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Veröffentlicht am 16.07.2022

Must-Read für alle Hunde-Eltern

Der Anti-Aging-Code für Ihren Hund
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Dieses sowohl emotional ansprechende als auch fachlich fundierte Werk ist ein absolutes Must-Read für alle Hunde-Eltern (ja, "Eltern", denn in meinen Augen 'besitzt' man nicht Hunde nicht, als wären sie ...

Dieses sowohl emotional ansprechende als auch fachlich fundierte Werk ist ein absolutes Must-Read für alle Hunde-Eltern (ja, "Eltern", denn in meinen Augen 'besitzt' man nicht Hunde nicht, als wären sie Gegenstände, sondern sie sind vollwertige Familienmitglieder)! Ich habe es eingehend studiert, auseinandergepflückt, mich weitergehend zu vielen der Themen informiert … und insgesamt einfach unheimlich viel dazugelernt!

Hätte ich nur schon eher solch ein geniales, übersichtliches, kenntnisreich und verständlich geschriebenes Buch über Hundegesundheit zur Hand gehabt… Meine Fellbabys sind mein Ein und Alles, und ich war der festen Überzeugung, bereits 'alles richtig' zu machen, insbesondere hinsichtlich ihrer Ernährung (die zwar nicht schlecht, aber durchaus noch optimierbar war). Meine Kleinen durften mittlerweile schon eine Kostprobe ihres neuen Futters genießen und mir tut es enorm gut, zu wissen, dass fortan jede Mahlzeit ein kleiner Vitamin-Booster für ihre Zellen sein wird.

"Dass dieses Buch im Englischen wörtlich übersetzt »Der Immer-und-ewig-Hund« heißt, hat seinen Grund: Zunächst einmal bemühen wir uns, dass unsere Hunde bis zum Tod ein schönes Leben haben – unabhängig davon, wann dieser eintreten mag. Denn sie bleiben uns ja auch über den Tod hinaus erhalten. Unsere Hunde haben sich für ewig in unser Herz geschlichen, auch wenn sie diese Erde längst verlassen haben. Ihr Hund lebt für immer und ewig bei Ihnen, daher wollen Sie doch sicher das Beste daraus machen."

Man spürt, dass das Herz der Autoren für Hunde schlägt. Oft standen mir aufgrund der einfühlsam formulierten Passagen sogar Tränen in den Augen - und wir reden hier immerhin von einem Sachbuch/Ratgeber.

Ganz egal, ob es sich bei eurem Hund um ein Tier mit genetischer Vorbelastung handelt und ihr mehr über Risiken und Gesundheitsförderung erfahren wollt, ob ihr altersbedingte Beschwerden abmildern oder Umweltbelastungen entgegenwirken möchtet, eine Futterumstellung plant oder euch generell für biologische Fakten und Forschungsergebnisse rund ums Thema Hund interessiert, ob ihr Hundekenner seid oder demnächst erstmalig Hundeeltern werdet - hier erfahrt ihr, wie ihr die Lebensqualität eurer geliebten Vierbeiner an jedem einzelnen Tag verbessern und dafür sorgen könnt, dass sie ein stressfreies, aktives, gesundes und glückliches Leben führen.

"[…] unsere Tiere verdienen es, dass wir sie vor chronischen Krankheiten schützen, vor Abnutzungserscheinungen und Behinderungen. Das sind nämlich keineswegs normale »Alterserscheinungen« (wie sie das bei uns ja auch nicht sind)."

Fazit: 5 Sterne!

Praktische, leicht in den individuellen Alltag integrierbare Tipps und Anregungen (und Rezepte), jede Menge Inspiration und unendlich viel Hundeliebe. Wuff!! Ich bin restlos begeistert von diesem sensationellen Ratgeber! Unbedingte Empfehlung für alle Hunde-Eltern - auch ideal als Geschenk geeignet!

