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Veröffentlicht am 08.01.2020

Miau! Dieses Hörbuch ist zum Schnurren schön!

Eine Samtpfote zum Verlieben
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Bei diesem Hörbuch hat für mich einfach alles gepasst! Zunächst möchte ich den AUDIOBUCH Verlag zur Wahl dieser sensationellen Sprecherin beglückwünschen. Die traumhaft angenehme Stimme von Sandra Voss, ...

Bei diesem Hörbuch hat für mich einfach alles gepasst! Zunächst möchte ich den AUDIOBUCH Verlag zur Wahl dieser sensationellen Sprecherin beglückwünschen. Die traumhaft angenehme Stimme von Sandra Voss, welche die unterschiedlichsten Figuren (sowie natürlich den Kater MacGuyver) abwechslungsreich und glaubwürdig interpretierte, hat nicht nur zum allgemeinen Hörgenuss beigetragen, sondern passt auch perfekt zum Gesamteindruck des Werkes. Eine Geschichte ins Leben zu rufen, die gleichermaßen spannend und entspannend ist – das muss man erst einmal schaffen. Autorin Melinda Metz ist dies auf jeden Fall prächtig gelungen; die Story verleitet zum Schmunzeln, zum Träumen und zum Mitfiebern…und strahlt dabei solch eine unglaubliche Ruhe aus, dass man im Anschluss komplett relaxt ist.

Der kleine Kater MacGuyver hat eine Mission: sein Frauchen Jamie riecht nach Einsamkeit und das gilt es zu ändern! Sofort begibt er sich auf eine heimliche Erkundungstour und schnüffelt sich durch die neue Nachbarschaft in Hollywood, in die Jamie und er kürzlich gezogen sind – bis er jemanden findet, der ebenso einsam riecht wie Jamie. Wäre doch gelacht, wenn es ihm nicht gelingen würde, diese zwei Menschen zu Freunden zu machen! Jamie hingegen ahnt nichts von den Kuppelplänen ihres Katerchens – und verschmäht zu dessen Entsetzen all die wundervollen 'Geschenke', die Mac ihr auf der Türmatte hinterlässt: sie schnuppert weder am Handtuch noch an den Socken, die er ihr extra aus dem fremden Haus stibitzt hat…und die Unterhosen scheinen ihr auch suspekt. Macs Diebesgut gehört übrigens David, der vor einigen Jahren seine Frau verloren hat. Neben Jamie und David gibt es noch weitere Menschen, denen MacGuyver gerne helfen möchte – denn dieser kleine Kater hat ein unheimlich großes Herz.

Jamie war mir aufgrund ihrer herzlichen, aufgeschlossenen Art direkt sympathisch. Auch Davids Trauer um seine verstorbene Frau Clarissa und seine Unsicherheit hinsichtlich neuer Bekanntschaften wurden sehr authentisch und bewegend widergegeben. Obwohl die Passagen stets recht kurz sind, wirken sie durch und durch 'echt'. Die Nebenfigur Ruby, die bereits im September ihre Weihnachtsdekoration anbringt, habe ich besonders in Herz geschlossen. Einerseits lieferte die Story genau das, was ich erwartet hatte – und steckte dennoch voller herrlicher Überraschungen. Immer wieder fiel mir auf, wie realistisch die Dialoge zwischen den Figuren doch gestaltet worden sind.

Wie man aufgrund des niedlichen Covers vermuten kann, steht vor allem MacGuyver im Vordergrund - man muss den kleinen Schelm einfach lieben! Tatsächlich hat mir das Anhören dieser CD so viel Freude bereitet, dass ich mir das Werk nun zusätzlich noch als Buch holen möchte.

Fazit: Humorvoll, kreativ und voller Feingefühl. Nicht nur für Katzen-Fans ein Genuss!

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Veröffentlicht am 06.01.2020

Welcome back to Fletcher!

