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Veröffentlicht am 04.04.2024

Sei vorsichtig mit dem, was du dir wünschst

Wir werden jung sein
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Sei vorsichtig mit dem, was du dir wünschst
Wir werden jung sein von Maxim Leo, erschienen im Kiepenheuer & Witsch Verlag am 7. März 2024, als Hörbuch erschienen im Argon Verlag als gekürzte Hörbuchversion ...

Sei vorsichtig mit dem, was du dir wünschst
Wir werden jung sein von Maxim Leo, erschienen im Kiepenheuer & Witsch Verlag am 7. März 2024, als Hörbuch erschienen im Argon Verlag als gekürzte Hörbuchversion am 27. März 2024, gelesen von Simon Jäger.

Martin erprobt ein Medikament an Menschen mit Herzkrankheiten. Die Gruppe ist klein, der Erfolg aber riesig. Nicht nur die Herzen der Probanden werden gesund, die biologische Uhr wird auch zurückgedreht. An die Öffentlichkeit kommt das Ganze, weil Verena, eine ehemalige Schwimmerin, die aufgrund einer Erkrankung des Herzens aufhören musste, nicht nur Probandin bei Martin ist, sondern bei einem Wettschwimmen von Ehemaligen einen Weltrekord aufstellt und nun unter Dopingverdacht steht. Als bei einer öffentlichen Verhandlung die Wahrheit ans Licht kommt, steht die Welt Kopf.

Maxim Leo erzählt in seinem spannenden Roman davon, wie die Gesellschaft reagiert und was für Spannungen, die ertragen müssen, die nun etwas haben, was die Mehrheit der Menschen gerne hätten: unendliche Jugend und Gesundheit. Dies führt natürlich zu sozialen Reibungen und dem Verdacht, dass man sich Jugend kaufen könnte, so man die Mittel dafür haben würde.

Das Buch erzählt die Geschichte der Menschen, die plötzlich ihr Leben neu schreiben können, aber auch der Gesellschaft, wie sie darauf reagiert, wenn sie feststellt, dass das natürliche Gefüge, dass alte Menschen platz für junge Menschen machen, plötzlich nicht mehr stimmt. Dabei spricht der Autor vieles an, sucht aber nicht wirklich nach Lösungen und belässt es dabei, eine interessante Geschichte zu schreiben, ohne zu gesellschaftskritisch zu werden.

Die Hörbuchfassung wurde von Simon Jäger in seiner gewohnten kompetenten Art gelesen.
Ein Roman, der einen nachdenklich macht, dabei aber oberflächlich genug bleibt, dass er Spaß macht, ohne zu belehren.

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Veröffentlicht am 03.04.2024

Déjà-vu für Bischoff

Mörderfinder – Stimme der Angst
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Mörderfinder – Stimme der Angst (Max Bischoff 4) von Arno Strobel, gelesen von Dietmar Wunder, erschienen im Argon Verlag als gekürzte Hörbuchversion am 28. Februar 2024.

Max Mentor ist tot und auf der ...

Mörderfinder – Stimme der Angst (Max Bischoff 4) von Arno Strobel, gelesen von Dietmar Wunder, erschienen im Argon Verlag als gekürzte Hörbuchversion am 28. Februar 2024.

Max Mentor ist tot und auf der Beerdigung trifft er eine Frau, die der verstorbenen Jennifer Sommer unglaublich ähnlichsieht. Max lädt die Frau zu einem Kaffee ein, sie hat aber keinerlei Verbindungen zu Jennifer. Max innere Dämon der Schuld am Tod von Jennifer ist geweckt, und dann verschwindet auch noch die Frau, bei der er sich noch nicht sicher war, ob er sie lieben könnte.

Im Bekanntenkreis von Max möchte man eigentlich nicht aufgenommen werden. Immer wieder wird Menschen, die er mag, Gewalt angetan und die Täter machen ihn dafür verantwortlich. Am Anfang war ich etwas enttäuscht, dass wieder jemand aus seinem engsten Kreis entführt wurde, aber der Fall entwickelte sich dann so schnell und aufregend, dass man einfach nur hofft, dass das nicht Thema und Variation der Bücher, die da kommen werden, sein wird.

Erfreulich ist, dass auch in diesem Buch Marvin Weber auftaucht und mit Max ermittelt. Der ist einfach der Knaller und gemeinsam sind sie ein richtig gutes Team.

Ich jedenfalls habe jede Minute dieses Hörbuchs genossen und fand die Stimme von Dietmar Wunder einfach nur genial. Klare Kaufempfehlung.

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Veröffentlicht am 26.03.2024

Menschen im Hotel

Hotel Amerika
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Hotel Amerika von Maria Leitner mit einem Nachwort von Katharina Prager, erschienen im Reclam Verlag am 16.02.2024 als Neuauflage eines Buchs, welches schon 1930 erschienen ist, aber von den Nazis 1933 ...

Hotel Amerika von Maria Leitner mit einem Nachwort von Katharina Prager, erschienen im Reclam Verlag am 16.02.2024 als Neuauflage eines Buchs, welches schon 1930 erschienen ist, aber von den Nazis 1933 verbrannt wurde.

Wir erleben einen Tag im Leben von verschiedenen Menschen im Hotel Amerika in den 1920 Jahren. Shirley O’Brien, ein Wäschemädchen deren Mutter als Scheuerfrau im Hotel arbeitet, macht sich bereit für den letzten Arbeitstag im Hotel. Ab Morgen will sie Gast statt Arbeiterin dort sein. Ihr Freund wird reich sein und ihr das unbeschwerte Leben, dass sie bei den Hotelgästen sieht, ermöglichen.

