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Garten_Fee_1958

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.01.2019

Beeindruckend und emotional

Das Geheimnis der letzten Schäferin
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Die Protagonistin des Romans Nina Ludwig hat mit Fleiß und Ihren Kochkünsten in Salzburg ein sehr bekanntes und viel frequentiertes Restaurant aufgebaut und bekommt das Angebot, in einer Koch Show in ...

Die Protagonistin des Romans Nina Ludwig hat mit Fleiß und Ihren Kochkünsten in Salzburg ein sehr bekanntes und viel frequentiertes Restaurant aufgebaut und bekommt das Angebot, in einer Koch Show in Hofberg, dem Geburtsort ihrer Lieblingsoma Lieselotte aufzutreten, was sie begeistert annehmen würde, wäre da nicht Julian Leroy, mit dem sie in diese Show zusammen moderieren soll, denn er gilt als exzellenter Koch mit eigenem Restaurant in München, aber auch als exzentrisch und als Charmeur, aber wie so oft im Leben, muss man manchmal hinter die Fassaden blicken….
Beate Maxian nimmt uns mit auf eine außergewöhnliche Reise in Gegenwart und Vergangenheit, bestimmt durch sehr starke Frauencharaktere, Nina, die Köchin aus Salzburg im Gegenwartstrang und in der Vergangenheit Liselotte, die Großmutter von Nina, die als letzte Wanderschäferin vor vielen Jahren Hofberg geheimnisumwittert schweren Herzens verlassen hat.
Der Schreibstil ist flüssig, leicht lesbar und wirkt von Beginn an authentisch. Wunderbar verknüpft sie die beiden doch so unterschiedlichen Erzählstränge und baut einen Spannungsbogen, der am Ende beide Zeiten harmonisch ineinanderfließen lässt. Die Beschreibungen der Gerichte sind detailliert und man sieht und glaubt förmlich zu riechen, man ist als Leser mitten im Geschehen.
Ganz besonders hat mich Lieselotte, Liesls Geschichte berührt und ich habe mitgefiebert, mitgelitten und mitgeliebt.
Eine wunderbare Traumgeschichte, emotional, gefühlvoll und ein absolut lesenswerter Frauenroman.

Veröffentlicht am 06.01.2019

empfehlenswert

Eine Familie in Deutschland
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Der Roman von Peter Prange spielt in Fallersleben, einem kleinen Örtchen im Wolfsburger Land. Die Familie Ising mit ihren fünf Kindern. Das Familienoberhaupt ist in der Gegend der Zuckerbaron und erzählt ...

Der Roman von Peter Prange spielt in Fallersleben, einem kleinen Örtchen im Wolfsburger Land. Die Familie Ising mit ihren fünf Kindern. Das Familienoberhaupt ist in der Gegend der Zuckerbaron und erzählt wird die Familiengeschichte während der Zeit, als die Nationalsozialisten an die Macht kommen, während der älteste Sohn Georg ein absoluter Autonarr ist und mit eingebunden in die Entwicklung des von Hitlers gewünschten „Volkswagen“ für die breite Bevölkerung, ist der zweitgeborene Sohn Horst ist ein glühender Anhänger der neuen Zeit und möchte in der Partei Karriere machen. Was mir bis dato nicht bewusst war, dass das VW Werk in Wolfsburg eben aus diesem Zweck damals entstanden ist.
Edda, ein wenig schwierig, liebt eine Frau und muss ihre Liebe absolut geheim halten, Tochter Charlotte "Charly" heiratet noch kurz vor in Kraft treten der Rassegesetze ihre große Liebe, Benjamin Jungblut, einen jüdischen Architekten. Willi, der Nachzügler, das Nesthäkchen kommt mit dem „Down Syndrom“ zur Welt, erst verleugnet die Familie doch sie wird gezwungen, Stellung zu beziehen…
Die Protagonisten wirken allesamt authentisch, eingebunden in den für Peter Prange typischen Schreibstil ist man als Leser gefesselt, wird mitgenommen und erlebt den Wandel der damaligen Zeit, erst schleichend, dann immer offensiver, aggressiver und furchteinflößender. Ein Roman, der meine Erwartungen voll und ganz erfüllt hat und ich freue mich schon auf die Fortsetzung im Herbst diesen Jahres.

