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Veröffentlicht am 10.07.2024

Konnte mich nicht mitreißen

Mord an der Loire
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Mord an der Loire: Ein Fall für Baron Philippe (Privatdetektiv Philippe du Pléssis 1) von Catherine Duval, erschienen im GMEINER Verlag am 10. April 2024.

Philippe Auguste Louis Vicomte du Pléssis wurde ...

Mord an der Loire: Ein Fall für Baron Philippe (Privatdetektiv Philippe du Pléssis 1) von Catherine Duval, erschienen im GMEINER Verlag am 10. April 2024.

Philippe Auguste Louis Vicomte du Pléssis wurde von seiner adeligen Familie zum Detektiv ausgebildet. Als die alte Schatulle, auf der die Familiengeschichte niedergeschrieben wurde, verschwindet, soll Philippe sie wieder finden. Er befindet sich gerade im Château de Cotignac, als ein Gemälde, welches als Raubkunstgemälde gerade von Deutschland zurückgegeben wurde, gestohlen wird. Dann findet der Baron auch noch eine Tote im Schlossteich. Diese Umstände verbinden ihn und Kommissarin Charlotte Maigret zu einem mehr als ungleichen Ermittlerpaar.

Beginnen wir mit dem, was mich dazu gebracht hat, dieses Buch unbedingt lesen zu wollen: Das Cover. Es handelt sich dabei nicht um das Schloss Cotignac, sondern um Schloss Saumur. Ebenfalls an der Loire gelegen und man kann das Museeum darin auch besichtigen.

Auch mit geschichtlichen Fakten wurde in dem Reihenauftakt recht rüde umgegangen und ein Nachwort indem darauf hingewiesen wird fehlt. Dafür gibt es einige Rezepte.

Mit Philippe du Pléssis erschafft die Autorin einen für mich unsympathischen Menschen, der hauptsächlich vom Geld seiner Familie lebt und Wein, Weib und Spaß sucht. Dabei ist er arrogant, verschwenderisch und überheblich. Als Gegenpol wurde dann die Figur der Charlotte Maigret dagegengesetzt, die vom Adel nichts hält und noch viel weniger von Philippe. Da kommt dann auch die Richtung wohin die Geschichte läuft ins Spiel. Charlotte sieht zwar gut aus, benimmt sich aber wie ein trotziger Teenager und kleidet sich auch so. Größere Gegensätze kann man sich fast nicht vorstellen. Dabei ist Charlotte ebenfalls unsympathisch, oberflächlich und bekommt irgendwann sogar einen Spruch der Ultra-Gelbwesten in den Mund gelegt. Warum die Zwei als Ermittlerduo auftreten, obwohl so etwas niemals vorkommen würde, wird nicht geklärt. Ebenfalls unverständlich bleibt, warum Philippe nach Anerkennung von Charlotte giert. Jemand der keinen Plan von Ermittlungen und Kriminalfällen hat.

Ich bin schon mehrfach an der Loire gewesen und hatte so meine Vorstellungen, wenn es um Beschreibungen ging. So richtiges Urlaubsgefühl kam bei dem Dauerregen, den das Buch beinhaltet aber auch nicht vor. So plätscherte die Geschichte wortwörtlich vor sich hin und konnte mich nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 03.07.2024

Nichts für schwache Nerven

VIEWS
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VIEWS von Marc-Uwe Kling, gesprochen vom Autor. Erschienen im Hörbuch Hamburg Verlag am 27. Juni 2024.

Yasira Saad ist auf einem ersten Date, als sie an den Tisch zurückkommt und die Stimmung gekippt ...

VIEWS von Marc-Uwe Kling, gesprochen vom Autor. Erschienen im Hörbuch Hamburg Verlag am 27. Juni 2024.

