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Veröffentlicht am 09.03.2019

Spannender und fesselnder Roman um Hildegard von Bingen und Bienen

Der Gesang der Bienen
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Der Gesang der Bienen“ spielt im Jahre 1152 und der Protagonist des Romans ist der Zeidler Seyfried, der im Schwarzwald mit seiner Familie lebt, sich um seine Bienen kümmert und als Zeidler damit ein Auskommen ...

Der Gesang der Bienen“ spielt im Jahre 1152 und der Protagonist des Romans ist der Zeidler Seyfried, der im Schwarzwald mit seiner Familie lebt, sich um seine Bienen kümmert und als Zeidler damit ein Auskommen hat, ein ruhiges und eher beschauliches Leben, das jäh unterbrochen wird, als seiner Frau Elsbeth, Tochter eines Apothekers und daher in der Heil- und Pflanzenkunde bewandert, vorgeworfen wird, für den Tod eines jungen Mädchens verantwortlich zu sein. Elsbeth wird zum Tode verurteilt und Seyfried sieht den einzigen Ausweg zur Rettung seiner Frau mit Hilfe der Hildegard von Bingen. Er kann das Gericht überzeugen und einen zweiwöchigen Aufschub erwirken und macht sich auf eine lange Reise zum Kloster der Hildegard von Bingen, eine Reise, die ihn auch zum Hof des König Barbarossa führen wird, doch kann er seine Frau retten…
Raf H. Dorweiler schreibt spannend, fesselnd, leicht lesbar und flüssig und die Charaktere wirken authentisch und nachvollziehbar, man entwickelt als Leser Sympathien wie auch Antipathien. Der Einstieg in den Roman ist flüssig und man hat als Leser sofort das Gefühl, dass man mittendrin im geschehen ist. Zwischen den Zeilen ist sehr viel Wissen über den Beruf des Zeidlers und auch über Hildegard von Bingen, die Benediktinerin, Äbtissin, Dichterin, Komponistin und eine bedeutende Universalgelehrte war, eingeflochten. Man spürt als Leser, dass der Autor sehr gründlich recherchiert hat, aber auch, das er versucht hat, sich in das Leben damals hineinzuversetzen, das macht den Roman so spannend und fesselnd. In den letzten Kapiteln schwächelte der Roman meiner Meinung nach etwas, es passierten zu viele Zufälle, die auf mich sehr konstruierte wirkten, trotzdem konnte dies das sehr positive Gesamtbild aus Fiktion, geschichtlich belegbaren Fakten und Personen nicht so sehr trüben.
Dieser Roman ist eine Leseempfehlung an alle Personen, die mehr über die Hintergründe der Geschichte um Hildegard von Bingen und den Beruf des Zeidlers im Mittelalter erfahren wollen und in eine spannende fiktive Geschichte darum eintauchen möchten.

Veröffentlicht am 07.03.2019

Kann man lesen, muss man aber nicht…..

"... dann bin ich auf den Baum geklettert!"
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Wie in der Radiowerbung angekündigt, kann man das Buch wirklich nur schwerlich aus der Hand legen, zwar einfach geschrieben aber flüssig und interessant, wenn auch manche Gedankensprünge ein wenig diffus ...

Wie in der Radiowerbung angekündigt, kann man das Buch wirklich nur schwerlich aus der Hand legen, zwar einfach geschrieben aber flüssig und interessant, wenn auch manche Gedankensprünge ein wenig diffus sind.
Es lässt sich mit einem „Wohlfühlroman“ vergleichen, wenngleich dieser sicherlich ebenso seicht, aber nicht zwangsläufig in einer „Selbstbeweihräucherung“ endet.
Eins muss man Herrn Roßmann lassen, diese Biografie ist ein geniales Marketing für sein Unternehmen, beworben wie ein „must have“ oder besser „must read“ dem es leider in keiner Weise gerecht wird.
Zu wenig selbstkritisch, zu wenig Reflexion zu viel des „tue Gutes und rede darüber“ – schade.

Veröffentlicht am 06.03.2019

Wohlfühlroman mit einem Schuss Romantik

Das kleine Café im Gutshaus
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Die Protagonistin des Romans, Lara McDonald ist nach einer unglücklichen Beziehung auf Malta wieder in ihre Heimatstadt zurückgekehrt und hat eine Stelle in einem Café angenommen, denn in ihren ursprünglichen ...

Die Protagonistin des Romans, Lara McDonald ist nach einer unglücklichen Beziehung auf Malta wieder in ihre Heimatstadt zurückgekehrt und hat eine Stelle in einem Café angenommen, denn in ihren ursprünglichen Beruf möchte sie nicht zurück, doch eine ewig nörgelnde und zickige Chefin macht ihr das Leben schwer. Sie träumt von einem eigenen Café und wie der Zufall so spielt lernt sie Lord Hugo Carmichael kennen und es entwickelt sich zwischen beiden eine Freundschaft, die jäh endet, als der Lord verstirbt. Sie wird wider Erwarten zur Testamentseröffnung geladen und erfährt, dass sie in Glenlovatt Manor ein Café eröffnen soll, um den alten Besitz zu erhalten, doch sie hat die Rechnung ohne den Enkel des Lords gemacht….
Das Cover des Romans spricht an, das alte Haus im Hintergrund, im Vordergrund ein blühender Garten und ein einladend gedeckter Kaffeetisch.
Der Roman ist flüssig und leicht lesbar geschrieben, die Protagonistin überzeugend und die anderen Charaktere gefallen. Mir selbst hat ein wenig die Spannung gefehlt, aber konnte mich trotzdem überzeugen, eine seichte, luftig lockere Liebesgeschichte für zwischendurch, ein wenig Romantik fürs Herz.
Ein richtiger Wohlfühlroman.