Sinking Ships
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Beim New Adult-Roman "Sinking Ships”, erschienen am 04.11.2019 bei Knaur TB, handelt es sich um den zweiten Teil der Fletcher University-Reihe von Autorin Tami Fischer. Das Werk weist eine in sich geschlossene ...

Beim New Adult-Roman "Sinking Ships”, erschienen am 04.11.2019 bei Knaur TB, handelt es sich um den zweiten Teil der Fletcher University-Reihe von Autorin Tami Fischer. Das Werk weist eine in sich geschlossene Handlung auf und kann unabhängig vom Vorgängerband gelesen werden. Ich habe diesen Roman in Form eines Hörbuchs (- eine MP3-CD mit 719 Minuten -) vom AUDIOBUCH Verlag kennengelernt.

Eine kurze Anmerkung vorab: Tami Fischers Debütroman "Burning Bridges" zählt zu den wenigen Büchern, die ich meine persönlichen Highlights nenne, weil ich sie einfach wieder und wieder lesen könnte, ohne je genug davon zu bekommen. Nach diesem sensationellen Erstlingswerk stand für mich fest, dass die Autorin schreibtechnisch unheimlich talentiert und kreativ ist (- was sich auch mit dem aktuellen Band bestätigt hat). Meine Erwartungshaltung war also enorm hoch; zudem hatte ich, ehe ich mir selbst einen Eindruck von "Sinking Ships" machen konnte, bereits die unterschiedlichsten Meinungen darüber gelesen – oftmals hieß es, dieser Roman sei noch viel besser als der erste Teil. Aber der Reihe nach!

Die toughe und temperamentvolle Latina Carla Santos hat schon früh erwachsen werden und Verantwortung übernehmen müssen. Seit dem Tod ihrer Mutter kümmert sie sich um ihre zwei jüngeren Brüder, die ihr manchmal den letzten Nerv rauben – und in der spärlichen Freizeit, die ihr bleibt, versucht sie einen Spagat zwischen Studium und Aushilfsjob hinzulegen…immerhin müssen die Rechnungen bezahlt werden. Von all dem ahnen ihre Freunde nichts. Auch von Carlas panischer Angst vor Wasser weiß niemand – Schwäche ist ein Luxus, den sie sich nicht leisten kann. Bei einer Party stürzt Carla in den Pool und wird in letzter Sekunde von Mitchell gerettet. Der Kapitän des Schwimmteams und Bruder ihrer Freundin Savannah bringt sie mit seiner übertrieben freundlichen Art regelmäßig aus der Fassung – er ist viel zu nett…und das nervt Carla gewaltig! Ausgerechnet er hat sie nun von ihrer verletzlichsten Seite erlebt, megapeinlich! Noch dazu ist seit diesem Vorfall irgendwie alles anders zwischen ihnen und wider Willen entdeckt Carla immer mehr Eigenschaften an dem attraktiven, nervig-netten Typ, die ihre Selbstbeherrschung bröckeln lassen…

Erzählt wird sowohl aus Carlas als auch aus Mitchells Perspektive und so unterschiedlich die zwei Protagonisten auch sind, man gewinnt sie beide gern – es geht gar nicht anders. Ihrer beider Emotionen und Verhalten werden dermaßen schlüssig und logisch beschrieben, dass man am liebsten für beide Seiten Partei ergreifen möchte. Ausnahmsweise haben wir hier keinen Bad Boy, sondern einen Good Guy – und es kämpft nicht das Mädchen um Aufmerksamkeit, sondern der Junge. Ein interessanter Twist! Tami Fischer schreibt mit so viel Gefühl und Herzensblut! Das merkt man nicht nur an den liebevoll ausgearbeiteten Figuren, sondern auch an der detaillierten Story-Welt, die sie mit der Fletcher-Reihe ins Leben gerufen hat. Speziell nach dem ersten Teil (...den ich euch wirklich, wirklich ans Herz lege - aber seid gewarnt, dass ihr eben jenes an einen gewissen 'Ches' verlieren könntet!) erscheinen einem die Charaktere so angenehm vertraut, als würde man sie tatsächlich kennen. Gleichzeit hat man als Neuleser/in nie das Gefühl, außen vor zu sein.

