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Veröffentlicht am 29.09.2022

Das unheimliche Fremde

Shadow Land
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Shadow Land: Tödliche Wildnis von Rainer Wekwerth, erschienen im Planet Verlag am 27. August 2022.

Kaias Familie wurde vor 10 Jahren auf dem Weg in die Sicherheit einer Stadt, die von hohen Mauern umgeben ...

Shadow Land: Tödliche Wildnis von Rainer Wekwerth, erschienen im Planet Verlag am 27. August 2022.

Kaias Familie wurde vor 10 Jahren auf dem Weg in die Sicherheit einer Stadt, die von hohen Mauern umgeben ist, getötet worden. Ein Virus verwandelt die Menschen in Bestien und nur in der Stadt gibt es eine Technologie mit der sich der Ausbruch des Virus, welcher jeder in sich trägt, verzögern lässt und Alarm gibt, wenn das Virus aktiv wird. Tom Hayes hat Kaia mitgenommen und großgezogen und nun arbeitet sie für den Herrscher der Stadt, um Mutierende daran zu hindern, den Bestien im Wald den Chip zu bringen. Kaia findet eine ganz andere Welt hinter der Mauer, als sie erwartet hat.

Das Buch spielt in einer nahen Zukunft, wobei im Klappentext ein anderes Jahr angegeben wurde als in den Kapitelüberschriften. Die Seuche brach 10 Jahre zuvor aus und die Menschheit hatte sich technologisch nicht wesentlich weiter als zum jetzigen Zeitpunkt entwickelt. Allerdings spielt Technik für die Zivilbevölkerung eher keine Rolle, da es weder Internet, funktionierendes Fernsehen noch Handys gibt.

Der Schreibstil von Rainer Wekwerth ist gradlinig, schnörkellos und sehr gut für die Zielgruppe ab 13 Jahren geeignet. Das Buch braucht relativ lange um spannend zu werden und teilweise plätscherte die Geschichte etwas vor sich hin um dann am Ende zu viel in zu kurzer Zeit passieren zu lassen.

Ich bin nicht ganz so begeistert wohin Rainer Wekwerth die Botschaft mehr für den Planeten zu tun und friedlich miteinander, um zu gehen ausufern lässt. Ich fände es wünschenswert, wenn die Leser über das Gelesene später reden könnten. Das Buch ist sicher sehr gut für den Unterricht oder wenn Eltern es vor ihren Kindern lesen geeignet.

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Veröffentlicht am 22.09.2022

Mir hat es gefallen

The Atlas Six
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The Atlas Six: Wissen ist tödlich (Atlas-Serie 1) von Olivie Blake, erschienen im FISCHER E-Books Verlag am 1. September 2022

Sechs der talentiertesten Magier ihrer Generation erhalten die Chance Reichtum, ...

The Atlas Six: Wissen ist tödlich (Atlas-Serie 1) von Olivie Blake, erschienen im FISCHER E-Books Verlag am 1. September 2022

Sechs der talentiertesten Magier ihrer Generation erhalten die Chance Reichtum, Macht und Weisheit in unglaublichen Ausmaßen zu erlangen. Dazu müssen sie nur überleben da am Ende nur fünf in die niemals untergegangene Bibliothek von Alexandria aufgenommen werden.

Dieses Buch hat alles, was man sich wünschen kann. Spannende Charaktere, Humor und eine Geheimgesellschaft die es in sich hat. Der Einstand in die Geschichte ist etwas schwierig da die Charaktere alle ihre Probleme haben und einfach die Zahl der Personen nicht ganz so leicht zu händeln ist mit ihren verschiedenen Magieausrichtungen, aber wenn man sich erst einmal reingelesen hat, ist es ein Pageturner vom Feinsten.

Die Geschichte kommt spannend daher, die Charaktere sind allerdings eher nicht so liebenswert und haben nicht wirklich die Tiefe, die man sich von der Elite der Welt wünschen würde. Außerdem sind sie durch die Bank machthungrig und egoistisch. Was wiederum recht realistisch ist. Dieses Buch kann man von zwei Seiten betrachten, weswegen ich empfehle, erst die Leseprobe zu lesen und dann zu entscheiden, ob man mehr lesen möchte.