Yasira Saad ist auf einem ersten Date, als sie an den Tisch zurückkommt und die Stimmung gekippt ist. Ihr Date zeigt ihr ein verstörendes Video, in dem die 16-jährige Lena Palmer von mehreren dunkelhäutigen Männern vergewaltigt wird. Als BKA-Kommissarin mit Migrationshintergrund, wird ihr der Fall übergeben und sie und ihre Kollegen versuchen alles, die Täter zu identifizieren, und das Mädchen, welches schon mehrere Tage vor dem Auftauchen des Videos verschwunden ist, zu finden.

Die Situation eskaliert und Saad muss nicht nur um ihre eigene Sicherheit besorgt sein als eine Gruppe die sich „Aktiver Heimatschutz“ nennt, das Volk aufwiegelt und selbst Jagd auf die Täter macht.

Bei Marc-Uwe Kling denke ich immer, dass es keinen besseren Vorleser als den Autor selbst geben kann. Ich habe diesem Hörbuch von der ersten bis zur letzten Minute andächtig gelauscht.

Viel zur Story kann man nicht sagen, um nicht zu viel zu verraten. Es ist spannend, überraschend und so schwer es mir fällt das zu sagen, vermutlich unsere nahe Zukunft. Die Ermittler sind sympathisch und lebensecht, die Kollegen im Amt noch aufgeschlossen und wirklich am Beruf interessiert. Klare Kaufempfehlung.

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Veröffentlicht am 19.06.2024

Verschwiegene Dorfgemeinschaft

Bretonische Sehnsucht
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Bretonische Sehnsucht (Dupin 13) von Jean-Luc Bannalec, erschienen im Kiwi Verlag und als gekürzte Hörbuchversion, gelesen von Christian Berkel erschienen im Argon Verlag. Buch und Hörbuch sind am 19. ...

Bretonische Sehnsucht (Dupin 13) von Jean-Luc Bannalec, erschienen im Kiwi Verlag und als gekürzte Hörbuchversion, gelesen von Christian Berkel erschienen im Argon Verlag. Buch und Hörbuch sind am 19. Juni 2024 veröffentlicht worden.

Auf der Insel Quessant gibt es einen Toten. Ein Musiker, der sich schon in verschiedenen Berufen versucht hat, aber immer wieder gescheitert ist, wird kurz vor einem wichtigen Musikfestival tot aufgefunden. Dupin wurde vom Präfekten hingesendet, da seine Nichte auf der Insel wohnt und den Toten gekannt hat. Nun ist seine Schwester sehr besorgt und der Präfekt sehr nervig.

Wer geglaubt hat, dass es nicht mystischer als im Wald von Brocéliande im siebten Fall (Bretonische Geheimnisse) werden könnte, der wird im 13. Fall eines Besseren belehrt. Dupin bekommt es mit Meerjungfrauen, und vielen keltischen Sagen zu tun. Da ist es gut für den Leser, dass Dupin Verstärkung durch Riwal bekommt, der nicht nur E-Bikes für die Ermittlungen besorgt, sondern übersprudelt vor Geschichten und Wissen um die Insel. Das ist auch gut so, da Nolwenn sich auf einer Urlaubsreise befindet und Dupin ständig von Locmariaquer angerufen wird.

Die Stimmung ist sehr auf die keltische Vergangenheit und die Vorherrschaft der Frauen auf der Insel gelegt, die es tatsächlich über Jahrzehnte gibt, da die Männer in den schwierigen Gewässern ihre Familien nicht durch Fischfang ernähren konnten, und somit auf Schiffen anheuern und nur selten auf der Insel sind.

Ein richtig guter Krimi mit rauer Landschaft und einem radelndem Dupin. Einfach gut zu lesen und zu hören. Christian Berkel liest so gut, dass man die Zeit völlig vergisst. Gleichzeitig war ich froh, dass ich das Buch hatte, da die Namen in diesem 13. Dupin Fall nicht so ganz mein Fall waren. Klare Kaufempfehlung.

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Veröffentlicht am 19.06.2024

Klassiker in neuem Gewand

Stolz und Vorurteil
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Stolz und Vorurteil von Jane Austen bearbeitet als Graphic Novel von Claudia Kühn, gezeichnet von Tara Spruit, erschienen im Loewe Graphix Verlag am 12. Juni 2024.