Mein einziger winzig-minimaler Kritikpunkt zur Handlung – und das ist jetzt Jammern auf hohem Niveau: die körperliche Annäherung zwischen den Figuren hätte gerne etwas später erfolgen können; hier kam mir der erste Kuss ein wenig zu früh, sodass es für mich im Mittelteil etwas an Würze fehlte.

Die Sprecherin Fanny Bechert hat Carla wunderbar realistisch interpretiert und mich komplett begeistert. Eine sehr überzeugende Darbietung! Oliver Dupont, der Mitchells Part sprachlich verkörperte, hätte ich in Werken anderen Genres (speziell Fantasy oder spannungslastigen Thrillern/Krimis/SciFi-Audiobooks) überzeugender gefunden. Ich sage das mit allem Respekt, denn den Sprecher trifft keinerlei Schuld; er hat darbietungstechnisch alles perfekt und beachtenswert abwechslungsreich interpretiert; einzig seine Stimmfarbe erschien mir äußerst unpassend gewählt für einen jungen Teenager. Ich habe mir das Werk zusätzlich zum Hörbuch auch als Buch geholt und habe beim Lesen von Mitchells Passagen tatsächlich einen ganz anderen, viel positiveren Gesamteindruck gewonnen. Aus diesem Grund lege ich euch vor allem die Printversion ans Herz. (Außerdem ist das traumhaft schöne Cover ein absoluter Hingucker im Bücherregal!)

Fazit: Eine sehr gelungene Fortsetzung und definitiv von Interesse für alle Fans von tiefgründigen New Adult-Romanen. Ich fiebere schon sehnsüchtig dem dritten Band der Reihe entgegen!

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Veröffentlicht am 05.01.2020

Sogar noch spannender als der Vorgänger!

Die Bildermacherin und der böse Wolf
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Erneut entführen uns Christiane Omasreiter und Kathrin Scheck in das landschaftlich wunderschöne Südtirol, in die kleine, anheimelnde Gemeinde Pfunders – wo jeder jeden kennt, Traditionen bewahrt werden ...

Erneut entführen uns Christiane Omasreiter und Kathrin Scheck in das landschaftlich wunderschöne Südtirol, in die kleine, anheimelnde Gemeinde Pfunders – wo jeder jeden kennt, Traditionen bewahrt werden und man höllisch aufpassen muss, nicht ins Gerede zu kommen. Der Dorftratsch ist zwar oft übertrieben, scheint aber immer auch ein Fünkchen Wahrheit zu enthalten. Und unter Umständen könnte die Aufdeckung gewisser Geheimnisse tödlich enden…

Obwohl dies der zweite Band einer Buchreihe ist, kann man den Ereignissen problemlos folgen, da die Geschichte eine in sich geschlossene Handlung hat. Besonders beeindruckt hat mich die Tatsache, dass die Autorinnen den schwierigen Spagat geschafft haben zwischen ausreichender Bereitstellung von Hintergrundinformationen und der Vermeidung von Spoilern zum ersten Roman - das gelingt nur selten, toll!