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Veröffentlicht am 15.07.2022

Unterhaltsamer historischer Roman für Berlin-Fans

Die Galerie am Potsdamer Platz
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𝓥om Auftakt der Galeristinnen-Trilogie versprach ich mir eine fesselnde Story um Liebe, Familiengeheimnisse und Kunst, zudem hoffte ich auf ein wenig Berliner Lokalkolorit. Meine Erwartungen wurden größtenteils ...

𝓥om Auftakt der Galeristinnen-Trilogie versprach ich mir eine fesselnde Story um Liebe, Familiengeheimnisse und Kunst, zudem hoffte ich auf ein wenig Berliner Lokalkolorit. Meine Erwartungen wurden größtenteils erfüllt, allerdings blieb die Spannung zwischenzeitlich auf der Strecke.

𝗪𝗮𝘀 𝗶𝗰𝗵 𝗴𝗲𝗹𝗶𝗲𝗯𝘁 𝗵𝗮𝗯𝗲:

"𝓓ie helle Beleuchtung des nächtlichen Potsdamer Platzes, die finsteren Straßen Kreuzbergs, die funkelnden Vergnügungspaläste im Westen der Stadt, die billigen Spelunken um den Osthafen herum, die vornehmen Villen im Grunewald, der belebte Alexanderplatz, die feuchten Mietskasernen im Wedding, die neue Architektur, die ihre Bewohner mit Licht und Luft versorgen sollte […]" - als alte Berliner Großstadtpflanze freue ich mich generell immer über Romane, gleich welchen Genres, die in der Hauptstadt spielen.

𝓦eiterhin habe ich es genossen, wie die Autorin gelegentlich das einzigartige Flair der Metropole eingefangen hat, welches auch in den 1930ern schon unheimlich prägnant gewesen sein muss; so nennt sie es beispielsweise einen "[…] ununterbrochenen Wechsel von großmäuliger, aufdringlicher Pracht und kleinem, grauen Elend".

𝓓en hin und wieder aufblitzenden Berliner Dialekt habe ich gefeiert - ich bin einfach ein Fan davon.

𝗪𝗮𝘀 𝗶𝗰𝗵 𝗴𝗲𝗿𝗻𝗲 𝗺𝗼𝗰𝗵𝘁𝗲:

𝓓er dynamische Einstieg in die Handlung weckte meine Neugier auf den Fortgang der Handlung. Die um ihre kürzlich verstorbene Mutter trauernde Alice wird recht frostig in Berlin empfangen und ist sich unsicher, was sie von den einzelnen Waldmann'schen Familienmitgliedern halten soll. Von Anfang werden uns einige wesentliche Charakterzüge von Alice aufzeigt, z. B. ihr Temperament.

𝓐lice nimmt nicht alles Unrecht stillschweigend hin, akzeptiert nicht kommentarlos das Fehlverhalten anderer - sie ist in den passenden Augenblicken angemessen empört und kommuniziert dies auch; mit ihrer direkten Art konnte sie auf jeden Fall bei mir punkten.

𝓐ls Buchliebhaberin muss ich natürlich ihre Einstellung zu Büchern lobenswert erwähnen, diesbezüglich gehe ich vollkommen mit Alice d’accord: "Ihr erster Blick in einer fremden Wohnung galt immer den Bücherregalen. Menschen, die keine Bücher besaßen oder deren Regale nur zu Repräsentationszwecken mit Literatur gefüllt waren, waren ihr suspekt." Ebenso freute sich mein Hundemama-Herz über ihren liebevollen Umgang mit dem Hund Gentle. Trotzdem war es letztlich Alice' Onkel Johann, der aufgrund seiner charismatischen Art zu meiner Lieblingsfigur wurde.

𝓓ie schillernde Berliner (Kunst-)Szene der Dreißigerjahre wird stimmungsvoll eingefangen. Man spürt, dass die Autorin mit der Thematik vertraut ist. Dieser Aspekt der Story hätte gerne noch viel intensiver ausgebaut werden können.