Veröffentlicht am 03.03.2019

Zusammenhalt und Miteinander, absolut lesenswert

Rückwärtswalzer
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Rückwärtswalzer" ist ein wunderbar skurriler, zugleich aber auch leichter und unterhaltsamer Roman über das Leben, das nicht immer einfach ist, über den Zusammenhalt von Familie, die stark macht und verstorbene ...

Rückwärtswalzer" ist ein wunderbar skurriler, zugleich aber auch leichter und unterhaltsamer Roman über das Leben, das nicht immer einfach ist, über den Zusammenhalt von Familie, die stark macht und verstorbene Familiengliedglieder, die ein Stück von sich dalassen. Mir hat das Cover sehr gut gefallen und der Schreibstil von Vea Kaiser ist leicht, aber auch ernst, ein wenig skurril und hat mir sehr gut gefallen, Ihre Wortschöpfungen sind einzigartig.
Die Autorin hat eine perfekte Mischung aus Unterhaltung und Tiefgründigkeit erschaffen und mich damit in den Bann gezogen.
Alle Charaktere haben so ihren eigenen Charme, Lorenz als Neffe der Familie hat mir besonders gut gefallen und ist als Charakter in seiner persönlichen Lebenskrise hervorragend gelungen. Die drei ungleichen Schwestern und Lorenz müssen zusammenhalten, denn um den letzten Willen des verstorbenen Onkels Willi zu erfüllen, müssen sie mangels Masse kreativ werden. Die Fahrt in einem Kleinwagen von Wien zum Balkan ist nicht nur abenteuerlich und streckenweise gefährlich, so auf engstem Raum kommt auch vieles zur Sprache, was bis dahin verdrängt worden ist…
Empfehlenswert anspruchsvolle Literatur mit Tiefgang, aber auch locker leicht und vor allen Dingen unterhaltsam.

Veröffentlicht am 25.02.2019

Der Zeitgeist der 70iger Jahre

Rheinblick
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Ein gelungener historischer Roman, der mir sehr gut gefallen hat, Anfang der 1970iger Jahre habe ich angefangen, mich für Politik zu interessieren und vieles, was dort im Roman beschrieben wird, Personen ...

Ein gelungener historischer Roman, der mir sehr gut gefallen hat, Anfang der 1970iger Jahre habe ich angefangen, mich für Politik zu interessieren und vieles, was dort im Roman beschrieben wird, Personen und politische Ereignisse, habe ich damals miterlebt, wurden in der Schule und in der Familie diskutiert und ich konnte mich sehr gut in die Zeit damals zurückversetzen.
Die beiden Protagonistinnen, Hilde Kessel, Wirtin einer damals angesagten Gaststätte, bei der sich Politiker die Klinke in die Hand geben und Sonja Engel, die zusammen mit ihrem Chef darum kämpft, dass eine Stelle als Logopädin an der Klinik am Venusberg in Bonn eingerichtet wird und die ihre Bewährungsprobe als persönliche Logopädin von Willy Brandt erhält, dem nach der Wahlnacht die Stimme versagt sind realistisch und nachvollziehbar aufgebaut, man kann sich als Leser sehr gut in beide hineinversetzen und erlebt die Tage hautnah mit beiden zusammen. Beide Frauen stehen im Schatten der Macht, Hilde Kessel hat einen Ruf als verschwiegene Wirtin, Sonja Engel ist völlig unbedarft, was die politischen Verhältnisse angelangt, beide gehen auf unterschiedliche Weise damit um, beide sind loyal, doch der Druck von außen wächst. Auch die anderen Charaktere, wie der ewig „klamme“ Student Max und die junge Journalistin Lotti, die so erfrischend anders ist, beleben den Roman geben Leichtigkeit und dann wird ein ermordetes junges Mädchen aufgefunden und eine Spur weist evtl. auch in Politikerkreise….
In meinen Augen ist dieser Roman hervorragend recherchiert, die damaligen realen politischen Verhältnisse eingebettet in eine sehr flüssig und leicht lesbare fiktive Geschichte, die aber auch hätte so geschehen können. Im Anhang ist eine sehr aussagekräftige Literaturliste zu der Recherche und ein Glossar ergänzt das geschichtliche Wissen der damaligen Zeit. Ein spendender Rückblick in eine Zeit, die ich als Jugendliche als sehr spannend empfunden habe und die sich so ganz anders darstellt, als die Politik heute.
Brigitte Glaser ist es gelungen die damalige Zeit authentisch darzustellen und hat darum eine fesselnde Story geschrieben, mir hat es gut gefallen.