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Garten_Fee_1958

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.11.2017

konnte mich nicht so überzeugen

Die Burg am Mondsee
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Klappentext: Eine nicht standesgemäße Liebe. Ein ergreifendes Schicksal.
Eine Burg, die mehr als nur ein düsteres Geheimnis birgt. Ende des 19. Jahrhunderts: Raquel zieht nach Burg Weidenau, um dem Burgherren ...

Klappentext: Eine nicht standesgemäße Liebe. Ein ergreifendes Schicksal.
Eine Burg, die mehr als nur ein düsteres Geheimnis birgt. Ende des 19. Jahrhunderts: Raquel zieht nach Burg Weidenau, um dem Burgherren Jakob Martin Donkert als Gesellschafterin zu dienen. Von Tag zu Tag ist die junge Frau mehr fasziniert von dem ehrgeizigen Botaniker und Insektologen - und aus zarten Banden entwickelt sich bald stürmische Leidenschaft. Doch kann diese nicht standesgemäße Liebe glücklich enden? Heute: Für Tessa könnte es nicht besser laufen! Frisch aus den Flitterwochen zurück steht die Eröffnung ihres Tagungshotels Burg Weidenau kurz bevor. Als sich die ersten Gäste ankündigen, ahnt Tessa nicht, dass ein furchtbares Unglück all ihre Zukunftsträume vernichten soll. Die Burg umgibt ein düsteres Geheimnis, und Tessas eigene Vergangenheit wirft ihre dunklen Schatten auf ihr zart keimendes Glück...
Die Autorin Carolin Rath beschreibt in ihrem Roman in zwei Zeitebenen die Geschichte von Tessa in der Gegenwart und Raquel in der Vergangenheit. Verschiedene Charaktere, die leider in meinen Augen recht blass und unscheinbar bleiben, sich leider auch nicht unbedingt weiterentwickeln. Tessa, die Protagonistin der Gegenwartsgeschichte, ist für ihr Alter sehr unreif, naiv und „blauäugig“. Raquel, die Protagonistin der Vergangenheitsgeschichte wirkt auf mich reifer, konnte mich allerdings auch nicht hundertprozentig überzeugen.
Die Geschichte baut an manchen Stellen ein wenig Spannung auf, die dann leider in einige Längen abdriftet, flüssig geschrieben vermittelt der Roman allerdings in meinen Augen ein sehr oberflächliches Bild, ein Roman, den man lesen kann, aber nicht unbedingt lesen muss.
Schade, denn die Idee des Romans hätte sicherlich einiges mehr an Potential gehabt, das Ende war unglaubwürdig und ich bin enttäuscht, nachdem der Klappentext doch recht vielversprechend war.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Dramaturgie
  • Lesespaß
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.11.2017

spannende Familiensaga

Die Frau im hellblauen Kleid
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Klappentext: Wien. Marianne Altmann, einst ein gefeierter Filmstar, ist schockiert, als sie von Plänen ihrer Tochter Vera erfährt. Diese möchte einen Film über ihre Familie drehen. Marianne fürchtet, dass ...

Klappentext: Wien. Marianne Altmann, einst ein gefeierter Filmstar, ist schockiert, als sie von Plänen ihrer Tochter Vera erfährt. Diese möchte einen Film über ihre Familie drehen. Marianne fürchtet, dass nun auch die Abgründe der Familie ans Tageslicht kommen...

Die junge Käthe Schlögel, Tochter eines Gemüsehändlers in Wien, möchte unbedingt zum Theater, ihre Eltern, einfache Menschen, halten nichts von den hochfliegenden Plänen ihrer Tochter, also muss sie heimlich zum Vorsprechen, in dem hellblauen Kleid, das ihre Freundin für die geschneidert hat. Für Käthe wird ein Traum wahr, sie bekommt eine kleine Rolle und schafft es, mit ihrer natürlichen Ausstrahlung und ihrem Talent zum Liebling des Wiener Theaters zu werden. Bald spricht man in Prag und dann in Berlin von ihr und großartige Auftritte folgen und Käthe begründet damit die Altmann-Dynastie, fortgeführt von Marianne und Vera. Da Vera längst nicht so erfolgreich ist, wie ihre Großmutter und Mutter, plant sie für sich eine Dokumentation über die Altmanns, mit ihrer Tochter Sophie in der Hauptrolle, doch lange gehütete Geheimnisse von Käthe und Marianne lassen die Altmanns nicht mehr zur Ruhe kommen….
Dieser Generationenroman von Beate Maxian hatte mich von dem schlichten einfachen Cover und dem Klappentext sofort angesprochen. Die Autorin schreibt flüssig und zugleich spannend, die geschichtlichen Hintergründe zu Zeiten des Nationalsozialismus wirken authentisch und sehr gut recherchiert, ebenso wie die bildhaften Beschreibungen von Wien und Prag. Sehr fesselnd war auch die Beschreibung der UFA Zeit in Berlin, als Käthe wie am Fließband Filme drehte, um sich und vor allen Dingen auch ihre Familie zu schützen, denn Käthes Schwager und Ehemann waren im Widerstand aktiv.
Der Roman nimmt den Leser mit auf eine Zeitreise in die Zeit der 30iger Jahre, berührt, die Schilderungen sind sehr emotional, so spannend, dass man als Leser den Roman kaum mehr aus der Hand legen möchte.
Eine spannende und zugleich berührende Familiensaga, mit viel geschichtlichem Potential, gut eingebunden in ein Familiengeheimnis, interessanten und teilweise starken Frauen, ein Roman, der mich sehr gut unterhalten hat.