𝓓er Schreibstil hat mir unterm Strich gut gefallen. Zwar gab es hin und wieder Passagen, in denen er an der Grenze zu langatmig und ausschweifend kratzte, aber insgesamt habe ich mich mit dem ausgeglichenen Wechsel von Beschreibungen und Dialogen, der glaubwürdigen, zeitgemäßen Wortwahl und insbesondere der manchmal schon fast poetisch schönen Art, mit der die weibliche Hauptfigur ihre Umgebung betrachtet, sehr wohlgefühlt.

𝓓ie Tatsache, dass der Roman nicht enorm politiklastig ist, fand ich herrlich erfrischend. Trotz des gewählten zeitlichen Rahmens ( = einer Epoche bedeutender Veränderungen ) hat die Autorin sich nicht auf politische Entwicklungen versteift. In vielen anderen historischen Romanen liegt mir der Fokus zu sehr auf Politik, was sich, wenn es nicht gekonnt in die Story eingebunden wird, oft trocken und laaaaangweilig liest. Das Thema Nationalsozialismus wird aufgegriffen, allerdings in Maßen.

𝗪𝗮𝘀 𝗺𝗶𝗿 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁 𝘀𝗼 𝗴𝘂𝘁 𝗴𝗲𝗳𝗮𝗹𝗹𝗲𝗻 𝗵𝗮𝘁:

𝓐lice wirkte zeitweise etwas launisch auf mich.

𝓓ie Zeitsprünge erschienen mir zu abrupt bzw. die Übergänge waren holprig. Wann immer ich mittendrin im Geschehen steckte, hieß es plötzlich: Zack, Monate später geht es nun weiter.

ℐm Mittelteil hat die Geschichte mich verloren. Spannungstechnisch war die Luft raus und ich habe das Buch ein paar Tage pausiert; schließlich überwogen dann aber mein Interesse für Kunst und meine Sympathie für John und Johann, sodass ich weitergelesen habe und mit einem tollen Ende belohnt wurde.


𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭: 4 ✰ ✰ ✰ ✰
Ein kurzweiliger historischer Roman und insgesamt ein solides Debüt.

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Veröffentlicht am 14.07.2022

Eines meiner Jahreshighlights!

Westwell - Heavy & Light
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Ich werde in dieser Rezension bewusst kein Zitat aus dem bezaubernden Auftakt zu Lena Kiefers Westwell-Trilogie verwenden, da ich mich aufgrund der zahlreichen wunderschönen Formulierungen schlichtweg ...

Ich werde in dieser Rezension bewusst kein Zitat aus dem bezaubernden Auftakt zu Lena Kiefers Westwell-Trilogie verwenden, da ich mich aufgrund der zahlreichen wunderschönen Formulierungen schlichtweg nicht entscheiden konnte. Bei einem dermaßen emotional fesselnden, rundum überzeugenden Schreibstil ist es unmöglich, sich lediglich auf ein paar wenige Sätze zu beschränken.

Ich persönlich tendiere dazu, immer ein wenig skeptisch zu sein, wenn ich eine Rezi lese, in der es heißt, dass beim vorliegenden Werk einfach alles, vom Cover bis hin zur Danksagung, absolut supi-dupi-toll sei. Kennt ihr das? Versteht mich bitte nicht falsch, selbstverständlich gibt es solche Bücher (- ich sage nur: Yvy Kazi -), doch sie sind leider weitaus seltener, als mich die vielen Rezensionen dieser Art glauben machen wollen. Folglich gebe ich mir bei meinen eigenen Bewertungen immer besonders viel Mühe, all die positiven Elemente einer Story ausführlich darzulegen, wenn es denn tatsächlich mal wieder einen Roman gibt, der mich vollkommen überzeugen konnte. … so wie "WESTWELL - HEAVY & LIGHT".

