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Veröffentlicht am 11.05.2021

Irgendwo ist immer Irgendwer verliebt – enttäuschend

Irgendwo ist immer irgendwer verliebt
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Irgendwo ist immer Irgendwer verliebt, von Jenn McKinlay

Cover:
Es passt, ein langer verschlungener Weg mit vielen Begegnungen, und am Ende der Richtige.

Inhalt:
Chelsea 29, seit dem Tod ihrer Mutter ...

Irgendwo ist immer Irgendwer verliebt, von Jenn McKinlay

Cover:
Es passt, ein langer verschlungener Weg mit vielen Begegnungen, und am Ende der Richtige.

Inhalt:
Chelsea 29, seit dem Tod ihrer Mutter vor 7 Jahren ein Workaholic, flippt aus als ihr Vater ihr erzählt er will nochmals heiraten.
In dieser Situation muss sie erkennen, dass sie sich total in der Arbeit verkrochen hat und keine Gefühle mehr oder die Liebe zulässt. Als sie sich fragt, wann sie das letzte mal Glücklich war, lautet die Antwort:
Vor 7 Jahren auf ihrer Reise durch Europa.
Also nimmt sie sich eine berufliche Auszeit (fast) und reist nach Europa und dort die Männer wieder zutreffen, in die sie sich vor Jahren verliebt hat.
Der ihr verhasste Arbeitskollege Jason, reist ihr nach und funkt ihr bei ihren Plänen so manches mal dazwischen.

Meine Meinung
Gleich vorweg: das Buch hat mich etwas enttäuscht.

Es war mir zu unglaubwürdig, zu vorhersehbar, zu konstruiert und zu überzogen.
Chelsea hat für mich wie ein pubertärer Teenager agiert und reagiert, viele Stellen, die durchaus witzig waren, kamen dadurch für mich nur albern (oder kitschig) rüber.

Ich muss aber sagen, der Schluss, auch wenn ja von Anfang an klar war der ihr „Herz-Bube“ wird (und so ist es auch gekommen), hat mir gut gefallen. Hier im letzten Fünftel gab es einige sehr gut gemachte sehr emotionale Stellen die mir zum Glück gut gefallen haben.
Aber leider war das ja nur ein kleiner Teil vom Buch.

Autorin:
Jenn McKinlay liebt es, mit anderen über Bücher und das Schreiben von Büchern zu sprechen. Die Romane der amerikanischen Bestsellerautorin wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Sie lebt im sonnigen Arizona in einem Haus, das mit Kindern, Haustieren und den Gitarren ihres Mannes gefüllt ist.

Mein Fazit:
Die Story was gar nicht so schlecht, aber mit haben die Protagonisten viel zu vorhersehbar, zu konstruiert und unglaubwürdig agiert.
Von mir knapp 3 Sterne.

Veröffentlicht am 08.05.2021

Sturmvögel – einfach großartig

Sturmvögel
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Sturmvögel, von Manuela Golz

Cover:
Nachdem ich das Buch nun gelesen habe, ist es mir viel zu nüchtern.
Und außerdem zu „maritim“, ok, Emmy, die Hauptprotagonistin kommt von einer kleinen Insel, aber ...

Sturmvögel, von Manuela Golz

Cover:
Nachdem ich das Buch nun gelesen habe, ist es mir viel zu nüchtern.
Und außerdem zu „maritim“, ok, Emmy, die Hauptprotagonistin kommt von einer kleinen Insel, aber das ist ja nur der Ausgangspunkt.

