Haben wir daraus gelernt?
Underground RailroadUnderground Railroad von Colson Whitehead, erschienen im Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG, am 21. August 2017
Cora vegetiert auf einer der großen Baumwollplantagen des Südens der USA als Sklavin eines ...
Underground Railroad von Colson Whitehead, erschienen im Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG, am 21. August 2017
Cora vegetiert auf einer der großen Baumwollplantagen des Südens der USA als Sklavin eines Plantagenbesitzers vor sich hin, als sich ihr Los noch verschlimmert. Ihr Eigentürmer stirbt und der gewalttätige Bruder führt nun sein erbarmungsloses Zepter um aus der Plantage möglichst viel raus zu pressen setzt er seine Sklaven unter weiteren Druck. Die Einzelgängerin Cora verbindet sich mit Caesar, einen Schwarzen, den man um seine Freilassung betrogen hat um der Knechtschaft zu entfliehen.
Colson Whitehead macht einen genialen Schachzug, indem er die Underground Railroad als echte Eisenbahn im Untergrund entstehen lässt. Damit befreit er seine Geschichte auch gleichzeitig aus den Zwängen sich an die Geschichte halten zu müssen. Er ist damit frei seine Vision von Rassismus und Ignoranz vor dem Fremden zu erzählen.
Das tut er brillant mit Sätzen wie: “Hier lag der wahre Grosse Geist, der göttliche Strang, der alles menschliche Streben miteinander verband - wenn du es halten kannst, gehört es dir. Dein Eigentum, ob Sklave oder Kontinent. Der amerikanische Imperativ.“
Er verbindet in diesem Buch die verschiedenen Ansichten die Menschen über Menschen haben können, obwohl der Unterschied eigentlich nur eine Andersartigkeit der Pigmente ist. Er erzählt von einem Holocaust vor dem Holocaust und berichtet von quasi Sklaventum in Freiheit, wie er in manchen Staaten gehandhabt wurde. Er erzählt die Geschichte von Cora und Caesar ohne den Leser mit Gefühlen zu überschütten, allerdings erspart er uns nicht die Gewalt mitzuerleben die den Sklaven und ihren Helfern angetan wurde.