Veröffentlicht am 12.11.2017

Historischer Roman der Extraklasse

Das Gold des Lombarden
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Der Auftakt zur neuen historischen Romanreihe von Petra Schier spielt im mittelalterlichen Köln im Jahre 1423. Aleydis, die Protagonistin des Romans, hat mit Anfang 20 den um viele Jahre älteren Geldwechsler ...

Der Auftakt zur neuen historischen Romanreihe von Petra Schier spielt im mittelalterlichen Köln im Jahre 1423. Aleydis, die Protagonistin des Romans, hat mit Anfang 20 den um viele Jahre älteren Geldwechsler Nicolai Golatti geheiratet und führt mit ihm trotz des Altersunterschieds eine harmonische Ehe. Der Haushalt des wohlbetuchten Nicolais umfasst neben dem Gesinde auch die beiden Lehrlinge und die Töchter ihrer Stieftochter, die nach einer Ehe voller Gewalt im Beginenkloster Zuflucht gefunden hat. Als Nicolai angeblich Selbstmord begeht, glaubt Aleydis nicht daran und setzt alle Hebel in Bewegung, um mit Hilfe des Gewaltrichters Vinzenz van Cleve das Gegenteil zu beweisen, dass ihr Mann ermordet wurde. Eine aufregende Suche nach dem Mörder beginnt….
Die Autorin Petra Schier schreibt flüssig, packend und fesselnd. Die Charaktere des Romans beginnen schon auf den ersten Seiten ein Eigenleben, sie entstehen visuell vor dem Auge des Lesers. Aleydis ist trotz ihrer Jugend eine Frau mit vielen Fassetten, einfühlsam, voller Mitgefühl aber auch mit einer Portion Stärke und durchsetzungsstark. Die handelnden Personen werden geschickt in Szene gesetzt und lassen den Leser eintauchen in die Handlung. Vinzenz van Cleve, der für die Mordaufklärung zuständige Gewaltrichter, verbirgt hinter seiner Fassade interessante Charaktereigenschaften, die nach und nach zu Tage treten und eine gewisse Aura um die Person entstehen lassen. Diese beiden stehen stellvertretend für die anderen Charaktere des Romans, die alle irgendwie ihre Eigenarten haben und damit diesen Roman zu einem kurzweiligen, spannenden mit Humor gepaarten Leseerlebnis werden lassen.
Wissenswertes über die Lombarden, die italienischen Kaufleute, die überwiegend für Geldgeschäfte zuständig waren, für Wechsel und Kreditvergaben fließen ebenso in die Handlung ein, wie auch am Rande die Dombaustätte des Kölner Doms. Ergänzt wird der Roman mit einem Personenverzeichnis zum besseren Verständnis.
Petra Schier hat es wieder geschafft, einen wunderbaren historischen Roman zu schreiben, der den Leser lange im Unklaren über den tatsächlichen Mörder lässt und dessen offenes Ende zwischen Aleydis und Vinzenz bereits eine spannende Grundlage für den nächsten Roman geschaffen hat.

Veröffentlicht am 07.11.2017

Spannende vierte Geschichte

Die Perlenschwester
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Dieser Roman ist der vierte Roman aus Lucinda Rileys Feder und ich habe alle Romane von Beginn an in Folge gelesen.
Klappentext: Wie auch ihre Schwestern ist CeCe d'Aplièse ein Adoptivkind, und ihre Herkunft ...

