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Veröffentlicht am 17.05.2022

Der Buchtitel ist Programm!

A Place to Love
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Nach dem Wahnsinns-Erfolg ihrer Green-Valley-Love-Romane, die mir größtenteils super gefallen hatten, war ich enorm gespannt auf Lilly Lucas' neue, ebenfalls im U.S. Bundesstaat Colorado spielende New-Adult-Buchreihe ...

Nach dem Wahnsinns-Erfolg ihrer Green-Valley-Love-Romane, die mir größtenteils super gefallen hatten, war ich enorm gespannt auf Lilly Lucas' neue, ebenfalls im U.S. Bundesstaat Colorado spielende New-Adult-Buchreihe mit dem klangvollen Namen "Cherry Hill", deren Auftaktband "A Place to Love" im Mai 2022 bei Knaur Taschenbuch erschienen ist.

Man nehme:

… drei Schwestern, die unterschiedlicher kaum sein könnten, in harten Zeiten aber letztlich doch zusammenhalten,

… ein Familienunternehmen, das in den roten Zahlen steckt und dringend ein kleines Wunder gebrauchen könnte,

… eine große Liebe, die trotz abruptem Beziehungsende vor einigen Jahren auch in der Zwischenzeit nie ganz erloschen ist –

und schon hat man die idealen Voraussetzungen für eine interessante, bestenfalls romantische Feel-Good-Story vor familiärem Hintergrund. Ebenfalls nicht fehlen darf natürlich das malerische Setting!

Was Palisade, die idyllische, typisch amerikanische Kleinstadt samt heimeligem Flair und Community Events wie dem Peach Festival, betrifft: Yes, ich komme den McCarthy-Mädels liebend gerne bei der Pfirsichernte helfen, solange ich hin und wieder durch die traumhafte Umgebung streifen und von Lilacs gebackenen Köstlichkeiten naschen darf! Ehe ich nun zum Flughafen düse und mein Ticket nach Colorado löse, hier noch schnell ein paar Gedanken zum vorliegenden Roman.

Juniper, Poppy, Lilac – welch wunderschöne Namen! Findet ihr nicht auch, dass sie wie Musik in den Ohren klingen? Wow! Ich entdecke oft ausgefallene Namen in Büchern; meistens wirken diese irgendwie unauthentisch, nicht in ihr Umfeld passend oder zu bemüht (im Sinne von 'Huhu, schaut mal, was für einen besonderen Namen Figur XY hat!') – doch die Autorin beweist bei der Namensgebung, dass es auch anders geht: einzigartig, hübsch UND glaubwürdig.

Apropos hübsch: Bei der Aufmachung des Werkes ist nicht gegeizt worden mit liebevollen Details – Glanzprägung auf dem Cover, eine bezaubernde Illustration auf dem Innencover und bebilderte Kapitelanfänge! Volle Punktzahl für die Optik.

Juniper lebt nicht den klassischen Alltag einer Mittzwanzigerin. Nach der MS-Diagnose ihrer Mutter und dem Tod ihres Vaters trägt sie die alleinige Verantwortung für die Familienfarm. Für die Liebe wäre ohnehin keine Zeit geblieben, sagt sie sich wahrscheinlich in den wenigen stillen Momenten – vielleicht schmerzt es dann etwas weniger, dass sie und Henry kein Paar mehr sind. Vor allem aber hatte sie ihn vor drei Jahren verlassen, um seinem Lebenstraum, seiner erfolgreichen Zukunft in der Destillerie seiner Familie nicht im Wege zu stehen. Nie hätte sie damit gerechnet, ihn ausgerechnet in ihrer Heimat, auf der anderen Seite des Atlantischen Ozeans, wiederzusehen - aber hier ist er: attraktiver denn je platzt er unerwartet in einen ohnehin schon eng getakteten Erntetag auf der Obstfarm und verlangt die Scheidung. Scheidung?? Ach ja, da war ja was …

