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Veröffentlicht am 16.11.2022

Die Wunderfrauen

Die Wintergarten-Frauen. Der Traum beginnt
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Der jungen Nina von Veltheim wird es durch ihre Familie ermöglicht, von der brandenburgischen Uckermark ins turbulente Berlin der 20er Jahre zu ziehen. Hier möchte sie ihren Traum einer eigenen Revue verwirklichen, ...

Der jungen Nina von Veltheim wird es durch ihre Familie ermöglicht, von der brandenburgischen Uckermark ins turbulente Berlin der 20er Jahre zu ziehen. Hier möchte sie ihren Traum einer eigenen Revue verwirklichen, was als Frau zu damaligen Zeiten nicht ganz einfach ist. Dort begegnet sie Jenny und Sonia, die als Künstlerinnen versuchen, in Berlin zu überleben.

Charlotte Roth erzählt hier von den Höhen und Tiefen der jungen Frauen und wie ihnen oftmals durch die Männer Steine in den Weg gelegt werden. Die Figuren sind liebevoll geschildert, man kann sich eigentlich ganz gut ins Geschehen hineinversetzen. Für meinen Geschmack waren aber zu viele langatmige Passagen dabei, die Gedankengänge oder auch Handlungen allzu sehr in die Länge zogen. Nichts destotrotz habe ich das Buch gerne gelesen, war nur ein wenig enttäuscht, dass der Wintergarten selbst kaum Platz im Buch hatte. Das wird sich wohl in den beiden Folgenden Bänden ändern.

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Veröffentlicht am 16.11.2022

Berührende Geschichte

Die Sehnsucht nach Licht
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Kati Naumanns Geschichte über den Bergbau im Erzgebirge verflechtet auf wunderbare Weise tatsächliche Geschichte mit fiktiven Figuren. Habe ich am Anfang noch gedacht, ja, ganz interessant, so sind mir ...

Kati Naumanns Geschichte über den Bergbau im Erzgebirge verflechtet auf wunderbare Weise tatsächliche Geschichte mit fiktiven Figuren. Habe ich am Anfang noch gedacht, ja, ganz interessant, so sind mir nach und nach die wunderbar beschriebenen Personen immer mehr ans Herz gewachsen.

Das Buch ist ja in zwei Zeitebenen geschrieben und beginnt mit einem Prolog aus längst vergangener Zeit. Danach geht es in der Gegenwart (2019) weiter und im Laufe des Buches wird immer wieder hin und her gesprungen. Dadurch bekommt man beim Lesen gute Einblicke, wie die Situation der Bergleute in den 20er Jahren bis hin zum Ende der DDR war. Bei manchen Schilderungen von Bergunglücken aber auch Krankheiten der Leute damals lief es mir kalt den Rücken hinunter. Es wurde so sorglos sowohl mit unterirdischem Abbau als auch mit Radioaktivität umgegangen.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, vom Schreibstil über die Protagonisten und natürlich auch die Handlung. Kati Naumann hat sorgfältig recherchiert und Interessierte können sich im Internet durch etliche Seiten klicken, die Bilder zu den hier erhaltenen Informationen liefern.

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Veröffentlicht am 29.10.2022

Lucie Girard zwischen Mystik und Wirklichkeit

Mord im Jenseits
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Ein junges Pärchen verschwindet auf dem Weg zu einer Geburtstagsfeier zwei Tage lang im Wald. Beim Auftauchen glauben sie, das vor zehn Jahren verschwundene Pärchen zu sein, dessen Leichen aber kurz darauf ...

Ein junges Pärchen verschwindet auf dem Weg zu einer Geburtstagsfeier zwei Tage lang im Wald. Beim Auftauchen glauben sie, das vor zehn Jahren verschwundene Pärchen zu sein, dessen Leichen aber kurz darauf von Gendarm Hugo gefunden werden. Nun will Lucie Girard den damaligen Fall klären und gerät dabei in die Fänge von Madam Roux und ihren mystischen Handlungen.

