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Veröffentlicht am 06.03.2020

Carla Chamäleon, Oh Schreck, ich bin Weg! - Neue Superheldin wider Willen

Carla Chamäleon: Oh Schreck, ich bin weg!
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Carla Chamäleon,
Oh Schreck, ich bin Weg!

Cover:
Hier sieht man schon, dass Carla nicht glücklich mit ihrer „neuen“ Gabe ist.

Inhalt und meine Meinung:
Ein neues Schuljahr beginnt für Carla, sie ist ...

Carla Chamäleon,
Oh Schreck, ich bin Weg!

Cover:
Hier sieht man schon, dass Carla nicht glücklich mit ihrer „neuen“ Gabe ist.

Inhalt und meine Meinung:
Ein neues Schuljahr beginnt für Carla, sie ist tief unglücklich, muss sie es doch ohne ihre beste Freundin starten.
Und als sich Jole, der Neue in der Klasse, ausgerechnet neben sie setzt, macht dies ihren Tag auch nicht gerade besser.
Und dann passiert es auch das erstes mal: Carla verschmilzt mit ihrer Umgebung – wie ein Chamäleon….

Dies ist der Start einer neuen Reihe um, Carla, die wider ihren Willen zur „Superheldin“ wird und mit ihrem neuen Freund Jole und einem Pinguin in ein aufregendes Abenteuer schlittert.
Carla ist eigentlich nichts besonderes, eine Otto-Normal-Frau, und gerade dadurch so sympathisch. OK, in ihrer Familie geht es meist drunter und drüber, ihre Mutter, ihr Vater und auch ihre Schwester sind alles andere als normal und es herrscht dort immer das reinste Chaos.

Der Schreibstil ist sehr der Zielgruppe (Plus/minus 10 Jahre) angepasst, er ist sehr witzig, locker flockig, mit vielen tollen Sprüchen und Witzen.
Die ganze Geschichte geht ins „phantastische“ aber gerade dadurch werden die Kinder hier voll dabei sein.

Das Buch endet quasi mit einem offenen Ende, mit einem Cliffhänger, aber zum Glück geht es im Mai dann ja schon weiter, dann wird Carla im Zoo ermitteln.

Autorin:
Franziska Gehm, geboren 1974, hat zahlreiche Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht, die in viele Sprachen übersetzt wurden. Ihrer Kinderbuchserie "Die Vampirschwestern" gelang der Sprung von den Bestsellerlisten auf die Kinoleinwand.

Illustratorin:
Julia Christians, ein echtes Harzer Urgestein von 1984, ist aus einem Studium des Kommunikationsdesigns an der HBK Braunschweig als Diplom-Designerin hervorgegangen und arbeitet nun als freiberufliche Illustratorin.

Mein Fazit:
Der Beginn einer interessanten Reihe voller Phantasie und Humor, um eine Heldin wider Willen.
Von mir 4,5 Sterne die ich bei vollen sehr gerne aufrunde.

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Veröffentlicht am 05.03.2020

Monty, Castor und der Findelfuchs - witzig und liebevoll

Monty, Castor und der Findelfuchs
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Monty, Castor und der Findelfuchs

Cover:
Es strahlt schon eine positive Lebensfreude aus

Inhalt:
Monty, ein Waschbär und sein Freund Castor, ein Biber, retten einen kleinen Fuchs vor dem Verhungern und ...

Monty, Castor und der Findelfuchs

Cover:
Es strahlt schon eine positive Lebensfreude aus

Inhalt:
Monty, ein Waschbär und sein Freund Castor, ein Biber, retten einen kleinen Fuchs vor dem Verhungern und Erfrieren im Winter.
Dieser kleine Fuchs will unbedingt in den Stadtpark, dort will er eine neue Heimat finden.
Letztendlich begleiten die beiden Freunde ihn, sie ahnen nicht, welche Abenteuer dabei auf sie warten.

