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Veröffentlicht am 08.04.2022

Das Fundbüro der verlorenen Träume – ganz anders als erwartet

Das Fundbüro der verlorenen Träume
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Das Fundbüro der verlorenen Träume, von Helen Frances Paris

Cover:
Schön nostalgisch, die Farben gefallen mir und es passt zum Inhalt.

Inhalt und meine Meinung:
Dot hat im Londoner Fundbüro eine Aufgabe ...

Das Fundbüro der verlorenen Träume, von Helen Frances Paris

Cover:
Schön nostalgisch, die Farben gefallen mir und es passt zum Inhalt.

Inhalt und meine Meinung:
Dot hat im Londoner Fundbüro eine Aufgabe gefunden in der sie ganz und gar aufgeht. Von ihrer Familie und ihrem Umfeld hat sie sich ganz zurückgezogen.
Warum ? Das erfahren wir in der zweiten Hälfte des Buches erst so richtig.

Ist in der ersten Hälfte der Fokus noch auf das Fundbüro und alles drum herum gerichtet (was mit der Zeit ein bisschen zäh wird), macht es mich dann immer nachdenklicher.
Dann wird es meiner Meinung nach sogar dramatisch.
Es geht um die traurigen und ernsten Themen: Demenz und Suizid.
Da ich mit beidem in der Familie zu tun habe, war ich im ersten Moment wirklich geschockt, da ich nach dem Klappentext eher von einem heiteren Buch mit verschiedenen emotionalen Geschichten über die Fundstücke ausgegangen bin. Wie auch die Geschichte mit der verlorenen Tasche, des älteren Herren, vom Klappentext im Grunde gar nicht so wichtig ist.

Zum Glück gibt es dann ein wunderschönes Happy End das mich dann hier in diesem Fall wieder versöhnt hat.

Weiterhin hat das Buch auch gut aufgezeigt wie es manchmal in Familien so läuft. Man lebt nebeneinander her, steckt den anderen in Schubladen und (wenn man Glück hat) erkennt man rechtzeitig, dass diese Schubladen nur Fassaden sind.

Der Schreibstil gefällt mir gut. Dot ist eine sympathische Protagonisten deren Denk und Handlungsweise ich gut nachvollziehen konnte, wenn sie mich auch an manchen Stellen überrascht hat.

Autorin:
Helen Frances Paris ist künstlerische Leiterin des Londoner Theaters Curious. Sie hatte fast zehn Jahre lang eine Professur für Theaterwissenschaft an der Stanford University in Kalifornien inne und lebt jetzt wieder in Großbritannien.

Mein Fazit:
Ein Buch von dem ich etwas ganz anderes erwartet habe, das mich nach einigen Längen zu Beginn, dann total überrumpelt und überrascht hat.
Von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 06.04.2022

Zusammenkunft -Absolut nicht mein Buch

Zusammenkunft
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Zusammenkunft, von Natasha Brown

Cover:
Das Cover und der Titel sind für mich völlig willkürlich und ich kann keinen Bezug zum Buch finden.

Inhalt:
Eine dunkelhäutige Frau (die namenlos bleibt) erzählt ...

Zusammenkunft, von Natasha Brown

Cover:
Das Cover und der Titel sind für mich völlig willkürlich und ich kann keinen Bezug zum Buch finden.

Inhalt:
Eine dunkelhäutige Frau (die namenlos bleibt) erzählt in der ICH Perspektive von ihrem Leben in der Londoner Oberschicht. Von ihrem Kampf nach oben. Von Rassismus und sonstigen „Anfeindungen“.

Meine Meinung:
Ein Buch mit nur 114 Seiten, mit dem ich überhaupt nicht klar gekommen bin.
Vor allem der Schreibstil macht mir zu schaffen. Kurze abgehakter Sätze, Zeitsprünge, konfus aneinander gereihte kleine Abschnitte, einzelne Tatsachen für mich ohne Zusammenhang, vieles wird angedeutet, aber nicht zu Ende erzählt – klar, es geht um Rassismus, trotzdem Frage ich mich am Ende des Buches: was wollte de Autorin mir sagen?

Meine Distanz und mein Unverständnis, auch der Protagonistin gegenüber, sind beim Lesen immer größer geworden. Die Protagonistin blieb für mich immer „gesichtslos“. Ich habe keinen Zugang gefunden.

Absolut nicht mein Buch.