So sympathisch ich Junipers bodenständige Art fand und so sehr ich ihren Tatendrang bewunderte, ihren selbstlosen Einsatz für Cherry Hill, wo sie sich aufopferungsvoll um ihre Familie kümmert, so wenig angetan war ich von ihrer Einstellung in Sachen Beziehung bzw. von der Art und Weise, wie sie ihre Beziehung zu Henry beendet hat. Ich mag es generell nicht, wenn Menschen sich anmaßen, für andere Personen, geschweige denn für den eigenen (Ehe-)Partner, mal eben so und völlig ungefragt lebensverändernde Entscheidungen zu treffen. Im Schwabenland würde man sagen: Das hat für mich einfach ein Geschmäckle. Kein Wunder, dass es dann im Anschluss – wenn hier auch mit mehreren Jahren Verspätung – ein gewaltiges Hin und Her, unnötig gebrochene Herzen und die späte Einsicht, dass man verpasste Zeit nie zurückbekommt, gibt. Über Henrys grenzenloses Verständnis konnte ich nur staunen.

Diese Second-Chances-Romance, die durchgehend aus Junipers Perspektive (in der Ich-Form) erzählt wird und hin und wieder Rückblicke in die Vergangenheit bietet, besticht vor allem durch den Gesamtrahmen, in welchen die an sich eher ruhige, unspektakuläre Handlung eingebettet worden ist. Für den Reihenauftakt mag das praktisch sein (- wir lernen den Ort, die Farm, die Familie McCarthy und weitere Nebenfiguren kennen -), stellt er doch die Basis für die Folgebände dar. Für die eigentliche Liebesgeschichte hingegen ist es eher suboptimal, wenn alles drum herum (Farmalltag/Location, Familiendynamik) mehr zum Träumen einlädt als die Hauptstory.

Unabhängig davon hat der Schreibstil mir prima gefallen - atmosphärische Beschreibungen, überzeugend ausgearbeitete Figuren und lebensnahe Dialoge. Für mich war es nicht das beste Buch, das ich bisher von der Autorin gelesen habe, aber der Grundstein für die neue Erfolgsreihe ist hiermit mal gelegt. Jetzt freue ich mich auf die Geschichte von Lilac, die Anfang August erscheinen soll und bestimmt ereignisreicher verlaufen wird.

Fazit: 3 Sterne

Ideal für alle Fans von entspannten Liebesromanen und Small-Town-Romances, die ohne allzu viel Drama auskommen. Der Buchtitel ist Programm, Cherry Hill ist wahrlich a place to love!

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Veröffentlicht am 16.05.2022

Leichte Sommerlektüre

Ein Sommerhaus auf Santorin
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Der Debütroman von Samantha Parks war mir zunächst rein aufgrund des Sommeratmosphäre versprühenden Covers aufgefallen – ein Blick aufs Meer, leuchtend weiße Häuschen mit blauen Akzenten und strahlender ...

Der Debütroman von Samantha Parks war mir zunächst rein aufgrund des Sommeratmosphäre versprühenden Covers aufgefallen – ein Blick aufs Meer, leuchtend weiße Häuschen mit blauen Akzenten und strahlender Sonnenschein…kurzum: Griechenland-Flair pur! Genau so stelle ich mir die Kykladen vor. Wenn allein die Covergestaltung solch eine Urlaubsstimmung auslösen kann – nun, ich war guter Dinge, auch aufgrund des sehr vielversprechenden Klappentextes, der eine Romanze andeutete.

Die Love Story habe ich bekommen, aber …

Zum einen wurde ich mit den beiden Hauptfiguren nicht wirklich warm, sowohl einzeln als auch als Paar. Zwar fühlte ich die sengende Hitze der Mittelmeer-Sonne, die erbarmungslos vom Himmel brannte - an dieser Stelle ein Lob für die authentische Beschreibung des tollen Settings! -, doch das Feuer für (und zwischen) Anna und Nikos wollte bei mir partout nicht aufflammen. Dabei waren die Voraussetzungen ideal: Zu Beginn verkörpert er den rüpelhaften, unnahbaren Bad Boy, der sich anschließend als Mr. Nice Guy entpuppt – und all das ereignet sich an einem zauberhaft schönen Ort, von dem man meinen könnte, die Liebe läge dort ohnehin in der Luft. Obendrein zeichnet sich das üblicherweise kurz vor dem Ende auftauchende große Drama bereits ziemlich früh ab, schließlich steht fest, dass Anna nicht auf Santorin bleiben wird, und man fragt sich automatisch: Wie soll das alles enden, wenn Gefühle ins Spiel kommen?! Trotzdem, es funkte nicht.