Meine Meinung:
Eine ganz wunderbare Geschichte zum ersten selber lesen oder zum Vorlesen.

Der Schreibstil ist sehr witzig und liebesvoll, mir hat es immer wieder ein Schmunzeln und sogar Lachen ins Gesicht gezaubert.

Die drei kleinen Wesen bezaubern den Leser von der ersten Seite an.
Die Dialoge der Tiere sind herzerwärmend spontan und vor allem Monty (der Waschbär) spricht, wie ihm der Schnabel gewachsen ist und übertreibt dabei gerne ein bisschen. Er stellt sich am liebsten immer ins Rampenlicht und „markiert“ den Helden, aber trotz allem ist er ein absolut liebenswerter Kerl und guter Freund. Ich denke viele Kinder werden sich in ihm wiederfinden.
Auch Castor ist ein sehr beeindruckender Charakter. So ist er doch immer hilfsbereit und steht für seine Überzeugung und für andere ein.

Es sind ganz viele tolle Informationen über die Tiere die absolut geschickt und unbemerkt in die Geschichte verpackt werden.
Vor allem das Thema Flüchtlinge, wird sehr gut veranschaulicht.
Wie es sich anfühlt heimatlos zu sein und nicht willkommen geheißen zu werden.
Und bis die Drei dann eine neue Heimat gefunden haben, müssen sie etliche Abenteuer bestehen, was nur gemeinsam klappt.
Hier zeigt sich wie wichtige Freundschaft und gegenseitige Hilfe ist.

Auch die Spannung kommt hier nicht zu kurz.

Super klasse sind die tollen zahlreichen Bilder, die die ganze Geschichte begleiten.

Autorin:
Maike Harel wurde in Köln geboren, es zog sie aber schnell in die weite Welt hinaus. Bevor sie zu schreiben begann, arbeitete sie viele Jahre in Hilfsorganisationen für Geflüchtete. Maike Harel lebt mit ihrer Familie in Berlin.

Illustratorin:
Betina Gotzen-Beek, 1965 in Mönchengladbach geboren, verbrachte ihre Kindheit auf den sieben Weltmeeren. Bereits früh wusste sie, was ihre Leidenschaft ist – das Malen. Seit ihrem Grafik-Design- und Malerei-Studium illustriert sie Kinderbücher. Die Illustratorin lebt mit ihrer Familie in Freiburg.


Mein Fazit:
Ein absolut tolles Kinderbuch, das von Freundschaft und Abenteuern erzählt und so ganz nebenbei die Problematik von Flüchtlingen allgemein anspricht.
Kinder werden die „Drei“ lieben.
Sehr gut gemacht, von mir eine klare Lese und Kaufempfehlung.

Veröffentlicht am 04.03.2020

Das kann uns keiner nehmen – konnte mich nicht bis zum Schluss fesseln

Das kann uns keiner nehmen
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Das kann uns keiner nehmen, von Matthias Politycki

Cover:
Der Berg auf dem Foto wirkt sehr majestätisch. Und die goldene Farbe wirkt sehr edel.

Inhalt:
Hans, 61, reist nach Afrika um endlich mit seiner ...

Das kann uns keiner nehmen, von Matthias Politycki

Cover:
Der Berg auf dem Foto wirkt sehr majestätisch. Und die goldene Farbe wirkt sehr edel.

Inhalt:
Hans, 61, reist nach Afrika um endlich mit seiner Vergangenheit abschließen und mit diesem Land „Frieden“ schließen zu können.
Doch dann kommt ihm der „Tscharlie“ in die Quere und irgendwie verläuft alles ganz anders wie geplant. Und obwohl Hans sich wirklich dagegen wehrt, entsteht eine ungewöhnliche Männerfreundschaft.

Meine Meinung:
Der Einstig hat mir ganz gut gefallen, wir erfahren dass Hans auf einer „Mission“ ist. Aber hier ist auch schon meine erster Einwand, dies wird immer wieder betont, und die „Mara-Geschichte“ wird immer wieder in den Ring geworfen, aber die Auflösung wird unangenehm hinausgezögert.