Mutter Bennet wird ganz aufgeregt, ...

Stolz und Vorurteil von Jane Austen bearbeitet als Graphic Novel von Claudia Kühn, gezeichnet von Tara Spruit, erschienen im Loewe Graphix Verlag am 12. Juni 2024.

Mutter Bennet wird ganz aufgeregt, als nebenan ein junger, unverheirateter und reicher Mann mit seiner Schwester einzieht. Sie hofft, dass sie eine ihrer vier Töchter unter die Haube bekommen wird, da das Familienerbe der Bennets als Fideikommiss an einen männlichen Erben der Familie gehen muss und die Frauen im beginnenden 19. Jahrhundert einen Ernährer brauchen da Arbeit bzw. eine Ausbildung für sie aus traditionellen Gründen nicht in Frage kommt. Als Mr. Bingley auf einen Ball auch noch den gutaussehenden und noch reicheren Mr. Darcy mitbringt, hört Elizabeth Bennet einige Dinge, die sie Darcy arrogant und überheblich erscheinen lässt.

Generationen junger Mädchen haben dieses Buch gelesen, geseufzt und vor sich hin geschmachtet. Die Graphic Novel hat nichts vom Schmachtfaktor eingebüßt. Tara Spruit hat den Zeichenstift so fliegen lassen, dass ein Blick aus Liz Augen mehr sagt als mehrere Seiten Text. So schrumpf das Buch zu einer vergnüglichen Nachmittagslektüre zusammen, die unterhält, die Geschichte erfasst und doch neugierig machen kann, wie die Geschichte in der Langform ausgesehen hat.

Die Bilder sind so liebevoll gestaltet, dass man dieses Büchlein bestimmt mehr als einmal zur Hand nimmt. Klar Kaufempfehlung.

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Veröffentlicht am 18.06.2024

Kriminelle Machenschaften

Totholz
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Totholz: Was vergraben ist, ist nicht vergessen (Band 11) von Andreas Föhr, gesprochen von Michael Schwarzmaier, erschienen im Argon Verlag als gekürzte Hörbuchversion am 3. Juni 2024.

Leo Kreuthner ...

Totholz: Was vergraben ist, ist nicht vergessen (Band 11) von Andreas Föhr, gesprochen von Michael Schwarzmaier, erschienen im Argon Verlag als gekürzte Hörbuchversion am 3. Juni 2024.

Leo Kreuthner will seiner Konkurrenz beim Schwarzbrennen was heimzahlen. Das geht dermaßen daneben, dass er versuchen muss seine Spuren zu verwischen. Kommissar Wallner erfährt bei einer Zeugenaussage von einer vergrabenen Leiche, die nach kurzer Suche gefunden wird. Leider ist der Tote nicht einfach zu identifizieren, und die Zeugin, die sie zur Leiche gebracht hat, ist verschwunden.

Ich muss zugeben, das Buch ist so vollgepackt, dass ich am Ende nochmals reinhören musste, um mich daran zu erinnern, wie da eins zum anderen geführt hat. Der Autor hat wieder ganze Batterien an Nebelkerzen gezündet und mit der Aufteilung in zwei Erzählstränge Kreuthner vs Wallner geht die Geschichte zwar in einem atemberaubendem Tempo voran, aber einige Steinchen hat mein Gehirn da offensichtlich fallen lassen.

Insgesamt wurde ich sehr gut unterhalten von einer Geschichte die wie eigentlich immer, wenn Kreuthner auftaucht völlig aus dem Ruder läuft und insgesamt eher unwahrscheinlich ist, aber Wallners Großvater ist ein Garant dafür, dass nichts normal läuft, es sich, aber wunderbar anfühlt beim Zuhören. Das mit dem Wunderbar hat man Michael Schwarzmaier zu verdanken, der diesen Regional-Krimi mit einem so leichten Bayerisch versieht, dass es klingt wie Urlaub, ohne schwer verständlich zu sein. Klare Kaufempfehlung.

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