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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.02.2019

Ein literarisches Meisterwerk!

Ich gab ihm mein Wort
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Hin und wieder hat man das Glück, ein Buch zu lesen, welches den eigenen Horizont, das eigene Bewusstsein so sehr erweitert, dass man im Anschluss die Welt mit anderen Augen sieht. "Ich gab ihm mein Wort" ...

Hin und wieder hat man das Glück, ein Buch zu lesen, welches den eigenen Horizont, das eigene Bewusstsein so sehr erweitert, dass man im Anschluss die Welt mit anderen Augen sieht. "Ich gab ihm mein Wort" ist so ein Buch. - Ein brillantes, mitreißendes Südstaaten-Meisterwerk, das einen ehrfürchtig, tief bewegt und zuversichtlich zurücklässt.

Tennessee, November 1864. Seit einigen Jahren fordert der blutige Sezessionskrieg zwischen den Armeen der Nordstaaten (Union) und Südstaaten (Konföderation) erbarmungslos immer mehr Opfer, Amerika gleicht einem einzigen Schlachtfeld. Einer der Hauptgründe für den militärischen Konflikt ist die Uneinigkeit über Frage der Sklavenhaltung – die Südstaaten wollen die Abschaffung der Sklaverei um jeden Preis verhindern. In diese bedeutungsschwere Zeit, welche die Zukunft der nachfolgenden Generationen prägen wird und den Grundstein legt zu den Vereinigten Staaten von Amerika, wie wir sie heute kennen, entführt Bestsellerautorin Tamera Alexander ihre Leser.

Bereits das in angenehmen Blautönen gehaltene Cover strotz vor Südstaaten-Flair. Ich habe im Nachhinein erfahren, dass die abgebildete Villa tatsächlich die im Roman erwähnte Plantage ist. Eine hübsche Frau, gemäß der damaligen Mode gekleidet, blickt besorgt zum Horizont. Sofort möchte man mehr erfahren – wer ist die Dame, wie ist ihr Leben mit diesem herrschaftlichen Anwesen verbunden und wieso wirkt sie so nachdenklich?

Kurz vor Ende des Krieges kommt es nahe der Carnton Plantage in Franklin, Tennessee, wo die junge Lizzie Clouston bei der McGavock-Familie als Hauslehrerin für deren zwei Kinder angestellt ist, zum Desaster: eine der grausamsten und für den Süden verlustreichsten Schlachten des Amerikanischen Bürgerkrieges wütet direkt vor den Augen der entsetzten Plantagenbewohner. Innerhalb weniger Stunden gleicht die vornehme Südstaaten-Villa einem überfüllten Lazarett, in dem die verwundeten Soldaten mit dem Tod ringen. Mit notdürftigen Mitteln werden lebensrettende Operationen durchgeführt, die Schmerzensschreie der Verletzten hallen durch die Nacht. Anstatt der beschaulichen, ländlichen Idylle, die bisher ihr Leben ausgemacht hatte, nachzutrauern und in eine Schockstarre zu verfallen, wachsen die McGavocks, Lizzie und Haussklavin Tempy über sich hinaus – sie assistieren den Ärzten bei Amputationen, umsorgen die Soldaten und werden für ihre bedingungslose Hilfsbereitschaft und Güte für immer unvergessen bleiben. Eine zarte Liebesgeschichte ist in die Wirren des Krieges eingeflochten worden – nur so viel sei verraten: private Gefühle und Gedanken werden mit gleicher Intensität behandelt wie die dramatischen historischen Ereignisse. Ergreifende Schicksale in Zeiten des Umbruchs: neue Prioritäten bahnen sich ihren Weg, eine neue Gesellschaftsordnung rüttelt an alten Konventionen.

