater, Stichwort: 'Rexie' - da gab es eine Szene, die mir absolut das Herz gebrochen hat. Am liebsten hätte ich Kieran an den Schultern gepackt, ihm fest in die Augen gesehen und ihm gesagt: "Ich weiß, dass du Streit und Drama vermeiden willst, aber du darfst jetzt auf keinen Fall nachgeben!"

Was den Romance-Aspekt betrifft: Innige Momente wechseln sich mit humorvollen Dialogen ab, ich hätte wahrscheinlich sogar noch weitere steamy scenes gefeiert, aber auch so war die Annäherung der beiden gegensätzlichen Hauptfiguren vollkommen perfekt! Kieran und Roderick waren sich bereits zu Schulzeiten - in einer außergewöhnlichen Situation - begegnet. (Puh, ich kann nur sagen: Hot, hot, hot!) Und nun sollen sie gemeinsam unter einem Dach leben, während die gegenseitige Anziehungskraft immer stärker wird …

In meinen Augen ist diese sowohl heiße als auch slowburn Love Story das bisher beste Werk der talentierten Bestsellerautorin Sarina Bowen. Es gab mir all the feels und vor allem: Figuren, in die ich mich 1:1 hineinversetzen konnte, mit denen ich mitgelitten und mitgefiebert habe. Kieran und Roddy haben mein Herz erobert!

𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭: 5 ✰ ✰ ✰ ✰ ✰
Unbedingte Leseempfehlung für alle NA-Fans!

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Veröffentlicht am 16.08.2022

Sommerleichte Urlaubslektüre für Katzen-Fans

Ein Sommer mit Hemingways Katzen
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Ich war wild entschlossen, diesen Roman zu lieben. Eine Feel-Good-Story mit tierischen Protagonisten … vor der traumhaft schönen Kulisse Key Wests. Das klingt doch automatisch nach einem herrlichen 5-Sterne-Read, ...

Ich war wild entschlossen, diesen Roman zu lieben. Eine Feel-Good-Story mit tierischen Protagonisten … vor der traumhaft schönen Kulisse Key Wests. Das klingt doch automatisch nach einem herrlichen 5-Sterne-Read, oder?

𝗦𝗲𝘁𝘁𝗶𝗻𝗴:
Es gibt viel zu wenige Romane, die hier spielen! Key West, Florida - man muss es einfach selbst mal erlebt haben. Pastellfarbene Holzhäuschen, majestätische Kolonialbauten, Palmen, türkisfarbenes Wasser, malerische Sunsets, fruchtige Cocktails … dafür muss man aber auch Touristenhorden in Kauf nehmen, eine unerträgliche Luftfeuchtigkeit und Hühner, jede Menge Hühner. Ich kann persönlich bezeugen: In fast jedem (Vor-)Garten, am Straßenrand, auf öffentlichen Plätzen - überall gackert oder kräht ein Federvieh. Auf den ersten Seiten dieser Geschichte begegnet uns ebenfalls direkt ein Hahn, der mit seinem selbstbewussten Kikeriki die Morgensonne begrüßt, daher: volle Punktzahl in Sachen Authentizität.

"Wer braucht da einen Wecker? […] Wenn dieser Hahn kräht, folgt jeder seinem Ruf. Am Ende sogar die Sonne."

𝗛𝗮𝘂𝗽𝘁𝗳𝗶𝗴𝘂𝗿:
Laura war mir sympathisch, blieb insgesamt jedoch (verglichen mit anderen Romanfiguren) ein etwas blasser Charakter - das lag in meinen Augen nicht an ihrer reizenden Person, sondern an der Vielzahl der Nebenfiguren (und deren eigenen Plots) sowie an der Tatsache, dass der spezielle Schreibstil für eine gewisse Distanz sorgte. Vielleicht bin ich mittlerweile lediglich zu sehr an Romane gewöhnt, die in der Ich-Perspektive geschrieben sind, wer weiß.

𝗛𝗮𝗻𝗱𝗹𝘂𝗻𝗴:
Die kreative Grundidee zur Rahmenhandlung dieses Werks ist definitiv mal was anderes. Sie ist übrigens von wahren Begebenheiten inspiriert (Stichwort: Hurrikan "Irma"), wurde zu Unterhaltungszwecken aber angereichert mit fiktiven Elementen. Der Trubel im Hemingway-Haus bzw. die Katzenperspektiven hätten mir handlungstechnisch völlig ausgereicht. Doch hinzu kamen diverse Subplots - z.B. um die entzückende Taxifahrerin "Mama Marley" (= meine Lieblingsfigur), die um Laura balzenden Männer, Lauras Chefin Margarita … Für mich waren es unterm Strich zu viele Baustellen, hier wäre weniger mehr gewesen. So herrschte eine gewisse Unruhe, was nicht recht zum eigentlich chillig-entspannten Insel-Vibe passten wollte.

