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Veröffentlicht am 15.09.2016

Locker leichte Sommerlektüre

Fahr zur Hölle, Schatz!
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Svea Amore hat sich in ihrer norddeutschen Heimatstadt ihren Traum erfüllt und sich in einem schmalen Fachwerkhaus in der Altstadt eine kleine schnuckelige Wohnung eingerichtet. Als ihr Vermieter Alexander ...

Svea Amore hat sich in ihrer norddeutschen Heimatstadt ihren Traum erfüllt und sich in einem schmalen Fachwerkhaus in der Altstadt eine kleine schnuckelige Wohnung eingerichtet. Als ihr Vermieter Alexander König, dem sie gleichermaßen mit Widerwillen und Faszination gegenüber steht, sie über einen Wasserschaden informiert, kann sie sich noch nicht vorstellen, dass ihre Wohnung überflutet wurde. Also zieht sie erst mal wieder bei ihren Eltern ein. Als sie im Antiquariat von Herrn König ein altes Buch findet, dessen Inhalt sich Svea nicht entziehen kann, nimmt das Schicksal seinen Lauf...

Dies war das erste Buch der Autorin Brigitte Kanitz, das ich mit einem Dauergrinsen im Gesicht gelesen. Dank ihres ganz besonderen Humors wird es bestimmt nicht das letzte gewesen sein.

Svea Amore erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht. Dabei lerne ich ihre Gedanken und ihre Sichtweise auf die Dinge des Lebens und sie daher sehr gut kennen. In manchen Dingen ist sie etwas eigenwillig, schusselig, aber auch nachdenklich und sensibel - letztendlich einfach nur liebenswert. Die ganze Familie ist, wie ich finde, leicht überzeichnet beschrieben, sehr gut vorstellbar und insgesamt einfach toll. Besonders die absolut rüstige Großmama Lina hat sich mit ihrer skurrilen und herzlichen Art tief in mein Herz geschmuggelt.

Zuerst war ich etwas skeptisch, ob die Geschichte nicht ins "märchenhaft" abdriftet, aber die Autorin hat das Geschehen so gut im Hier und Jetzt platziert, dass es einfach nur eine Freude war, Svea auf einem magischen Stück ihres Weges zu begleiten.

Ein wunderbares Buch, das mich für seine Lesezeit den Alltag hat vergessen und mich in Sveas Welt hat eintauchen lassen. Was wünscht man sich mehr!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tod im Elite-Internat

Tod nach Schulschluss
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Max Wenke, Sohn des Bauunternehmers Alexander Wenke, der vor einem Jahr bei einem Unfall in seinem Wagen verbrannte, stirbt am gleichen Tag, wie sein Vater – nur ein Jahr später. Er kommt in der Folterkammer ...

Max Wenke, Sohn des Bauunternehmers Alexander Wenke, der vor einem Jahr bei einem Unfall in seinem Wagen verbrannte, stirbt am gleichen Tag, wie sein Vater – nur ein Jahr später. Er kommt in der Folterkammer seines Internats in einem mittelalterlichen Folterinstrument um.
Kommissarin Charlotte Schneidmann und ihr Kollege Peter Käfer von der Mordkommission Münster werden auf den Fall angesetzt. War es Mord? Selbstmord? Oder ein schrecklicher Unfall? Die Ermittlungen gestalten sich schwierig; bei Lehrern, Erziehern, Schülern und vor allem bei dem Direktor der Einrichtung treffen sie auf ein Meer aus Schweigen und Halbwahrheiten. Doch Kommissar Zufall bringt sie auf die richtige Spur…

Dies ist der erste Kriminalroman von Christine Drews, aber es wird definitiv nicht der letzte sein.
Vom einführenden Prolog an, nimmt mich die Autorin auf Spurensuche im Internat und dem Umfeld des Toten mit. Der packende und doch auch einfühlsame Schreibstil lässt mein Kopfkino auf Hochtouren laufen. Der von Anfang an vorhandene Spannungsbogen steigt stetig. Von Langatmigkeit keine Spur.
Die Protagonisten kommen sehr authentisch und farbig gezeichnet rüber. Ich habe meine Sympathien und Antipathien schnell verteilt.
Der Fall selbst ist sehr gut nachvollziehbar. Meine persönlichen Ermittlungen haben mich immer wieder auf falsche Fährten geführt. Durch eine für mich unerwartete Wendung kommt dann die Auflösung, die bei mir noch einige Fragen offen lässt.
Der Epilog ist Gänsehaut pur.
Wer weg will vom Mainstream zu einem wirklich spannenden, fesselnden und authentischen Kriminalfall, er ist hier genau richtig. Meine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Unfall oder Mord

Brummschädel
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2 junge Russinnen, Angestellte eines Begleitservices, werden erschlagen bzw. erstickt auf einer Sandbank an der Isar unterhalb des Deutschen Museums gefunden. Als letztes wurden sie mit 2 Führungskräften ...

2 junge Russinnen, Angestellte eines Begleitservices, werden erschlagen bzw. erstickt auf einer Sandbank an der Isar unterhalb des Deutschen Museums gefunden. Als letztes wurden sie mit 2 Führungskräften der Firma Easy Money aus Dortmund gesehen. Bei den Ermittlungen, die sie bis nach Tschechien führen, stoßen Franz Wurmdobler und seinen Freund und Ex-Kollegen Max Raintaler auf eine eisige Mauer des Schweigens...