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Veröffentlicht am 17.08.2022

Braucht etwas um spannend zu werden, dafür gibt es gut gebildete Charaktere

Das Letzte, was du hörst
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Das Letzte, was du hörst von Andreas Winkelmann, gesprochen von Charles Rettinghaus, erschienen im Audio-To-Go Publishing Ltd. Verlag am 14. Juni 2022.

Eine Reporterin auf dem Weg zu einer Frau, die ...

Das Letzte, was du hörst von Andreas Winkelmann, gesprochen von Charles Rettinghaus, erschienen im Audio-To-Go Publishing Ltd. Verlag am 14. Juni 2022.

Eine Reporterin auf dem Weg zu einer Frau, die sich das Leben nehmen will, entscheidet sich falsch. Statt die Polizei zu informieren, rast sie selbst zu der Stelle, wo es passieren soll, ein Ort, den die junge Frau ihr kurz vorher gezeigt hat. Die Reporterin hat einen Unfall, informiert aber Rettungskräfte, die nur noch den Tod der Frau feststellen.

Roya Mayer versucht etwas zu enthüllen und muss vorsichtig sein, da sich die Person, die sich ihr anvertraut hat, nun Selbstmord begangen hat, die Ermittlerin Carola Barreis findet schnell heraus, dass etwas nicht stimmt. Die Tote hat zuvor ihren Mann umgebracht, mit dem sie bisher erfolglos versucht hat, ein Kind zu zeugen. Barreis findet Unterlagen, die ein ganz anderes Bild abgeben. Alles scheint mit einem sehr beliebten Podcast zu tun zu haben mit dem sich ein Marc Maria Hagen bei Frauen eine große Fangemeinde erschaffen hat. Die Tote wollte eigentlich an einem seiner kostenpflichtigen Seminare teilnehmen. Ihren Platz nimmt nun heimlich Roya Mayer ein.

Das Hörbuch, welches sehr gut von Charles Rettinghaus gelesen wurde, plätscherte längere Zeit etwas vor sich hin. Wir bekommen viele Informationen, es gibt zusätzlich zu den jetzigen Ereignissen einen Erzählstrang aus der Sicht eines Kindes deren Ereignisse zuerst nicht wirklich etwas mit den derzeitigen Taten zu tun zu haben scheinen.

Das Buch ist dunkel, böse und macht manchmal etwas Angst, wozu Menschen bereit sind, wenn sie sich leicht beeinflussen lassen. Carola Barreis und Roya Mayer sind starke Frauen, die da Licht ins Dunkle bringen. Gut gelesen, ab der Hälfte auch sehr spannend und eindringlich. Klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 07.04.2022

Familie kann man sich nicht aussuchen

Sommerschwestern
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Sommerschwestern von Monika Peetz , gelesen von Ilka Teichmüller, erschienen im Aragon Verlag als gekürztes Hörbuch am 07.04.2022.

Vier Schwestern, längst erwachsen, werden von der kapriziösen Mutter ...

Sommerschwestern von Monika Peetz , gelesen von Ilka Teichmüller, erschienen im Aragon Verlag als gekürztes Hörbuch am 07.04.2022.

Vier Schwestern, längst erwachsen, werden von der kapriziösen Mutter eingeladen mit ihr einige Tage im niederländischen Bergen zu verbringen, wo sie in ihrer Kindheit wunderbare Sommererinnerungen gesammelt haben. Dabei haben sie diesen Ort seitdem ihr Vater auf dem Weg zum Strand ums Leben gekommen ist, gemieden. Jede der Schwestern hat ihre Geheimnisse, aber das Größte hat ihre Mutter.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht der zweiten Tochter Yella und der jüngsten, Amelie, die ein wenig mit dem Leben hadert und weder Arbeit noch eine Liebe hat. Jeder der Schwestern hat ihre eigene Persönlichkeit und die Mutter hat dazu beigetragen Neurosen zu bilden und den Verlust des Vaters nicht zu kompensieren. Im Laufe des Buches erfahren wir vieles, z.T. nur angedeutet, was vor 20 Jahren passiert ist, und warum die Schwestern nicht viel gemeinsam haben, außer die offensichtlichen Probleme sich auf eine Beziehung einzulassen oder glücklich zu sein. Beides reklamiert die Mutter jetzt für sich und die Schwestern haben sofort alle möglichen Vorbehalte.