𝗦𝗰𝗵𝗿𝗲𝗶𝗯𝘀𝘁𝗶𝗹:
"Auf der südlichsten Amsel der Florida Keys passiert jeden Morgen etwas wirklich Lustiges. Die Sonne weigert sich aufzugehen. Wie ein schläfriger Tourist, der am Vorabend ein paar Margaritas zu viel hatte, versteckt sie ihr Gesicht hinter einer Wolkendecke und versucht, den Lärm der Frühaufsteher da unten auszublenden."

Den Einstieg, welcher aus der Sicht eines allwissenden Erzählers einen gemütlichen Morgen auf Key West beschreibt, fand ich großartig. Wenn im Anschluss ein Cut und ein Wechsel zur Ich-Perspektive Lauras erfolgt wäre (- worauf ich gehofft hatte bzw. wovon ich eigentlich ausgegangen war -), hätte es perfekt gepasst. Doch irgendwie erschienen mir die diversen Perspektivwechsel in dieser Story nicht rund, man flipperte hin und her. Dafür fand ich die Dialoge gleichermaßen realistisch wie humorvoll.

𝗪𝗮𝘀 𝗶𝗰𝗵 𝘀𝗼𝗻𝘀𝘁 𝗻𝗼𝗰𝗵 𝗴𝗲𝗿𝗻𝗲 𝗺𝗼𝗰𝗵𝘁𝗲:
Die Covergestaltung passt perfekt zur Handlung und zum Genre, ebenso die witzigen Kapitelüberschriften à la "«Sie sind hoffentlich nicht allergisch gegen Katzen?!»".
Die Namen der polydaktylen Fellnasen (sie haben 6 statt den üblichen 5 Zehen an den Pfoten) orientieren sich an ihren jeweiligen Wesenszügen - Chew-Chew, Whiskey, Spinderella … super süß!


𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭: Starke 3 ½ ✰ ✰ ✰
Hier kommen Katzen-Fans voll auf ihre Kosten; auch als angenehm unterhaltsame, sommerleichte Urlaubslektüre für Zwischendurch eignet sich die Geschichte hervorragend.

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Veröffentlicht am 16.08.2022

Netter Regencyroman für Zwischendurch - mit kleinen Schwächen

Eine Liebe in Blackmoore
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Ich muss zugeben: Beinahe hätte mich das Cover abgeschreckt. Selbst mir (als Fan von Romanzen, in denen es gerne mal übertrieben kitschig zugehen darf) war die Gestaltung einen Hauch too much. Zum Vergleich: ...

Ich muss zugeben: Beinahe hätte mich das Cover abgeschreckt. Selbst mir (als Fan von Romanzen, in denen es gerne mal übertrieben kitschig zugehen darf) war die Gestaltung einen Hauch too much. Zum Vergleich: Das Cover vom ebenfalls bei Piper erschienenen Regencyroman "Ashington - Verliebt in einen Earl" gefällt mir wesentlich besser. Letztlich siegte meine Neugier, denn der Klappentext klang vielversprechend … und weckte eine gewisse Erwartungshaltung.

Was ich mir erhoffte: Flirts, Herzklopfen, tiefe Gefühle, Romantik eben - nicht zwingend heiße Szenen à la Bridgerton, aber zumindest humorvolle Leichtigkeit. Das Werk hatte in meinen Augen unheimlich viel Potential: vom Friends-to-Lovers-Trope über herrlich nervige Nebenfiguren, die einen zur Weißglut treiben, bis hin zur großen Frage, wie die Autorin das scheinbar unabwendbare Unglück in ein Happy End verwandeln wird (von dem ich aufgrund des Genres und der Covergestaltung ganz selbstverständlich ausgegangen bin). Doch abgesehen vom wundervoll angenehmen Schreibstil, welcher sich durch einige bezaubernde Gedanken-Formulierungen und eine glaubwürdige Wortwahl in den Dialogen auszeichnet, fällt mir spontan nur ein einziger positiver Fakt zur Story an sich ein: die glaubwürdige Beschreibung der Freundschafts-Dynamik zwischen Kate und Sylvia.