Zum anderen kristallisierte sich für mich schnell heraus, dass Annas Familienhistorie (ihre Mutter hatte Anna in Bezug auf ihren Vater belogen) mich weitaus mehr interessierte als die im Vordergrund stehende Liebesgeschichte, einfach weil ich generell ein Fan von Storys um Familienzusammenführungen und Familiengeheimnisse bin. Annas Großeltern Eirini und Christos habe ich direkt ins Herz geschlossen und hätte liebend gerne (viel) mehr von ihnen gelesen, sie gemeinsam mit Anna besser kennengelernt, Zeit mit ihnen verbracht, sie hinsichtlich Annas Vater, dessen Vermächtnis - ein verfallenes Haus - sie überhaupt erst auf die Insel geführt hatte, intensiver ausgefragt. Stattdessen lief die Kommunikation, um bei der Hitze-Metapher vom Anfang zu bleiben, auf Sparflamme. Den Großteil der Erklärung bezüglich der Frage, warum ihr Vater Anna und ihre Schwester einst angeblich verlassen hatte, lieferten ein paar alte Briefe.

Ich hatte auf eine Lektüre voller unbeschwerter Leichtigkeit gehofft, stattdessen war ich voller Mitgefühl für Giorgos und seine tragische Lebensgeschichte. Gibt es etwas Grausameres, als sich bewusst zwischen ein Elternteil und dessen Kinder zu stellen?!

Spannungstechnisch verläuft die in der dritten Person erzählte Handlung relativ ruhig, wobei ich sie dennoch nicht als langweilig bezeichnen würde. Mich persönlich konnte die Story schlichtweg nicht so emotional fesseln, wie ich es mir gewünscht hätte.

Fazit: Kurzweilige Lektüre, die sich gut als Lesestoff für zwischendurch eignet – ideal für einen Tag am Strand.

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Veröffentlicht am 16.05.2022

Rückkehr nach Lichterhaven

Nur eine Fellnase vom Glück entfernt
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𝓐ch, war das nett, wieder ins idyllische Lichterhaven zurückzukehren, Meeresluft zu schnuppern, Fischbrötchen zu naschen, eine süße Fellnase kennenzulernen und natürlich: Herzklopf-Momente zu erleben! ...

𝓐ch, war das nett, wieder ins idyllische Lichterhaven zurückzukehren, Meeresluft zu schnuppern, Fischbrötchen zu naschen, eine süße Fellnase kennenzulernen und natürlich: Herzklopf-Momente zu erleben! Im nunmehr 6. Band der gleichnamigen Reihe von Petra Schier treffen wir auf bereits liebgewonnene Charaktere aus den Vorgängerwerken, wobei alle Geschichten sich auch gut einzeln lesen lassen.

𝓓ie oftmals fälschlich als emotionslos oder unterkühlt eingeschätzte Caroline hat ein Problem: Der Mietvertrag für die Räumlichkeiten ihres Cateringunternehmens Foodsisters, das sie gemeinsam mit ihren Freundinnen Ella und Hannah gegründet und mit viel harter Arbeit endlich zum Erfolg geführt hat, wird nicht verlängert. Obendrein drängt sich ein Mann in ihr Leben, dessen selbstverliebte Art ihr bereits zu Teenagerzeiten ein Dorn im Auge gewesen war, und macht ihr den Hof. "Sie hatte nie Interesse an Henning Magnusson gehabt. Natürlich war sie auch bis zu einem gewissen Grad von seinem Erfolg als Rennfahrer beeindruckt gewesen, aber sein übergroßes Ego und die Prinzipien, die sie sich zugelegt hatte […], hatten sie stets davon abgehalten, sich auch nur gedanklich näher mit ihm zu befassen."

ℰs hat lange genug gedauert, bis sie sich gegen den strengen Regelkatalog ihrer religiösen Eltern (keine Partys, keine Jungs) wehren und deren veraltetem Denken (Rolle der Frau = Ehefrau, Mutter, Heimchen am Herd) die Stirn bieten konnte. Das Letzte, wonach ihr der Sinn steht, ist ein Mann, für den Frauen lediglich ein hübsches Beiwerk ohne eigenes Hirn darstellen.

