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Veröffentlicht am 26.04.2018

Ich bin dann mal was Blödes tun

Ich bin dann mal was Blödes tun
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Ich bin dann mal was Blödes tun, von Mad Köninger

Cover:
Ein „Kasperl“, als Zeichen dass man den Inhalt nicht „Bierernst“ nehmen soll?

Inhalt:
Ein satirisches Tagebuch!
Es ist während eines Klinikaufenthalts ...

Ich bin dann mal was Blödes tun, von Mad Köninger

Cover:
Ein „Kasperl“, als Zeichen dass man den Inhalt nicht „Bierernst“ nehmen soll?

Inhalt:
Ein satirisches Tagebuch!
Es ist während eines Klinikaufenthalts geschrieben worden. Deshalb sind Themen rund um Reha und Patienten auch vorherrschend.
Aber der Autor kommt vom „Stöckchen aufs Hölzchen“ und so ist nichts und niemand sicher. Von Einzelpersonen über die Gesellschaft bis in die Politik.
Dieses Buch ist mit (schwarzem) Humor, ironischen und teilweise sehr spitzfindigen Bemerkungen und Aussagen angefüllt.

Meine Meinung:
Ein bemerkenswertes Buch dem auch die Überschrift:
Meine drei Sinne: Wahnsinn, Blödsinn, Irrsinn,
gut stehen würde.

Da ich kürzlich erst selber zur Reha war, kann ich viele Aussagen des Autors bestätigen oder sympathisiere mit ihm.
Nicht alles darf man unreflektiert ernst nehmen (und nicht überall kann ich die Meinung des Autors teilen: z.B. finde ich die Musik von Peter Maffay klasse), aber überlegenswert ist alles was angesprochen wird.
Ich denke mal der Humor muss einem liegen (ich fand ihn klasse).
Vielleicht sollte man das Buch auch nicht von vorn bis hinten in einem Rutsch durchlesen (sonst kommt ein Gewöhnungseffekt?) , sondern sich mal immer wieder einige Geschichten einfach nur so gönnen.

Autor:
Mad Köninger, geb. 1988, im Achertal, lebt aktuell in Freiburg. Hatte ursprünglich Soziale Arbeit studiert und befindet sich nun in der Ausbildung zum Erzieher, (um auch ab und zu den Clown in sich raus zulassen).

Mein Fazit:
Ich denke das ist ein tolles Buch einfach mal um Abzuschalten und auf andere Gedanken zu kommen (und diese in einem anderen Licht zu sehen?).
Von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 24.04.2018

Tiefer den die Hölle

Tiefer denn die Hölle (Ein Martin-Bauer-Krimi 2)
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Tiefer den die Hölle, ein Kriminalroman von Peter Gallert und Jörg Reiter

Cover:
Der Titel und das Bild sind sehr gut kombiniert. Zum Inhalt finde ich keinen direkten Bezug.

Inhalt:
Polizeiseelsorger ...

Tiefer den die Hölle, ein Kriminalroman von Peter Gallert und Jörg Reiter

Cover:
Der Titel und das Bild sind sehr gut kombiniert. Zum Inhalt finde ich keinen direkten Bezug.

Inhalt:
Polizeiseelsorger Martin Bauer wird zu einem Einsatz in einem stillgelegten Bergwerk gerufen. Sein Amtskollege, Monsignore Vaal, der eigentlich Dienst hat, ist beim Anblick der Leiche mit einem Herzinfarkt zusammengebrochen.
Auf dem Weg ins Krankenhaus stammelt Vaal, in Todesangst, Namen, Worte und Sätze.
Hat der Tote im Bergwerk etwas mit Vaal zu tun? Was lässt den Monignore so panisch werden.
Bauers Suche nach der Wahrheit führt ihn dreißig Jahre zurück, tief unter die Erde und zu einem sterbenden alten Mann…….

Meine Meinung:
Dies ist der zweite Fall, den Polizeiseelsorger Martin Bauer in Angriff nimmt. Ich habe beide Bücher gelesen und beide sind sehr spannend.

Der Schreibstil ist sehr flüssig, die Personen und Charaktere sehr eigenwillig und realistisch geschildert, die Handlung ist sehr spannend und schlüssig aufgebaut.
Wir steigen gleich mit dem Prolog (sehr gruslig) in die Handlung ein und Martin Bauer tritt sofort in Aktion.
Es werden viele Blickwinkel und Spuren beleuchtet und es gibt immer wieder neue Erkenntnisse und neue Wendungen.
Der sadistische Hintergrund und die Unglaublichkeit der Taten wird erst am Ende in seinem vollen Ausmaß erkenntlich, und es ist beängstigend wenn man denkt so könnte es im realen Leben auch laufen.

