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Veröffentlicht am 11.07.2020

Wundervoller Fantasy-Roman, der süchtig macht

Das Buch der gelöschten Wörter - Der erste Federstrich
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Mary E. Garner hat mit diesem sensationellen Roman ein Fantasy-Werk der Extraklasse erschaffen, das sich durchaus mit den international bekannten Größen des Genres à la Harry Potter & Co. messen kann! ...

Mary E. Garner hat mit diesem sensationellen Roman ein Fantasy-Werk der Extraklasse erschaffen, das sich durchaus mit den international bekannten Größen des Genres à la Harry Potter & Co. messen kann! Wow!! Ich bin wirklich restlos begeistert!

Von einem Tag auf den anderen ändert sich Hope Turners Leben elementar: der liebenswerten, buchvernarrten Londonerin öffnet sich ein magisches Portal in die Welt der Bücher – alles was sie über ihre eigene Welt zu wissen glaubte wird aus den Angeln gehoben. Fortan ist es ihr möglich, sämtliche Romanfiguren und -skizzen persönlich zu treffen und durch deren Handlungswelten zu flanieren – was allerdings nicht bedeutet, automatisch in die jeweiligen Handlungen einzutauchen. Ob Alice (ja, die Alice aus dem Wunderland) oder Anna Karenina, Bambi oder sogar Lassie…nichts ist unmöglich. Doch Hope wird eine große Verantwortung aufgebürdet: ohne ihre Hilfe ist die Welt der Romanfiguren – ebenso wie Hopes reale 'Echtwelt' – in großer Gefahr, denn eine böse, zerstörerische Macht nutzt alle gelöschten Wörter, um Unheil und Leid zu verbreiten…

Als bekennende Janeite schlug mein Herz natürlich höher, kaum dass Hopes erste Wahl zum 'Portieren' auf Jane Austens "Stolz und Vorurteil" fiel – ein Ausflug nach Pemberley, das würde mir auch gefallen! …da war ich schon einen Moment lang ziemlich neidisch! Die beeindruckend kreative Story-Welt ist grandios entworfen worden – so detailliert und phantasievoll, voller bildlicher, atmosphärischer Beschreibungen der Szenerie; hier stimmte für mich einfach alles. Ich habe das Buch regelrecht durchgesuchtet und habe es nicht mehr aus der Hand legen können!

Hope Turner gibt eine exzellente weibliche Hauptfigur ab – sie ist unheimlich liebenswert und in ihrem Handeln und Denken absolut nachvollziehbar. Ihr Blick auf das Leben ist realistisch, aber nicht verbittert, obwohl sie im Grunde einsam ist. – Kein Partner, keine engen Freunde. Und genau diese Tatsache macht sie so wichtig für die Mission, in der sie sich plötzlich wiederfindet… Man kommt nicht umhin, mit ihr mitzufiebern und gespannt an ihren Erlebnissen und Empfindungen Anteil zu nehmen. Speziell die Beziehung zwischen ihr und ihrer an Demenz erkrankten Mutter Vivien ist liebevoll skizziert worden. Überhaupt ist Hope eine herzensgute, mutige Person, die mir nicht nur aufgrund ihrer Tierliebe äußerst sympathisch ist. Die weiteren Charaktere stehen ihr in puncto Tiefgründigkeit und Facettenreichtum in nichts nach – allein über Gwen und Lance könnte ich ins Schwärmen geraten und habe mich königlich über ihre frechen Dialoge amüsiert. Und dann sind da noch der mysteriöse, verschlossene Rufus und der charmante, wahnsinnig attraktive Kenan, die Cousins bzw. Adoptivbrüder, die unterschiedlicher nicht sein könnten und Hope, wenn auch aus verschiedenen Gründen (mal Verärgerung, mal Anziehungskraft), gelegentlich in den Wahnsinn treiben. Eigentlich sollte Rufus - in seiner Rolle als Hopes 'Wanderer' - ihre Vertrauensperson sein – doch sein undurchschaubares Verhalten bildet einen krassen Kontrast zu ihrer offenen Art und verunsichert Hope oftmals. Kenan dagegen scheint beinahe zu gut (und zu schön), um wahr zu sein…

Der angenehme Schreibstil ist ein Traum! Fesselnd, humorvoll, originell und locker, ohne je oberflächlich zu wirken. Ich habe es geliebt, gemeinsam mit Hope durch die Buchwelten zu ziehen; um es in den Worten von Lance auszudrücken: was für eine herrliche "Firlefanzerei"! Viel zu schnell waren die knapp über 400 Seiten ausgelesen und ich fiebere auf das Glühendste dem Folgeband entgegen. (Was für ein gemeiner Cliffhanger - mit diesem Twist hatte ich nun ehrlich nicht gerechnet und konnte das Ende kaum fassen!)