Veröffentlicht am 25.11.2018

Wohlfühlroman – gelungene Fortsetzung

Die Rückkehr der Apfelfrauen
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Schon der erste Roman „Eva und die Apfelfrauen“ hat mich begeistert und ich war gespannt auf die Fortsetzung „Die Rückkehr der Apfelfrauen“ und wurde nicht enttäuscht.
Die fünf Freundinnen helfen ihrer ...

Schon der erste Roman „Eva und die Apfelfrauen“ hat mich begeistert und ich war gespannt auf die Fortsetzung „Die Rückkehr der Apfelfrauen“ und wurde nicht enttäuscht.
Die fünf Freundinnen helfen ihrer Freundin Dani, die mitten in der Apfelernte eine gewonnene Reise antreten muss, doch die fünf, die sich auch gerne mal kabbeln, manchmal zickig sind halten trotz ihrer Unterschiede zusammen wie „Pech und Schwefel“ und so reisen alle zu Dany um die „Kohlen aus dem Feuer“ oder die Äpfel von den Bäumen zu holen. Doch mitten im schönsten Altweibersommer brauen sich schwarze Wolken am Himmel zusammen, denn direkt neben dem Apfelhof plant ein skrupelloser Investor ein Bauvorhaben….
Tania Kretschmars Schreibstil ist flüssig, leicht lesbar und besonders die authentischen und vor allen Dingen lebendigen Beschreibungen der Natur und Landschaft, der alten „fast“ vergessenen Apfelsorten und mancher auch selten gewordener Tierarten haben mir sehr gut gefallen. Der Leser wird mitgenommen, sieht sich selbst im Apfelgarten stehen, riecht den Duft der reifen Äpfel und kann so völlig eintauchen in die Handlung und kann es kaum erwarten, die am Ende des Romans beschriebenen Apfelrezepte auszuprobieren, bei denen einem schon beim Lesen das Wasser im Mund zusammenläuft. Alle Kapitel haben ihre eigene Überschrift, die immer etwas mit Äpfeln zu tun haben, so hat mich das Zitat aus einem Schulaufsatz doch zum Schmunzeln gebracht“ Ein Pfirsich ist wie ein Apfel mit Teppich drauf“…
Der Roman endet nicht direkt mit einem „Cliffhanger“, jedoch mit einigen offenen Fragen, wie läuft der Hofladen, wie setzen sie das Projekt des „Baumhaushotel`s“ um, was macht die liebe Liebe und ich finde, genug Stoff für einen weiteren Wohlfühlroman, auf den ich doch sehr hoffe….
Ein wunderbarer Wohlfühlroman nicht nur für kalte, graue Tage…..

Veröffentlicht am 25.11.2018

Schockierende, berührend erzählte Schicksalsgeschichte

Die verlorene Schwester
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Linda Winterbergs Roman“ Die verlorene Schwester“ hat mich sofort neugierig gemacht, nachdem ich den Klappentext und die Leseprobe gelesen hatte, denn über die „Verdingkinder“ in der Schweiz hatte ich ...