Diese wahre Geschichte, in der nahezu alle (!) Hauptcharaktere, einschließlich der zwei Hauptfiguren Lizzie und Roland, auf echten Personen basieren, hat mich staunen lassen über die Kraft des Glaubens und der Hoffnung, über die Warmherzigkeit und Selbstlosigkeit, mit der Menschen sich auch in Zeiten des Grauens noch zu begegnen vermögen. Man kann nicht umhin, tiefes Mitgefühl für die jungen Männer zu empfinden und sie für ihren Mut zu respektieren. Trotz der detaillierten und überaus bildreichen Schilderungen des Krieges, die für manch zartbesaitete Gemüter eventuell schwer zu verdauen sein könnten, überwiegt ein positiver, lebensbejahender Eindruck – Loyalität und Ehrlichkeit, Liebe, Gerechtigkeit und Zuversicht werden zelebriert und machen das Buch zu einem unvergleichlichen Leseerlebnis, das noch lange bei mir nachgewirkt hat.

Die beeindruckende Recherchearbeit der Autorin hat mich restlos begeistert, selten habe ich solch ein reales, durch und durch authentisches Werk gelesen. Auf ihrer Homepage (www.tameraalexander.com) finden die Leser interessante Hintergrundinformationen, inklusive Fotos der Plantage und der im Buch vorkommenden Charaktere. Tatsächlich sind nur sehr wenige fiktive Elemente in der Story enthalten und ich kann Tamera Alexander nicht genug beglückwünschen zu diesem gelungen Werk, welches dem Begriff Sezessionskrieg ein Gesicht gibt und die betreffenden Personen entsprechend würdigt.

Oftmals erleben Romanfiguren in Werken dieses Genres radikale Kehrtwenden in ihren persönlichen Einstellungen, um sich entsprechend in die Handlung einzufügen – hier ist dies dankbarerweise nicht der Fall. Stattdessen erleben die Leser, wie Charaktere nach und nach ihr bisheriges Denken in Frage stellen, ein Wechselbad der Gefühle erleben, wachsen. Die unglaublich tiefgründig ausgearbeiteten Figuren wirken auch deshalb so glaubwürdig, da ihre (realen) Nachkommen mittels Erzählungen und Zurverfügungstellung von historischen Briefen der Autorin ermöglicht haben, die beschriebenen Charaktere tatsächlich ein Stück weit 'kennenzulernen'.

Fazit: Ein literarisches Werk der Superlative, das ich allen Fans von historischen Romanen mit starken Frauenfiguren wärmstens empfehlen kann! Was für ein umwerfendes Buch, welch eine wichtige Botschaft - den Glauben an Gott nicht aufzugeben - und was für eine berührende wahre Geschichte, die es verdient, erzählt zu werden. BRAVO! Ich kann es nicht erwarten, weitere Werke von Tamera Alexander zu lesen!

Veröffentlicht am 19.01.2019

Actionreiche Fortsetzung

The Pub / The Pub - 3 Frauen, Kleinkind, Koi und Mops - 3 Cocktails für Mrs. T und Fatma
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Die rasante Story um Lizzy und ihre Freunde knüpft direkt an den Vorgängerband an, kann jedoch separat gelesen werden, da es eine in sich geschlossene Geschichte ist. Für mich war es das erste Werk von ...

Die rasante Story um Lizzy und ihre Freunde knüpft direkt an den Vorgängerband an, kann jedoch separat gelesen werden, da es eine in sich geschlossene Geschichte ist. Für mich war es das erste Werk von Autorin Pia Guttenson und ich habe dem Verlauf gut folgen können. Für alle Neueinsteiger ist zudem ein Prolog enthalten, "Was zuvor geschah".