Gut gefallen haben mir auch die immer wieder eingestreuten kleinen (aktuellen) Skandale, z.B. Gesundheitsgefährdung durch die Luft in „Schießkellern“ bei der Polizei, die vertuscht wird.

Autoren:
Peter Gallert, geb. 1962, ist (in Zusammenarbeit mit Jörg Reiter) Drehbuchautor, hat drei Töchter und lebt mit seiner Familie in Köln.

Jörg Reiter, geb 1952 ist freier Autor und schreibt Drehbücher (mit Peter Gallert) und lebt auch in Köln.

Mein Fazit:
Wieder einmal ein toller Krimi aus der Feder des Autorenduos Gallert und Reiter, den ich nur weiterempfehlen kann und mir voller Punktzahl bewerte.
5 Sterne.

Veröffentlicht am 20.04.2018

SOFIAN (Der Sarazene)

SOFIAN Der Sarazene
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SOFIAN (Der Sarazene), von Caroline Sesta


Cover:
Es ist sagenhaft atmosphärisch.
Der ober Teil zeigt eine Flusslandschaft zur kalten Winterzeit, mit mystischem Nebel.
Der untere Teil zeigt eine Augenpartie ...

SOFIAN (Der Sarazene), von Caroline Sesta


Cover:
Es ist sagenhaft atmosphärisch.
Der ober Teil zeigt eine Flusslandschaft zur kalten Winterzeit, mit mystischem Nebel.
Der untere Teil zeigt eine Augenpartie und einen Teil des Turbans um die Augen. Die Augen scheinen einem direkt in die Seele zu schauen.

Inhalt:
Zwei Zeiten, die Gegenwart und 1000 Jahre zurück.
Federica sieht immer wieder einen Sarazenen, aber als sie ihn berühren will ist da nur Luft. Ein Geist? Hat Federica Wahnvorstellungen?
Denn um die gleiche Zeit beginnen bei ihr schlimme Alpträume weit aus der Vergangenheit.

Der zweite Erzählstrang ist 1000 Jahre früher. Ein Überfall der Sarazenen, Sofian beteiligt sich nicht, er rettet sogar eine junge Frau und erhofft sich mit ihr eine gemeinsame Zukunft.

Doch ihre beiden Kulturen und die fehlende gemeinsame Sprache, lassen sich nicht überbrücken und Sofian begeht ungewollt einen folgenschweren Fehler…..

Meine Meinung:
Das Buch beginnt in der Gegenwart. Wir lernen Federica kennen, sie ist eine Waise und sehr einsam. Wir erleben mit, wie sie auf Sofian trifft. Als Federica beginnt etwas gegen ihre Albträume zu tun, wird es immer mystischer und irgendwie übersinnlich.

Dieses Buch beginnt echt klasse, auch der Mittelteil (oder auch vor allem der) hat mir noch sehr gut gefallen, nur das Ende konnte mich überhaupt nicht überzeugen, bzw. es hat mich total abgeschreckt und verstört. Ich kann da aber jetzt nicht weiter drauf eingehen um nicht zu spoilern.

Der Schreibstil ist sehr gewöhnungsbedürftig, man muss sich echt einlesen, mich hat er öfters in meinem Lesefluss gestoppt weil ich manche Sätze nochmals lesen musste. Er ist sehr blumig und verwinkelt, teilweise sehr hölzern und sehr altertümlich. Z.B. „Sinnend spürten seine Finger an ihr“ „Auch ihn hungerte“ „gewahr wurde..“ „sie zückte einen Pinselstrich“.


Autorin:
Caroline Sesta, geboren und aufgewachsen im Vogtland, lebt seit Jahren im Piemont. Dort widmet sie sich ihrer Leidenschaft - dem Schreiben von Romanen und Sachbüchern quer durch die bewegten Epochen ihrer norditalienischen Wahlheimat.

Mein Fazit:
Ein toller Grundgedanke für eine Geschichte nur mit dem Ende kann ich mich so gar nicht anfreunden. Diese Interpretation und Wendung kann ich einfach nicht nachvollziehen.
Mit dem Schreibstil konnte ich auch nicht so ganz warm werden.
Deshalb von mir 3 Sterne.