𝓓er vor einiger Zeit in seinen Heimatort zurückgekehrte Henning möchte endlich das Image des arroganten Weiberhelden ablegen; viele Jahre lang hatte sich der gefeierte Rennsport-Star seinem Management zuliebe als machohafter Draufgänger präsentiert. Für seine Karriere war dies - so irrsinnig es klingen mag - tatsächlich von Vorteil gewesen, doch in Liebesdingen hat er sich damit jegliche Chance auf die Frau seines Herzens verbaut. Inzwischen ist aus dem schüchternen Mädchen von damals, dessen Talent als Fußballspielerin er heimlich bewundert hatte, eine toughe, schlagfertige junge Frau geworden. …die ihn nicht ausstehen kann. Wird er es schaffen, ihr zu beweisen, dass er nicht der chauvinistische Kerl ist, für den sie ihn hält?

𝓦ie niedlich ist dieses Cover bitte?! Es schreit förmlich "Wohlfühlroman" - und hält, was es verspricht! Einen putzigen kleinen Welpen sucht man in der Geschichte allerdings vergeblich, denn der tierische Protagonist bringt stolze 60kg auf die Waage!

𝓓en Buchtitel finde ich zauberhaft! "Nur eine Fellnase vom Glück entfernt" … Wie wahr! Als Hundemama könnte das quasi auch als mein Lebensmotto durchgehen. Hunde gehören für mich zum Lebensglück einfach dazu.

𝓕olglich waren die aus der Sicht des schreckhaften Rottweilers Duke geschriebenen Passagen mein Highlight des ruhigen, wie immer unheimlich angenehm geschriebenen Romans. Der liebe Vierbeiner fürchtet sich vor allem - dem Meer, Dunkelheit, Autos, Mäusen, … Speziell alles Fremde macht ihm Angst. Das anspruchsvolle Training mit einem sogenannten Angsthund ist nicht zu unterschätzen und wurde von der Autorin sehr authentisch geschildert. Ich liebe es, dass Hunde in ihren Feel-Good-Stories stets eine zentrale Rolle einnehmen und ihre eigene Erzählperspektive erhalten, sodass die individuelle Persönlichkeit der jeweiligen Tiere hervorgehoben wird und sie nicht (wie es leider in vielen anderen 'Hunde-Büchern' der Fall ist) auf Gassi-Gänge reduziert werden. Es liest sich so rührend, wie Duke, der gerade sein Herrchen verloren hat, langsam wieder Zutrauen fasst und sogar so verliebt in Caros Duft ist, dass er Kleidungsstücke von ihr mopst! Der treuherzige Schatz ist zu goldig, ich hätte ihn auch sofort adoptiert!

𝓜eine einzigen Kritikpunkte:

Caroline gibt sich zu Beginn der Handlung übertrieben unhöflich Henning gegenüber, angesichts der Tatsache, dass sie selbst bisher nie wirklich etwas mit ihm zu tun gehabt hatte – er war in ihrer Jugend weder gemein zu ihr gewesen noch hatte er ihr das Herz gebrochen. Klar, seine Sprüche kann man manchmal nicht ernst nehmen, aber das ist doch noch lange kein Grund, selbst zickig zu werden. Zum Glück konnte er nicht ihr entsprechend Paroli bieten, sodass die Reibereien zwischen ihnen nie ins Unangenehme abrutschten. Auch Hennings permanente Betonung, wie klug und unabhängig er Caro doch finde, wie toll sie ihre Frau stehe usw. war mir irgendwann einen Touch zu viel des Guten. Im Grunde rennt er ihr ¾ der Story über nach und versichert ihr, wie intelligent sie in seinen Augen ist (und dass er die Unabhängigkeit von Frauen im Allgemeinen unterstützt). Anstrengend! Selbstverständlich ist es eine freundliche Geste, wenn man hin und wieder mal jemanden lobt, doch gefühlt hieß es alle paar Dialoge 'wenn eine kluge Frau wie du das sagt'.