Der Schreibstil ist eine Mischung aus sehr menschlich und emotionalen Gedanken und Gesprächen (sowie Handlungen), genau beobachtet und beschrieben; auf der anderen Seite sehr viele kleine Details von der Umgebung, die auf einen sehr aufmerksamen Beobachter schließend lassen.
Es gibt auch immer wieder Stichworte und Seitenhiebe auf die Gesellschaft und die Politik in Afrika (Flüchtlinge, Entwicklungshilfe etc.)

Aber irgendwann fängt für mich die Geschichte an sich zu oft zu wederholen, immer wieder dieselben Sätze (Augenhöhlen werden massiert, jetzt endlich angekommen, jetzt der endgültige Abschied, jetzt mit Afrika versöhnt – immer und immer wieder).
Und so war meine Konzentration und mein Interesse am Schluss bei der „Mara Geschichte“ recht in sich zusammengeschrumpft.

Autor:
Matthias Politycki, 1955 geboren, lebt in Hamburg und München, die Hälfte des Jahres ist er auf Reisen

Mein Fazit:
Dieses Buch lässt mich sehr zwiegespalten zurück.
Der Schreibstil ist auf eine gewisse Art etwas besonderes, die Reisegeschichte auch, wir lernen viel über Afrika – und doch konnte mich das Buch nicht packen und überzeugen.
Für mich fehlt das „Gewisse Etwas“ und es hat sich einfach zu sehr gezogen, deshalb kann ich nur 3 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 29.02.2020

Liebe reicht doch erst mal

Liebe reicht doch erst mal
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Liebe reicht doch erst mal, von Mia Leoni

Cover:
Zauberhaft und romantisch.

Inhalt:
Juli ist eine chaotische Partymaus und ihr Studium ist für sie eher zweitrangig.
Bei ihrem ersten Treffen mit Yannik ...

Liebe reicht doch erst mal, von Mia Leoni

Cover:
Zauberhaft und romantisch.

Inhalt:
Juli ist eine chaotische Partymaus und ihr Studium ist für sie eher zweitrangig.
Bei ihrem ersten Treffen mit Yannik ist sie auch immer noch auch dieser Schiene.

Doch das Leben hat auch andere Seiten.
Und dies erfährt Juli so nach und nach und dann muss sie sich selber fragen: Kann und will sie Verantwortung für sich, und evtl. dann auch für andere übernehmen?

Meine Meinung:
Ein wunderschöner Frauen/Liebesroman, der mit einer sehr chaotischen und anstrengenden Juli beginnt. Hier in diesem Stadium hätte ich Juli am liebsten nicht nur einmal kräftig den Kopf gewaschen.
Doch sehr geschickt und unglaublich feinfühlig wechselt die Autorin vom flachen Liebesroman zum ersten Lebensproblem (um nicht zu spoilern gehe ich da jetzt nicht nähre drauf ein).
Und hier wird es jetzt sehr emotional und tiefgründig.
Ein sehr wichtiges, aktuelles und ernstes Thema wird aufgegriffen und sehr gut verarbeitet.
Die Personen und Handlungen sind sehr glaubwürdig und realistisch, die Wandlung die Juli durchmacht ist sehr nachvollziehbar und nehme ich ihr voll ab.
Bis zum Ende hin bleibt es spannend und es gibt eine sehr überraschende Wendung.
Ich bin echt begeistert.

PS: Diese ist mein zweiter Roman von der Autorin.
Mein erster war „Die Versuchung“ und ich kann sagen, die Autorin hat sich super gesteigert.

