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Garten_Fee_1958

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.07.2019

Drei starke Frauen in den Wirren des 1. Weltkrieges

Aufbruch in ein neues Leben
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Linda Winterberg, die auch unter dem Namen Nicole Steyer historische Romane veröffentlicht, ist mit diesem Roman ein fesselndes, spannendes und auch emotionales Werk gelungen, das den Leser tief eintauchen ...

Linda Winterberg, die auch unter dem Namen Nicole Steyer historische Romane veröffentlicht, ist mit diesem Roman ein fesselndes, spannendes und auch emotionales Werk gelungen, das den Leser tief eintauchen lässt in die Zeit des ersten Weltkrieges.
Die drei Protagonistinnen des Romans, Luise, Margot und Edith haben einen der begehrten Plätze an der Hebammenschule in Neukölln bekommen und die drei schließen trotz ihrer völlig unterschiedlichen Herkunft Freundschaft, um miteinander zu lachen und sich beizustehen, denn sie machen ihre Ausbildung in einer schweren Zeit, Hungersnot, hohe Arbeitslosigkeit und Kindersterblichkeit, viele kriegsversehrte Heimkehrer ohne Zukunftsperspektive.
Die Autorin schreibt flüssig und leicht lesbar, aber auch sehr bildhaft und anschaulich und lässt damit den Leser eintauchen in die Geschichte, die emotional berührt aber auch zeigt, wie die Frauen kämpfen, sich nicht unterkriegen lassen, ihren eigenen Weg gehen. Die Beschreibungen der damaligen Zeit und der Menschen wirken sehr authentisch und berühren den Leser.
Mir hat der Roman sehr gut gefallen und ich empfehle ihn gerne weiter.

Veröffentlicht am 01.07.2019

Spannung pur - Leseempfehlung

Mehr als die Erinnerung
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Schon die ersten beiden Romane von Melanie Metzenthin, „Im Lautlosen" und "Die Stimmlosen" waren spannend und fesselnd geschrieben und ich war gespannt auf den neuen Roman-und wurde nicht enttäuscht.
Der ...

Schon die ersten beiden Romane von Melanie Metzenthin, „Im Lautlosen" und "Die Stimmlosen" waren spannend und fesselnd geschrieben und ich war gespannt auf den neuen Roman-und wurde nicht enttäuscht.
Der Roman spielt zwischen 1917 – 1920, einer Zeit, in der die Medizin teilweise noch in den Kinderschuhen steckte, viel experimentiert wurde und die Behandlung nicht nur von Geisteskrankheiten deshalb in meinen Augen eine riesige Herausforderung darstellte. Der Roman ist flüssig, leicht lesbar geschrieben und die Autorin versteht es in meinen Augen sehr gut, die medizinischen Fakten so darzustellen, dass diese auch für den Laien verständlich und nachvollziehbar sind. Von Beginn an baut die Autorin einen Spannungsbogen auf, der sich konstant bis zum finalen Ende hält. Die Charaktere leben, wirken authentisch, sind so beschrieben, dass man sie vor seinem inneren Auge sieht und damit werden die Ereignisse wunderbar abgerundet.
Für mich ein Lesegenuss, wie bereits die Romane zuvor, man wird als Leser so von der Handlung gefesselt, dass man liebsten ohne Pause weiterlesen möchte, man ist als Leser mitten im Geschehen.
Von mir eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 30.06.2019

Liebesgeschichte mit spannendem politischem Hintergrund

Nächstes Jahr in Havanna
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Der Roman von Chanel Cleeton spielt in zwei Zeitsträngen auf Kuba 1958 kurz vor der Machtergreifung Fidel Castros und in der Gegenwart 2017.
Hintergrund ist eine Familiengeschichte der damals reichen ...

Der Roman von Chanel Cleeton spielt in zwei Zeitsträngen auf Kuba 1958 kurz vor der Machtergreifung Fidel Castros und in der Gegenwart 2017.
Hintergrund ist eine Familiengeschichte der damals reichen besseren Schicht, der Plantagenbesitzer, die teilweise enteignet Kuba verlassen und sich in Miami in den USA ein neues Leben aufbauen.
Die Protagonistin des Jahres 1958 ist Elisa, die mit ihrer Familie abgeschottet ein Luxusleben führt, nicht wissend, wie die politische Lage Kubas und die wirtschaftliche Lage der Menschen in ihrem Land aussieht. Erst als sich ihr Bruder den Rebellen anschließt und Elisa selbst einem Mann begegnet, der tief in die politischen Umwälzungen verstrickt ist, beginnt sie aufzuwachen….
Marisol die Protagonistin der Gegenwart, Journalistin und von Großmutter Elisa großgezogen, macht sich auf den Weg nach Kuba, um Elisa letzten Willen zu erfüllen, die Asche ihrer Großmutter auf dem heimatlichen Boden Kubas zu verstreuen, sie ist wie schon Elisa damals in einem „sogenannten“ Luxusleben aufgewachsen.
Chanel Cleeton schreibt flüssig leicht lesbar und wechselt in ihrem Roman immer wieder in den beiden Zeitebenen, was für den Leser leicht nachvollziehbar ist, da sich die Kapitelüberschrift auf die Protagonistin des jeweiligen Zeitabschnitts bezieht. Mir sind gerade bei Familiengeschichten die Charaktere des Romans wichtig, leider bleiben diese sehr einseitig und ein wenig farblos, leider auch voller Klischees und konnten mich nicht überzeugen. Sehr gut gefallen hat mir die Beschreibung des geschichtlichen Hintergrundes, die Zeit kurz vor der Revolution, der Widerstände gegen das herrschende Regime der viel Raum einnimmt, den Leser fesselt und mitzieht. Gut gelungen auch die Hintergründe zum Leben der Kubaner selbst, die über all die Jahre immer wieder versucht haben, ihr Leben zu leben, mochte das Leben auch schwer und die Situation im Land auch sehr schwierig sein. Man spürt beim Lesen, dass beim Schreiben sehr viel Herzblut mit eingeflossen ist.
Leider konnte mich der Roman letztendlich nicht hundertprozentig überzeugen, vieles ist zu klischeehaft zu banal, einzig die Geschichte Kubas und der Menschen konnte mich fesseln.