Amalia ist wieder in Pfunders – das Großstadtmädel kehrt endlich zurück zu ihren Wurzeln, zurück in die Heimat. Lange hatte sie mit ihrer Entscheidung gehadert, ihr beruflich erfolgreiches Leben als Modefotografin in Berlin aufzugeben, um im Pustertal als freie Fotografin zu arbeiten und somit den Beruf ihrer geliebten Oma Zille weiterzuführen, deren Tod Amalia noch immer sehr schmerzt. Womöglich hat sich die junge Frau jedoch ein wenig zu lange Zeit gelassen, ehe sie Nägeln mit Köpfen machte: die zarte Annäherung mit ihrem Jugendfreund Felix ist im Sande verlaufen – nachdem er immer wieder von ihr vertröstet worden ist, hat der attraktive Mann sich anderweitig umgeschaut…und wirkt sehr glücklich mit seiner Neuen. So hatte sich Amalia ihre Rückkehr ganz und gar nicht vorgestellt! Abgesehen von ihrem Liebesleben gibt es auch im Ort Probleme: zwei Biologinnen erforschen das Verhalten von Wölfen, die seit Kurzem in das Pfundrer Tal zurückgekehrt sind und sprechen sich vehement für den Schutz der Tiere aus. Der Großteil der Dorfbewohner ist allerdings beunruhigt – viele trauen sich nicht mehr in die Wälder, die Bauern bangen um das Wohl ihrer Tiere, der Hotelier Walter Acherer befürchtet ausbleibende Touristen. Die Lage spitzt sich zu, als wenige Tage später ausgerechnet Amalia auf einer Ski-Tour auf die zerfleischte Leiche einer der beiden Biologinnen stößt. War die allgemeine Angst vor dem 'bösen Wolf' also tatsächlich berechtigt? Bald schon erkennt Amalia, dass der Schein in Pfunders oftmals trügt – nicht nur im Falle der getöteten Frau. Egal wie majestätisch die schneebedeckten Berge in der Sonne glitzern und wie einladend die idyllischen Berghöfe anmuten – das Böse lauert häufig dort, wo man es am wenigsten vermutet.

Ich möchte nur soviel verraten: man tappt sehr, sehr lange im Dunkeln, ehe man die düsteren menschlichen Abgründe einiger Figuren erkennt. Ich war in vielerlei Hinsicht komplett überrascht! Dennoch kommen Humor und Lokalkolorit nicht zu kurz, vor allem über einige der reichlich eingewobenen dialektischen Begriffe – die im Anhang allesamt im Glossar nach entsprechenden Kategorien aufgelistet werden – habe ich schmunzeln müssen.

Das Cover ist ganz dem Genre entsprechend in kühlen, dunklen Farben gestaltet und hinsichtlich der Abbildung dem Vorgängerband angepasst worden. Die glänzende Schrift im Reliefdruck wertet das Cover optisch noch zusätzlich auf.

Fazit: Genau so sollte ein Regional-Krimi sein! Ich hoffe sehr auf eine Fortsetzung!

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Veröffentlicht am 29.12.2019

Informatives, kindgerechtes Geschichtsbuch

Mein Mauerfall
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Aufgrund meiner eigenen Vergangenheit habe ich mich schon immer sehr für alle Bücher und Dokumentationen interessiert, die sich mit der Teilung und Wiedervereinigung Deutschlands beschäftigen. Ich finde ...

Aufgrund meiner eigenen Vergangenheit habe ich mich schon immer sehr für alle Bücher und Dokumentationen interessiert, die sich mit der Teilung und Wiedervereinigung Deutschlands beschäftigen. Ich finde es schade, dass dieses wichtige Kapitel der Geschichte im Schulunterricht oftmals zu kurz kommt; an vielen Schulen endet der Geschichtsunterricht direkt nach dem Thema 'Zweiter Weltkrieg'.

Autorin Juliane Breinl hat ein sehr interessantes Sachbuch für Kinder (ab 10 Jahren) und Jugendliche geschaffen, in dem die jüngere Geschichte Deutschlands - vom Mauerbau bis hin zur Wiedervereinigung - kreativ und ansprechend näher beleuchtet wird. Wieso war Deutschland überhaupt geteilt? Warum gab es erst ein Jahr nach dem Mauerfall die Wiedervereinigung?

Das Datum der Veröffentlichung hätte passender nicht sein können, jährt sich doch 2019 der Mauerfall zum 30. Mal.