Im Anhang des Romans findet sich ein Glossar, das Aufschluss über die Fantasy-Begriffe der Buchwelt gibt – allerdings muss niemand Sorge haben, ohne diese Erklärungen der Handlung nicht folgen zu können; alles ist überaus verständlich und unkompliziert beschrieben.

Fazit: Ein Must-Read für alle Fantasy-Fans und definitiv eines meiner Lesehighlights des Jahres 2020! Bitte mehr davon, liebe Mary E. Garner!

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Veröffentlicht am 07.06.2020

Kann es eine zweite Chance für die erste Liebe geben?

Strandkorbliebe
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Als Teenager waren Antje und Michael unzertrennlich gewesen in der kurzen Zeit, die er mit seinen Eltern auf Norderney verbracht hatte, wo Antje und ihre Familie eine Ferienhaussiedlung betrieben. Die ...

Als Teenager waren Antje und Michael unzertrennlich gewesen in der kurzen Zeit, die er mit seinen Eltern auf Norderney verbracht hatte, wo Antje und ihre Familie eine Ferienhaussiedlung betrieben. Die Jugendlichen wollten sich auf jeden Fall wiedersehen und waren überzeugt davon, dass ihre Liebe die große räumliche Distanz überstehen würde. Leider erlebten beide eine bittere Enttäuschung, die auch jetzt – nach 15 Jahren – immer noch genauso wehtut wie damals. Sie haben einander nie vergessen können. Michaels Eltern wollen nun ausgerechnet auf Norderney ihr Hochzeitsjubiläum feiern – und prompt steht Antje unverhofft ihrer ersten große Liebe gegenüber…dem Mann, der sie einst so verletzt hatte, dass sie sich nach ihm nie wieder zu einer ernsthaften Beziehung hatte durchringen können. Zu ihrer Überraschung verlangt er bald darauf Antworten von ihr – dabei sollte doch Michael derjenige sein, der sich bei ihr entschuldigt! Die Wahrheit verblüfft letztlich beide. Doch hat ihre Liebe noch eine Chance?

Lotte Römers Roman, dessen Cover bereits zum Träumen einlädt, eignet sich nicht nur aufgrund des lockeren Schreibstils hervorragend als entspannende Lektüre zwischendurch. Trotz allerlei Geheimnissen und Missverständnissen in der Handlung, die abwechselnd aus der Perspektive beider Hauptfiguren erzählt wird, bleibt der Gesamteindruck unkompliziert. Es gibt einige nette Beschreibungen von Norderney und Bayern, die sich angenehm lesen, aber gerne noch etwas ausführlicher hätten ausfallen können; immerhin handelt es sich dabei um solch reizvolle Regionen.

Sowohl Anje als auch Michael sind Charaktere, in die man sich leicht hineinversetzen kann. Für mich blieben sie ein wenig blass – schon sympathisch, allerdings eben auch nicht wirklich facettenreich. Michis Eltern, die Hubers, waren zunächst zwar nicht meine Lieblinge, wirkten dafür aber am authentischsten. Als Hundeliebhaber hat mich die niedliche Fellnase "Hund" natürlich begeistert! Die enge Freundschaft zwischen Antje und Nina ist greifbar gestaltet worden; auch Antjes Unmut hinsichtlich ihrer Schwester Katja, die ein sorgloses Leben als Weltenbummlerin führt, während Antje sich auf der Insel der Übernahme des elterlichen Betriebs hatte widmen müssen, wirkt äußerst realistisch.

Die Dialoge sind recht umgangssprachlich gehalten; lediglich ein paar Wortwiederholungen gab es, die ich jedoch nicht als dramatisch störend empfunden habe. Die Handlung war schon ziemlich vorhersehbar, wobei ich hinzufügen muss, dass ich von Romanen dieses Genres ja auch das obligatorische Happy End erwarte - nur vom Weg dorthin hatte ich mir etwas mehr erhofft.

Fazit: Eine nette Geschichte für zwischendurch.

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Veröffentlicht am 22.05.2020

Zuckersüßer New-Adult-Roman!