Veröffentlicht am 20.04.2018

Kleine Eis-Skulpturen

Kleine Eis-Skulpturen
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Kleine Eis-Skulpturen, von Evelyne Ruth Herren

Das Cover verrät schon was wir in dem Büchlein erwarten dürfen.

Wunderschöne Bilder, die die Natur, und zwar in der eisigen Jahreszeit, schafft.
Wasser ...

Kleine Eis-Skulpturen, von Evelyne Ruth Herren

Das Cover verrät schon was wir in dem Büchlein erwarten dürfen.

Wunderschöne Bilder, die die Natur, und zwar in der eisigen Jahreszeit, schafft.
Wasser und Eis.
Ein Bild ist schöner als das andere.

Das Format hat eine angenehme Größe.

Ich bedaure es nur ein bisschen, dass die Fotos so ganz für sich alleine stehen. Ich würde mir hier so den eine oder anderen schönen Spruch oder/und kleine Weisheiten wünschen die zu einigen Bildern abgedruckt sind. So wirkt es mir ein klein bisschen leer.

Aber wie gesagt, die Bilder für sich, sind einfach beeindruckend.
Filigran, mystisch, bizarr, von einer unglaublichen Ruhe und Ausdruckskraft.

Ein optimales Geschenk für jemand der das außergewöhnliche mag.

Von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Das Lied des Nordwinds

Das Lied des Nordwinds
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Das Lied des Nordwinds, von Christine Kabus

Cover:
Wunderschön, weckt sofort mein Fernweh.

Inhalt:
Norwegen 1905.
Zwei Frauen, aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten treten die Flucht an ...

Das Lied des Nordwinds, von Christine Kabus

Cover:
Wunderschön, weckt sofort mein Fernweh.

Inhalt:
Norwegen 1905.
Zwei Frauen, aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten treten die Flucht an und begeben sich auf die Suche. Sie stehen und kämpfen für sich selber und für andere. Beide aus unterschiedlichen Gründen, doch ihr Ziel ist seltsamerweise fast das gleiche.
Die aus ärmlichen Verhältnissen stammende 18 jährige Liv findet Hilfe in Bjarne der mehr in ihr sieht als die Dienstmagd.
Die 26jährige adlige Karoline, bricht aus ihrer Ehe aus und findet Hilfe in der taffen Frau Bethge, einer Frauenrechtlerin, die das Herz auf dem rechten Fleck hat.
Wie, wann und wo werden sich Liv und Karolin über den Weg laufen?

Meine Meinung:
Dies ist der fünfte Roman von Christine Kabus, und ich bin wieder begeistert.

Die Geschichte wird aus zwei verschiedenen Blickwinkeln erzählt. Wir starten sofort und sind sofort mitten drin in der Handlung. Meine Emotionen und meine Sympathien sind sofort verteilt. Die Protagonisten werden sehr schön nacheinander vorgestellt und alle sind liebevoll und einzigartig charakterisiert und sehr authentisch.

Es werden immer wieder neue Fragen und Vermutungen wach, so dass ganz kontinuierlich die Spannung steigt. Ab einem gewissen Punkt ahnen wir zwar, in welche Richtung es geht, aber der Weg bis zur „Klarheit“ ist sehr schön mitzuerleben. Zum Schluss kullern dann auch ein paar Tränen der Rührung.

Und was man so über die Anfänge der Frauenbewegung liest ist echt interessant.
Ganz besonders klasse finde ich wie die norwegischen Spezialitäten immer wieder mit eingebaut werden. Da ich selber schon in Norwegen war, habe ich immer wieder ein „Aha- ja, war so lecker“ –Erlebnis (Käse : brubost, Zimtschnecken: kaneklbullar).

Ganz leicht und unbemerkt werden auch geschichtliche Fakten in die Geschichte integriert.

Hier noch Zitate die mir u.a. sehr gut gefallen haben:

Zum schmunzeln:
-Berge von unten, Kirchen von außen und Gasthäuser von innen.

sehr weise:
-Hart sein im Schmerz, nicht wünschen, was unerreichbar oder wertlos, zufrieden mit dem Tag wie er kommt, in allem das Gute suchen, und Freude an der Natur und den Menschen haben, wie sie nun einmal sind.

Mein Fazit:
Ein wunderbarer Roman, der in einem tollen Land spielt und viele Emotionen in mir wachgerufen hat. Das Buch hat mir toller Lesestunden geschenkt.
Deshalb volle Punktzahl und 5 Sterne.

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