Ulrike Wasel (Übersetzer), Klaus Timmermann (Übersetzer)
“Ein schmerzlich schönes Debüt, das eine Kriminalgeschichte mit der Erzählung eines Erwachsenwerdens verbindet und die Natur feiert.” The New York Times
Chase Andrews stirbt, und die Bewohner der ruhigen Küstenstadt Barkley Cove sind sich einig: Schuld ist das Marschmädchen. Kya Clark lebt isoliert im Marschland mit seinen Salzwiesen und Sandbänken. Sie kennt jeden Stein und Seevogel, jede Muschel und Pflanze. Als zwei junge Männer auf die wilde Schöne aufmerksam werden, öffnet Kya sich einem neuen Leben – mit dramatischen Folgen. Delia Owens erzählt intensiv und atmosphärisch davon, dass wir für immer die Kinder bleiben, die wir einmal waren. Und den Geheimnissen und der Gewalt der Natur nichts entgegensetzen können.
Bei diesem Buch habe ich mitgefühlt und war richtig am mitfiebern, was als nächstes passiert. Kya, die Protagonistin, hatte kein leichtes Leben und am liebsten wäre ich in das Buch hineingehüpft um ihr ...
Bei diesem Buch habe ich mitgefühlt und war richtig am mitfiebern, was als nächstes passiert. Kya, die Protagonistin, hatte kein leichtes Leben und am liebsten wäre ich in das Buch hineingehüpft um ihr zur Seite zu stehen.
All ihre Gefühle, ihre Trauer, ihre Wut und ihre Unsicherheiten konnte ich so sehr nachvollziehen und habe sie beim Lesen selbst gefühlt.
Das Buch hat mein Herz berührt und mir bewusster werden lassen, dass man sich auch über so viele kleine Dinge freuen kann und auch mit wenig es irgendwie alles schafft.
Die Autorin konnte es mit ihrem detaillierten Schreibstil schaffen, dass ich mir das Meiste bis ins Detail bildlich vorstellen konnte, sogar die Dinge, die ich selbst noch nie gesehen hatte. Durch dieses Buch hat sich auch mein Wunsch verstärkt mehr in der Natur zu sein und mehr über sie zu lernen.
Alles in allem ist “Der Gesang der Flusskrebse” von Delia Owens ein total tolles Buch, was mich mitten in mein Herz getroffen hat und bei dem ich das Gefühl hatte, alles live und hautnah mitzuerleben.
Ich gebe dem Buch 5 Sterne und es wird nicht das einzige Mal sein, dass ich es gelesen habe!
Das Buch wurde mir in den letzten Jahren bereits von mehreren Bekannten empfohlen, doch erst jetzt, wo der Film zum Buch rauskommt, hab ich endlich zu dieser Lektüre gegriffen. Und was soll ich sagen? ...
Das Buch wurde mir in den letzten Jahren bereits von mehreren Bekannten empfohlen, doch erst jetzt, wo der Film zum Buch rauskommt, hab ich endlich zu dieser Lektüre gegriffen. Und was soll ich sagen? Ich hätte es wirklich schon viel früher lesen sollen. Die Geschichte hat mich ergriffen, richtig gefesselt und bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen.
Der Autorin ist es sehr gut gelungen, die Natur, Pflanzen und Tiere des Marschlandes detailgetreu zu beschreiben. An keiner Stelle in übertriebener Weise, so dass Langatmigkeit hätte aufkommen können, sondern immer genau im richtigen Maß und stets gut in die Handlung eingepflochten.
Das Buch ist in viele, relativ kurze Kapitel unterteilt, welche meist aus der Sicht der Hauptfigur Kya erzählt werden, nur einige auch aus anderen Perspektiven. Die Autorin bedient sich dabei einem einfachen, doch flüssigen Schreibstils. Des öfteren kommen kurze Sätze zum Einsatz. Trotzdem wird gekonnt Spannung aufgebaut und die Schauplätze mit Atmosphäre zum Leben erweckt. Diese Stimmung wird auf den Leser übertragen und man erfährt Mitgefühl für Kya, aber auch Stolz und Faszination für diese einsame, scheue und zugleich sehr starke Protagonistin.
Fazit: Die Geschichte ist emotional, atmosphärisch und unglaublich gut erzählt. Klare Leseempfehlung!
Lange bin ich um „Der Gesang der Flusskrebse“ herumgeschlichen, tue ich mich doch manchmal recht schwer mit solchen Bestsellergeschichten, die eine bestimmte Art der Rührseligkeit versprechen, die ich ...