𝓝ichtsdestotrotz hat das Buch mich insgesamt prima unterhalten. Das herrliche Setting macht richtig Lust auf Urlaub! Ich freue mich schon jetzt auf den Folgeband, in welchem es vermutlich um die emotionale Hannah und Hennings Kumpel Maik, einen überarbeiteten Anwalt aus Berlin, gehen wird.

𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭: 4 ✰ ✰ ✰ ✰

Ideal als gemütliche Strandlektüre, nicht nur für Hunde-Fans.

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Veröffentlicht am 15.05.2022

Durch und durch wundervoll – ein absolutes MUSS für alle Austen-Fans

Mit Herz und Verstand
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Als bekennende Janeite lese ich generell gerne alles über ihre Romane, ihr Leben und die Zeit, in der sie gelebt hat, und ich bin ganz einer Meinung mit der Autorin des vorliegenden Andachtswerkes: Wieso ...

Als bekennende Janeite lese ich generell gerne alles über ihre Romane, ihr Leben und die Zeit, in der sie gelebt hat, und ich bin ganz einer Meinung mit der Autorin des vorliegenden Andachtswerkes: Wieso lesen wir so wenig über Jane Austens Beziehung zu Gott? Welch scharfsinnige Erkenntnis, dass Janes Glaube in sämtlichen Biografien und Dokumentationen bisher kaum Beachtung gefunden hat (… und das trotz der Tatsache, dass die Tätigkeit ihres Vaters als Pfarrer sehr wohl fast überall angeführt wird. Der Rückschluss, dass Religion in Janes Leben folglich eine bedeutende Rolle gespielt haben müsste, erscheint also nur logisch).

Ich liebe alles an diesem äußerlich wie inhaltlich wunderschönen Werk, ob Themenauswahl, den gelungenen Bogen von Janes Romaninhalten zum Christentum oder Susanne Degenhardts ehrliche, selbstreflektierte Einschätzung in ihren persönlichen Anekdoten, alles!! (Apropos persönlich: Ich war enorm beeindruckt davon, wie offen sie uns an privaten Ereignissen und Herausforderungen, mit denen sie zu kämpfen hatte, teilhaben lässt. Hut ab vor so viel Mut!)

Die zauberhafte optische Gestaltung würde ihre ganz eigene Rezension verdienen - WOW kann ich nur sagen! Dieses hochwertige Buch steht den legendären Coppenrath-Schmuckausgaben in nichts nach - ein absoluter Eyecatcher, der dazu einlädt, voller Ehrfurcht Seite um Seite umzublättern und sich darin zu verlieren.

Ich habe so viel Inspiration, Hoffnung, mentale Stärke und Erholung aus den 31 mit viel Feingefühl zusammengestellten Andachten gewonnen, die durch und durch mit klugen Gedanken, sympathischem Humor, anregenden Bibelstellen und stimmungsvollen Zitaten gefüllt sind! Mit Sicherheit werde ich das Werk noch ganz oft zur Hand nehmen. Nach der Lektüre hatte ich prompt Lust, alle meine Austen-Werke erneut zu lesen und nach den von der Autorin erwähnten Passagen zu suchen.

Zwar ist Religion das thematische Fundament, doch all die zahlreichen interessanten Interpretationen von clever ausgewählten Passagen aus Janes Romanen, die zum Nachdenken anregenden rhetorischen Fragen sowie der warmherzige, empathische Erzählton werden auch jene Austen-Liebhaber begeistern, die selbst vielleicht (noch) gar keinen Bezug zum christlichen Glauben haben.

Beim Lesen hatte ich den Eindruck, mit der Autorin plaudernd im Garten zu sitzen - die Sonne strahlt vom Himmel, wir sitzen mit Tee und Kuchen im Schatten, erfreuen uns an der Blumenpracht und tauschen uns (im wahrsten Sinne des Wortes) über Gott und die Welt aus. "Wie klein fühlen sich unsere Sorgen beim Anblick [der Schönheit der Natur] an und Dankbarkeit erfüllt das Herz" - treffender hätte man es nicht ausdrücken können.

Fazit: Der Buchtitel ist Programm! Mit viel Herz und Verstand beleuchtet Susanne Degenhardt die Werke meiner Lieblingsautorin im Hinblick auf ihren christlichen Glauben und lässt uns Leser:innen dabei auch einen Blick in ihre eigene Seele erhaschen. Eine unbedingte Empfehlung!! Kein Austen-Fan kommt an diesem Buchschatz vorbei!