Maria Leitner hat einen sozialkritischen Roman verfasst, der sich mit den Lebensumständen der Immigranten, meist aus Europa, in die USA beschäftigt. Die Wohnungsnot, wie wenig Rechte Arbeitnehmer hatten und wie schnell man arbeitslos auf der Straße stand. Sie schreibt von der Erkenntnis, dass man nur gemeinsam bessere Arbeitsbedingungen schaffen kann und sich gegen die Ausbeutung der einfachen Arbeitskraft wehren muss.

Das Buch handelt auch von Erpressung, dem Lebensstil der wohlhabenden Gesellschaft und dem Leben von Menschen, die im Hotel wohnen und sich 24/7 bedienen lassen und gar nicht mehr wirklich auf die Idee kommen, selbst etwas machen zu können. Man kann sich gut vorstellen, dass in vielen Ländern die wir als Touristen bereisen, die Behandlung des Personals in Hotels nicht wesentlich anders ist, als im Buch beschrieben.

Leider bleiben die Figuren etwas oberflächlich und es wurden auch Begriffe, die man heute nicht mehr verwendet nicht überarbeitet. Trotzdem wird dem Leser ein guter Eindruck vermittelt, wie das Leben für Migranten aus Europa in die USA gewesen ist, und bringt einen zum Nachdenken, wie sich aktuelle Migranten zu uns fühlen, wovon sie träumen und warum die Nazis dieses Buch vernichten wollten. Ein Satz aus diesem Buch ist bis zum heutigen Tag unverändert wahr: Man sperrt ja auch nur die kleinen Diebe ein, während man die großen als Stützen der Gesellschaft ehrt.

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und die Charaktere sind in ihren Handlungen gut zu verstehen. Vor hundert Jahren sicher ein revolutionäres Buch, heute aber nur noch ein Blick in vergangene Zeiten.

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Veröffentlicht am 23.03.2024

Die Schöne, die da kommt

Die Königin
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Die Königin: Nofretetes globale Karriere

von Prof. Dr. Sebastian Conrad, erschienen im Propyläen Verlag am 1. Februar 2024.

Eigentlich hätte die Büste der Nofretete nie wieder das Licht dieser Welt ...

Die Königin: Nofretetes globale Karriere

von Prof. Dr. Sebastian Conrad, erschienen im Propyläen Verlag am 1. Februar 2024.

Eigentlich hätte die Büste der Nofretete nie wieder das Licht dieser Welt sehen sollen wäre alles wie geplant verlaufen. Stattdessen wird sie in el-Amarna entdeckt, aus ihrem Heimatland quasi entführt und als sie 1924 in Berlin gezeigt wurde, erlangte sie Weltruhm. Nach 3000 Jahren ist Nofretete ein Weltstar, der bis jetzt ein Vorbild ist und Menschenmassen in Bewegung setzt.

Der Autor bringt uns zu den Grabungsstätten in Ägypten genau so wie zu Pop-Konzerten. Manchmal springt er mir etwas zu weit vor, um dann wieder sehr weit zurückzugehen.

Dieses Buch handelt von der Wirkung, die die Büste der Nofretete auf die Betrachter ausübt, über die dubiosen Umstände, die das Kunstwerk nach Berlin brachte und was der Kult um die schönste Berlinerin alles so ausgelöst hat. Obwohl es nicht wirklich etwas Neues über die Königin zu erzählen gibt, lässt der Autor Tatsachen im neuen Licht erscheinen. Ein Buch, das unterhält und gleichzeitig Informationen vermittelt, die bisher so nicht gesammelt wurden. Klare Kaufempfehlung

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Veröffentlicht am 23.03.2024

Sehr guter Start in eine neue Reihe

Neue Wirklichkeit
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Neue Wirklichkeit (Haunted Hunters 1) von Nadine Erdmann, erschienen im Kuneli Verlag am 1. März 2024.

In Edinburgh wohnen vier sehr begabte Geisterjäger. Jo und Parker sind ein Liebespaar, Riley und ...

Neue Wirklichkeit (Haunted Hunters 1) von Nadine Erdmann, erschienen im Kuneli Verlag am 1. März 2024.

In Edinburgh wohnen vier sehr begabte Geisterjäger. Jo und Parker sind ein Liebespaar, Riley und Ayden Geschwister. Dazu kommt noch Aydens Sohn Henry, der noch ein Kleinkind ist. Alle sind paranormal begabt und decken ein weites Spektrum der möglichen Begabungen, die es gibt, ab. Als die fünf nicht in Edinburgh sind ereignet sich eine Katastrophe und die Gruppe muss sich ein neues Leben aufbauen in einem Land, dass sich selbst neu erfinden muss und in dem nichts so ist, wie es mal gewesen ist.

Wer die Totenbändiger Reihe kennt, taucht sofort tief ab, wer sie nicht kennt, hat zwar was verpasst, kann aber mit den Hunters direkt durchstarten.

Die Hunters haben eine moderne Familie gebildet, die aufeinander aufpasst, einander liebt und füreinander da ist. Natürlich kommt es wie in den anderen Büchern der Autorin zu spannenden Auseinandersetzungen mit Geistern und Fremden, die sich an der Not Anderer Bereichern.

Alle Hauptcharaktere werden schon in diesem ersten Band der Trilogie sehr gut aufgebaut und man erlebt schon das erste Knistern einer möglichen Beziehung.

Der Auftaktband ist spannend, gibt herzerwärmende Gefühle und ist trotzdem maximal entspannend. Klare Kaufempfehlung.

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