Blackmoore, das Setting dieses klassisch anmutenden, in einer für Frauen ziemlich restriktiven Epoche spielenden Romans, erinnerte mich entfernt an Jane Austens "Northanger Abbey" (wenn auch leider weniger atmosphärisch beschrieben): ein altes englisches Herrenhaus/Landschloss mitten in der Natur, voller Geheimnisse - und Geheimgänge, in denen man sich unbeobachtet näherkommen kann ... Bei solch einer interessanten Location wäre das quasi schon die halbe Miete gewesen.

Ich hätte mir eine andere Fokus-Aufteilung gewünscht: intensivere Beschreibungen des Settings, mehr Flair, und stattdessen einen Hauch weniger Drama und Gemeinheiten. All die Intrigen waren mir schlichtweg zu viel, ich hatte permanent Mitleid mit der weiblichen Hauptfigur, deren Umfeld (bis auf Henry) sich konsequent weigert, sie mit dem Namen "Kate" anzusprechen. (Spoiler: Kitty weist gefühlt auf jeder dritten Seite jemanden darauf hin, dass sie lieber "Kate" genannt werden möchte.)

Eigentlich war Kitty/Kate, so naiv und stur sie manchmal auch war, mir sympathisch; an ihrer Figur lag es also nicht, dass das Werk mich nicht 100%ig packen konnte. Sie träumt davon, mit ihrer Tante nach Indien zu reisen (mutig, vor allem zur damaligen Zeit), ihre Frau Mama (- die zu Kates Blamage regelmäßig mit allem flirtet, was männlich und NICHT Kates Vater ist -) möchte sie lieber vorteilhaft verheiraten - nicht etwa im Sinne von 'mein geliebtes Kind soll finanziell abgesichert sein', sondern 'wenn du dir keinen reichen Kerl schnappst, habe ich all die Jahre umsonst mit dir vergeudet'. Charming, oder?! Glückliche Kindheit: Fehlanzeige. Kates einziger Lichtblick sind ihre Freunde, die Geschwister Sylvia und Henry Delafield. Abgesehen davon, dass das Verhalten von Mama Worthington taktlos und peinlich ist, ruiniert es Kates Aussichten auf eine lohnenswerte Verbindung, zumal auch Kates älterer Schwester Eleanor ein zweifelhafter Ruf nacheilt.

Kennt ihr das Gefühl von hilfloser Wut? Man möchte aus der Haut fahren, weiß aber, dass jede Reaktion dieser Art die Situation noch verschlimmern würde, also beißt man die Zähne zusammen, obwohl man innerlich brodelt. Genauso fühlt die Heldin sich sehr, sehr oft in diesem Roman. An ihrer Stelle hätte ich mindestens in zwei Situationen die Contenance verloren: zu Beginn der Handlung, als ihre Mutter ihr die Reise nach Blackmoore verbieten möchte, sowie im Umgang mit Sylvias neuer BFF. (Stichwort: als Mitgefühl getarntes herablassendes Verhalten - geht gar nicht!) Kein Wunder, dass Kate gerne mal durchs Fenster flüchtet, um in Ruhe durchatmen zu können.

𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭: 3 ½ ✰ ✰ ✰

Eine plottechnisch überschaubare Regency-Romanze, die mich aufgrund kleiner Schwächen nicht gänzlich überzeugen konnte, aber dennoch insgesamt gut unterhalten hat. Was Mozart, Faust und stumme Vögel mit der Geschichte zu tun haben, müsst ihr selbst herausfinden!

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Veröffentlicht am 14.08.2022

Der Titel ist Programm - leider

Some Mistakes Were Made
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Es sollte nicht sein. Dieses Buch und ich haben nicht zusammengefunden. Ich wollte es lieben, ehrlich - das Cover ist traumhaft schön, der Klappentext las sich spannend und die ersten paar Seiten reichten ...

Es sollte nicht sein. Dieses Buch und ich haben nicht zusammengefunden. Ich wollte es lieben, ehrlich - das Cover ist traumhaft schön, der Klappentext las sich spannend und die ersten paar Seiten reichten aus, um mich für den poetisch schönen, tiefgründigen, emotionalen Schreibstil zu begeistern. Aber all dies konnte letztlich nicht das Gefühl der Enttäuschung verdrängen, das mich während der Lektüre befiel.