Eine Liebe, die nicht sein darf … zwei Menschen, die einander (aus gutem Grund) hassen, ehe sie von der gegenseitigen Anziehungskraft überwältigt werden … Der romantisch-tragische Kern der Enemies-to-Lovers-Geschichte ist as old as time. Und funktioniert, wenn er denn so gut ausgearbeitet wird wie hier, immer wieder prima. Neu ist allerdings das Spannungselement um den mysteriösen Tod eines jungen Liebespaares, den es inmitten der High Society von New York City aufzuklären gilt. So reich und schön die Elite Außenstehenden, die vielleicht selbst von einem Leben im Luxus träumen, erscheinen mag, so fake und shallow, rücksichtslos und gefährlich ist die ganze versnobte Partie, der es einzig um die Erlangung und Wahrung von Status geht. Kein Wunder, dass warmherzige, aufrichtige Menschen wie die beiden Hauptfiguren, Helena Weston und Jessiah Coldwell, mit ihren Ansichten anecken und wie Rebellen wirken. Beide leiden unter dem Verlust ihrer Geschwister, beide haben eine Familie zum Davonrennen, für beide ist die Zeit in Big Apple ein einziger Kampf - Helena, die New York einst geliebt hatte, muss sich dem kontrollsüchtigen Verhalten ihrer Eltern beugen, um nicht wieder nach England geschickt zu werden (sie war quasi direkt nach dem Tod ihrer Schwester Valerie nach Cambridge 'verbannt' worden), Jess hingegen hasst diese Stadt sowieso und ist nur deshalb zurückgekehrt, um seinen jüngeren Bruder (der ein schlimmes Trauma erlitten hat) zu unterstützen.

Was ich besonders geliebt habe:

♥ die authentische Entwicklung der Handlung (absolut realistisch, hier wird tempomäßig nichts übereilt, inhaltlich nichts übers Knie gebrochen)

♥ die facettenreichen, herrlich ausgearbeiteten Figuren - egal, ob liebenswerte (Haupt-)Charaktere oder z.T. fiese Nebenfiguren, die ich am liebsten an die Wand klatschen wollte (aber nicht in dem Sinne, dass sie mir das Leseerlebnis vermiest oder mich runtergezogen hätten)

♥ das Setting - endlich mal wieder ein Buch, bei dem ich nicht nur im Klappentext lese, dass es in New York spielt, anschließend aber null Flair verspüre, sondern ein starker, atmosphärischer Roman, der mich direkt in diese einzigartige Stadt zurückversetzt und meine NYC-Sehnsucht weckt

♥ die Wortwahl in den Dialogen - dass der Schreibstil umwerfend ist, erwähnte ich ja bereits (feinfühlig, lebendig, einladend, mitreißend), ich möchte jedoch zusätzlich betonen, wie angenehm ich die Dialoge empfand: die Jugend wirft nicht mit Slangausdrücken um sich, die feinen Herrschaften wirken nicht komplett überzeichnet, kurzum: alles kommt sehr glaubwürdig rüber

♥ die Hintergrundstory um Eli, den jüngsten Coldwell-Spross - bin ich gespannt, was wir noch hinsichtlich seines Traumas erfahren werden!

♥ die Tatsache, dass der Cliffhanger nicht over the top ist

♥ das in zarten Farben gehaltene Cover: zeitlos schön und elegant, filigran und doch klar strukturiert - ein echter Eyecatcher!

𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭: 5 ✰ ✰ ✰ ✰ ✰
Eines meiner Jahreshighlights im New-Adult-Genre! Band 2 ("Bright & Dark") soll bereits im Oktober 2022 erscheinen und ich freue mich schon jetzt riesig darauf!!

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Veröffentlicht am 09.07.2022

Weihnachten in Alaska

Ausgerechnet Alaska: Verliebt unter Mistelzweigen
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𝓓ieser weihnachtliche Jugendroman hat es in sich: gepfefferte Dialoge, herrliches Alaska-Flair, Nebenfiguren, die ich ins Herz geschlossen habe und gleich mehrere süße Hunde! Alles könnte so schön sein, ...