Lizzy und ihre Freundinnen haben sich gut in Schottland eingelebt und genießen ihre gemeinsame Arbeit im Pub. Sie alle sind froh, dass sie ihrem Leben in Deutschland den Rücken kehren konnten. Mrs. T - eine ehemalige Türsteherin, die mit ihren stahlharten Muskeln jedem durchtrainierten Bodybuilder Konkurrenz machen könnte – zieht einen illegalen Boxkampf in Erwägung, denn das Geld ist knapp und die Renovierung des Pubs ist bitter nötig. Ihre kleine Tochter Lucy, die mit dem Down-Syndrom geboren worden ist, hat sich mit ihrer niedlichen Art inzwischen in das Herz von Lizzys Cousin, William, geschlichen. Und auch Mrs. T, die eigentlich so gar nicht sein Typ ist, geht William irgendwie unter die Haut… Lizzy steht nach dem auf sie verübten Attentat noch immer unter Schock und Fatma, eine junge Türkin, kann ihr Glück kaum fassen, dass sie der von ihren Eltern eingefädelten Zwangsheirat mit einem Scheich entkommen ist. Keine der drei Frauen ahnt, dass ihre neu gewonnene Freiheit bereits wieder in Gefahr ist: ihre Aufenthaltserlaubnis läuft demnächst ab, Hanno (Lizzys brutaler Exfreund) sinnt im Gefängnis auf Rache und auch Fatmas Eltern sind nicht geneigt, die durch die Flucht ihrer Tochter beschmutzte Familienehre zu akzeptieren…

Dieses Buch katapultiert den Leser schonungslos mitten in die Ereignisse hinein. Zudem wird gerade den Lesern, die den Vorgängerband nicht kennen, anfangs eine höhere Konzentration abverlangt, um die vielen verschiedenen Charaktere richtig zuordnen zu können. Dennoch geht kein Witz dabei verloren und nach kurzer Zeit hat man alles erfasst. Auch gelegentliche Rückblicke der Charaktere sowie das Glossar am Ende des Werkes (Schottisch Gälisch/Deutsch) liefern Hilfestellung. Die Sprache ist sehr nachvollziehbar und umgangssprachlich gehalten und passend zum Milieu gewählt worden – ein etwas rauerer Ton mit teilweise ordentlichen Flüchen. Was die einzelnen zwischenmenschlichen Beziehungen angeht, hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht bzw. hin und wieder einen Moment zum Einfach-Nur-Genießen. Durch die nahtlose Aneinanderreihung von Zwischenfällen wurden die feinen Töne, beispielsweise die zarte Annäherung zwischen Fatma und Philipp, etwas stark von Action überschattet. Dementsprechend dynamisch prescht das Tempo voran – langweilig wird es sicher nicht! Ich persönlich wäre gegen Ende nicht traurig über etwas Entschleunigung gewesen und auch der goldige kleine Mops Brutus hätte ruhig öfter vorkommen können – wo er doch so herrlich auf dem farbenfrohen Cover in Szene gesetzt worden ist!

Fazit: Turbulente und unterhaltsame Lektüre über eine chaotische, aber liebenswerte Freundesgruppe. Ich würde empfehlen, den Vorgängerband dennoch zuerst zu lesen; einfach, um einen besseren Bezug zu den einzelnen Charakteren zu haben.

Veröffentlicht am 04.01.2019

Zeitzeugenbericht

Schattenfamilien
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In diesem zeithistorischen Projekt beschäftigt sich Autorin Irene Eckwolf auf sehr persönlicher Ebene mit dem brisanten Thema Kriegsvergangenheit. Anhand von Briefen, die während der Zeit des Nationalsozialismus ...

In diesem zeithistorischen Projekt beschäftigt sich Autorin Irene Eckwolf auf sehr persönlicher Ebene mit dem brisanten Thema Kriegsvergangenheit. Anhand von Briefen, die während der Zeit des Nationalsozialismus von Eckwolfs Familienmitgliedern verfasst worden sind, gewinnen die Leser einen Einblick in dieses dunkle Kapitel der Weltgeschichte. Zusätzlich hat die Autorin öffentlich zugängliche Quellen wie Wikipedia für ihre Recherche genutzt, um sich näher mit bisher ungeklärten bzw. totgeschwiegenen Sachverhalten hinsichtlich der Vergangenheit ihrer eigenen Familie zu beschäftigen.