Linda Winterbergs Roman“ Die verlorene Schwester“ hat mich sofort neugierig gemacht, nachdem ich den Klappentext und die Leseprobe gelesen hatte, denn über die „Verdingkinder“ in der Schweiz hatte ich noch nie gehört.
Die Geschichte handelt von Marie und Lena die als Geschwister bis zum plötzlichen Tod des Vaters, die sie über alles liebt, glücklich und behütet aufgewachsen. Die Mutter ist mit dem Tod des Vaters überfordert, wird depressiv, kann sich nicht mehr ausreichend um die Kinder kümmern und die staatlichen Stellen entziehen der Mutter die Kinder, sie kommen in ein Heim, werden getrennt und erleben völlig unterschiedliche Schicksale….die prägen und berühren….
Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt, in der Gegenwart, wo Anna durch einen Zufall erfährt, dass sie adoptiert wurde und ihrem Ursprung nachgehen möchte sowie in der Zeit der 70iger Jahre, die die unterschiedlichen Schicksale der beiden Geschwister erzählt.
Die Autorin beschreibt sehr authentisch, aber auch sehr einfühlsam das Schicksal von Marie und Lena, ihre Odyssee durch verschiedene Heime, Zuweisungen an Familien teils als billige rechtlose Arbeitskräfte, ihre Entbehrungen, das Trauma bis in die Gegenwart. Der Roman hat mich berührt und auch traurig gemacht und als ich im Nachwort las, dass die legalisierte Praxis der „Verdingkinder“ bis hin die die 80iger Jahre dauerte, hat mich schockiert. Der Roman ist spannend und fesselnd geschrieben, macht aber auch traurig und berührt.
Von mir eine klare Leseempfehlung für einen Roman, der auf das Thema der „Verdingkinder“ aufmerksam macht und aufklärt über ein dunkles Thema der Geschichte der Schweiz und dadurch den Kindern eine Stimme auf Anhörung und Widergutmachung verleiht.

Veröffentlicht am 18.11.2018

Modernes zauberhaftes Märchen

Juli verteilt das Glück und findet die Liebe
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Die Protagonistin des Romans, Juli Mahlo, geht auf die vierzig zu, hat ihren geerbten Blumenladen an Marie und Max verpachtet und lebt zusammen mit den beiden in dem alten Haus über dem Blumenladen. Doch ...

Die Protagonistin des Romans, Juli Mahlo, geht auf die vierzig zu, hat ihren geerbten Blumenladen an Marie und Max verpachtet und lebt zusammen mit den beiden in dem alten Haus über dem Blumenladen. Doch nicht nur das Haus ist alt und hat eine Vergangenheit so wie Juli, sie lebt in der Vergangenheit, Veränderungen sind ihr ein Graus und deshalb hat sie weder Internet noch ein modernes Telefon. Ihre letzte Partnerschaft ist lange her und Juli lebt nur so richtig auf, wenn sie Marie und Max im Blumenladen helfen kann, Blumen an Kunden ausliefern und ihnen somit ein Lächeln auf ihr Gesicht zaubern kann. Dann ist Juli in ihrem Element, denn durch ihre sanfte freundliche und zurückhaltende Art fassen die Menschen sofort Vertrauen zu ihr und erzählen ihr ihre Lebensgeschichte, ihren Schicksalen, Tragödien und Hoffnungen. Was Juli dann zum Anlass nimmt, den Menschen zu helfen, sie wieder glücklich zu machen. Sie begibt sich auf die Suche, um das Leben der anderen Menschen wieder ins Gleichgewicht zu bringen, sie hilft ihnen und damit letzten Endes auch sich selbst, als eines Tages an Heiligabend Oskar den Blumenladen betritt…
Die Autorin hat einen wunderbaren Roman geschrieben und mit der Protagonistin einen liebenswerten Charakter geschaffen, eine Missionarin, die sich selbst zurücknimmt, erst an das Wohl der anderen denkt. Die anderen Charaktere sind teilweise genauso wie Juli ein wenig skurril, aber durchweg liebeswert und diese kleinen besonderen Episoden, diese Glücksmomente, wenn Juli sanft aber mit viel Energie das Leben der anderen wieder in Gleichklang bringt , die die Autorin so warm, herzlich und voller Liebe beschreibt, sie berühren beim Lesen, lassen den Leser lächeln und nehmen ihn gefangen in dieser wundervollen Geschichte, einem modernen Märchen. Die Seiten sind nur so dahingeflogen und als Oskar die Bühne betritt, spürt man zwischen den Zeilen die Veränderung bei Juli, sanft und in leisen Tönen beschrieben.
Ich bedanke mich recht herzlich für das Leseexemplar was mich beim Lesen auf eine zauberhafte Reise mitgenommen hat und mir entspannte und auch glücklich machende Lesestunden beschert hat.