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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.08.2019

Atme

ATME!
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Von Judith Merchant habe ich vor einigen Jahren bereits "Loreley singt nicht mehr" gelesen und musste mich - damals wie auch dieses Mal - erst ein wenig "einlesen" in die Art zu erzählen und den Schreibstil. ...

Von Judith Merchant habe ich vor einigen Jahren bereits "Loreley singt nicht mehr" gelesen und musste mich - damals wie auch dieses Mal - erst ein wenig "einlesen" in die Art zu erzählen und den Schreibstil. Der Leser ist oftmals etwas verwirrt und weiß nicht so recht, was ihn erwartet. Und vor allem, ob er der Protagonistin trauen kann, oder aber nicht.
Allein schon die Ausgangssituation mit den zwei Frauen, in Bens Leben, die sich zusammen tun, als er verschwindet, ist nicht ganz alltäglich. Der Leser erfährt immer mehr Details und die Anzahl der Fragen erhöht sich stetig. Was ist hier passiert? Welche Absicht steckt dahinter? Wem ist zu glauben?
Ein Psychothriller mit einem ausgeklügeltem Verwirrspiel, bei dem die Beteiligten bei mir jedoch viel an Sympathie eingebüßt haben, was es mir auch an manch einer Stelle schwer gemacht hat. Psychologisch raffiiniert mit einem überraschenden Ende.

Veröffentlicht am 26.08.2019

Erschütternd

Die Nickel Boys
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Diesem Roman liegt eine wahre Geschichte zugrunde und darum fand ich sie noch erschütternder als ich sie sonst gefunden hätte. Denn Colson Whitehead hat einen unnachahmlichen Schreibstil, mit dem er seine ...

Diesem Roman liegt eine wahre Geschichte zugrunde und darum fand ich sie noch erschütternder als ich sie sonst gefunden hätte. Denn Colson Whitehead hat einen unnachahmlichen Schreibstil, mit dem er seine Leser in seine Geschichte sogartig reinzieht und sie erstmal nicht wieder loslässt. Man taucht tief ein in diesen Roman und in die Geschichte und erfährt viel über die Ungerechtigkeit der Rassentrennung in den Vereinigten Staaten in den 1960er Jahren.
Mit Elwood ist ihm ein äußerst interessanter und vielschichtiger Protagonist gelungen und durch ihn erfahren wir die Erlebnisse in der Nickel Academy noch bewusster und näher. Leid, Ungerechtigkeit, Rassismus und dann immer wieder unvorhersehbare Wendungen. Ein Buch, das lange nachwirkt.

Veröffentlicht am 21.08.2019

Kya

Der Gesang der Flusskrebse
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Gemeinsam mit Kya tauchen wir tief ein in das Marschland, lernen es kennen und schätzen.
Eines Tages beschließt Kyas Mutter die Familie zu verlassen und es dauert nicht lange, bis auch ihre älteren Geschwister ...

Gemeinsam mit Kya tauchen wir tief ein in das Marschland, lernen es kennen und schätzen.
Eines Tages beschließt Kyas Mutter die Familie zu verlassen und es dauert nicht lange, bis auch ihre älteren Geschwister gehen, am längsten bleibt noch Jodie. Dann ist Kya alleine mit ihrem oft betrunkenen Vater, der immer mal wieder für ein paar Tage verschwindet. Eine zeitlang wird es besser, doch dann ist das Mädchen ganz alleine.
Die beiden Zeitstränge nähern sich aneinander an. Es beginnt mit einem Mord 1969 und der Zusammenhang ergibt sich erst viel später, spielt aber eine große Rolle.
Eine beeindruckende, poetische Sprache, die das Marschland vor meinen Augen erstehen ließ.

Veröffentlicht am 21.08.2019

Alte Sorten

Alte Sorten
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Zwei Frauen, auf den ersten Blick haben sie nichts gemeinsam und dennoch finden sie sich per Zufall und werden für die jeweils andere ein hilfreicher Anker. Auch wenn es erst nur so scheint, dass die ältere ...

Zwei Frauen, auf den ersten Blick haben sie nichts gemeinsam und dennoch finden sie sich per Zufall und werden für die jeweils andere ein hilfreicher Anker. Auch wenn es erst nur so scheint, dass die ältere Liss der jüngeren Sally hilft. Diese sucht einen Unterschlupf, ist mit sich und dem Leben unzufrieden und mag es nicht, ständig bevormundet zu werden. Doch Liss lässt sie in Ruhe, reagiert ganz anders als andere Erwachsene. Es ist mitunter ein Akt auf dem Drahtseil. Doch die Mitarbeit auf dem Hof tut Sally gut und Liss ist erfreut, wie schnell die Jüngere versteht, wie alles funktioniert.

Eine berührende Geschichte, ohne in den Kitsch abzudriften. Eine Geschichte über zwei Frauen. Über ein Dorf, in dem vieles noch so wie früher ist. Eine Geschichte über das Leben, Freundschaft, Prioritäten und so vieles mehr. Erzählt in einem wunderbaren Schreibstil.

Veröffentlicht am 19.08.2019

Abschluss

Stella Montgomery und die magischen Bilder von Wakestone Hall
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Stella wird ins Internat geschickt und muss sich dort ertmal zurecht finden. Doch hier geht eindeutig etwas nicht mit rechten Dingen zu, denn alle, die einmal zur Direktorin zitiert werden, kommen verändert ...

Stella wird ins Internat geschickt und muss sich dort ertmal zurecht finden. Doch hier geht eindeutig etwas nicht mit rechten Dingen zu, denn alle, die einmal zur Direktorin zitiert werden, kommen verändert und eigenartig wieder zurück. Das passiert dann auch noch mit Ottilie, mit der Stella sich angefreundet hat. Also muss sie natürlich den Dingen auf den Grund gehen.
Ein wunderbares Kinderbuch, das den Leser - auch den erwachsenen - eintauchen lässt in das Ende des 19. Jahrhunderts, wozu auch die gelungenen Zeichnungen beitragen. Ein tolles Abenteuer für Kinder ab zehn Jahren - und Junggebliebene. Für mich ein guter Abschlussband, wieder mit viel Abenteuer und nicht zu spannend für die jüngeren Leser.