Den Wunsch, mehr über die Vergangenheit seiner Vorfahren in Erfahrung bringen zu wollen, kann ich gut nachvollziehen und finde es wichtig, dass weiterhin Aufklärung betrieben wird über die Auswirkungen des Krieges auf Beteiligte sowie auf Folgegenerationen. Ich applaudiere dem Mut der Autorin, solch private Familiendokumente der Öffentlichkeit zugänglich zu machen; authentische Zeitzeugenberichte wie dieser tragen zum unverfälschten Verständnis historischer Ereignisse bei.

Der Schreibstil ist nüchtern und unverblümt, einem Sachbuch entsprechend. Da das Werk hauptsächlich aus der Wiedergabe der Originaldokumente (also der 1:1-Veröffentlichung des Wortlauts der Briefinhalte), Zitaten aus öffentlichen Quellen und maximal ein paar verknüpfenden Sätzen besteht, würde ich es eher als eine Aneinanderreihung von Fakten bezeichnen. Jedoch fällt die Analyse der anfangs von der Autorin aufgeworfenen Fragen eher dünn aus, weshalb die wichtigste Komponente für die Kategorisierung des Buches als Sachbuch für mich nicht vorhanden ist. Insgesamt fand ich die Aufzeichnungen zwar stellenweise interessant, größtenteils allerdings recht langatmig und - durch den Verzicht auf einzelne Briefüberschriften – ein wenig unübersichtlich.

Für zukünftige Auflagen würde ich ein komplett neues Layout empfehlen, eventuell auch den Titel "Schattenfamilien" um einen beschreibenden Untertitel ergänzen, wie z.B. "Originalbriefe aus der Zeit des Nationalsozialismus". Inhaltlich würde ich die privaten Fotos beibehalten, jedoch – abgesehen von einer Einleitung – auf sämtlichen beschreibenden Zwischentext verzichten und lediglich die Briefe mit der jeweiligen Überschrift (wann geschrieben und von wem, adressiert an wen) einfügen. Die im Anhang enthaltenen Karten aus Wikipedia sollten hinsichtlich Bildqualität (Helligkeit und Größe) noch verbessert werden; zudem würde ich die Ergänzung eines Personenregisters für sinnvoll halten. Die Gestaltung des Covers ist passend zum Inhalt gewählt worden, insbesondere die schattenwerfenden Kreuze auf den Gräbern.

Veröffentlicht am 01.01.2019

Gelungener Debütroman, unterhaltsam und amüsant

Wir zwei auf Wolke sieben
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Für Lea kommt es knüppeldick: nicht nur, dass ihr Freund Sebastian sie nach 2 Jahren Beziehung völlig überraschend verlassen hat – er hat auch ihr Sparkonto leergeräumt und sie damit ohne finanzielle Rücklagen ...