Inhalt:
Wir lesen die Geschichte einer außergewöhnlichen Frau: Emmy.
1907 wird sie auf einer kleinen Nordseeinsel geboren. Sie wird als Kind sehr geliebt, aber ihre Kindheit ist kurz und hart. Dann zwingt sie ein schwerer Schicksalsschlag mutterseelen alleine ins Berlin der zwanziger Jahre. Sie wird Dienstmädchen und ein noch stürmischeres Leben gilt es zu meistern. Doch Emmy verliert nie ihren Mut und ihren Humor.
Ihr Mantra, wenn es ihr schlecht geht: Jetzt machen wir uns erst mal schöne Gedanken.
So kann sie 1994 mit 86 Jahren, zufrieden auf ein bewegtes Jahrhundert zurückblicken und hat für ihre Kinder immer noch eine Überraschung parat, die diese dann verkraften müssen.

Meine Meinung:
Einfach brillant!
Die Story, der Schreibstil, hier passt alles.
Die Gedanken, die Dialoge, die Handlungen sind von der ersten bis zu letzen Seite spritzig, witzig, ironisch und dann wieder herzzerreißend und herzergreifend traurig. Eine Achtgerbahn der Gefühle, die ich gerne mit den Protagonisten mitgefahren bin. Eine Geschichte, die mich tief bewegt hat.
Gezeigt wird eine ganz „normale“ Familie die sich durchs Leben schlägt.

Emmy ist eine Frau, die das Leben so nimmt wie es kommt und anpackt, dabei nie verzagt, sie hat eine unübertreffliche positive Ausstrahlung, so dass man nur von ihr lernen kann. Sie ist couragiert, nie um eine Antwort verlegen, schlagfertig um nicht zu sagen „frech“ bis ins hohe Alter.
Eine Frau die mich wirklich beeindruckt hat.

Hier nun ein paar tolle Zitate:
-Wenn du ein Problem hast, darfst du nicht darüber schimpfen, du musst eine Lösung finden.
-Alles Gute zum 87. Geburtstag, jetzt musst du nur noch erwachsen werden.
-„Ich bewundere deine Unverschämtheit.“ „Ich bewundere an Ihnen gar nichts.“
-Die mit allen Wassern gewaschen sind, sind nicht immer sauber.

Autorin:
Manuela Golz, geboren 1965, studierte Germanistik, Erziehungswissenschaften und Psychologie. Sie lebt in Berlin und arbeitet seit mehr als 20 Jahren als Psychotherapeutin. 2006 debütierte sie mit ›Ferien bei den Hottentotten‹ als Autorin. Ihr neuer Roman ›Sturmvögel‹ ist vom Leben ihrer Großmutter Emmy inspiriert.

Mein Fazit:
Ein brillanter Roman, bei dem man nichts besser machen könnte.
Ein Lesehighlight , wie ich es mir schöner und emotionaler nicht wünschen könnte.
Von mir eine klare Kauf- und Leseempfehlung und wenn ich könnte mehr als 5 Sterne.

Veröffentlicht am 04.05.2021

Das Grab in den Schären, ein Cold Case wird wieder aktuell

Das Grab in den Schären
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Das Grab in den Schären, von Viveca Sten

Cover:
Passt super zur Geschichte.

Inhalt:
Auf Telegrafholmen, einer noch unbebauten Insel im Schärengarten vor Stockholm, werden bei Sprengarbeiten Teile eines ...

Das Grab in den Schären, von Viveca Sten

Cover:
Passt super zur Geschichte.

Inhalt:
Auf Telegrafholmen, einer noch unbebauten Insel im Schärengarten vor Stockholm, werden bei Sprengarbeiten Teile eines menschlichen Skeletts gefunden.
Der Ermittler Thomas Andreasson hat kaum Informationen oder Anhaltspunkte zu den Skelettteilen, bekommt aber schon mächtig Zeitdruck von Oben.
Die Staatsanwältin Nora Linde ist eigentlich noch krank geschrieben, doch als sie von den Skelettfunden erfährt stürzt sie sich auf eigene Faust in Ermittlungsarbeiten.
Als Thomas davon Wind bekommt wird ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt.

Meine Meinung:
Der Beginn ist spannend geschrieben und wir sind als Leser sofort mitten drin im Geschehen.