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Veröffentlicht am 12.05.2022

Ganz okay

Heart of Texas - Das Land so weit
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Ich hatte mich sehr darauf gefreut, mit diesem Werk, welches den 3. Band von Debbie Macombers Heart-of-Texas-Reihe darstellt, erneut in die heimelig-charmante Kleinstadt Promise zurückzukehren, die aufgrund ...

Ich hatte mich sehr darauf gefreut, mit diesem Werk, welches den 3. Band von Debbie Macombers Heart-of-Texas-Reihe darstellt, erneut in die heimelig-charmante Kleinstadt Promise zurückzukehren, die aufgrund des Zusammenhalts ihrer liebenswerten, gottesfürchtigen, teilweise kauzigen Einwohner:innen in den zwei Vorgängerbänden einen ganz besonderen Reiz auf mich ausgeübt hatte.

Grady ist kein Mann großer Worte, kein eloquenter Redner, kein Charmeur. Dafür ist er aufrichtig, loyal und zuverlässig - jemand, der dein Fels in der Brandung sein kann. Er rackert sich auf der Familienranch ab und denkt erst ganz zuletzt an sich selbst. Der oftmals schroff wirkende, aber herzensgute Brummbär hatte mich ursprünglich an den charismatischen Drake aus Kelly Morans Redwood-Love-Reihe erinnert - harte Schale, weicher Kern. Allerdings fällt die Charakterzeichnung hier deutlich flacher aus.

Es tat mir im Herzen weh, dass ausgerechnet die Story um die Figur, die mich von Anfang an am meisten interessiert hatte, relativ seicht gehalten worden ist. Jegliches vorheriges neckisches Flirt-Geplänkel zwischen Grady und Caroline wird mit dem Frontal-Einstieg knallhart erstickt; Grady weiß aus heiterem Himmel: "Diese Frau will ich!" und los geht's. Ich spürte null Emotionen.

Insgesamt war das ganze Werk für meinen Geschmack zu sehr auf das Drama um den skrupellosen, manipulativen 'Bösewicht' der Reihe ausgerichtet (- jemand der mir schon seit Band 1 auf die Nerven gegangen war und den ich bisher still ertragen hatte, weil seine Handlungen die Story vorangetrieben haben). Am liebsten hätte ich seine Passagen einfach überblättert, was bei einem Werk von so wenigen Seiten jedoch wenig Sinn macht.

Apropos: Diese Form der zig kurzgehaltenen Geschichten hat den einzelnen Storys in meinen Augen eher geschadet, weil man permanent das Gefühl hat, es fehle etwas (da die Szenen ruck, zuck abgehandelt werden). Eine inhaltliche Verknüpfung zu zwei, drei längeren Romanen hätte mir besser gefallen und dem Ganzen sicherlich mehr Tiefe, den Charakteren mehr Entfaltungsspielraum verschafft.

Ein weiterer Punkt, der mir das Lesevergnügen ein wenig vermiest hat, war die Klischeehaftigkeit. Bestes Beispiel: Carolines Tochter. Bei fast ausnahmslos allen Liebesromanen, in denen jüngere Kinder vorkommen, läuft das Kind irgendwann weg, verirrt sich oder ist schlichtweg verschwunden und muss dann mit allerlei dramatischem Getöse gesucht werden. So auch hier. Da hatte ich mir von der international gefeierten Bestsellerautorin wirklich mehr Kreativität erhofft.

Das Setting gefiel mir wieder gut, auch wenn ich es nicht mehr als so atmosphärisch wie zuvor empfunden habe.

Fazit: 3 Sterne

Aller guten Dinge sind drei, und für mich wird dieser Band den Abschluss der Reihe bilden. Gradys Story hatte mich von all den (vielen, vielen) Figuren am meisten gereizt, weshalb ich es schade finde, dass sie mich nicht 100%ig überzeugen konnte. Es war okay; ein Buch, das man zwischendurch mal lesen kann (aber nichts Gravierendes verpasst, wenn man es nicht tut).

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