Crazy in Love (Weston-High-Reihe 1)
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Emma Winters Roman hat genau zur richtigen Zeit zu mir gefunden – diese süße Love Story hat mich wunderbar unterhalten und zählt eindeutig zu den empfehlenswerteren New-Adult-Romanen, die in letzter Zeit ...

Emma Winters Roman hat genau zur richtigen Zeit zu mir gefunden – diese süße Love Story hat mich wunderbar unterhalten und zählt eindeutig zu den empfehlenswerteren New-Adult-Romanen, die in letzter Zeit erschienen sind!

Schon das Cover hatte mein Interesse geweckt; der Klappentext klang vielversprechend und ich hoffte inständig, dass der bereits in der Leseprobe so einladend erscheinende Schreibstil sich weiterhin fortsetzen würde. Bingo! Tatsächlich hat mich das Buch sogar mehr als erwartet in den Bann gezogen – ich habe es innerhalb weniger Stunden verschlungen und blätterte am Ende panisch die letzte Seite um, als ich feststellte, dass es sich um den Auftakt einer neuen Buchreihe handelt…nun heißt es also geduldig sein und auf die Folgebände warten, die bereits auf meine Wunschliste gewandert sind!

Sasha hat es nicht leicht – gerade ist sie von der sonnigen Westküste nach Boston gezogen, zu den Verwandten ihres verstorbenen Vaters. Dort möchte sie auf einer Elite-High School fleißig strebern (- sie liebt es ohnehin, zu lernen -), um ihre Noten für Yale entsprechend aufzupolieren. Leider machen ihr die Schulsnobs von Weston High den Start etwas schwer, aber bald entdeckt sie, dass einige von ihnen gar nicht so oberflächlich sind, wie man auf den ersten Blick meinen könnte. Ob das auch für den Traumtyp mit den meergrünen Augen gilt? Ben heißt er…und alle Mädels schmachten ihn an. Ihre Cousine Charlotte scheint regelrecht wütend darüber zu sein, dass Sasha nun bei ihnen wohnen soll. Auch ihre Grandma, die vor dem Tod von Sashas Vater mit ihm verstritten gewesen war, ist kalt wie ein Fisch. Zum Glück sind Sashas Mutter Bow und ihre beste Freundin Lucy stets nur einen Skype-Klick entfernt.

Die aus zwei Perspektiven in der Ich-Form geschriebene Story lebt sowohl von ihrer wundervollen weiblichen Hauptfigur (Natasha aka Sasha) als auch von zahlreichen warmherzigen Nebenfiguren (Lucy, Trey, June, …). Auch Sashas Mutter klingt unheimlich sympathisch und ich hoffe sehr, dass wir noch mehr von ihr lesen werden…vielleicht kehrt sie ja demnächst aus London zurück? Bens Perspektive hat mich ebenso überzeugt wie Sashas, wobei ich es goldrichtig fand, dass der Fokus eher auf ihrer Sichtweise lag – damit konnte ich mich einfach besser identifizieren. Die Abläufe an der High School sind sehr authentisch beschrieben worden, überhaupt wirkten sowohl Plot (vor allem die Annäherung der beiden Hauptfiguren) als auch Dialoge ungemein glaubwürdig und realitätsnah, toll! Während der Lektüre habe ich übrigens richtig Appetit auf Cupcakes bekommen, haha!

Fazit: Herzklopfen, Humor, Familiengeheimnisse und liebenswerte, facettenreiche Figuren – was für ein gelungener Auftakt zur Weston-High-Reihe!

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Veröffentlicht am 17.05.2020

Richtig mies

Forever Free - San Teresa University
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Selten habe ich so mit mir gekämpft hinsichtlich einer Rezension. Ich finde, eine Buchbewertung sollte die ehrliche Meinung des Lesers widerspiegeln und nach Beendigung der Lektüre frage ich mich stets: ...

Selten habe ich so mit mir gekämpft hinsichtlich einer Rezension. Ich finde, eine Buchbewertung sollte die ehrliche Meinung des Lesers widerspiegeln und nach Beendigung der Lektüre frage ich mich stets: würde ich dieses Werk einer Freundin empfehlen? Hierzu kann ich sagen: definitiv nicht! Mein Konflikt: die Autorin Kara Atkin kommt auf ihrem Instagram-Kanal unheimlich sympathisch rüber, weshalb ich es umso trauriger finde, dass "Forever Free" mich wirklich entsetzlich enttäuscht hat und ich beinahe nichts Positives darüber berichten kann. Hätte ich es nicht im Rahmen einer Leserunde gelesen, hätte ich den Roman gewiss noch vor der Mitte abgebrochen.

