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Gavroche

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.10.2020

Freya

Das Erbe der Päpstin
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Ich habe recht bald nach dem Erscheinen des Buches "Die Päpstin" von Donna W. Cross das Buch gelesen und es regelrecht verschlungen. Als ich nun hörte, dass das Buch von Helga Glaesener von ebendiesem ...

Ich habe recht bald nach dem Erscheinen des Buches "Die Päpstin" von Donna W. Cross das Buch gelesen und es regelrecht verschlungen. Als ich nun hörte, dass das Buch von Helga Glaesener von ebendiesem Buch inspiriert wurde, da war ich sehr neugierig. Freya wächst als Sklavin bei den Wikingern auf und muss recht bald vor ihrem Schicksal dort fliehen. Gemeinsam mit ihrer Schwester schlägt sie sich nach Rom durch, wo ihr Großvater Gerold lebt. Doch das Schicksal meint es nicht gut mit ihr. Am Ende gibt es eine knappe historische Einordnung. Die Geschichte legt jedoch nicht so viel Wert auf historische Authentizität, sondern mehr auf Unterhaltung. Auch ein bisschen Romantik kommt vor. Mir persönlich hat es manchmal etwas an Tiefe gefehlt, es war manchmal eher ein Abenteuerroman.

Veröffentlicht am 25.09.2020

Lakritze

Die Wunderfabrik – Nehmt euch in Acht!
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Achtung, zweiter Teil einer Reihe. Das Buch kann sicherlich auch ohne Kenntnisse des ersten gelesen werden, allerdings ist es ein größerer Lesegenuss, wenn man den ersten auch gelesen hat und nachvollziehen ...

Achtung, zweiter Teil einer Reihe. Das Buch kann sicherlich auch ohne Kenntnisse des ersten gelesen werden, allerdings ist es ein größerer Lesegenuss, wenn man den ersten auch gelesen hat und nachvollziehen kann, warum es denn so spektakulär ist, dass Winnie die Gabe hat, magische Lakritzbonbons herzustellen. Aber damit ist nicht alles geklärt, denn es gibt unglaublich viel dabei zu beachten. Und vor allem: schaffen Winnie und ihre Geschwister es, das geheime Buch vor dem fiesen "ER" zu schützen? Und wie steht es um die Neueröffnung der Wunderfabrik? Eine fantasievolle, tolle Fortsetzung, bei der schon das Cover auf das Buch wunderbar einstimmt.

Veröffentlicht am 25.09.2020

Poetisch

Das Mädchen mit den meerblauen Augen
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Eine Geschichte, die sehr poetisch und märchenhaft, wehmütig und für mich persönlich sehr französisch geschrieben ist, so dass mich bei der Lektüre sofort das Fernweh gepackt hat. Die Handlung spielt in ...

Eine Geschichte, die sehr poetisch und märchenhaft, wehmütig und für mich persönlich sehr französisch geschrieben ist, so dass mich bei der Lektüre sofort das Fernweh gepackt hat. Die Handlung spielt in der Bretagne, die ja eh seit jeher die Region Frankreichs ist, die die am märchenhaftesten und mystischsten ist - und ob die Bretonen nun Franzosen sind, oder aber vorrangig Franzosen, soll hier nicht thematisidert werden. Erzählt wird die Geschichte von vier Menschen. Der Fischer Wlademir ertrinkt schon zu Beginn im Meer. Die Mutter will es nicht wahrhaben und glaubt nicht an seinen Tod und kocht ganz viel Suppe. Tochter Anka überlegt, sein Schiff zu übernehmen und redet mit dem Meer. Kranführer Markus verliebt sich in die Tochter. Alles nicht besonders gradlinig und einfach, aber sehr poetisch, ein modernes Märchen.

Veröffentlicht am 25.09.2020

Samuel

Die Unschärfe der Welt
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Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht - zumindest meiner Meinung nach - Samuel. Das recht kurze Buch ist in mehrere Kapitel aufgeteilt, die jeweils aus einer anderen Perspektive geschrieben werden und ...

Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht - zumindest meiner Meinung nach - Samuel. Das recht kurze Buch ist in mehrere Kapitel aufgeteilt, die jeweils aus einer anderen Perspektive geschrieben werden und zwischen den Kapiteln ist immer einiges an Zeit vergangen, mal mehr, mal weniger. Es beginnt mit Florentine, die gerade mit ihrem Mann Hannes in den Banat gezogen ist. Hannes ist dort Pfarrer. Florentine geht ganz in der Gartenarbeit auf. Sie ist schwanger und nach einigen Problemen und einer beschwerlichen Reise kommt Samuel auf die Welt. Ein ruhiger Junge, der lange gar nicht spricht und auch später oft schweigt und sich Worte für Bedeutsames aufbewahrt. Die Geschichte spielt im Banat und später auch in Deutschland. Das Leben hinter dem Eisernen Vorhang, die Einschränkungen, Bespitzelungen etc spielen auch immer eine Rolle, wenn auch nicht immer eine Hauptrolle. Es ist eine Familiengeschichte über mehrere Jahrzehnte, verfasst in einem tollen Schreibstil und eine interessante Erzähltechnik.

Veröffentlicht am 24.09.2020

Familienleben

Die zitternde Welt
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Maria folgt Wilhelm hochschwanger bis nach Anatolien, wo er als Ingenieur für die Bahn arbeitet. Sie leben in einem kleinen anatolischen Dorf, haben ein paar Bedienstete, mit denen sie eng zusammen leben. ...

Maria folgt Wilhelm hochschwanger bis nach Anatolien, wo er als Ingenieur für die Bahn arbeitet. Sie leben in einem kleinen anatolischen Dorf, haben ein paar Bedienstete, mit denen sie eng zusammen leben. Maria liebt das freie Leben dort. Sie reitet viel aus, erkundet die Gegend, legt jedes Jahr von Neuem einen Garten an, trotzt den kalten und langen Wintern. Wilhelm ordnet pedantisch seine Bleistifte und hält sich aus dem Familienleben zu großen Teilen raus. Später muss die Familie umziehen, weil der Bahnabschnitt beendet ist. In teilweise großen Zeitsprüngen geht die Geschichte von 1896 bis 1940, zum Abschluss der Bahnstrecke. Doch im Laufe des Buches verliert die Strecke an Bedeutsamkeit, es geht hier mehr um die Menschen. Um eine Familie, die sich auseinanderlebt, an unterschiedlichen Orten lebt, die Nationalität zum Teil ändern muss, um dem Ersten Weltkrieg zu entkommen. Man bleibt Beobachter und muss viele Lücken füllen, was mir gefiel. Eine etwas andere und besondere Art, zu erzählen, die den Leser fordert und ihm auch etwas zurück gibt. Im Anhang gibt es eine gute Übersichtskarte zum Streckenverlauf der Bahn - leider gibt es vorne im Buch keinen Hinweis darauf, aber unbedingt immer wieder anschauen.