𝓓ieser weihnachtliche Jugendroman hat es in sich: gepfefferte Dialoge, herrliches Alaska-Flair, Nebenfiguren, die ich ins Herz geschlossen habe und gleich mehrere süße Hunde! Alles könnte so schön sein, wenn da nicht die motzig-launische, zickige weibliche Hauptfigur wäre.

𝓙a, Teenager können manchmal anstrengend sein. Manchmal plustern sie sich auch zu Recht auf - dass Ela sich z.B. darüber empört, Weihnachten gemeinsam mit einer ihr fremden Familie am anderen Ende der Welt verbringen zu müssen, oder ihren Dad konsequent damit aufzieht, dass er raucht wie ein Schlot (ungesund, als Arzt sollte er es besser wissen), leuchtete mir durchaus ein. Aber abgesehen davon hatte ich den Großteil der Handlung über wirklich meine liebe Not mit Elas Verhalten. … und dachte mir: 'Arme Iona! Such dir lieber einen anderen Mann, ehe du dir DAS antust'.

𝓦as ich so furchtbar an Ela fand?

♡ 𝓢ie ist launisch, taktlos, rücksichtslos, respektlos, verwöhnt, unverschämt frech, hochgradig egoistisch und zum Teil manipulativ.

♡ 𝓢ie raunzt einen flauschigen, tapsigen Welpen an. Das sagt mir alles, was ich über sie wissen muss - mein Hundemama-Herz tat mir weh.

♡ 𝓢ie lässt absichtlich ihr dreckiges Geschirr stehen.

♡ 𝓢ie ist unausstehlich zu lieben Menschen, die sie mit offenen Armen empfangen. (Dass sie den entzückenden kleinen George zum Weinen bringt, werde ich ihr ewig nachtragen.)

♡ 𝓢ie findet Jane Austens Werk "Emma" langweilig. nach Luft schnapp

ℰs war mir ein absolutes Rätsel, wie es Menschen geben konnte, die gerne Zeit mit Ela verbringen, geschweige denn Gefühle für sie entwickeln könnten. Wenn jemand konsequent unhöflich zu mir ist, meide ich ihn oder sie, end of story.

𝓦elche Punkte mich im Laufe der Handlung ein wenig mit Ela versöhnen konnten:

♥ 𝓢ie adoptiert 2 Hunde und verpasst einem von ihnen den niedlichen Namen "Würstchen".

♥ 𝓢ie hält nie mit ihrer Meinung hinterm Berg, ist sehr direkt und schlagfertig.

♥ 𝓢ie bedankt sich anständig bei George für seine 'geheime' Zeichnung. (Der kleine Kerl hat es mir angetan!)

♥ 𝓢ie schreckt nicht vor einer Herausforderung zurück (Stichwort: Schlittenrennen).

♥ 𝓢ie gibt zu, wenn sie einen Fehler gemacht hat.