Bei diesem Fall ist Ermittler Max Raintaler wieder ganz der Alte. Bissigkeit und nur nicht aufgeben führen auch diesmal ans Ziel seiner Ermittlungen. In dieser Geschichte zeigt er aber auch eine ganz neue Seite, seine Tierliebe, von der er wohl selbst noch nichts gewusst hat und die er für 3 Tage an dem kleinen Rauhaardackel Wasti ausleben kann.

Der Fall selbst ist äußerst interessant und auch ziemlich verworren. Aber Max und Franzi lösen die einzelnen Fäden nach und nach auf bis sich die Auflösung fast wie von selbst ergibt.

Auch in diesem Fall finde ich die Personen sehr gut beschrieben. Diskussionen über die besten Jahre eines Mannes und immer wieder sich ergebende Kabbeleien zwischen Max und Franz lockern den Kriminalfall auf, ohne dass es langatmig wird.

Der neue Fall von Max Raintaler hat mich wieder überzeugt!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Liebesgeschichte aus der Stadt der Liebe - Paris

Das Lied des blauen Mondes
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Juliette Blandfort und ihr Partner Guy Rousseau, die zusammen in einer kleinen Möbelwerkstatt Möbel restaurieren, haben Ärger: Ihr Mietvertrag wird gekündigt und sie sollen ihre Werkstatt und Wohnungen ...

Juliette Blandfort und ihr Partner Guy Rousseau, die zusammen in einer kleinen Möbelwerkstatt Möbel restaurieren, haben Ärger: Ihr Mietvertrag wird gekündigt und sie sollen ihre Werkstatt und Wohnungen verlassen. Da meldet sich Juliettes Tante Manon Monnier, eine ehemalige Chansoniere, die zur Testamentseröffnung nach Paris kommt. Ihr ehemaliger Kollege und Liebhaber Jean-Claude Valadon ist tot...

Katrin Traoré und Tania Schlie, die beiden Autorinnen nehmen mit auf eine Reise in das Paris der 60ziger Jahre, in eine Zeit, als Manon hier ihren Lebensmittelpunkt hatte und in die Jetztzeit, wo sich Manon und ihre Nichte Juliette treffen. Dieses Zusammenspiel zwischen Gegenwart und Vergangenheit gelingt den Beiden außerordentlich gut. Da ich Paris schon einige Male besucht habe, bin ich auf einigen Spaziergängen in Gedanken mit dabei. Der leichte und lockere Erzählstil macht da Lesen zu einem Genuss und die überschaubar kurzen Artikel kommen meinem Leseverhalten sehr entgegen.

Die Personen, besonders Manon, Juliette, Gerard und Jean-Claude sind so farbenfroh und natürlich gezeichnet, dass ich sie mir sehr gut vorstellen kann und sie sich sofort in meinem Kopf eingenistet haben. So kann ich gut verstehen und nachvollziehen, warum sich Juliette in Gerard verliebt. Aber auch die anderen "Mitwirkenden" sehe ich vor meinem geistigen Auge vor mir.

Ich tauche in die Welt der Möbelrestauration ein und lerne einiges über die Kriegswirren des 2. Weltkrieges, in dem es besonders die französischen Frauen, die sich mit deutschen Soldaten eingelassen haben, nicht leicht hatten.

Besonders gut gefallen hat mir, dass immer wieder französische Worte in die Erzählung eingebaut sind, die sich, auch wenn man kein französisch spricht, sehr gut aus dem Text erschließen lassen. Auch die 15 Chansons über die Liebe zum Schluss der Geschichte finde ich sehr gut.

Mein Fazit:

Eine ganz besondere Liebesgeschichte, die an Tiefe besticht und aus der Vielzahl anderer Romane in ganz besonderer Weise heraus ragt. Ich hatte ein paar wunderschöne Lesestunden und kann das Buch nur empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die angebliche Schuld eines Autors

Verfalldatum
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Tobias Landauer, 52, Erfolgsautor zahlreicher blutrünstiger Krimis, in denen Kinder auf verschiedenste Weise umkommen, geht im Rahmen der Kampagne "Schwarzer Herbst" auf Lesetour. Da bekommt er eine Nachricht ...

Tobias Landauer, 52, Erfolgsautor zahlreicher blutrünstiger Krimis, in denen Kinder auf verschiedenste Weise umkommen, geht im Rahmen der Kampagne "Schwarzer Herbst" auf Lesetour. Da bekommt er eine Nachricht von Rumpelstilzchen, mit der Drohung, dass seine Zeit abgelaufen sei und er die Tournee abbrechen soll. Landauer weigert sich. Seine Verlegerin und seine Verlagsassistentin stehen voll hinter ihm. Doch es kommt wirklich zum Showdown und Rumpelstilzchen macht Ernst...

Roger Strub nimmt mich in diesem Krimi mit nach Bern und in die Welt des Erfolgsautors Tobias Landauer. Farbig und detailliert beschriebene Protagonisten machen es mir leicht, sie sich mir vorzustellen. Eine Geschichte, die genau so in unserer heutigen Zeit passiert sein könnte, lässt mir manches Mal die Haare zu Berge stehen. Und doch habe ich keine Ahnung, wer hier seine Rachegelüste an dem Autor ausleben will. In einem Verwirrspiel lenkt mich der Autor auf immer neue Wege, die aber nicht zielführend sind und am Schluss bin ich bass erstaunt, wer sich hier als Täter heraus stellt.

Ein gut gemachter, leicht und locker, immer spannend erzählter Kriminalroman, den ich gerne weiter empfehle.