Für Lea kommt es knüppeldick: nicht nur, dass ihr Freund Sebastian sie nach 2 Jahren Beziehung völlig überraschend verlassen hat – er hat auch ihr Sparkonto leergeräumt und sie damit ohne finanzielle Rücklagen in einer völlig überteuerten Wohnung zurückgelassen. Aber Lea ist nicht die Einzige, die vor vollendete Tatsachen gestellt worden ist: Sebastians launischer dicker Kater Van Gogh ist ebenfalls ein Opfer der Trennung geworden; Lea hat das rothaarige Fellmonster sozusagen als Abschiedsgeschenk vererbt bekommen. Dank ihren fürsorglichen besten Freunden (- der stets pragmatischen und toughen Schönheit Su und dem leicht hysterischen, aber herzlichen Paradiesvogel Armin -) hat Lea keine Gelegenheit, in Selbstmitleid zu zerfließen; stattdessen landet sie sogar einen neuen Job beim Magazin SoYou, wo sie fortan als Beauty Queen wider Willen für die weibliche Leserschaft die neuesten Schönheitstrends und -behandlungen in den angesagtesten Metropolen (London, Paris, Wien) testen soll…ein prall gefülltes Spesenkonto für Sonderausgaben inklusive. Für viele Frauen wäre dies der Traumjob schlechthin, doch Lea sieht ihre neue Tätigkeit eher als vorrübergehende Notlösung – schließlich muss die Miete gezahlt und der dauerhungrige Kater gefüttert werden. Schneller als ihr lieb ist, stolpert Lea - nun topgestylt - durch die europäischen Großstädte und von einer Katastrophe in die nächste, lässt Anti-Falten-Treatments und Hornhaut-knabbernde Fischchen über sich ergehen, wird mit einer lebensverändernden Frisur zwangsbeglückt und um ihre "Hängebäckchen" erleichtert. Auf ihrer beruflichen Reise zum besseren, schöneren Ich begegnet sie dem legendären Beautyguru Sacha, wird von einem persönlichen Fitness-Coach zu Höchstform gedrillt und von einem Profi-Visagisten in jeglicher Hinsicht gerettet. Als wäre dieser neue Lebenswandel nicht stressig genug, naht bereits die nächste Hiobsbotschaft: Möchtegern-Künstler Sebastian geht mit einer Ausstellung auf Europa-Tournee, die ein sehr privates Aktfoto von Lea beinhaltet… Das geht entschieden zu weit! Lea weiß nicht, wie es mit ihr und Sebastian weitergehen soll – ob sie ihm je verzeihen wird, aber feststeht: sie muss ihn zur Rede stellen!

Anja Rauter ist ein bezaubernd-berauschender, luftig-leichter, spritzig-witziger Debütroman gelungen, der mich häufig zum Schmunzeln gebracht hat. Wir erleben, wie die sympathische, leicht naive Chaos-Queen Lea in ihrem größten Schmerz von ihren besten Freunden aufgefangen und aufgepäppelt wird, dank ihrem neuen Beruf zu mehr Selbstsicherheit findet und sich zu einer starken, selbstbestimmten jungen Frau mausert. Leas Gedanken und Gefühle werden stets nachvollziehbar und humorvoll beschrieben, man muss sie einfach mögen! Die Redewendung "Schmetterlinge im Bauch" wurde hier durch die niedliche Formulierung "Meerschweinchen im Magen" ersetzt; überhaupt ist der flüssige, durchgehend amüsante Schreibstil wunderbar kreativ und originell. Dies setzt sich auch bei den Kapitelüberschriften fort ("Rosa Racheschweinchen", "Schlumpfblaue Träume", etc.) sowie bei dem ulkigen Spitznamen "Mehlwurm", den Sebastian aufgrund seines blass-bleichen nordischen Teints von Su und Armin verpasst bekommen hat. Die Städtereisen werden detailliert geschildert und lesen sich wie ein kleiner Reisebericht an sich. Ein klitzekleines Sternchen Abzug gibt es für die an manchen Stellen teilweise überzogene, zu realitätsfremde Darstellung gewisser Eigenarten und Ereignisse, mit denen ich mich schlichtweg nicht identifizieren konnte; Stichwort: "Mausezahn", Tennisschläger-Gewalt und Mitbewohner-Casting.

Das Cover erinnert an einen Flug durch die Wolken; ein Eindruck, der verstärkt wird durch die Silhouetten der Vögel und des Flugzeugs. Der Eiffelturm hingegen deutet an, dass Paris eine tragende Rolle in der Geschichte spielen wird. Am Wortlaut des Buchtitels, der in großen roten Lettern das Cover dominiert, lässt sich das Genre erahnen. Insgesamt spiegelt sich auch im Cover die angenehme Leichtigkeit des Schreibstils wider.