Zahlreiche Fotos und Karten, bunte Grafiken und kindgerecht geschriebene Berichte von Zeitzeugen prägen das Layout. Die Rahmenhandlung zur Erzählung der historischen Fakten bildet die fiktive Familie Schumann: Theo, 12 Jahre alt, möchte von seinen Eltern (und überhaupt von all seinen Angehörigen) gerne wissen, wie sie damals die Teilung Deutschlands erlebt haben – und löst damit einen interfamiliären Tumult aus, denn die Meinungen gehen weit auseinander. Das liegt darin begründet, dass einige von Theos Angehörigen damals in den Westen geflüchtet waren, während andere ihr Leben in der DDR verbracht hatten. Dieser Schachzug ermöglicht der Autorin, mehr als nur eine Perspektive des Ost-West-Konflikts miteinzubeziehen und regt zum Austausch über diverse Ansichten an.

Während des gesamten Schumann’schen Familien-Ausflugs wird wild debattiert und diskutiert, es werden die unterschiedlichsten Erinnerungen ausgetauscht und Meinungen geäußert; oftmals wird auch geschimpft – was nicht ganz so häufig hätte sein müssen. (Aber vielleicht macht dieser verbale Schlagabtausch den eigentlichen Diskussionsinhalt für die jugendlichen Leser/innen ja noch interessanter…?)

Das Werk hat mich in vielerlei Hinsicht (positiv) an ein Schulbuch erinnert, vor allem im Hinblick auf den chronologischen, wohl strukturierten Aufbau, die Frage-Antwort-Konstellationen und die tabellarische Auflistung der Ereignisse zu Beginn des Buches. Themen, die anderweitig manchmal als trocken empfunden werden (- z.B. politische Hintergründe -), sind durch die Inkludierung aktueller Elemente (z.B. Verweis auf YouTube-Videos, Gebrauch von Slangworten, etc.) aufgelockert worden. Im Anhang besteht die Möglichkeit, eigene Erinnerungen aufzuschreiben oder sich Notizen zu Erzählungen zu machen.

Das aktuelle Thema der Flüchtlingskrise hätte ich, trotz der sehr gut formulierten Überleitung, nicht miteinbezogen, da dies den geschichtlichen Rahmen für meinen Geschmack zu weit spannt und eher ein eigenes erklärendes Buch nötig hätte. Auch wenn einige der Bilder gerne noch etwas größer hätten ausfallen können und ich mich über ein paar zusätzliche Seiten zum Schwerpunkt 'Mauerfall' gefreut hätte, ist dies in jedem Fall ein liebevoll gestaltetes und empfehlenswertes Sachbuch für alle jungen (sowie erwachsenen) Geschichtsinteressierten.

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Veröffentlicht am 29.12.2019

Wenn es doch so einfach wäre… Oder: Witzig geschrieben, aber inhaltlich Schmafu!

Make it happen
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Wie sehr war ich auf diesen Ratgeber gespannt gewesen! Hieß es doch, man würde erfahren, wie man endlich all das manifestieren könnte, was man sich schon immer gewünscht hat – egal ob finanzieller Reichtum, ...

Wie sehr war ich auf diesen Ratgeber gespannt gewesen! Hieß es doch, man würde erfahren, wie man endlich all das manifestieren könnte, was man sich schon immer gewünscht hat – egal ob finanzieller Reichtum, Traumpartner, Traumjob oder gar gesundheitliche Stabilität: "das Universum steht hinter uns!"

Zunächst möchte ich festhalten, dass ich nicht esoterisch angehaucht bin, allerdings durchaus nachvollziehen kann, dass manche Menschen gewissen Ritualen etwas Positives abgewinnen und daraus Kraft ziehen können. Nach dem Motto: 'Alles was hilft', freue ich mich für sie und es liegt mir fern, negativ darüber zu urteilen, nur weil ich selbst Räucherstäbchen & Co. maximal mit Entspannung und Wellness-Feeling verbinde. Weiterhin habe ich mich für das Buch einzig und allein aus dem Grund interessiert, dass ich mehr über positives Denken erfahren wollte. Meinen Traummann habe ich bereits gefunden und auch ansonsten führe ich ein glückliches Leben (– sollte allerdings irgendwo im Universum noch eine Million Euro herumschwirren, die sich einen Besitzer wünscht, stelle ich mich gerne zur Verfügung). Kurzum: Meine negative Bewertung basiert nicht darauf, dass ich den Ratgeber als glücksbringende Erleuchtung eingestuft hätte und nun bitter enttäuscht wäre vom ausbleibenden Reichtum.