Lange bin ich um „Der Gesang der Flusskrebse“ herumgeschlichen, tue ich mich doch manchmal recht schwer mit solchen Bestsellergeschichten, die eine bestimmte Art der Rührseligkeit versprechen, die ich nicht mag. Irgendwann habe ich mich dann doch herangetraut und wurde positiv überrascht.
Ja, im Buch geht es um Liebe und um Enttäuschung, es geht um das Erwachsenwerden und schwierigen Bedingungen, es gibt einen Kriminalfall und es ist berührt, aber es ist nicht rührselig. Delia Owens gelingt es, auf diesem schmalen Grat zu balancieren und die Geschichte nicht ins Kitschige kippen zu lassen. Dafür sorgt sie allein schon mit der sehr spröden Sprache der Küstenbewohner. Dies sind Menschen, die sehr handfest leben und sich dementsprechend ausdrücken.
Dann wird die Geschichte auch gut aufgebaut. Am Anfang ist klar, dass es einen Mordfall gibt im Jahre 1969. Dann geht es aber erst einmal mit dem Tag weiter, an dem Kyas Mutter ging und von da aus nähern sich die beiden Fäden der Geschichte ganz langsam an, bis sie schließlich zusammenfinden.
Feste Größen in ihrem Leben sind Jumpin‘ und Mabel, die sich um sie kümmern und ihr so unter die Arme greifen, dass sie es nicht merkt. Das macht das Buch auch aus, dass man als Leserin merkt, dass es in Kyas Leben auch die guten Momente gibt, gute Erinnerungen wie die Liebe zu ihrer Mutter und zu einem ihrer Brüder. Sie lernt Lesen und das hilft ihr ungemein. Es wird aber auch klar, wie einsam und ausgegrenzt sie ist und es wird nichts beschönigt an ihrem Leben.
1952, North Carolina, irgendwo in den Marschen: Kya, gerade einmal 6 Jahre alt, sieht zu, wie ihre Mutter sie verlässt. Tage-, wochen-, monatelang wartet sie auf deren Rückkehr. Doch stattdessen gehen ...
1952, North Carolina, irgendwo in den Marschen: Kya, gerade einmal 6 Jahre alt, sieht zu, wie ihre Mutter sie verlässt. Tage-, wochen-, monatelang wartet sie auf deren Rückkehr. Doch stattdessen gehen auch alle ihre älteren Geschwister weg und lassen sie mit dem jähzornigen, alkoholkranken Vater allein zurück. Bis auch er später verschwindet. Auf sich allein gestellt, ohne Schulbildung und erst 9 Jahre alt lebt sie nun vom Verkauf von Muscheln und kommt damit mehr schlecht als recht über die Runden. Die Bewohner der Küstenstadt behandeln sie wie eine Aussätzige, schließlich ist sie nur eine ungebildete Sumpfbewohnerin. Nur Tate, ein alter Freund ihres Bruders, besucht sie und bringt ihr das Lesen und so viel mehr bei. Als sie 15 ist, ist er ihre erste Liebe. Dann verlässt auch er sie. Chase taucht auf, der Vorzeigejunge von Barkley Cove. Und obwohl Kya es nicht will, hängt sie ihr Herz nun an ihn.
1969: Chase wird tot am Fuße des Feuerwehrturms in den Marschen aufgefunden. Der Verdacht fällt schnell auf Kya, kein Wunder bei den vielen herrschenden Vorurteilen gegen sie. Die Todesstrafe droht.
Kya über die vielen Jahre von ihrem 6. Lebensjahr an zu begleiten ist einerseits wunderschön, andererseits furchtbar traurig. Aber IMMER sehr berührend!
Ihre tiefe Verbundenheit mit dem Marschland, geboren aus der Not heraus, sich – verlassen von allen, die doch verdammt nochmal für sie hätten da sein müssen – nicht einsam zu fühlen ist so greifbar beschrieben. Ihre Ängste und Sorgen, die Kontakte zu den Menschen, die sie nicht gleich von sich stoßen, ihre Beziehung zu Tate, die Art und Weise, wie sie sich völlig der Natur verschrieben hat – großartig!
Der Aufbau ist schlicht brillant: ich erfahre zuerst von Chases Tod im Jahr 1969 und springe dann zwischen diesem Jahr und den stattfindenden Mordermittlungen und den früheren Jahren hin und her, um dann letztlich wieder im Jahr 1969 und später zu landen. Es ist kein Krimi. Der Mordfall ist zwar Mittelpunkt der Story, die Ermittlungen werden aber durch die Geschichte von Kyas Leben in den Schatten gestellt, bis am Ende dann alles zusammenläuft. Die Figuren sind authentisch und lebendig und eindrücklich geschrieben, das zusammen mit der berührenden Story, dem wundervollen Setting, den so bildhaften Naturbeschreibungen ergibt einen Sog, dem ich mich nicht entziehen konnte.