Veröffentlicht am 12.06.2019

Neustart ins Glück

Inselküsse
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Evelyn Kühne schreibt wunderbare Wohlfühlromane und das Cover mit dem Reetdachhaus lädt ein, einzutauchen in eine Geschichte, die das Leben nicht besser hätte schreiben können.
Marie, die Protagonistin ...

Evelyn Kühne schreibt wunderbare Wohlfühlromane und das Cover mit dem Reetdachhaus lädt ein, einzutauchen in eine Geschichte, die das Leben nicht besser hätte schreiben können.
Marie, die Protagonistin des Romans, erzieht ihre Kinder allein und es scheint so, als sei sie vom Pech verfolgt. Die Mietwohnung, in der sie mit ihren Kindern lebt, soll modernisiert werden und die Zustände sind dadurch einfach katastrophal. Zu allem Übel droht wegen bautechnischer Mängel der Verlust ihrer Töpferei, für Marie scheint alles wie ein Kartenhaus zusammenzubrechen. Als eine befreundete ältere Nachbarin ihr von ihrer Erbschaft auf Rügen erzählt und sie einlädt, mit ihr dorthin zu fahren, erscheint ihr das wie ein Lichtblick, aber wird sie ihr Leben komplett verändern können….und wie werden die Kinder reagieren…Fragen über Fragen…
Die Geschichte ist leicht und flüssig geschrieben, mit Herzblut und auch einer gesunden Prise Romantik, das Leben könnte sie geschrieben haben. Die Charaktere wirken authentisch, mit Stärken und Schwächen und man spürt beim Lesen, das die Autorin diese Insel liebt und sie gibt diese liebe an den Leser weiter. Man riecht förmlich das Meer und spürt den Wind, man kann sich als Leser fallenlassen in diesen wunderbaren Roman, Zeit und Stunde vergessen.
Ein Roman, der zum Wohlfühlen einlädt, der manch ungeahnte Wendungen nimmt und den Leser mitnimmt auf eine wunderschöne romantische Lebensreise, die ich sehr gerne weiter empfehle.

Veröffentlicht am 12.06.2019

Humorvoll, voller Leben, locker - aber nicht einfach seicht

Meistens kommt es anders, wenn man denkt
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Ich habe jeden Roman gelesen, den Petra Hülsmann geschrieben hat und für mich ist „Meistens kommt es anders, wenn man denkt“ mit einer der schönsten und eindrucksvollsten Romane.
Witzig, leicht und locker ...

Ich habe jeden Roman gelesen, den Petra Hülsmann geschrieben hat und für mich ist „Meistens kommt es anders, wenn man denkt“ mit einer der schönsten und eindrucksvollsten Romane.
Witzig, leicht und locker geschrieben, mit Charakteren wie du und ich, die dadurch sehr authentisch wirken mit ihren Fehlern, Stärken und Schwächen. Genau das macht für mich einen gelungenen Roman aus. Die Mischung aus Spannung, ein wenig Drama, Humor und emotionalen Szenen runden den Roman ab.
Mein heimlicher Favorit ist jedoch Lenny, der Bruder von Nele, der an Trisomie21 erkrankt ist, einen starken Willen hat und sich auf eigene Füße stellen möchte. Die Szenen zwischen Nele und ihm haben für mich eine gelungene Portion aus Authentizität und Eigendynamik, die diesem Roman viel Realität einhauchen, beide Charaktere wachsen an den gestellten Aufgaben und man spürt als Leser die emotionale Bindung der Geschwister, besonders im Hinblick auf die Debatten, ob die vorgeburtlichen Gentests von den Krankenkassen bezahlt werden sollen, diese Szenen sind in meinen Augen eine Hommage an das Leben.
Gelungene und sehr authentisch wirkende Nebencharaktere sind der skurrile Robert (den würde ich gerne mal kennenlernen) und die völlig überdrehte Familie Hofmann-Klasing, die dann beim Foto-Soooting mein Herz erobern konnte, nachdem sie den Fotografen so passend verabschiedet haben. Auch die Streifzüge durch Hamburg, die man als Leser miterlebt, laden ein, die Stadt mal wieder zu besuchen und sich von dem Gewusel einer Großstadt mitziehen zu lassen und zu versinken im Taumel einer Weltstadt.
Ein Roman, der dem Leser eine sehr gesunde Portion Lebensfreude vermittelt, ein Roman zum Ab- und Eintauchen, aber auch ein Roman, der sich vor aktuellen gesellschaftlichen Themen nicht verschließt. Danke für ein wundervolles, lohnendes Leseerlebnis, dem ich gerne ein paar Nächte geopfert habe, weil ich einfach nicht aufhören konnte zu lesen.

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