Gelesen wird der Roman von Ilka Teichmüller auf sehr angenehme Art und Weise. Die Passagen mit niederländischen Ausdrücken meistert sie ohne Probleme und unaufgeregt.

Ein Buch, dass man entspannt hören kann und ich vermute, dass es da noch mindestens einen weiteren Teil geben wird, da vieles noch Klärungsbedarf hat.

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Veröffentlicht am 05.04.2022

Die Gesellschaft formt uns

Zusammenkunft
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Zusammenkunft von Natasha Brown, erschienen im Suhrkamp Verlag am 14. Februar 2022.

Alle ihre Vorfahren haben hart gearbeitet, sind nach dem Zweiten Weltkrieg aufgefordert worden aus der britischen Kolonie ...

Zusammenkunft von Natasha Brown, erschienen im Suhrkamp Verlag am 14. Februar 2022.

Alle ihre Vorfahren haben hart gearbeitet, sind nach dem Zweiten Weltkrieg aufgefordert worden aus der britischen Kolonie Jamaika nach England zu kommen, um dort die fehlenden Arbeitskräfte zu ersetzen. Niemand aus ihrer Familie ist so weit gekommen wie sie. Sie arbeitet im Finanzsektor, erzählt kleinen Kindern, dass jeder es mit harter Arbeit soweit schaffen kann und hat einen Freund dessen Familie alte Wurzeln mit sehr viel Geld hat. Nun ist sie eingeladen aufs große Landgut der Familie, um sich dort zum ersten Mal für eine Familienfeier zu treffen.

Wir reisen im Kopf der Ich-Erzählerin mit durch diese Tage, manchmal etwas sprunghaft. Dadurch sind wir reduziert auf ihre Perspektive die ohne Emotionen zum Leser zu bringen an all die Situationen, wo sie zum Objekt degradiert, wurde als schwarze Frau, als Frau und als Nachkomme jener, die die britische Regierung über Jahre ausgegrenzt hat, die Versprechungen niemals eingehalten haben und gerade in den letzten Jahren daran arbeiten, die Helfer, die sie eins gerufen hat, zu illegalen Migranten zu machen.

Ich hatte wohl schon von der Situation der Jamaikaner in Großbritannien gehört, was es mir teilweise erleichterte die Zusammenhänge zu verstehen. Im letzten Teil des Buches half mein Halbwissen dann auch nicht weiter und diese Emotionslosigkeit der Protagonistin hat bei mir keine Sympathie zu ihr aufbauen können und deshalb hat mich das was ich darüber in diesem Buch nicht verstanden habe nicht zur Internetrecherche bringen können. Das ist leider eine verpasste Chance, aber britische Leser werden wissen worauf angesprochen wird.

Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig und wechselt zwischen einem Essay, prosaisch und poetisch. Dabei geht die Geschichte nicht linear vor. Wie jeder das kennt, beginnt das Gehirn zu arbeiten, sobald es nicht beschäftigt ist, und so springen wir manche Themen öfter an und erfahren so stückweise, worum es geht. Vieles, worüber man liest, hat man als Frau auch ähnlich erlebt, aber so krass natürlich nicht, da im Gegensatz zur Protagonistin, die dahin erzogen worden ist nicht aufzumucken, hat man sich sowas nicht gefallen lassen.

Gut geschrieben bekommen wir Einblicke in Finanzwelt und wie eine Kolonialmacht bis in die heutige Zeit ihre Kolonien und ehemalige Kolonien ausbeutet und dass man sich solches Gebaren mal näher anschauen sollte.

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