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Veröffentlicht am 11.05.2017

Krimi, packend und spannend bis zum Ende

Die Entscheidung
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Eigentlich immer, wenn ein neuer Krimi von Charlotte Link erscheint, bin ich Feuer und Flamme und wurde eigentlich noch nie enttäuscht. Im Vorfeld hatten mir Freunde erzählt, dass sie diesen neuen Roman ...

Eigentlich immer, wenn ein neuer Krimi von Charlotte Link erscheint, bin ich Feuer und Flamme und wurde eigentlich noch nie enttäuscht. Im Vorfeld hatten mir Freunde erzählt, dass sie diesen neuen Roman nicht „ so prickelnd“ fanden. Mir hat dieser neue Krimi sehr gut gefallen, ich bin, wenn ich es so sagen möchte, nicht unbedingt ein Krimi Leser, doch die Krimis von Charlotte Link sind nicht die mordlustigen, grausamen Krimis, sondern man kann man viel zwischen den Zeilen lesen. Sozusagen ein Krimi der eher leisen Töne.

Und.. was soll ich sagen, dieser Krimi hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt und ich spürte zwischen den Zeilen, wer auf der „bad side“ stand, konnte es erstmal allerdings nicht greifen.

Der Protagonist des Buches Simon, möchte seine Weihnachtsferien in Frankreich besinnlich im Haus seines Vaters verbringen, mit seinen Söhnen, doch die sagen leider ab, auch seine Lebensgefährtin fährt nicht mit und als er, ein wenig mit seinem Schicksal hadernd einen Strandspaziergang macht, findet er Nathalie, eine völlig verängstigte und heruntergekommene junge Frau, der er spontan seine Hilfe anbietet, ohne sich im Vorfeld über die Tragweite seines Handelns zu sein und genau das wird ihm zum Verhängnis….

Wie in jedem Buch sind die beschriebenen Charaktere sehr ausdrucksstark und werden sehr gut beschrieben, ich sehe die Personen visuell vor mir und genau das macht für meine Begriffe die Art von Krimis aus, die ich gerne lese, Spannung, die sich sukzessive immer weiter steigert. Die beschriebene Handlung des Menschenhandels mit jungen Mädchen zwischen Osteuropa und Frankreich ist ein immer wieder aktuelles Thema. Zum Ende des Buches laufen die verschiedenen Handlungsstränge spannend und mit einigen unerwarteten und nicht sofort vorhersehbaren Wendungen für den Leser zusammen.

Ich kann dieses Buch nur empfehlen, ich finde dieses Buch gut gelungen.


Veröffentlicht am 11.05.2017

spannend und eindrucksvoll, schwaches Ende

Das Schokoladenmädchen
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Madeleine Gürtler, Tochter deutscher Auswanderer, kehrt mit ihrer Mutter heim nach Hamburg. Die beengten Zustände auf dem Schiff werden unmittelbar lebendig, Farben, ja, selbst Gerüche werden erlebbar, ...

Madeleine Gürtler, Tochter deutscher Auswanderer, kehrt mit ihrer Mutter heim nach Hamburg. Die beengten Zustände auf dem Schiff werden unmittelbar lebendig, Farben, ja, selbst Gerüche werden erlebbar, und dann gerät das Schiff im Ärmelkanal in einen Sturm ...

Was dramatisch beginnt, geht nach und nach in eine Liebesgeschichte über. Ist es zunächst Martieli, Zuckerbäcker (bzw. Inhaber mehrerer Konditoreien) und Protegé, der Madeleines Schönheit zu schätzen weiß, so begegnet ihr später in Riga Graf Andras. All das wird auf dem Hintergrund der heraufziehenden Revolution geschildert. Arm und Reich, Sozialisten und Kapitalisten, dazu der alte Adel - und mittendrin Madeleine, das Schokoladenmädchen.

Vom ersten Eindruck hatte ich einen historischen Roman erwartet, wurde aber trotzdem nicht enttäuscht, als ich merkte, dass die Autorin eher die Herstellung von feinsten Schokoladen und Pralinen im Fokus hatte und damit auch die sehr gelungene Beschreibung derselben. Die Rezepte haben mir sehr gut gefallen, wenngleich die Betonung auf den erlesensten Zutaten immer wieder in den Fokus gestellt wird. Jedenfalls verursacht das Lesen über feinste Schokoladen kein „Hüftgold“.

Leider wurde der Roman im letzten Drittel doch schon sehr schwülstig und ich habe, zugegebenermaßen, einige Seiten überblättert, da sich alles wiederholte, zu viel ausgeschmückt und für mich nicht mehr so lesenswert war, außerdem haben mich die extrem vielen Fehler, die man zwar sehr gut aus dem Text überbrücken konnte, doch etwas genervt.

Fazit: Ein netter Roman, doch kein historischer Roman, der leider am Ende zu schwülstig wird und auch so endet.

Veröffentlicht am 11.05.2017

spannend und eindrucksvoll

Der Duft von Glück und Rosen
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Gwen wohnt mit ihrem Verlobten Kyle in Boston. Als sie erfährt, dass ihre Ziehmutter Rose schwer erkrankt ist und nicht mehr lange leben wird, reist sie umgehend, entgegen dem Rat ihres Verlobten nach ...

Gwen wohnt mit ihrem Verlobten Kyle in Boston. Als sie erfährt, dass ihre Ziehmutter Rose schwer erkrankt ist und nicht mehr lange leben wird, reist sie umgehend, entgegen dem Rat ihres Verlobten nach Portsmouth, in ihren Heimatort, um ihre schwerkrankte Großmutter zu pflegen und sie bis zum Ende zu begleiten. Kyle bleibt derweil in Boston. Während der Pflege und Betreuung von Rose stellt Gwen fest, wie tief sie doch mit ihrer alten Heimat verwurzelt ist und wie einsam ihr Leben in Boston eigentlich ist. Doch steht bekommt auch Hilfe von dem Hausarzt von Rose Dr. Matt O'Leary, er ist Gwen in dieser Zeit eine große Hilfe.