Autorin:
Natasha Brown arbeitete nach ihrem Mathematikstudium an der Universität Cambridge für zehn Jahre im Londoner Finanzsektor. 2019 gewann sie den London Writers Award und konzentriert sich fortan auf das Schreiben.

Mein Fazit:
Ein Buch mit einem wichtigen Thema.
Aber es erreicht mich nicht und lässt mich ratlos und verwirrt zurück.
Deshalb von mir (fürs wichtige Thema) 2 Sterne.

Veröffentlicht am 01.04.2022

Nordwestnacht – spannend und realistisch

Nordwestnacht
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Nordwestnacht, von Svea Jensen

Cover:
Passend zum Inhalt und Handlungsort. Gefällt mir sehr gut.

Inhalt:
Dies ist der dritte Fall von Anna Wagner und ihrem Team.
St. Peter-Ording ist der Drehort einer ...

Nordwestnacht, von Svea Jensen

Cover:
Passend zum Inhalt und Handlungsort. Gefällt mir sehr gut.

Inhalt:
Dies ist der dritte Fall von Anna Wagner und ihrem Team.
St. Peter-Ording ist der Drehort einer Krimiserie. Dann wird ein Mitglied der Crew tot aufgefunden. Grausam ermordet! Kurz darauf verschwindet die zweite Hauptdarstellerin. Zunächst ist nicht ersichtlich dass hier ein Zusammenhang bestehen soll. Doch ganz langsam wird klar, hier liegt mehr im Verborgenen und in der Vergangenheit, als es den Anschein hat.

Meine Meinung:
Dies ist auch mein dritter Fall von Anna Wagner und ihrem Team, ich habe sie alle drei gelesen, bin von allen drei begeistert.

Die Geschichte wird sehr realistisch erzählt, mit vielen falschen Fährten und Rätseln.
Sehr gut gefällt mir die Darstellung am Set, die unterschwellige Eifersucht, der Jugendwahn der Filmindustrie und dass das Geld über allem regiert.
Was ich auch als wohltuend empfinde ist die Darstellung der Polizeiarbeit. Auch wenn es hier dieses mal ordentlich Querelen gibt, wird doch deutlich, dass es für ein Team wichtig ist zusammen zu halten und sich aufeinander verlassen zu können. Klar, der junge Nils Scheffler macht zwei krasse Fehler, aber diese werden sehr plausibel geschildert.

Der Schreibstil gefällt mir auch sehr gut. Das Ganze ist gut nachvollziehbar, die Krimihandlung steht im Vordergrund, aber auch das Privatleben wird gut mit einbezogen, so dass die Personen auch ein Gesicht bekommen und Menschen wie du und ich werden.
Die Spannung wird kontinuierlich aufgebaut und gegen Ende zu kann ich das Buch wirklich kaum aus der Hand legen.

PS: Man kann die Bücher aber auch gut unabhängig voneinander lesen.

Autorin:
Svea Jensen ist das Pseudonym einer erfolgreichen Krimiautorin. Sie ist in Hamburg aufgewachsen und dem Norden stets treu geblieben: Nach vielen Jahren beim Norddeutschen Rundfunk lebt sie heute in Schleswig-Holstein, wo sie sich mittlerweile ganz dem Schreiben widmet. Während sie Verbrechen für ihre nächsten Bücher plottet, lässt sie sich am liebsten eine Nordseebrise um die Nase wehen.

Mein Fazit:
Ein Krimi wie ich in liebe. Spannend, realistisch und mit tollen Ermittlern.
Von mir eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

Veröffentlicht am 30.03.2022

Blutzeilen – sehr spannend

Blutzeilen
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Blutzeilen, ein Frankfurt-Krimi von Franziska Franz

Cover:
Passt super zum Krimi.

Inhalt und meine Meinung:
Der Prolog schafft sofort Gänsehaut.
Eine Leiche wird gefunden, die kurz vor ihrem Tod vermutlich ...

Blutzeilen, ein Frankfurt-Krimi von Franziska Franz

Cover:
Passt super zum Krimi.