Zunächst fing alles ganz wunderbar an; ehrlich, ein richtig interessanter Start in die Handlung – tatsächlich habe ich mich im Nachhinein gefragt, ob die Einleitung von einer anderen Person geschrieben worden war, weil der Schreibstil sich anschließend dermaßen ins Negative wandelte. - Abgehackte, unrunde Kapitel- und Szenenübergänge, bei denen einfach ein Gedanke, eine Idee, eine Entwicklung nicht weitergeführt wird und im Sande verläuft…eine mehr als vorhersehbare und fade Hintergrundstory, mit der man sich die Erklärung gewisser Verhaltensweisen ziemlich einfach gemacht hat… eine unglaubwürdige, oberflächliche Love Story… eine unheimlich nervige, weltfremde, ich-bezogene Hauptfigur, die man einfach nur schütteln möchte ob ihrer devoten Haltung gegenüber allem und jedem (- Miss Ich-bin-so-schüchtern-ich-hatte-nie-Freunde findet endlich Anschluss in Form von 2 herzlichen Mädels und lässt diese dann direkt links liegen, kaum dass der erste sexy Typ auftaucht; ihre Mom wird als Psycho hingestellt, aber wenn man vor Problemen weglaufen will, ist Mami plötzlich wieder supidupi, usw. -)… Höchst anstrengend! Raelyn ist für mich keine "Frau", sondern ein unreifes, verzogenes Gör. Manche Personen werden zudem als 'typische Bösewichte' oder als wichtiges Element (Schauspielgruppe) aufgebaut und sind später komplett irrelevant.
Die Beschreibungen der 'Ausflüge' nach San Francisco sind so halbherzig, dass es mir als Fan der Stadt in der Seele weh getan hat – hier und da werden schnell ein paar Sehenswürdigkeiten genannt, so als würde man eine Liste abarbeiten. Vom einzigartigen Flair der Stadt liest man nichts. Null Authentizität! Von jedem unnötigen Mist (z.B. einer Haarfärbe-Prozedur!) wird jeder kleine Handgriff geschildert, anstatt sich wirklich wichtigen Dingen zu widmen, wie z.B. einer logischen Abhandlung von Szenen. Über den aktuellen U.S. Präsidenten Donald Trump wird herablassend gemault, weil dies momentan wohl 'hip' ist, gleichzeitig werfen gewisse Figuren mit degradierenden, chauvinistischen Ausdrücken wie "Frischfleisch“ nur so um sich, was hingegen als 'ganz normal' und gesellschaftskonform präsentiert wird – also, wenn schon eine ach-so-liberale Linie verfolgt wird, dann bitte konsequent. Abgesehen davon möchte ich von dieser Politisierung nicht auch noch in Büchern dieses Genres verfolgt werden, dazu reichen mir die Nachrichten.
Ebenso lieblos wurde scheinbar bei der Recherche und dem Lektorat vorgegangen: es wimmelte nur so von wahnsinnig nervigen Wiederholungen, sei es in Form von Satzstrukturen (immer wieder der gleiche Satzanfang) oder Wortwiederholungen (- ich kann das Wort "ozeanblau" nicht mehr hören! -). Und wenn schon ein international anerkannter Klassiker wie Tony Kushners "Angels in America" genannt wird, sollte doch zumindest der Titel richtig geschrieben sein, alles andere ist einfach nur peinlich. Auch die Uni-Aufgaben sind komplett unrealistisch, was sich – erneut – durch gescheite Recherche hätte vermeiden lassen.
Am schlimmsten fand ich, welche Werte der Leserschaft vermittelt werden: geh egoistisch durchs Leben und kümmere dich nicht um Freunde, erwarte aber, dass andere Menschen sich immer ein Bein für dich ausreißen… sei fein unterwürfig, damit du deinen 'Boyfriend' bei Laune hältst, denn Gott bewahre, er verlässt dich…steig ruhig zu quasi Fremden mit aufs Motorrad…lass dir mal eben ein Tattoo stechen…pfeif auf Konsequenzen für deine Handlungen, irgendwer wird schon alles retten für dich… Was wird da bitte für ein (Frauen-)Bild propagiert?! Himmel hilf!!
Gab es auch etwas Gutes? - Die Nebenfiguren sind weitaus sympathischer als Raelyn und das Cover ist hübsch gestaltet.
Dieses Buch war mit Abstand der schlechteste New-Adult-Roman, den ich je gelesen habe und meine erste richtige Enttäuschung aus dem LYX-Verlag. Meine 1,5 von 5 Sternen basieren auf der Covergestaltung und der Grundidee (Figuren, Schreibstil, Handlung waren leider allesamt für die Katz). Schade!!