Autorin:
Mia Leoni lebt und arbeitet in Erfurt. Nach dem Abitur verschlug es sie für eine Ausbildung und zum Arbeiten nach Frankfurt am Main. Sechs Jahre und viele Erfahrungen später lockte sie die geliebte Heimat und ihr heutiger Ehemann zurück in die thüringische Landeshauptstadt.
Seit 2013 ist sie Mutter einer Tochter und hat während der Elternzeit ihre Leidenschaft fürs Schreiben wiederentdeckt

Mein Fazit:
Ein wunderbarer Roman, sehr emotional und feinfühlig, dabei mit einem sehr ersten und wichtigen Thema, hervorragend umgesetzt und mit einem tollen Ende.
Von mir eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.


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Veröffentlicht am 25.02.2020

Das Haus der Frauen – zu Herzen gehend

Das Haus der Frauen
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Das Haus der Frauen, von Laetitia Colombani

Cover:
Sehr kräftige Farben: rot, schwarz, gold; und dazwischen die sehr fragilen weißen Blüten und der kleine Vogel. Das passt sehr gut zum Buch.

Inhalt:
Handlungsort ...

Das Haus der Frauen, von Laetitia Colombani

Cover:
Sehr kräftige Farben: rot, schwarz, gold; und dazwischen die sehr fragilen weißen Blüten und der kleine Vogel. Das passt sehr gut zum Buch.

Inhalt:
Handlungsort Paris, einmal im Hier und Heute und dann ein einem Rückblick um 1925 und sogar noch davor.

Die Gegenwart:
Solène, eine top Anwältin, wird durch den Suizid eines ihrer Mandanten aus der Bahn geworfen. Um wieder Fuß zu fassen engagiert sie sich als Schreiberin, im Ehrenamt, in einem Haus für Frauen. Dabei stößt sie noch einmal an ihre Grenzen, aber diesmal wächst sie an den Aufgaben die sich ihr stellen.

Vergangenheit.
Blanche Peyron, eine überaus mutige Frau und ihrer Zeit weit voraus.
Schuf sie doch vor hundert Jahren, gegen alle Widerstände diesen Schutzort für Frauen in Not.

Die Geschichte eines magischen Ortes in Paris.

Meine Meinung:
Ein unglaublich beeindruckendes Buch, das ich nicht aus der Hand legen konnte und in einem Zug durchlesen musste.
Es ist so etwas von emotional und packend, ich kann es gar nicht in Worten beschreiben.
Vor allem im letzten Drittel sind bei mir die Tränen nur noch so geflossen.

Sowohl in der Gegenwart wie auch in der Vergangenheit, erleben wir unglaubliche Schicksale, die Frauen erleiden und erdulden müssen. Diese sind so unterschiedlich, zwischen vielen ist ein himmelweiter Unterschied, aber das Elend und die Ausweglosigkeit am Schluss ist bei vielen gleich.
Und dann ist das dieser Ort der Zuflucht: der Palast der Frauen!
Fast magisch.
Und es ist einfach wunderbar dass es immer wieder Menschen gibt, die dafür brennen Gutes zu tun um solche Orte zu schaffen und zu erhalten.
Hier ziehe ich vor allem vor Blanhe Peyron meinen Hut. Sie war eine echte Kämpferin, die mit Herzblut an ihnen Überzeugungen gearbeitet hat.

Die Autorin, erzählt fesselnd, lebhaft und sehr emotional.
Einfach brillant!
Die Geschichte hat mich tief berührt und ergriffen gemacht.

Hier noch zwei Zitate:
…man könnte mit den Tränen, die sie hat fließen sehen, ein Schwimmbad füllen.

Eine Liebeserklärung am Sterbebett:
Ich behalte dich hier, so sicher, wie du mich mit nimmst.

Autorin:
Laetitia Colombani wurde 1976 in Bordeaux geboren, sie ist Filmschauspielerin und Regisseurin. Laetitia Colombani lebt in Paris.

Mein Fazit:
Ein absolutes Lesehighlight.
So emotionales, so packend und fesselnd.
Von mir eine klare Lese- und Kaufempfehlung und wenn ich könnte wurde ich mehr als 5 Stern vergeben.

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