Mit den Hauptfiguren wurde ich partout nicht warm, konnte lange nicht nachvollziehen, was genau an Easton so toll sein sollte, war dafür allerdings sehr bald genervt von Ellis und ihrer egoistisch-schnippischen Art. Ich empfand sie als unreif, uneinsichtig, zu impulsiv und ich-bezogen - null Selbstreflexion. Sie sieht sich durchgehend als Opfer, in ihren Augen sind immer alle anderen schuld.

Leider verlor auch der ursprünglich faszinierende Schreibstil mit Fortgang der Handlung an Strahlkraft:

Die Geschichte pendelte ständig zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her, was an sich nichts Schlimmes ist, doch die Übergänge erschienen mir oft holprig, unpassend gesetzt, und störten meinen Lesefluss. Mir kam das Ganze wie eine kunterbunte Zusammenwürfelung vor - Instagram-Captions, Briefe, Gedichte, jede Menge Textnachrichten … es war zu viel Unruhe. Gegen Ende wechselte die hauptsächlich aus Ellis' Perspektive geschriebene Story plötzlich zu Eastons Sichtweise, es folgte ein Brief (von Ellis), der Epilog war dann wieder aus Eastons Perspektive … kurzum: ein einziges Kuddelmuddel.

Selbiges gilt für die Dialoge: Es wird zwar geredet, aber wenig gesagt. Klärende Gespräche suchte ich vergebens (genauso wie Romantik und Herzklopfen-Momente), stattdessen wird mit gegenseitigen Beschuldigungen und Beleidigungen um sich geworfen. Wut, Enttäuschung und Frustration dominieren.

Am schlimmsten war die Tatsache, dass man Eeeeeeewigkeiten nicht erfährt, welche Ereignisse zur aktuellen Situation geführt hatten. Bei jedem neuen Kapitel dachte ich: Okay, JETZT wird sicher mal ein Hinweis kommen. Aber nein, Fehlanzeige. Vielleicht sollte dies die Spannung erhöhen, einen anderen Grund kann ich mir kaum vorstellen; bei mir führte dieser Aufbau jedenfalls dazu, dass ich keiner der Figuren traute, weil ich sie nicht einschätzen konnte. Folglich konnte ich keine Bindung zu ihnen aufbauen. Irgendwann machte das Lesen einfach gar keinen Spaß mehr, weil sich das Drama weiter und weiter und weiter in die Länge zog, ohne dass man irgendwelche Hintergründe kannte. Die Auflösung fand ich relativ seicht, da hätte ich mir etwas Bedeutenderes erhofft - nach DEM Aufbau.

Meine einzigen Lichtblicke waren Eastons Brüder Tucker und Dixon sowie die Entwicklung, die Ellis im Hinblick auf ihren Vater durchlebt (auch wenn der Groschen erst seeeehr spät fällt).

𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭: 2 ✰ ✰
Die Story ist nichts fürs Herz, nichts zum Entspannen und Wohlfühlen. Viel Drama um nichts, gepaart mit größtenteils unsympathischen Figuren. Der Buchtitel ist leider wahrlich zutreffend. Was genau sollte nun die Message dieses Werkes sein? Ich konnte keine entdecken.

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Veröffentlicht am 06.08.2022

Süße Young-Adult-Romance

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Eigentlich hätte diese süße Young-Adult-Romance, deren Story-Grundlage (Haters-to-Lovers + Online-Flirt mit einer anonymen Person) mich entfernt an den Film "e-m@il für Dich" erinnert hat, durchaus das ...

Eigentlich hätte diese süße Young-Adult-Romance, deren Story-Grundlage (Haters-to-Lovers + Online-Flirt mit einer anonymen Person) mich entfernt an den Film "e-m@il für Dich" erinnert hat, durchaus das Zeug zum 5-Sterne-Read gehabt; insbesondere der Einstieg in die Handlung war mehr als vielversprechend - ein flotter, humorvoller Schreibstil, der nicht zu übertrieben mit vermeintlichem Jugend-Slang zu punkten versucht, sympathische Hauptfiguren und eine kreative Hintergrundgeschichte. Kurzum: Zunächst war ich sehr happy mit dem Buch.

Mit voranschreitender Handlung offenbarten sich jedoch ein, zwei kleine Schwächen.