ℐhren über eine Engelsgeduld verfügenden Dad hätte ich am liebsten umarmt und ihm tröstend auf die Schulter geklopft - oder ihm ein Glas Schnaps eingeschenkt. Armer Kerl! Ela betrachtet ihn meist auf ziemlich herzlose Weise - sie vergleicht seinen Körper z.B. mit dem Homer Simpsons Boss; findet, dass Iona optisch außerhalb seiner Liga spielt; kann sich nicht für ihn freuen; schämt sich ständig für ihn (z.B. dafür, dass er Iona verliebt anlächelt; …); beschwert sich, dass er zu viel arbeitet (gleichzeitig ist es aber selbstverständlich für sie, "reich" zu sein - sein Geld nimmt sie immer gerne, auch luxuriöse Geschenke; apropos: nicht mal das Geschenk FÜR IHN zahlt sie vom Taschengeld, sondern nimmt direkt seine Kreditkarte); regt sich darüber auf, dass ihm das Schicksal seiner Patienten zu nahe geht (hallo - solch einen empathischen Arzt kann man sich nur wünschen!) …Die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Und jedes Mal reagiert Christian verständnisvoll und voller Nachsicht, lässt ihr alles durchgehen. Vielleicht liegt darin der Fehler, dass sie sich wie eine verzogene Diva aufführt, der die Welt gehört - ICH, ICH, ICH… Er hat Ela scheinbar nie ihre Grenzen aufgezeigt. Meine Message an ihn wäre: 'Christian, du bist einer von den Guten. Aber: You’ve tried - and you’ve failed. Ab ins Internat mit ihr, ehe sie dir weiterhin das Leben in deiner ohnehin spärlichen Freizeit schwermacht und dir jede potentielle neue Liebe vergrault.'

𝓕olglich habe ich es absolut gefeiert, dass Ela bei Lennox endlich mal an jemanden gerät, der ihr deutlich die Meinung sagt. Bravo! Das wurde höchste Zeit.

𝓛eicht irritierend fand ich, dass eine Rivalin/'böse' Figur aus heiterem Himmel nett wird, und dass das Ende sehr abrupt kam.

𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭: 3 ½ ✰ ✰ ✰
Der weihnachtlich-harmonische Aspekt dieses Jugendromans wurde von Elas Drama überschattet. Aufgrund der insgesamt unsympathischen Hauptfigur taten mir die restlichen Figuren nur leid - sie waren so lieb und hätten etwas Besseres verdient gehabt, als sich zur Weihnachtszeit mit einer derartigen Kratzbürste herumplagen zu müssen. Wenn man es als Leser:in mit Humor nimmt und grinsend den Kopf über Ela schütteln kann, gibt es durchaus amüsante Momente, und das Alaska-Flair ist großartig.

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Veröffentlicht am 08.07.2022

Gut geschrieben

Die verlorenen Kinder von Paris
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"»𝓑abys. Warum verhaften sie Babys?« […] Warum verhaften sie überhaupt Menschen? Mütter, Väter, Alte, Kranke? Sie kannte natürlich die Antwort. Weil sie alle des Verbrechens schuldig waren, Juden zu sein. ...

"»𝓑abys. Warum verhaften sie Babys?« […] Warum verhaften sie überhaupt Menschen? Mütter, Väter, Alte, Kranke? Sie kannte natürlich die Antwort. Weil sie alle des Verbrechens schuldig waren, Juden zu sein. Es gab keine rationale Antwort auf ihr Warum. Der Hass siegte über die Vernunft."

𝓑asierend auf dem Leben von Madeleine Lévy, der Enkelin von Alfred Dreyfus (der aufgrund eines Justizskandals im 19. Jahrhundert zu trauriger Berühmtheit gelangt war) und angereichert mit fiktiven Elementen, erzählt dieser eindrucksstarke Roman aus der Feder von Gloria Goldreich von einer unheimlich mutigen jungen Frau, die aktiv im französischen Widerstand tätig war.

𝓓ie studierte Sozialarbeiterin Madeleine, nach einer Scharlacherkrankung im Alter von 8 Jahren leicht schwerhörig, ist Mitglied der jüdischen Pfadfinder und bereitet zahlreiche Kinder auf eine Flucht aus Frankreich vor. Hitlers Armee rückt näher und mit jedem Tag hört man schrecklichere Berichte über die Grausamkeit der Deutschen. Madeleine ist selbst noch sehr jung, hat noch nie romantische Gefühle erlebt; in ihren guten Freund Claude könnte sie sich vielleicht verlieben - doch in Zeiten des Krieges ist Hoffnung auf ein späteres Glück ein Luxus, dem man sich nur bedingt hingeben darf.