Inhalt und meine Meinung:
Der Prolog schafft sofort Gänsehaut.
Eine Leiche wird gefunden, die kurz vor ihrem Tod vermutlich grausam gequält wurde, die Füße sind (als das Opfer noch lebte) von Ratten angefressen worden.
Dann tauchen wir kurz in die harte Welt von Autoren ein. Wir erahnen den harten Kampf und die unterschwellige Eifersucht untereinander.
Als dann der junge aufstrebende Autor Mikkels verschwindet, erleben wir Tag für Tag (also mit genauer Datumsangabe) wie sich die Sache entwickelt.
Die Ehefrau wird vom Täter beobachtet und ihr wird angedroht, wenn sie die Polizei einschaltet muss ihr Mann mit dem Leben bezahlen.
Nach und nach tauchen neue Verdächtige auf und durch jeden weiteren Ermittlungserfolg gibt es auch wieder neue Anhaltspunkte und der Kreis der Verdächtigen erweitert sich, anstatt sich einzugrenzen.
Nebenbei erfahren wir von den Qualen des Opfers und von den Beweggründen des Täters ohne ihn mit Namen zu kennen.
Und als wir ahnen wer der Täter ist, wir auch die Frau von Mikkels von ihm überwältigt und schwebt in höchster Lebensgefahr.

Der Spannungsbogen wird immer mehr aufgebaut und zum Schluss kann ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.
Dies ist nun nach „Das Geheimnis des roten Hauses“ und „Mainkurtod“ (das mir auch super gefallen hat), das dritte Buch der Autorin und ich muss sagen: sie versteht es außerordentlich gut Spannung, falsch Fährten und Verwirrung aufzubauen, so dass ich am Schluss atemlos jede Seite umblättere.

Autorin:
Franziska Franz, geboren in Detmold, lebt in Frankfurt am Main. Nach dem Gymnasium absolvierte sie eine Schauspielausbildung. 2018 begann sie Krimis, Thriller und kriminelle Kurzgeschichten für verschiedene Verlage zu schreiben. Längst hat sie sich dem Krimi-Genre verschrieben. Sie ist Mitglied im Syndikat.

Mein Fazit:
Ein höchst spannender und dramatischer Krimi, brillant geschrieben, Hochspannung! So liebe ich Krimis. Von mir eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

Veröffentlicht am 29.03.2022

Die junge Frau und das Meer –witzig und weise

Die junge Frau und das Meer
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Die junge Frau und das Meer, von Sylvie Gühmann

Cover:
Genau so witzig und verschmitzt wie der Gesichtsausdruck der jungen Frau, ist auch der Inhalt des Buches.

Inhalt und meine Meinung:
Die Autorin ...

Die junge Frau und das Meer, von Sylvie Gühmann

Cover:
Genau so witzig und verschmitzt wie der Gesichtsausdruck der jungen Frau, ist auch der Inhalt des Buches.

Inhalt und meine Meinung:
Die Autorin erzählt uns hier sehr viel aus ihrer Jugend und Kindheit.
Ihrem Leben in der ostfriesischen Stadt Leer und den vielen Urlauben die sie mit der Familie an der Adria gemacht hat. Ein ganz wichtiger Teil ist dabei auch ihr schwäbischer Großvater. Der ist echt sowas von super! (und das sage ich nicht nur, weil ich auch Schwäbin bin).

Und ich muss sagen ich bin total begeistert!
Der Schreibstil ist so witzig und locker, dass ich fast ein Dauergrinsen im Gesicht habe und ich oft mal spontan laut los lachen musste.
Sylvie ist einfach eine Marke für sich und nicht nur ihre Eltern raufen sich immer mal wieder die Haare.
Aber Sylvie versteht es früh: hinfallen, aufstehen, Krone richten, weitergehen -wird zu ihrem Motto.
Und so erleben wir ganz viele weise Lernsituationen fürs Leben, die wir uns auch selber hinter die Ohren schreiben können.
Es gibt u.a. Gedanken zum Klimawandel, aber auch zur Identifikation einer Person mit sich selber und seinen Wurzeln.

Autorin:
Sylvie Gühmann, geboren 1994 im ostfriesischen Leer, konnte sich als Volontärin der Zeitungsgruppe Ostfriesland mit der gesamten Region vertraut machen. Die Spleens der Ostfriesen hat sie schon mit den ersten Teetassen aufgesogen. Heute studiert sie in Hamburg Psychologie und nimmt regelmäßig an Poetry Slams teil.

Mein Fazit:
Ein tolles und vielfältiges Buch, für das ich gerne eine Leseempfehlung ausspreche und klar: 5 Sterne vergebe.