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Veröffentlicht am 08.05.2020

Absolute Leseempfehlung!

Hin und nicht weg
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Dieses Buch war (nach "Bleib doch, wo ich bin") bereits der zweite Roman aus der Feder von Autorin Lisa Keil, den ich lesen durfte und der mir wundervolle Lesestunden beschert hat! Man merkt sofort, dass ...

Dieses Buch war (nach "Bleib doch, wo ich bin") bereits der zweite Roman aus der Feder von Autorin Lisa Keil, den ich lesen durfte und der mir wundervolle Lesestunden beschert hat! Man merkt sofort, dass die Autorin ein großes Herz für Tiere hat und – als Tierärztin – durchaus weiß, wovon sie spricht. Hier werden Tiere im Hinblick auf das Handlungsgeschehen nicht auf Gassigänge reduziert oder lediglich als nette Ergänzung betrachtet – stattdessen nehmen sie eine tragende Rolle ein und werden mitsamt ihren Eigenheiten so liebenswürdig beschrieben, dass man als Tierfreund einfach nur begeistert sein kann!

Der charismatische Tierarzt Rob hat mit seiner Praxis auf dem Land alle Hände voll zu tun – auch privat drücken ihn ein paar Sorgen: die finanzielle Lage, eine unglückliche Liebe… Da nützt es auch nichts, dass sämtliche Damen der Region ihm nachschmachten und mit allerlei Tricks versuchen, die Tiersprechstunde zu ihren Gunsten zu nutzen – der attraktive Doktor konzentriert sich rein auf seinen Job. Zu allem anderen würde ihm ohnehin die Zeit fehlen. Auf der Hochzeit seiner besten Freundin (und heimlicher Liebe) begegnet er Anabel – die mit ihren Tattoos und bunten Haaren regelrecht aus der Masse heraussticht…dabei wollte sie eigentlich genau das Gegenteil erreichen: frisch abgehauen aus Berlin, hatte sie die Hochzeit ihres Cousins in Neuberg als ideale Gelegenheit zum Abtauchen erachtet – es muss doch immerhin wenigstens einen Vorteil haben, dass Lasse am Ende der Welt wohnt, wo Fuchs und Hase sich Gute Nacht sagen und am späten Nachmittag die Bürgersteige hochgeklappt werden! Als eine kleine Notlüge gegenüber ihrem Vater eine Eigendynamik entwickelt, wird sie von Rob aus Aushilfskraft engagiert und lernt in den darauffolgenden Wochen nicht nur unheimlich viel über sich selbst, sondern wird auch immer wackeliger in ihrem Vorsatz, sich auf keinen Fall in Rob zu verlieben…

Die in sich geschlossene Geschichte kann unabhängig vom ersten Band gelesen werden und ist für mich eines meiner Jahreshighlights! Der Vorgänger hatte mir bereits sehr gefallen, aber von "Hin und nicht weg" war ich, im wahrsten Sinne 'hin und weg'! Ein Wohlfühlbuch par excellence mit unheimlich viel Tiefgang, das von seinen sympathischen, facettenreichen Figuren, glaubwürdigen Dialogen, jede Menge Humor und ganz großen Gefühlen lebt. Den Protagonisten wird ausreichend Zeit zum Kennenlernen gegeben; die potentielle Liebesgeschichte ist zwar ein wichtiges Element, aber eben nicht das einzige Highlight in diesem Werk – herrlich! Insbesondere Anabel legt eine Wandlung hin, die sich gewaschen hat – von widerborstiger Stadtpflanze zum absoluten Sonnenschein. Mindestens ebenso bezaubernd waren die tierischen 'Gastauftritte' – im Vorfeld hatten Leser/innen sich mit ihren Haustieren um eine Verewigung im Roman bewerben können. Auch die ländliche Idylle ist so traumhaft aufs Papier gezaubert worden, dass man am liebsten selbst aufs Land ziehen möchte.

Fazit: Ein Muss für Tier-Freunde und Fans von herzerwärmenden Romanen voller Romantik! Dieses Werk ist Glück zwischen zwei Buchdeckeln! Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Band, der im Sommer 2021 erscheinen soll.

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