In diesem Buch, welches Ende der 70er angesiedelt ist, geht es spannend aber auch ein wenig seltsam zu. Es geschehen unerklärliche Dinge, denen sich auch die sonst so nüchtern denkende Lucie nicht ganz entziehen kann. Gendarm Hugo darf mal wieder zu Höchstformen auflaufen und wir lernen eine neue Kollegin kennen. Alles in allem recht spannend zu lesen, auch wenn es keinen direkten Mörder und seine Überführung gibt. Allerdings gibt es am Ende einen kleinen Cliffhanger, da es erst im nächsten Band mit der Geschichte weitergeht.

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Veröffentlicht am 26.10.2022

Gelungene Fortsetzung

Kinderklinik Weißensee – Tage des Lichts (Die Kinderärztin 3)
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Diesen dritten Teil der Weißensee-Serie empfehle ich eher denjenigen, die auch die ersten beiden Teile schon gelesen haben. Man versteht dann manche Zusammenhänge einfacher.

Der Prolog verweilt noch kurz ...

Diesen dritten Teil der Weißensee-Serie empfehle ich eher denjenigen, die auch die ersten beiden Teile schon gelesen haben. Man versteht dann manche Zusammenhänge einfacher.

Der Prolog verweilt noch kurz im Jahr 1919, aber dann kommt ein Sprung nach 1929, in die langsam untergehende Weimarer Republik. Die Kinderklinik hat sich gut entwickelt, aber natürlich werden auch die Menschen älter und so geht die langjährige Oberin in den verdienten Ruhestand. Neue Oberin wird Marie-Luise Fischer (nein, nicht die Schriftstellerin!), die den Schwestern Emma und Marlene schon in ihren Anfangszeiten Schwierigkeiten bereitet hat und dies auch weiterhin versucht.

In diesem Buch wird sehr liebevoll der Alltag in der Kinderklinik erzählt, mit allen Höhen und Tiefen sowie guten und schlechten Veränderungen. Aber auch das Privatleben von Marlene und Emma kommt hier nicht zu kurz - im Gegenteil. Die Schwierigkeiten, in die Emmas Sohn Theo gerät sowie andere familiäre Probleme werden hier behandelt. Ich möchte aber hier nicht näher auf alles eingehen, sonst macht das Lesen ja keinen Spaß mehr.

Mir hat die Geschichte wieder sehr gut gefallen und einige Dinge, die ich mir während des Lesens so überlegt hatte, sind dann tatsächlich so eingetreten. Von Anfang bis Ende fühlte ich mich sehr gut unterhalten und konnte mich auch gut in die Geschichte hineinfühlen mitsamt feuchten Augen im Epilog...

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Veröffentlicht am 19.10.2022

Grausame Zeiten mit viel Aberglaube

Das verborgene Paradies
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Am Anfang habe ich mich etwas schwergetan, in die Geschichte hineinzufinden. Es wurde immer abwechselnd aus den Jahren ab 1615 und dann ab 1633 erzählt, was vielleicht verwirrend klingt, aber der Geschichte ...

Am Anfang habe ich mich etwas schwergetan, in die Geschichte hineinzufinden. Es wurde immer abwechselnd aus den Jahren ab 1615 und dann ab 1633 erzählt, was vielleicht verwirrend klingt, aber der Geschichte doch ein wenig mehr Spannung verlieh. So konnte man einerseits das Aufwachsen von Susanna und Daniele verfolgen und andererseits den von vornherein ungerechten Hexen- und Mordprozess gegen Susanna. Der Inquisitor hatte weitreichende Macht damals, so dass die Bevölkerung immer wieder eingeschüchtert wurde und natürlich alles geglaubt hat, was er gesagt hat. Frauen galten damals noch gar nichts, also war es umso schlimmer, dass Susanna einigen von ihnen das Lesen und Schreiben beigebracht hat.

Durch die Zeitsprünge erfährt man auch immer wieder Kleinigkeiten über die rechte Hand bzw. "das Hündchen" des Inquisitors, so dass man beim Lesen ständig über Intrigen und Gemeinheiten stolpert, die sowohl entsetzen als auch den Lesegenuss spannender machen.

Die erste Hälfte des Buches war mir ein wenig zu langatmig, was aber durch den fulminanten Schluss ein wenig wieder aufgehoben wurde. Alles in allem doch ein lesenswertes Buch, welches auch zur heutigen Zeit gewisse Parallelen aufzeigt.

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