Doch dann im Mittelteil wird es etwas zäh es dreht sich gefühlt nur im Kreis. Es gibt zu viele wage, allgemein breit gefächerte Infos. So dass bei mir keine Spannung aufkommt, weil für mich überhaupt noch nicht klar wird, in welche Richtung es geht. Sowohl bei den Skelettteilen als auch bei den „beiden“ Ermittlern Nora und Thomas.
Bei Nora wird schnell klar, dass sie eigentlich total überfordert und immer noch traumatisiert ist und ich kann für sie eigentlich kein Verständnis haben oder Sympathie empfinden. Es ist überhaupt nicht glaubwürdige für mich wie sie sich verhält (auch trotz ihrer psychischen Probleme) Dazu möchte ich sagen: dies ist für mich das erste Buch aus der Reihe, deshalb kenne ich die Personen und was vorher vorgefallen ist nicht. Vielleicht fehlt mir dadurch etwas der Bezug.

Gegen Ende zu wird es dann wieder etwas spannender und die Abläufe nehmen an Fahrt auf.

Autorin:
Viveca Sten war Chefjuristin bei der dänischen und schwedischen Post, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Sie wohnt mit Mann und drei Kindern vor den Toren von Stockholm. Seit sie ein kleines Kind war, hat sie die Sommer auf Sandhamn verbracht, wo ihre Familie seit mehreren Generationen ein Haus besitzt. Ihre Sandhamn-Krimireihe feiert weltweit Erfolge mit mer als 6 millionen Bücher verkauft und wurde fürs ZDF verfilmt.

Mein Fazit:
Ein interessanter Fall, der sich mir aber im Mittelteil zu lange im Kreis gedreht hat, sprich mir zu zäh war.
Von mir 3,5 Sterne die ich auf 4 aufrunde.

Veröffentlicht am 03.05.2021

Alleine ist man nicht so einsam

Alleine ist man nicht so einsam
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Alleine ist man nicht so einsam, Von Ingrid Metz-Neun

Cover:
Ein schönes Cover, das für mich Leichtigkeit und Ruhe ausstrahlt. Wenn man das Buch dann gelesen hat, bekommt es noch einen direkten Bezug.

Inhalt:
Hier ...

Alleine ist man nicht so einsam, Von Ingrid Metz-Neun

Cover:
Ein schönes Cover, das für mich Leichtigkeit und Ruhe ausstrahlt. Wenn man das Buch dann gelesen hat, bekommt es noch einen direkten Bezug.

Inhalt:
Hier wird quasi der Lebenslauf von Mia in etwas komprimierter Form, auf nur 144 Seiten beschrieben.
Sie hat es nicht immer leicht.
Mit viel Willenskraft (und auch viel Glück und hilfreichen Zufällen von außen) schafft sie es jedoch immer wieder sich selber aus ihren Tiefs zu kämpfen und das positive in ihrem Leben zu sehen.

Meine Meinung:
Ich würde dieses „Büchlein“ als modernes Märchen, oder auch als rosarot eingefärbten Roman mit Wohlfühlcharakter bezeichnen.

Obwohl es Mia nicht immer leicht hat, kommt ihr das Schicksal doch sehr oft entgegen, und so schwimmt sie nach vielen Niederlagen immer wieder an die Oberfläche. Mit einer tollen Arbeitsstelle, mit einer nicht zu verachtenden Erbschaft, mit einer Geschäftsidee die unglaublich einschlägt, lauter Dinge die im tatsächlichen Leben wohl nicht so gehäuft bei einer Person vorkommen.
Das Ganze passiert dann auch „gefühlt“ im zeitraffer Tempo und ich hätte mir an manchen Stellen ein bisschen mehr Details für das Handeln oder die Beziehungen gewünscht.

Mir ist die Geschichte eindeutig zu flach, zu wenig Einblicke in die Gefühlswelt und zu rosarot konstruiert.