Die Glaubwürdigkeit hat etwas gelitten. Natürlich kommen bei Unterhaltungsliteratur Fiktion und Fantasie ins Spiel, das ist mir bewusst und auch völlig okay (mehr als das sogar, ansonsten würde ich statt Romanen schlichtweg die Tageszeitung lesen und das Fantasy-Genre hätte gar keine Daseinsberechtigung). Es geht mir nicht darum, dass die Handlung eines Werkes 1:1 realistisch sein soll. Aber das Verhalten der Figuren sollte - im Hinblick auf die Welt, in der sie leben, und die Umstände, mit denen sie dort konfrontiert werden - Sinn ergeben. Dass Peppers nicht unfreundliche, doch toughe, gewinnorientierte Mutter (Typ ehrgeizige Boss-Lady) all about Business und Unternehmenserfolg ist, aber gleichzeitig Angestellte (wie z.B. Taffy) beschäftigt, die nicht fähig sind, eigenständig die mit ihrem Job einhergehenden Aufgaben zu erfüllen, und dass sie deren kontinuierliche, offensichtliche Überforderung lieber als gegeben hinnimmt, anstatt sie durch qualifiziertere Mitarbeiter:innen zu ersetzen oder ihnen zumindest professionelle Unterstützung ins Team zu holen, war in meinen Augen enorm unglaubwürdig. Stattdessen überträgt sie elementare Marketing-Aufgaben des Großunternehmens an ihre Teenager-Tochter - ist klar. (Jene Tochter, die eigentlich rund um die Uhr in Prüfungsvorbereitungen und Hausaufgaben vertieft sein sollte, weil sie auf eine knallharte Eliteschule geht, wo Bestleistungen vorausgesetzt werden.) Pepper wird im Minutentakt mit Nachrichten und Anrufen bombardiert, denn die PR-Abteilung von Big League Burger ist scheinbar komplett aufgeschmissen ohne die Ideen des jungen Mädchens. … - I don’t think so. Da es sich um einen Jugendroman handelt, sehe ich darüber hinweg, die Heldin braucht immerhin eine wichtige Rolle. ABER: Es wäre nicht nötig gewesen, dermaßen dick aufzutragen. Pepper schläft angeblich seit Monaten maximal 5 Stunden am Tag, ist allerdings fit genug für regelmäßigen Hochleistungssport und brilliert im Unterricht. - Als frischgebackene Mama, die selbst höchstens 5 Stunden Schlaf am Stück bekommt, habe ich mich bei dieser putzig-weltfremden Behauptung vor Lachen fast am Kaffee verschluckt.

Ich mag es nicht, wenn Figuren nicht mit den Folgen ihres Handelns konfrontiert werden. Jacks allseits beliebter Zwillingsbruder Ethan macht ständig Versprechungen, deren Einhaltung er Jack überlässt, drückt sich konsequent vor der Arbeit im Familienunternehmen und kommt permanent ohne Konsequenzen davon. Über das elterliche Verhalten konnte ich nur den Kopf schütteln; wenn ich mehrere Kinder habe, behandele ich sie alle gleich, Punkt. Auch Jack hätte ich gerne mal ins Gewissen geredet, damit er seinem Bruder nicht andauernd zur Rettung eilt, sondern auch mal an sich selbst denkt. So was ärgert mich einfach.

Gut gefallen hingegen haben mir der Aspekt des modernen Romeo-und-Julia-Hintergrundes (die Familien der beiden Hauptfiguren sind zwar verfeindet, allerdings nur auf geschäftlicher Ebene, nicht auf tragische "Westwell"-Weise), die Weazel-App, das NYC-Setting sowie die eingestreuten Tweets und Chatverläufe. Peppers legendären Monster-Cake hätte ich außerdem zu gerne mal probiert.

𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭: 4 ✰ ✰ ✰ ✰
Von wegen 'alles Käse' - spannungstechnisch wartet das Werk mit einigen Überraschungsmomenten auf. Da ich 5 Sterne ausschließlich für Herzensbücher/absolute Highlights vergebe (= Bücher, bei denen inhaltlich alles für mich passt und die mich zudem auf emotionaler Ebene besonders intensiv ansprechen), sind es hier nur 4 Sterne geworden - aufgerundet aufgrund des nett gestalteten Covers und des zur Zielgruppe passenden, leicht verständlichen Schreibstils. Gerne spreche ich eine Empfehlung für alle Fans von lockeren Jugendromanen aus (Altersempfehlung des Verlags: ab 14 Jahren).

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