Fazit: ein Buch für Krimifans, für Naturliebhaber, für Fans von Dramen und Liebesgeschichten und für alle, die sich von einer Geschichte mal wieder so richtig über die Gefühlsachterbahn jagen lassen wollen. Ein intensives, anrührendes Buch und ganz sicher ein Lesehighlight!
Ich habe eine Abneigung gegen Dreiecksgeschichten. Normalerweise mache ich um Plots, in denen eine Frau zwischen zwei Männern steht (oder umgekehrt) einen sehr großen Bogen. Als jedoch immer deutlicher ...
Ich habe eine Abneigung gegen Dreiecksgeschichten. Normalerweise mache ich um Plots, in denen eine Frau zwischen zwei Männern steht (oder umgekehrt) einen sehr großen Bogen. Als jedoch immer deutlicher wurde, dass man an Delia Owens „Der Gesang der Flusskrebse“ nicht vorbeikommt, wanderte die Geschichte auf meine Leseliste. Und nein, ich habe es nicht bereut.
Inhalt:
Kya ist sechs Jahre alt, als ihre Mutter die Familie verlässt. Nach ihrem Fortgang machen sich auch die älteren Geschwister davon und Kya bleibt mit ihrem gewalttätigen Trinkervater allein in ihrer Hütte in der Marsch zurück. Die Marsch ist ein Sumpfgebiet, welches das Festland an der Küste North Carolinas mit dem Ozean verbindet. Eine Art gesetzloser Raum, dessen Bewohner in den umliegenden Städtchen verachtet werden. Weil sie von den anderen Kindern verspottet wird, geht Kya nie zur Schule. Sie verbringt ihre Zeit allein in der Natur, die Vögel sind ihre Freunde und ein kleines Motorboot ihr zuhause. So wächst Kya zu einer klugen, aber sehr sehr einsamen jungen Frau heran, die von den Menschen „Das Marschmädchen“ genannt wird. Kya sehnt sich nach Liebe und Gemeinschaft und im Laufe der Jahre sucht sie diese bei zwei Männern. Am Ende ist einer der beiden tot und die Polizei glaubt, dass ausgerechnet sie die Schuld daran trägt.
Meine Meinung:
Wenn ich lese, ist der Schreibstil das Wichtigste für mich. Werde ich mit der Sprache eines Autors nicht warm, kann der Plot noch so gut sein, die Geschichte wird mich nicht einfangen. Die Sprache von Delia Owens ist nicht von dieser Welt. Die Naturbeschreibungen in dieser Geschichte sind sprachlich wie atmosphärisch atemberaubend. Kein Wunder, dass dieses Buch zu einem Weltbestseller wurde.
Sie sind so schön, dass ich Seitenweise nur Natureindrücke über das Marschland lesen könnte. Für mich wäre also gar keine Handlung nötig gewesen und trotzdem gab es unwahrscheinlich viel davon.
„Der Gesang der Flusskrebse“ ist eine einzigartige Mischung aus Coming-Off-Age, Liebesgeschichte und Kriminalroman. Das zentrale Thema ist dabei immer Kyas Einsamkeit, die so dicht und so eindrücklich geschildert wird, dass sie beinahe greifbar wird. Die Einsamkeit scheint ein undurchdringlicher Nebel zu sein, der sich über das Leben dieser Protagonistin legt. Es zerreißt mich beim Lesen beinahe, dass sie einfach keinen Ausweg daraus finden kann.
Die Liebesgeschichte ist gar keine typische Dreiecksgeschichte, sondern vielmehr die Suche nach Zuflucht in einem anderen Menschen. Die Darstellung beider Beziehungen hat mir gut gefallen, weil sie nicht eindimensional gezeichnet wurden.
Der Kriminalprozess wird unfassbar spannend geschildert. Man springt zwischen Kapiteln hin und her, die aus Kyas Leben erzählen und dann wieder welchen, in denen über die Ermittlungen und den Prozess berichtet wird. Man kann sich bis zum Schluss nicht sicher sein, wie es ausgeht. Das Ende der Geschichte hat mich sprachlos gemacht. Ich habe viel darüber nachgedacht und bin schlussendlich nicht sicher, ob ich die Motivation dahinter verstanden habe. Für die den Handlungsverlauf war es sicherlich eine kluge Entscheidung. Trotzdem kam es mir vor, als hätte die Autorin ihre Figuren verraten.
Fazit:
„Der Gesang der Flusskrebse“ ist beeindruckender und unvergleichlicher Roman, der lange nachhallt. Man muss ihn gelesen haben. 9/10 Sternen, weil ich mit dem Ende so sehr gehadert habe.