Der Schreibstil ist flüssig, aber auch sehr einfach und mit vielen kurzen Sätzen. Es gibt keine Einteilung in einzelne Kapitel. Teilweise erinnert es mich an einen Schüleraufsatz (was ich jetzt nicht negativ meine).

Autorin:
Ingrid Metz-Neun, Jahrgang 1950, Schauspielerin, Sprecherin, Regisseurin, Autorin. Lebt nacht vielen Großstadtjahren in einem kleinen Ort an der Nordsee. Sie schreibt Geschichten, Gedichte und kleine Romane über das Leben.

Mein Fazit:
Eine nette Geschichte für zwischendurch, für den Urlaub, eine Zugfahrt oder um irgendwelche Wartezeiten zu überbrücken.
von mir 3,5 Sterne die ich mathematisch auf 4 aufrunde.

Veröffentlicht am 30.04.2021

Die Geschichte von Kat und Easy, konnte mich nicht berühren

Die Geschichte von Kat und Easy
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Die Geschichte von Kat und Easy, von Susann Pásztor

Cover:
Ich finde das Cover etwas „blass“. Wenn man das Buch dann gelesen hat, kann man das Bild einer Szene zuordnen.

Inhalt:
1973 soll das Jahr von ...

Die Geschichte von Kat und Easy, von Susann Pásztor

Cover:
Ich finde das Cover etwas „blass“. Wenn man das Buch dann gelesen hat, kann man das Bild einer Szene zuordnen.

Inhalt:
1973 soll das Jahr von Kat und Easy werden. Beide sind gerade mal 16 Jahre und verliebt bis über beide Ohren (in den gleichen Jungen).
Doch das Schicksal hat seine eigenen Pläne, und ein tragischer Unfall beendet ihre Freundschaft.
Nach fast 50 Jahren verabreden sich die beiden Frauen zu einem Treffen in einem alten Haus in Kreta.
Und die Frage: was ist damals wirklich passiert, schwebt machtvoll über ihnen.

Meine Meinung:
Der Grundgedanke der Story ist gut, sehr gut sogar, aber leider bin ich nicht warm geworden mit der Geschichte, ich weiß nicht warum, aber es hat mich nicht berührt. Es kam bei mir auch keinerlei Spannung auf.
Dabei bin ich im selben Alter wie die Protagonistinnen. 1973 war auch meine Jugend, deshalb hatte ich bei der Musik viele „ah ja “Momente, aber ich konnte den beiden trotzdem nicht nahe kommen, nichts nachfühlen.
Ich kann nicht einmal sagen woran es lag!

An der Schreibweise?
Es wird auf zwei Ebenen erzählt. Einmal den Rückblick in die Vergangenheit, aus Sicht der beiden Frauen und dann aus der Gegenwart, auf der Insel.

Auf jedenfall war und ist, der völlig normale (und sehr häufige) Umgang mit Drogen für mich nie ein Thema und nicht nachvollziehbar.
Auch die ständige Geheimniskrämerei und das kommunizieren über einen Blog, wo sie doch persönlich beieinander sind, finde ich eher befremdlich und kindisch (für Frauen um die 60).
Das Auftauchen von Lothar dann am Schluss fand ich auch völlig überflüssig.

Wie Gesagt, der Grundgedanke ist gut, aber die Umsetzung fand ich teilweise langatmig und hat mich nicht berühmt.

Autorin:
Susann Pásztor, 1957 in Soltau geboren, hat die siebziger Jahre nicht nur miterlebt, sondern kann sich auch an sie erinnern, und was sie vergessen hat, erfindet sie. Nach »Ein fabelhafter Lügner« und »Die einen sagen Liebe, die anderen sagen nichts« erschien 2017 ihr dritter Roman »Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster«, der mit dem Evangelischen Buchpreis ausgezeichnet wurde. Sie lebt und schreibt in Berlin.

Mein Fazit:
Leider bin ich überhaupt nicht warm geworden mit der Geschichte, deshalb vergebe ich 3 Sterne.