Wie die Geschichte dann endet, möchte ich nicht verraten.

Das Buch hat einen angenehmen, leichten und flüssigen Schreibstil und lässt sich sehr gut lesen. Die Kapitel des Buches sind relativ kurz und lassen sich sehr gut lesen. Die Autorin, Alexandra Markus erzählt eine wunderschöne Liebesgeschichte, die allerdings auch ihre Schattenseiten hat.

Meinetwegen hätte diese Geschichte gern länger sein können, vielleicht hätte man manche Situationen noch ein wenig mehr Inhalt geben können, ein wenig mehr ausschmücken, ich war fast enttäuscht, als das Buch zu Ende war.

Die Autorin hat die einzelnen Personen sehr gut beschrieben, man ist als Leser direkt mitten im Geschehen, man fühlt mit, man fiebert mit der Protagonistin, die in dieser Kurzgeschichte Höhen und Tiefen durchlebt.

Veröffentlicht am 11.05.2017

Buch der leisen Töne

Das Marillenmädchen
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Die Stimmung des Buches ist ein wenig melancholisch. Es hat mich sehr berührt und ich konnte mich sehr gut in die Protagonistin Elisabetta, einzig Überlebende des Holocaust einfühlen, die ihre Familie ...

Die Stimmung des Buches ist ein wenig melancholisch. Es hat mich sehr berührt und ich konnte mich sehr gut in die Protagonistin Elisabetta, einzig Überlebende des Holocaust einfühlen, die ihre Familie während des Nazi-Regimes, einer der dunkelsten Epoche der deutschen Geschichte, so tragisch verloren hat.
Der Autorin ist es meiner Meinung nach gelungen, eine sehr emotionale berührende und sehr tiefgründige Geschichte zu erzählen. Elisabetta, die Protagonistin des Buches, unterhält sich oft mit ihren so schmerzlich vermissten Schwestern. Die Handlung wechselt immer wieder von der Gegenwart in die Vergangenheit, allerdings versteht es die Autorin meisterhaft, den Leser mitzunehmen, ich wusste immer, wo ich mich befand.
Elisabetta lebt sehr zurückgezogen mit Ihren Gedanken in der Vergangenheit in Wien und als eine neue Untermieterin einzieht, dringen die alten, nicht verheilten Wunden wieder ans Licht. Das Marillenbaum ist ein mittlerweile fast so alt wie sie selbst, sie erinnert sich daran, wie der Vater diesen Baum einst mitbrachte und pflanzte und sie kocht immer noch Marillenmarmelade und erinnert sich beim Öffnen eines Glases an ihre Kindheit, ihre Familie, ihre große Liebe, ihre Tochter und ihre Enkelin Rachel. Als Pola, eine Tänzerin, bei ihr als Untermieterin einzieht, reißen alte Wunden auf, die Autorin vereint in dem Buch zwei verschiedenen Geschichten, die von Elisabetta und von Pola, die am Schluss des Buches zusammenfließen.
Ich habe das Buch verschlungen, ein Buch der leisen, manchmal auch ein wenig schrägen Töne, schon von den ersten Sätzen an und ein Ende, mit dem ich nicht gerechnet habe.


Veröffentlicht am 11.05.2017

spannend bis zum Ende

SONNE, STRAND UND TOD
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Ich muss gestehen, ich bin kein wirklicher Krimi Leser,nun habe ich schon den zweiten Krimi gelesen, der mir sehr gut gefallen hat. Der Schreibstil, das aussagekräftige Bild des Strandkorbes in der Dünenlandschaft ...

Ich muss gestehen, ich bin kein wirklicher Krimi Leser,nun habe ich schon den zweiten Krimi gelesen, der mir sehr gut gefallen hat. Der Schreibstil, das aussagekräftige Bild des Strandkorbes in der Dünenlandschaft und dem Hut auf dem Cover, hat mich sofort angesprochen.
Der Autorin Emma Bieling versteht es, den Leser mitzunehmen, auf eine ganz unnachahmliche und ungewöhnliche Art und Weise, ich habe die Probleme der ermittelnden Kriminalhauptkommissarin Luna Maiwald mit ihrer 14 jährigen Tochter wie jede Mutter sehr gut nachempfinden können, den Druck auf die ermittelnden Beamten, die Puzzleteilchen bei der Aufklärung der Mordfälle.
Luna Maiwald ermittelt im Fall von zwei todaufgefundenen Mädchen auf der Ferieninsel Rügen und das Erste was auffällt, ist die sehr detaillierte Beschreibung der Natur, der Menschen auf Rügen, die Akribie, mit der die Kriminalhauptkommissarin ermittelt, immer mit einem Spagat Beruf und alleinerziehende Mutter. Am Anfang nicht ganz so spannend, aber ein immer stärkerer Spannungsaufbau bis zum Schluss mit einem glücklichen Ende.
Doch nichts ist so, wie es auf den ersten Blick zu sein scheint, als dann plötzlich noch ein dritter Mord passiert, dachte ich direkt intuitiv an eine bestimmte Person, auch wenn diese anscheinend mit dem Geschehen nichts zu tun haben schien und dann kurz vor Ende des Buches zu lesen, dass ich mit meiner Vermutung richtig lag, die Verwicklungen und Verstrickungen in diesen Fällen, Spannung pur. Der Leser ahnt, dass alles viel komplizierter ist, als es zu sein scheint und die Autorin hat es meisterhaft verstanden, den Leser mitzunehmen.
Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.