𝖶𝖺𝗌 𝗂𝖼𝗁 𝗀𝖾𝗋𝗇𝖾 𝗆𝗈𝖼𝗁𝗍𝖾:

𝓓ie genretypische Covergestaltung, Madeleines Beziehung zu ihrer Schwester Simone (überhaupt ihre Verbundenheit zu ihrer Familie) sowie viele emotionale, beinahe schon poetisch formulierte Passagen, die zum Nachdenken anregen, haben mir sehr gefallen.

𝓜adeleine kann wundervoll mit Kindern umgehen, man spürt, wie sehr ihr ihre Schützlinge am Herzen liegen. "Sie dachte an ihre strahlenden Gesichter, ihre niedlichen Kinderstimmen, und die Angst erdrückte sie fast." Speziell in Anna sieht sie eine Art kleine Schwester. Die Rettung der Kinder bedeutet ihr alles - eine Tatsache, die ich so gut nachvollziehen konnte.

𝓓ie Nebenfiguren waren überzeugend ausgearbeitet und sympathisch.

𝖶𝖺𝗌 𝗆𝗂𝗋 (𝗇𝖾𝗎𝗍𝗋𝖺𝗅) 𝖺𝗎𝖿𝗀𝖾𝖿𝖺𝗅𝗅𝖾𝗇 𝗂𝗌𝗍:

𝓟atriotismus schön und gut, doch innerhalb der ersten paar Kapitel wurde mir die Marseillaise ein wenig zu häufig angestimmt.

𝓓en Buchtitel fand ich unpassend - nicht tragisch, aber eben leicht irreführend, da a) die jüdischen Kinder nicht klar im Vordergrund stehen und wir weniger von ihnen lesen (mit Ausnahme der kleinen Anna), als ich gehofft hatte, und b) ein Großteil der Handlung sich nicht in Paris abspielt.

𝖶𝖺𝗌 𝗆𝗂𝗋 𝗇𝗂𝖼𝗁𝗍 𝗀𝖾𝖿𝖺𝗅𝗅𝖾𝗇 𝗁𝖺𝗍:

𝓢o sehr ich Madeleines Mut wahrhaftig bewunderte, ich konnte beim Lesen keine richtige Beziehung zu ihrer Figur aufbauen (dasselbe gilt für die Dynamik, die aufkeimende Romanze zwischen ihr und Claude). Ich mochte Madeleine, ehrlich, sie hat ganz wundervolle, bemerkenswerte Charakterzüge, aber irgendwie wollte der Funke partout nicht überspringen. Vielleicht lag es daran, dass andere Figuren immer wieder (auch direkt im Dialog mit ihr) ihre Tapferkeit und Stärke betonten ("»Es ist bekannt, dass die Frauen der Familie Dreyfus stark sind. Stark und tapfer.«"; "[…] meine tapfere Madeleine" etc. - hinzu kommt, dass ich es generell nicht mag, wenn Figuren im Gespräch ständig den Vornamen des Gegenübers erwähnen) … irgendwann wurde es mir mit all dem Lob zu viel. Gut möglich, dass dies einfach etwas war, was mich schreibtechnisch nicht ansprach und sich indirekt auf meinen Gesamteindruck von Madeleine als Figur übertragen hat. Trotzdem tat es mir von Herzen leid, dass diese selbstlose, liebenswerte, aufrichtige, engagierte junge Frau sich aufgrund der sie umgebenden Kriegsgräuel beinahe schon schämte, wann immer sie einen schönen Moment erlebte; zu bedeutungslos erscheinen ihr die eigenen Belange im Vergleich mit jüdischen Flüchtlingen, die den Terror von Hitlers Schergen erdulden mussten.

𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭: 4 ✰ ✰ ✰ ✰
Eine Empfehlung für alle Leser:innen von authentischen historischen Romanen. Das Buch ist definitiv gut geschrieben, an meine Lieblingswerke aus diesem Genre reicht es aber nicht ganz heran.

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