Fazit: Ein durchaus gelungenes Erstlingswerk von Anja Rauter! Empfehlenswert für alle Fans von witzig-romantischen Frauenromanen.

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Veröffentlicht am 27.12.2018

Angenehmer Wohlfühlroman

Es muss ja nicht gleich Liebe sein
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Als der charismatische Arzt Dr. Stephen Remington die Arztpraxis im verschlafenen Örtchen Lone Star Canyon übernimmt, gewinnt er aufgrund seiner Kompetenz und seines Einfühlungsvermögens schnell das Vertrauen ...

Als der charismatische Arzt Dr. Stephen Remington die Arztpraxis im verschlafenen Örtchen Lone Star Canyon übernimmt, gewinnt er aufgrund seiner Kompetenz und seines Einfühlungsvermögens schnell das Vertrauen seiner Patienten. Insbesondere die lokale Damenwelt ist verzückt über den gutaussehenden Neuzugang aus Boston und niemand ahnt, dass Stephens Neubeginn in der texanischen Provinz gleichzeitig auch ein Fluchtversuch vor seiner tragischen Vergangenheit ist. Er lebt ausschließlich für seinen Beruf und hat sich geschworen, sich nie wieder zu verlieben. Die außergewöhnlich attraktive Inhaberin des Snip 'n Clip Friseursalons, die ihm während eines Tornados überraschend hilfreich zur Seite steht, weckt allerdings sein Interesse: sie ist anmutig und temperamentvoll zugleich – eine reizvolle Mischung! Gegen ein wenig Spaß ist schließlich nichts einzuwenden…es muss ja nicht gleich Liebe sein!

Auch die bildschöne junge Friseurin Nora Darby hat mit der Liebe abgeschlossen. Zu oft ist sie von den Männern in ihrem Leben enttäuscht und verletzt worden. Sämtliche Verehrer schlägt sie regelmäßig mit ihrer Schlagfertigkeit und ihren kessen Bemerkungen in die Flucht. Sollen die Menschen sie doch für unnahbar halten, das stört Nora wenig. Sie liebt ihre Selbstständigkeit und ist Friseurin aus Leidenschaft. Nur der - zugegebenermaßen passabel aussehende - neue Arzt der Stadt zeigt sich erstaunlich resistent gegen ihr Abwehrverhalten. Nora weiß nicht, was sie mehr überrascht: sein unkonventionelles Angebot einer Freundschaft mit gewissen Vorzügen oder dass sie tatsächlich versucht ist, eine Affäre mit ihm in Erwägung zu ziehen…

Susan Mallery weiß einfach, was einen Wohlfühlroman ausmacht und hat es wieder einmal geschafft, einen romantischen Hit voller Emotionen und tiefgründiger Charaktere zu schreiben. Mit einem lockeren, luftig-leichten Schreibstil, authentischen Dialogen, liebenswert ausgearbeiteten und nachvollziehbaren Hauptfiguren sowie einer Prise Humor beweist die Erfolgsautorin erneut ihr Können. Auch einige erotische Szenen sind geschmackvoll in die Handlung eingebaut worden. Ist das Ende ein klein wenig vorhersehbar? Gewiss, aber das tut der Story keinen Abbruch.

Das in hellen Farben gehaltene Cover verstärkt durch die scheinbar beliebig platzierten Blümchen und die unsymmetrische, 'aus der Reihe tanzende' Anordnung der Buchstaben des Titels den Eindruck von Leichtigkeit.

Ein klitzekleines Manko: Stephens Gedankengänge erschienen mir teilweise etwas zu übertrieben; dafür hätte ich mir mehr Szenen mit Noras sympathischer Mutter gewünscht.

Fazit: Empfehlenswert für Fans von Frauenromanen. Ein entspanntes Leseerlebnis für zwischendurch, perfekt für ein gemütliches Wochenende.