Ursprünglich war ich geneigt gewesen, dem Buch 3 Sterne zu geben: für das wunderschöne (wenn auch leider trügerische) Cover und das tolle Innenlayout, den witzigen Schreibstil (voller persönlicher Anekdoten) und die Vielzahl an Übungsvorschlägen. Nach genauerer Betrachtung erschien mir diese Wertung - abgesehen vom Cover, das ich noch immer sehr ansprechend gestaltet finde - einfach nicht fair. Der humorvolle, persönliche Schreibstil, der sich durch eine direkte Anrede, eine umgangssprachliche Wortwahl und allerlei Hashtags auszeichnet, kann leider nicht über das oftmals anstrengende Schubladen-Denken der Autorin und die Widersprüchlichkeiten im Hinblick auf den Inhalt des Werkes hinwegtäuschen.

Einerseits soll man sich nicht hinter Esoterik verstecken bzw. sich nicht darauf verlassen, andererseits wird später der Gebrauch (und somit die Anschaffung) diverser Artikel – ätherischer Öle, Kristalle etc. – empfohlen. Einerseits heißt es, mit schönen Wunsch-Gedanken allein wäre es nicht getan, andererseits ist das ganze Werk nichts weiter als das: Gedankenspielerei, zu der man sich, bitteschön 'ein besonderes Notizbuch und einen schönen Stift' kaufen soll, um sich alles zu notieren. Das Resultat bleibt gleich: um etwas zu erreichen, muss man aktiv werden und selbst HANDELN.

Yin und Yang, Tierkreiszeichen, Mondzyklus, Jahreszeiten, Menstruationszyklus, Baderituale, Tarot, Yoga, Atemübungen…hier wird alles wild durcheinandergewürfelt. Letztlich sind die Tipps nichts Neues. – Du möchtest endlich einen Job, der Dich glücklich macht? Schreib auf, wie Du Dir Deinen Traumjob vorstellst, recherchiere und schreib dann eine Bewerbung. Wahnsinn, darauf wäre ich nie gekommen! Ein anderes erheiterndes Beispiel: Wünsche Dir, pardon, ich meine natürlich 'manifestiere', einen freien Parkplatz direkt vor Deiner Haustür – aber wenn Du dann trotzdem eine halbe Stunde vergeblich suchend nach einem Parkplatz durch die Gegend kurvst, "dann ist das einfach so"; also red' Dir einfach ein, dass Du beim nächstem Mal bestimmt mehr Glück haben wirst.

Man könnte den Ratgeber auch mit wenigen Punkten zusammenfassen:

Respektiere und achte Dich selbst; meide Menschen, die Dich unglücklich machen.
Übernehme Verantwortung für Dein Handeln.
Wenn Du mit etwas unzufrieden bzw. unglücklich bist (Job, Beziehung, etc.): erkenne die Gründe und ändere etwas daran – in anderen Worten: bekomm' den Hintern hoch und werde aktiv.

Alles nichts Neues. Natürlich freue ich mich für jede/n Leser/in, der/die es schafft, aus diesem Buch einen Extra-Schub an Motivation zu gewinnen. Ich hoffte diesbezüglich leider vergebens.

Fazit: Viel wirrer, wenn auch lustig ausgeschmückter Nonsens, der den Verdacht nahelegt, die Autorin wolle die Unsicherheit mancher Leser zu diesem Thema für sich selbst gewinnbringend ausnutzen.

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