Dieser Roman ist der vierte Roman aus Lucinda Rileys Feder und ich habe alle Romane von Beginn an in Folge gelesen.
Klappentext: Wie auch ihre Schwestern ist CeCe d'Aplièse ein Adoptivkind, und ihre Herkunft ist ihr unbekannt. Als ihr Vater stirbt, hinterlässt er einen Hinweis – sie soll in Australien die Spur einer gewissen Kitty Mercer ausfindig machen. Ihre Reise führt sie zunächst nach Thailand, wo sie die Bekanntschaft eines geheimnisvollen Mannes macht. Durch ihn fällt CeCe eine Biographie von Kitty Mercer in die Hände – eine Schottin, die vor über hundert Jahren nach Australien kam und den Perlenhandel zu ungeahnter Blüte brachte. CeCe fliegt nach Down Under, um den verschlungenen Pfaden von Kittys Schicksal zu folgen. Und taucht dabei ein in die magische Kunst der Aborigines, die ihr den Weg weist ins Herz ihrer eigenen Geschichte...
In diesem Roman nehmen Thailand und Australien mit toll beschriebenen Schauplätzen einen recht breiten Teil ein, zusammen mit geschichtlichen Ereignissen der australischen Ureinwohner (Aborigines).
CeCe kommt in London mit den Anforderungen der Kunsthochschule, an der sie studiert nicht klar, beendet das Studium und erfährt zeitgleich, dass ihre Schwester Star einen Lebenspartner gefunden hat. CeCe fühlt sich überflüssig und nimmt eine Auszeit in Thailand, bevor sie damit beginnt, sich auf die Suche nach ihren Wurzeln zu begeben, die sie zu Kitty Mercer führt, die in Broome (Australien) erfolgreich im Perlengeschäft tätig war und gute Kontakte zu den Aborigines hatte. Eine Reise, die CeCe mitnimmt auf ihre eigene Ursprungsreise…
Lucinda Riley schreibt flüssig, leicht lesbar, passend und packend. Sie nimmt den Leser von Beginn an mit auf eine spannende Reise. Eine bewegende Geschichte die man nicht mehr aus der Hand legen möchte, beschrieben in zwei verschiedenen Zeitepochen, die zum Ende wunderbar verknüpft werden.
Mein Empfinden ist, dass man bei dieser Romanreihe die Reihenfolge einhalten sollte, denn es wird im Roman immer wieder Bezug auf die vorangegangenen Bände genommen, von mir eine Leseempfehlung für wundervolle Lesestunden.



Veröffentlicht am 31.10.2017

Emotionale Zeitreise nach Ostpreussen

Die Jahre der Schwalben
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Frederike, genannt Fritzi, erfährt kurz nach ihrer Hochzeit, dass ihr Mann Ax eine schwere Krankheit hat, die man ihr verheimlicht hat. Während er in Davos im Sanatorium ist, kümmert sie sich um das Gut ...

Frederike, genannt Fritzi, erfährt kurz nach ihrer Hochzeit, dass ihr Mann Ax eine schwere Krankheit hat, die man ihr verheimlicht hat. Während er in Davos im Sanatorium ist, kümmert sie sich um das Gut mithilfe ihres Stiefvaters, der ihr in dieser schweren Zeit eine Stütze ist. Als Ax stirbt, hat sie keine Wahl, sie muss das Gut ohne eigenes Vermögen weiter bewirtschaften. Dann lernt sie Gebhard zu Mansfeld, genannt Gebbi kennen und ganz langsam beginnt sie wieder an Glück zu glauben…
Nach dem Roman „Das Lied der Störche“, dem ersten Band der Ostpreußen-Saga ist der zweite band der Trilogie „Die Jahre der Schwalben“ erschienen. Schon vom ersten Augenblick war ich sofort wieder mitten im Geschehen und wage zu behaupten, dass man diesen Folgeroman auch sehr gut lesen kann, ohne den ersten Roman zu kennen. Die Autorin versteht es meisterhaft, den Leser zu fesseln, ihn mitzunehmen in eine andere Zeit, in die Zeit der 30iger Jahre und diese so präsent erscheinen zu lassen, dass man sich als Leser mitten im Geschehen befindet, die Rolle des stillen Betrachters innehat.
Wichtige Details des Vorgängerromans fließen gekonnt und sehr stimmig in die Geschichte ein, Charaktere entwickeln sich weiter und erhalten von Ulrike Renk auch den entsprechenden Freiraum dazu. Aber nicht nur die Charaktere sind erwähnenswert, auch der typische ostpreußische Lokalkolorit, besonders dargestellt durch die Bediensteten. Der Leser spürt, dass sich die Autorin sehr intensiv mit den Personen auseinandergesetzt hat und hervorragend recherchiert hat, die erzählte Geschichte nach Gesprächen mit Zeitzeugen entstanden ist. Sehr gut und vor allen Dingen sehr detailliert sind auch die einzelnen Handlungsorte beschrieben und man kann sich als Leser sehr gut vorstellen und hineinfühlen, wie die Güter und auch das Leben damals ausgesehen hat.
Sehr ausführlich und aus den verschiedenen Sichtweisen der einzelnen Personen beschreibt sie den politischen Wandel der krisengeschüttelten Weimarer Republik zu Aufstieg und Herrschaft des Nationalsozialismus, lässt auch die häufiger werdenden antisemitischen Anfeindungen einfließen, Repressalien, sowie am Rande angedeutet, einen Putschversuch durch einige Gleichgesinnte, die die Zerstörung des Rechtsstaates missbilligten und die Methoden des NS-Regimes verabscheuten.
Es ist ein sehr emotionaler Roman voller Lebendigkeit, packend, fesselnd und so spannend geschrieben, dass man ihn am liebsten nicht mehr aus der Hand legen möchte und hat damit alles, was ein guter Roman in meinen Augen haben sollte.